15.12.2016 - Santa Lucia mit Shaka Barker Tour
Wir warteten in der Sonne vorm Guesthouse und pünktlich kam das bereits gut besetzte Shaka Barker Fahrzeug, um uns einzusammeln. Hier ein Bild des leeren Fahrzeugs am Bootsanleger...
Wir hielten an weiteren 1-2 Guesthouses und schließlich war das Fahrzeug bis auf den letzten Platz voll. So ging es zum Anleger und wir stiegen um auf's Boot. Da wir die Tour bereits einmal gemacht hatten, nahmen wir im hinteren Bereich Platz und überließen den restlichen Gästen den Kampf um die besten Plätze...
Da fotografierten wir doch lieber einen Water thick-knee/Wassertriel
Bevor es losging, erklärte uns einer der Guides das Seensystem um Santa Lucia.
Hier ein kleiner Auszug dazu aus Wiki:
"Der See ist Teil des Ästuars der Flüsse Mkuze, Nyalazi, Hluhluwe, Mpate und Mzinene. Er ist Bestandteil des ISimangaliso-Wetland-Parks, der zum UNESCO-Welterbe gehört.
Der St.-Lucia-See ist im Süden durch die 21 Kilometer langen Wetland Narrows mit dem Indischen Ozean verbunden. Die Wetland Narrows lassen einen Austausch von Wasser in beiden Richtungen zu. Folglich schwankt der Salzgehalt des Sees, der im Südteil den Salzgehalt des Ozeans annehmen kann, während der Nordteil Brackwasser oder Süßwasser enthält.
Der See entstand in erdgeschichtlich junger Zeit durch Veränderungen des Meeresspiegels und die Entstehung eines Dünengürtels entlang der Küste. Dabei wurde das Niveau des St-Lucia-Sees über den mittleren Meeresspiegel gehoben. Vor Beginn des Holozäns betrug die Länge des Sees noch 112 Kilometer, bevor ein bis heute anhaltender Sedimentationsprozess einsetzte. Bei Hells Gate am St.-Lucia-See ist die Sedimentschicht 30 Meter dick.
Der St.-Lucia-See wurde am 13. Dezember 1575 von dem portugiesischen Seefahrer Manuel Perestrerello nach dem Feiertag St. Lucia benannt. 1897 wurde der See zum Game Reserve erklärt, 1999 wurde er als Teil des ISimangaliso-Wetland-Parks als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet.
Von 2001 bis 2012 war die Mündung in den Indischen Ozean wegen des niedrigen Wasserstandes verschlossen, der Salzgehalt im nördlichen Teil war durch hohe Verdunstung auf einen höheren Wert als im Meer angestiegen. 2012 wurde deshalb von der Mündung des südlich mündenden uMfolozi ein Graben zu den Wetland Narrows gebaut, der gemeinsam mit höheren Regenfällen den Pegel des Sees ansteigen und den Salzgehalt normalisieren ließ. 62 Jahre vorher war diese Zuführung unterbunden worden.
Aufgrund des variablen Salzgehalts bietet der See zahlreichen Arten einen Lebensraum. Im Südteil herrschen Mangrovenwälder vor, während die Ufer des Nordteils meist Schilfgürtel aufweisen.Bei höherem Salzgehalt steigt die Zahl der Flamingos und Pelikane. Über 100 Fischarten sowie Garnelen laichen im See, leben aber ansonsten im Meer."
Dann ging es los und wir waren gespannt, was wir sehen würden - der Einwand "Hippos don't like the wind" trübte unsere Vorfreude etwas...
Als erstes "besuchten" wir eine Kolonie Webervögel... Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, welche Kunstwerke diese kleinen Kerlchen zustande bringen.
Hippo-Zugang zum Estuary
Auf der Wasserfläche war der Wind deutlich zu erkennen.
Trotz allem sind Hippos ja recht leicht zu spottende Tiere und so zeigte sich die erste Familie bald auch...
Common tern/Fluß-Seeschwalbe (?)
Wir tuckerten zur nächsten Gruppe, während in der Ferne ein weiteres (größeres) Boot zu sehen war. Es gibt unterschiedliche Operator im Ort und obwohl Shakabarker zu den etwas teureren gehört, würden wir jedem die Tour diesen kleineren Booten mit max. 15 Gästen empfehlen.
Wir fuhren den Estuary ein ganzes Stück hinauf, bis an einem bestimmten Punkt gewendet wurde, dahinter sind Touri-Boote nicht mehr erlaubt und das ist ja auch gut so...
Bei der dritten Hippo Familie stoppten wir länger, es gab Tee, Kaffee oder Kakao und dazu ein paar Rusks.
"Hipposuppe" - sehe sie nicht süß aus?!
Kaum zu glauben, dass sie zu den gefährlichsten Tieren Afrikas gehören...
Unser Guide erklärte uns die Beschaffenheit der Hippozähne und wir alle durften sie genauer ansehen - ganz schön schwer, so ein Hippo (Stoß)zahn...
Hier noch ein paar Schnappschüsse...
Bei der Rückfahrt sahen wir am Ufer noch das stattliche Hinterteil eines Krokodils, dass sich leider ziemlich schnell verzog, als wir uns näherten...
Die Sonne ging langsam unter und bescherte uns einen tollen Sonnenuntergang auf dem Estuary...
Nicht unser, aber ein Shakabarker Boot...
Das Thick-knee saß übrigens immer noch an Ort und Stelle.
Obwohl wir die Tour bereits einmal gemacht hatten, gefiel es uns wieder sehr gut und angenehm war es auch, sich bei 33°Grad über den See schippern zu lassen...
Zurück in der Unterkunft begrüßten wir dann auch Albert und Cisca, die beiden holländischen Eigentümer des Guesthouse. 2013 hatten sie das B&B übernommen und waren erst ein paar Wochen Eigentümer, als wir dort übernachteten. Sie erzählten uns auch, dass am kommenden Tag der Reconciliation Day (Versöhnungstag) ausgiebig in Santa Lucia groß gefeiert würde und es Straßenkontrollen auf dem Weg zum Strand geben würde... Wir waren etwas entsetzt, schließlich wollten wir am Folgetag ja in den Wetland Park und nach Cape Vidal.
Albert beruhigte uns jedoch und meinte, dass sich das Ganze eher am örtlichen Strand abspielen würde - den sollte man hingegen lieber meiden...
Um halb sieben fuhren wir zum Boat Club und kamen direkt in eine Straßenkontrolle! Wir erklärten, dass wir lediglich zum Essen fahren wollten, doch nichts desto trotz, wurde unser Auto kontrolliert und eine einzelne, im Kofferraum verbliebene Weinflasche, wurde konfisziert!
Akribisch schrieb der junge Mann alles auf und stellte die Flasche neben die Straßensperre - auf dem Rückweg sollten wir sie wieder mitnehmen können. Ehrlich gesagt rechneten wir damit nicht...
Im Boat Club waren alle Tische auf der Wiese besetzt und so nahmen wir auf der Terrasse Platz.
Ich bestellte mir einