THEMA: Das schönste Ende der Welt - Südafrika März 2017
08 Jun 2017 23:24 #477533
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Und weiter geht es hier:

So weit, so gut, und wir waren auch sehr zufrieden, bis wieder das passierte, was uns bis jetzt immer auf unseren bisherigen Afrikareisen widerfahren war :angry: . Ich mach es dann mal chronologisch, sonst versteht man es nicht:
1. Namibia Mai 2014:
Ein einziger Löwe mit Weibchen, kaum zu sehen!



2. KNP Oktober 2016:
Diverse Löwen liegend, unerreichbar für gute Fotos. Dann eine Leopardensichtung. Der hatte es sich im Schatten unter einem Baum gemütlich gemacht. Es muss bei „Lower Sabie“ gewesen sein. Wir standen in einer Autoschlange vor einer Brücke, vor uns ca. 20 Autos. Man sah, irgendetwas Spannendes musste dort sein. Meistens sind das dann ja auch Katzen. Nach ca. 30 Minuten :ohmy: :whistle: waren wir dann endlich aufgerückt und sahen den Leoparden in weiter Entfernung. Mit dem bloßen Auge war er kaum zu erkennen :( , und nach 5 Minuten drängelte schon der Fahrer des hinter uns stehenden Autos. Ist ja irgendwie auch zu verstehen :dry: .



3. Mountain Zebra Nationalpark März 2017:
Die Zeit drängte, wir mussten noch einchecken, nur noch ein letztes Foto von einer Antilope.



Da sahen wir auf einmal 4 Köpfe, ja 4 (!!). Es war ein Rudel von 4 Geparden. Und wo waren die? Natürlich unter einem Baum im Schatten, und anders als im KNP kam nun auch noch hinzu, dass das Gras sehr hoch war. Wir positionierten uns, egal ob wir das Restcamp pünktlich erreichen würden (die würden uns schon nicht rausschmeißen :dry: :unsure: ), und warteten auf die Dinge, die da kommen würden. Aber was passierte? Gar nichts passierte, sie blieben, wo sie waren. Recht hatten sie, es war auch zu heiß. Irgendwann legten sie sich dann auch noch hin, und man sah gar nichts mehr. So stelle ich die folgenden Fotos auch nur ein, damit ihr versteht, wie wir litten :( :angry: :ohmy: . Den 4. Kopf bekam ich nicht mehr mit aufs Foto, er war aber da, und zwar neben dem äußerst linken! Die letzten Beweisfotos haben wir dann wohl aus lauter Frust komplett versemmelt. Aber so kann es gehen :( .









Also, es gibt sie, die Geparden, und sie sollen sich laut Sichtungstafel im Camp auch meistens in der näheren Umgebung des Restcamps aufhalten, nur uns waren sie mal wieder nicht vergönnt :angry: .
Aller guten Dinge sind (mindestens!!) drei. So viel Pech konnte man eigentlich nicht immer haben, und unsere Entscheidung, unser Glück noch einmal zu versuchen, wurde hier wohl endgültig gefällt. Nachdem wir bereits viele Reiseberichte aus dem Forum verschlungen haben (ich „verschlinge“ immer und teile meinem Mann dann die für meine Wünsche günstige Kurzversion mit :P , und bisher war er auch über jedes Endprodukt sehr zufrieden) , glauben wir, dort eine ziemlich große Chance auf Katzensichtungen zu haben.
Der Rest des Tages ist dann auch schnell erzählt. Wir erreichten das Restcamp, was uns auf Anhieb gut gefiel. Es wurden gerade neue Häuser gebaut, was wohl in der Woche ziemlich viel Lärm verursacht. Es war aber Wochenende :laugh: , und es sollte absolut ruhig bleiben. Wir sahen auch einen sehr schönen Campingplatz mit Pool. Die Family Chalets sind sehr großzügig geschnitten, mit 2 Schlafzimmern, Bad, großer Küche, Wohnbereich und eigener Terrasse mit Grill, alles sehr wohnlich und vor allem praktisch. Leider gibt es nur ein Foto von der Küche und der Terrasse (aufgenommen am nächsten Tag), der Rest kann aber bei SAN Parcs www.sanparks.org/parks/mountain_zebra/ nachgesehen werden.





Wir entschieden uns dann auch noch schweren Herzens, das „Cheetah Tracking“ für Morgen abzusagen. Es war zu heiß für 4 Stunden Fußmarsch durch gebirgige Landschaft. Die Mehrzahl der Mitwanderer sollte sehr jung sein, und es wäre nicht fair gewesen, wenn wir das Tempo nicht hätten mithalten können :whistle: . Am nächsten Abend sollte ich dann erfahren, dass der Walk sowieso wegen des Wetters ausgefallen war. Ja, so kann es kommen. Da macht man sich so viele Gedanken, und dann erledigt sich alles irgendwie von selber.
Diner gab es im Restaurant und zwar Lambshanks, Kartoffelspalten und Butternut zu einem Spottpreis. Wirklich empfehlenswert, wenn man eine „ehrliche“ Küche schätzt. Wir kamen mit einem deutschen Pärchen so um die 70 ins Gespräch. Nach stressigem Berufsleben hatten beide sich in Südafrika neu orientiert. Sie kamen mehrfach im Jahr in diesen Park, der so ganz anders als die üblichen südafrikanischen Nationalparks ist. Eine sehr nette Unterhaltung, Auch die beiden tranken ihren eigenen Wein :P .
Als wir nach Hause gingen hatten wir zu 1. Mal in diesem Urlaub einen Himmel, wie man ihn in Afrika erwartet: als würden die unzähligen Sterne auf uns fallen, so niedrig erschienen sie uns, und als ich mich hinlegte, um sie zu betrachten, wurde mir wie immer ganz schwindelig, aber im positiven Sinne :) .
Morgen wollten wir ganz früh aufstehen, vielleicht hatten wir ja doch noch Glück. Ihr ahnt es bestimmt: Geparden sahen wir keine, aber es gab u.a. Erdmännchen und schöne Vögel und, und, und. Langweilig war es nicht!
Gute Nacht.
Reiseberichte:
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12 Jun 2017 12:46 #477877
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19.3.2017: Mountain Zebra Nationalpark

Der Wecker ging bereits um 5.00 Uhr. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, so dachten wir und wünschten uns natürlich Gepardensichtungen, was sonst B) . Mit Katzen waren wir wahrlich noch nie auf unseren Afrikareisen gesegnet gewesen.
Nach einem schnellen Frühstück ging es dann auch schon los. Das Wetter in der Früh war einfach nur herrlich. Eine leichte Vliesjacke war nicht einmal zu warm. Leichter Morgendunst lag in der Luft, ja, der Herbst war nicht mehr weit. Im Laufe des Tages sollte es allerdings wieder so heiß werden, dass es kaum auszuhalten war.
So fuhren wir abseits der Hauptpiste durch die schöne Landschaft.



Schon bald sahen wir die ersten Tiere.
Red Hartebeest



Und plötzlich bewegte sich etwas im glitzernden Gras. Da war doch was? Und dann sahen wir sie, und da wir nicht in einer Gruppe fuhren, konnten wir sie solange betrachten wie wir wollten. Ich glaube, wir standen wohl 1 Stunde an dieser Stelle. Die Erdmännchen waren einfach zu possierlich. Es ist immer wieder lustig mit anzusehen, wie erwachsene Menschen angesichts dieser Tiere wieder zu Kindern werden und Worte wie „oh, wie süß“, „oh, wie niedlich“ von sich geben. So, jetzt kommt eine Bilderflut dieser Tierchen:
Na, wer stört denn da unsere Morgenruhe?



Jetzt hat es auch der Letzte kapiert, dass sie beobachtet wurden!







Oh, was bist du süss!



"Synchronstehen" :laugh: !





Das war doch schon mal ein schöner Anfang. Kurze Zeit später dann diese Vogelsichtung. Den hatten wir auch noch nicht gesehen.
Vogel Nr. 1: Kronenkiebitz/Crowned Lapwing: danke Friederike ("CuF"), Lothar ("Elde") und Maddy für euer Teamwork.



Es gab überhaupt im Lauf des Vormittages für uns noch einige schöne Vogelsichtungen, jedoch muss ich noch sehr viel üben, diese auch richtig aufs Bild zu bannen. Den ersten kann man noch bestimmen, der 2. Vogel flog bereits nach dem 1. Schuss davon. Mein Tele hatte da keine Chance :angry: .
Vogel Nr. 2: Spornpieper/African Pipit: danke Maddy und Konni ("Daxiang")



Vogel Nr. 3: Graukopfsperling/Southerm Grey-Headed Sparrow: danke Maddy und Konni ("Daxiang")



An einem kleinen See eifrige Webervögel, die aber auch alle zu schnell für ein gutes Foto waren :angry: .





Dann wieder die üblichen Verdächtigen, die sehr fotogen für uns in dieser zauberhaften Landschaft possierten.







Na, wonach hältst du denn Ausschau?





Eine große Gnuherde. So schön in dieser Landschaft!



Dann noch dieser schöner Vogel.
Vogel Nr. 4: Schreiseeadler/African Fish Eagle: danke Friederike ("CuF") und Maddy



Und die beiden trafen wir auch noch! Da sind die Ohren ja größer als der ganze Kopf B) !



Zum Abschluss des Morningdrives dann noch Baboons, die ich so gar nicht leiden kann.





Wir sollten diese Species dann auch bald im Restcamp vorfinden, und zwar sitzend vor dem Chalet eines (wie uns am Abend die Rezeptionsdame sagte) sehr alten Ehepaares in den Neunzigern (!!). Die Tür stand sperrangelweit auf, und die Baboons hatten bereits den Inhalt des Kühlschrankes nach außen befördert :evil: . Ich konnte nur sehen, dass es zum Mittagessen Toastbrot mit Obst gab ;) . Nicht so schön. Ein Foto habe ich leider nicht mehr gemacht, so schade im Nachhinein. Wir fuhren dann wieder zur Rezeption, und ich ging hinein um zu petzen :evil: :evil: :evil: :) . Ne, da kannte ich gar nichts. Uns fehlt noch die Routine beim Verjagen von Baboons, sonst hätten wir es selbst erledigt. Wären sie nicht am Fressen gewesen, so hätten wir mit Sicherheit keine Hilfe gebraucht, aber so….. :unsure: ?? Typisch norddeutsche Bangebüxen.
P.S. Ich wiederhole mich noch einmal: Baboons sind auch Lebewesen und optisch auch sehr beeindruckend, doch "respektieren" sie manchmal uns Menschen nicht ausreichend :dry: . Ich nehme den Tieren ja auch nicht ihre Nahrung weg B) .
Den Mittag verbrachten wir erst auf der Terrasse (siehe auch Bild vom Vortag), und dann schliefen wir auch noch ein Stündchen, bei dem Wetter und auch sonst :lol: völlig normal.
Was für ein Blick von unserer Terrasse!



Seitlicher Blick von unserer Terrasse!

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12 Jun 2017 22:49 #477979
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Nachmittags ging es natürlich wieder auf die Pirsch.
Gleich zu Beginn diese schönen Raubvögel. Ich ertappte mich dabei, dass ich immer mehr in die Höhe als in die Weite oder an den Boden schaute. Majestätische Tiere.
Vogel Nr. 5: Turmfalke/Rock Kestrel: danke Konni ("Daxiang")



Vogel Nr. 6: Juveniler Gaukler/Bateleur: danke Konni ("Daxiang")



In der Folge dann wieder Gnus, Zebras, Springböcke, immer wieder schön. Uns wurde nicht langweilig, und ihr müßt es mit erneuten Fotos ausbaden :evil: :evil: .









Oh, wie lieb habe ich dich!





Dann kamen wir an einen See, der Nachmittag war schon sehr weit fortgeschritten. Viel Zeit blieb uns leider nicht mehr :angry: . Eine Bilderbuchlandschaft. Die Tiere waren jedoch zu weit weg für anständige Fotos. Die beiden kleinen weißen Punkte im Vordergrund habe ich mal versucht, ran zu zoomen. Mehr war leider nicht drin B) .



Vogel Nr. 7: Schwarzkopfreiher/Black-headed Heron: danke Konni ("Daxiang")



Ein hübscher Reiher und ein schöner Vogel mit langem Schwanz (leider auch wieder unscharf, er flog schnell weg) kam bzw. flog uns auch noch vor die Linse.
Vogel Nr. 8: Graureiher/Grey Heron: danke Konni ("Daxiang")



Vogel Nr. 9: Dominikaner Witwe/Pin-tailed Whydah: danke Konni ("Daxiang")



Zu Abschluss dieses schönen Tages gab es dann noch einmal Erdmännchen. 5 Minuten hatten wir sie noch in der Abendsonne, dann wurde das Licht zum Fotografieren leider schlechter. Aber wir freuten uns wieder wie die Schneekönige.
Oh, da ist aber jemand schüchtern B) !













Die allerletzte Sichtung für heute sollten grüne Meerkatzen sein, wahrlich hübsche Tiere.





Danach ging es leider zurück ins Camp, bevor man uns am Ende nicht mehr hineinließ :ohmy: . Schnell den Dreck des Tages abduschen und dann ab zum Essen ins Restaurant. Die Rezeptionsdame rief uns herbei und bedankte sich fürs Petzen. Das alte Ehepaar hatte sich wohl im Haus verbarrikadiert und war dann auch erleichtert, als schnelle Hilfe kam. Wir sollten es im Restaurant dann auch sehen. Die beiden waren wirklich sehr alt und auch nicht mehr gut zu Fuß. Liebevoll stützten sie einander. Respekt! Wie die wohl noch so eine Reise machen können? Schön, so lange eigenständig aktiv bleiben zu können.
Zum Abschluss des Tages gab es dann wieder wie gestern Lambshanks mit Beilage und natürlich „importierter“ Rotwein B) . Warum was anderes nehmen, wenn es gestern sehr gut war, denn die Speisekarte war doch sehr übersichtlich. Beim Nachhauseweg dann wieder dieser Wahnsinnshimmel. Schade, wir wussten, dass wir diese Lichtverhältnisse auf unserer Reise nicht wiederbekommen sollten :( , denn ab da würden wir immer in Ortschaften oder am Rande einer Ortschaft übernachten.
Fazit: beim Fahren durch diese herrliche Landschaft ging mir das eine oder andere Mal durch den Kopf, dass dieser Ort für Burn-out geplagte Menschen eigentlich den Psychologen ersetzen könnte. Ich glaube, das sagt schon alles. Gänzlich anders als in den anderen Nationalparks, die wir bis dato kannten, war es: ruhig und beschaulich, und doch hatten wir so viel gesehen :) .
Müde waren wir, es war ein sehr heißer Tag gewesen. Ab ins Bett, Morgen war ein neuer Tag, und da sollte es in den Camdeboo Nationalpark und anschließend zum Übernachten ins Karoostädten Graff-Reinet gehen. Das traurige Thema der Apartheid sollte uns dort wieder begegnen.
Gute Nacht.
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15 Jun 2017 13:36 #478187
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20.3.2017: Camdeboo-Nationalpark und Graaff-Reinet

Heute hieß es Abschied nehmen von diesem wunderbaren Nationalpark. Schön war es hier gewesen, und ein wenig traurig waren wir schon :( .
Unser nächstes Ziel war der Camdeboo Nationalpark, übernachten wollten wir aber in Graaff-Reinet, ein paar Kilometer entfernt.
Es war immer noch so heiß :whistle: , und hier in den Bergen hatte es sich zumindest in der Nacht abgekühlt, und wir konnten wenigstens schlafen. Wie mochte es jedoch bloß in Graaff-Reinet mitten in der Halbwüste Karoo werden :unsure: ? Genug der Heulerei, wir würden es schon früh genug sehen.
Schon um 5.00 Uhr klingelte der Wecker. Wir wollten zügig die kurze Tagesetappe von knapp 140 km zurücklegen, denn in den Morgenstunden sollte es wohl noch halbwegs erträglich sein. Unterwegs sahen wir viele private Game Reserves, alle komplett eingezäunt wegen des vielen Wilds. Hier sah ich auch meine erste und einzige Giraffe (leider kein Foto) in diesem Jahr :angry: .





Bereits gegen 9.00 Uhr erreichten wir das Gate zum Nationalpark.



Als wir das Permit holen wollten, hatten wir den Eindruck, den Ranger aus seinem Tiefschlaf zu erwecken. Besucher kamen hier wohl nicht so oft. Schön für uns, wir mochten die Einsamkeit. Damit uns nicht langweilig wurde hatte ich im Vorfeld folgende Seite abgespeichert. Es gab sehr viel zu tun für aktive Menschen www.sanparks.org/par...urism/activities.php.
Es war schon jetzt über 30 Grad heiß :evil: :ohmy: , und daher entschieden wir, erst einmal dem „Valley of Desolation“ (Tal der Trostlosigkeit), der Hauptattraktion dieses Parks, einen Besuch abzustatten, den Rest würde man dann sehen. Schon die Anfahrtstrecke war den Ausflug wert. Zuerst stieg die Straße (asphaltiert) entlang eines kleinen Tales sehr steil an. Nach ca. 6 km hatte man dann einen tollen Ausblick über das fast 500 m tiefer gelegene Graaff-Reinet und die Camdeboo-Ebene. Nach weiteren 3 km erreichte man den Parkplatz, von dem aus man nach ca. 5 Minuten zu den Aussichtsplattformen gelangte. Entlang der Klippen gab es einen kleinen Rundwanderweg, von wo aus man herrliche Ausblicke über die zerklüfteten Felsen und die weite Karoo-Ebene hat. In der Ferne sah man immer wieder die seltsam aussehenden aufragenden „Karoo Koppies“. Am nächsten Tag sollten wir auf unserem Weg in den Karoo Nationalpark davon noch viele mehr sehen, sehr beeindruckend. Weniger schön war, dass mir dort mein Mann abhanden kam, zwar nur für 1 Stunde, aber ich begann, mir schon ernsthaft Sorgen zu machen. Auf einmal war er weg. Wie sich später herausstellen sollte, war er einfach abgebogen und ich wohl weitergegangen. Dort hatte er dann beim Fotografieren einfach die Zeit vergessen :dry: , behauptete er zumindest :unsure: . Er war einem Kriechtier hinterher gepirscht :ohmy: . Verstehen kann ich es schon ein bisschen, ich liebe diese Tiere auch sehr.



Schöne, zarte Flora!





















Da ungefähr müssen mein Mann und ich uns verloren haben :angry: !



Und das war der Grund, warum er erst nach 1 Stunde wieder auftauchte :ohmy: ! Ist das eine Agame?????





Ein wunderschöner Picknickplatz. Man musste jedoch aufpassen, dass man dort nicht austrocknete :evil: , so heiß und inzwischen windig :ohmy: war es mittlerweile geworden!

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15 Jun 2017 23:39 #478222
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Mittlerweile war es schon 13.00 Uhr und unerträglich heiß. Wir beschlossen, einen Break zu machen, und wo könnte man das wohl am besten? Na, klar, in einem schönen Bettchen mit Klimaanlage. So probierten wir unser Glück, ob wir schon einchecken konnten. Konnten wir, denn unsere Wirtin Frau Reinette te Water Naude vom „Somerset Stables“ somersetstables.co.za/, mitten in Graaff-Reinet gelegen, hatte unser Zimmer schon vorbereitet. Es war möbliert mit Möbeln aus ihrer Kindheit, sehr charmant, und trotzdem ganz modern mit Aircon und modernem Bad. Das ganze Anwesen, eine ehemalige Scheune, war sowieso sehr „gediegen“. Der eine würde sagen „furchtbar kitschig“, der andere würde sagen „gemütlich“, uns war es egal, wir fühlten uns einfach nur wohl. Die Dekoration erinnerte an längst vergangene Zeiten, fast als sei die Zeit stehengeblieben.











Dort war es mit Sicherheit erholsamer als in der heißen Stadt!



Unser Zimmer, sehr stylisch!



So eine herzliche Aufnahme findet man nicht so häufig. Ich glaube, sie hat nur 3 oder 4 Zimmer zu vermieten, also alles recht entspannt. So etwas mögen wir. Ich machte Siesta, mein Mann ging auf Fotosafari in die Stadt. Komplett verrückt bei dem Wetter :ohmy: . Wir hatten Temperaturen von über 40 Grad. Um 16.00 wollte er zurück sein, und dann wollten wir noch einmal zusammen gehen. Die Zeit überbrückte ich nach dem Schläfchen mit einem netten Gespräch mit unserer Wirtin. Sie zeigte mir das Haus, und ich fragte sie, warum dort so viele Fotos von ihr mit P.W. Botha und Nelson Mandela hingen? Für alle, die es nicht wissen: Botha war der letzte strenge Verfechter der Apartheid während seiner Amtszeit als Präsident von Südafrika, obwohl er wohl schon Lockerungen einführte in punkto Mischehe und sich auch mit Nelson Mandela, der damals noch im Gefängnis saß, traf. Mit Herrn Botha war sie nach Abschaffung der Apartheid, also nicht während dessen Amtszeit, verlobt (der Altersunterschied von beiden war ca. 35 Jahre) und hatte wohl von ihm zahlreiche Liebesgaben erhalten, u.a. Dinge, die er selbst als Staatspräsident von ausländischen Staatsoberhäuptern bekommen hatte. Wirklich beeindruckende Sachen. Ich erinnere mich nur an einen riesigen Pokal, den der König von Jordanien Herrn Botha geschenkt hatte, und der stand nun bei Reinette im Wohnzimmer :whistle: . Interessanter waren die handsignierten Zeichnungen von Nelson Mandela, den sie durch ihren Verlobten kennengelernt hatte. Auch die hingen einfach so rum. Ich habe Reinette dann mal zum Spaß "gegoogelt", und es stimmte, was sie erzählt hatte. Zeitungsartikeln aus dieser Zeit konnte ich entnehmen, dass sie, als es nach Ende der Apartheid zur Anklage wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen gegen Botha kam, während des Prozesses in Johannesburg an seiner Seite war. Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen, aber ihre Geschichten aus dieser Zeit waren sehr, sehr interessant, jedoch auch absolut ohne Kritik für das damalige System. Die Verlobung ging dann irgendwann in die Brüche, da deckte sich ihre Version nicht mit der gegoogelten „offiziellen“ Version :whistle: (ob die stimmt, wissen wir ja auch nicht :unsure: ), aber auch egal, sie war trotzdem sehr sympathisch, und die Unterkunft können wir ruhigen Gewissens uneingeschränkt weiterempfehlen. Eine wirklich interessante Frau.
Wohnzimmer/Esszimmer: das muss man erst einmal aushalten :evil: ;) . Wir haben, und zur Belohnung gab es am nächsten Morgen ein sehr leckeres Frühstück :kiss: .



Handsignierte Zeichnung von Nelson Mandela. Angst vor unehrlichen Gästen schien sie nicht zu haben. Der Haushund war auch eher winzig und verfügte über keinerlei Autorität :laugh:!



Mein Mann kam wieder, sah auf Grund der Hitze zwar ein wenig derangiert aus :evil: , bestand aber darauf, mit mir den versprochenen Gang durchs Städtchen zu machen.
Reinette hatte uns erzählt, dass die Stadt ca. 200 Gebäude hat, die unter Denkmalschutz stehen. Unter ihnen befinden sich Bauten aus allen Zeitepochen, zumeist erbaut im kapholländischen Stil. Hauptwirtschaftszweig dieser Region ist auch heute wohl noch die Zucht von Angoraziegen und Merinoschafen. Wir wunderten uns über die vielen hübschen Gästehäuser in dieser ansonsten eher verschlafen wirkenden Stadt. Reinette erzählte uns, dass das 2. Standbein für die Farmer mittlerweile die Jagd wäre und dass der Hauptanteil der Touristen, die die Tiere „just for fun“ schießen wollten, dafür extra aus den USA einfliegen würden. Auch wenn ich mir jetzt den einen oder anderen Feind mache: ein einfach nur scheußliches Hobby :( . Dass wir am nächsten Tag Informationen dafür aus 1. Hand erhalten würden, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, denn dann hätten wir sicherlich unsere nächste Unterkunft storniert :angry: .
Nun ein paar Impressionen aus Graaff- Reinet ohne Kommentar. Das Städtchen schien wie ausgestorben. Die ersten Fotos sind von meinem Mann, da lag ich ja noch im Bett :P .
„High Noon“ in Graaff-Reinet:





Die holländisch reformierte Kirche!







Den warmen Pullover hätte ich auch mal besser angezogen :evil: . Vielleicht hätte ich die Hitze dann besser ertragen ;) ?



Ein hübsches Gästehaus!













Abends gingen wir zu Fuß ins „Polka“, wo Reinette uns einen Tisch reserviert hatte. Auch dieses Mal trafen wir kaum Menschen und dachten schon, wir wären die Einzigen in dem Lokal, aber siehe da, der Laden war voll. Geselligkeit scheint dort nur hinter geschlossenen Türen statt zu finden :ohmy: , obwohl die Straßen dort sehr sicher sein sollten, wie Reinette uns versicherte. Das Essen war sehr lecker, Preis-Leistung völlig in Ordnung. Es gab mal wieder Lamm, was auch sonst in der Karoo!



Anschließend schlenderten wir noch ein bisschen durch die menschenleeren Gassen, ein komisches Gefühl :huh: , denn es war noch nicht sehr spät, so ca. 21.30 Uhr. Auch bei Reinette im lauschigen Garten war alles mucksmäuschenstill, und so wollten wir nicht stören und gingen ins Bett.
Gute Nacht.
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21.3.2017: Karoo Nationalpark

Und schon wieder war ein weiterer Urlaubstag vorbei. Schade, unsere Reise neigte sich langsam dem Ende zu. Nur noch 4 Nächte hatten wir vor uns, davon leider bloß noch einer in einem Nationalpark.
Wir hatten auf unseren Afrikareisen schnell gemerkt, dass dieses „auf die Pirsch gehen“ einen ganz besonderen Reiz auf uns ausübte. Im KNP im vergangenen Oktober und im Etosha im Mai 2014 hatten wir es schon geliebt, und nun waren wir gänzlich überzeugt, dass diese „Sache“ :woohoo: in Zukunft häufiger Bestandteil unserer Urlaubsreisen werden würde. Wir freuten uns immer wie die Schneekönige wenn wir eine schöne Sichtung hatten und wenn sie noch so klein war. Im Karoo Nationalpark sollten wir dann endlich auch wieder einmal die Oryxantilope :) sehen, das Tier, welches unser ständiger Begleiter während unserer Namibiareise war und das wir sehr im KNP vermisst hatten. Die Oryx scheint diese trockene Halbwüste zu lieben. Auch sollten wir zum ersten Mal Schildkröten :kiss: :) in freier Natur vor die Linse bekommen, und zwar so viele, dass wir gar nicht wussten, wohin wir zuerst gucken sollten. Und wir lernten, dass sie gar nicht so langsam waren, wie wir immer gedacht hatten.
Aber zuerst gab es mal bei Reinette ein tolles Frühstück, mit viel Liebe zubereitet. All ihre Gäste saßen um einen rechteckigen Tisch. Mit einem südafrikanischen Paar, welches jedoch in England lebte und auf der Durchreise nach KwaZulu Natal war hatten wir ein angeregtes Gespräch über die aktuelle südafrikanische Politik und natürlich über den Brexit. Sehr sympathische Menschen, ganz anders als die, die wir an jenem Abend bei „Millers Thumb“ in Kapstadt getroffen hatten. Aber, wer weiß, wenn die Alkohol getrunken hatten……. :evil: :ohmy: , vielleicht waren die dann auch so schräg drauf :unsure: ??
Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung -ich war ein wenig traurig, schon aufbrechen zu müssen- galt es erst einmal die relativ kurze Anreise von gut 200 km zu meistern. Auf der gut ausgebauten Straße ging es schnell voran. Rechts und links Weideland für die Karooschafe, lediglich hier und da kleine Häuschen, meistens Unterstände für die Schafe oder kleine Hütten für die Hirten. Einzige Abwechslung waren die hübschen Windräder, die das Vorhandensein von Wasser signalisierten, und dort gab es dann auch immer die größten Schafherden.



Diese Aussicht war auch nicht wirklich spannender!







Wo dieser Ausflug wohl endet? B)



Im Hinterland die typischen Karoo „Koppies“, sehr malerisch anzusehen.





Leider begann es sich langsam zuzuziehen. Meckern durften wir darüber natürlich nicht, denn der Wettergott war uns die ganze Zeit sehr wohlgesonnen gewesen. Und auch heute sollte es bis auf 20 oder 30 Tropfen Regen am späten Nachmittag trocken bleiben. Nur auf den Fotos machte sich die Landschaft natürlich nicht so gut wie bei strahlendem Sonnenschein.
Schon nach gut 2 Stunden erreichten wir unsere Unterkunft für diese Nacht, die „Lemoenfontein Game Lodge“ www.lemoenfontein.co.za/ , und das war die erste Unterkunft, mit der wir nicht wirklich warm wurden. Das Zimmer war ganz okay, großzügig geschnitten, mit nagelneuem Bad und eigenem Aussitz. Einen Pool gab es auch, aber irgendwie sprang der Funke nicht über, und wir haben auch kein Foto vom Zimmer gemacht. Wahrscheinlich lag es daran, dass die Begrüßung schon eher mau war. Ein bisschen kamen wir uns wie Eindringlinge vor, die Dame an der Rezeption wirkte jedenfalls sehr gelangweilt. Die Besitzer der Lodge sollten wir abends noch kennenlernen, und die waren wirklich sehr, sehr nett und um ihre Gäste bemüht. Uns war es egal, wir würden sowieso Morgen früh wieder abreisen.



Eine sehr gepflegte Anlage!



Nach einem leichten Lunch auf der Außenterrasse der Lodge mit fantastischem Blick auf die Karoo brachen wir dann auf, den Karoo Nationalpark zu besichtigen. Die DoNos hatten uns die Fahrt auf den Klipspringerpass empfohlen. Die Landschaft sollte wirklich gigantisch sein.
Auf dieser Terrasse saß man herrlich! Was für eine Aussicht!







Webervogel bei der Arbeit!



Ich trau mich jetzt einfach mal : Guineataube??? Bitte um positive Antwort B) ! Nachtrag 22.6.2017: "Bingo, Konni ("Daxiang") hat meine Vermutung ;) bestätigt !



Gut 10 Minuten mussten wir fahren, dann hatten wir das Gate zum Nationalpark erreicht.



Knapp 6 km lang ist die Passstraße, die sehr gut zu befahren ist, da sie geteert ist. Herrliche Ausblicke, wie wunderschön war die Landschaft hier und das sogar bei bedecktem Himmel.













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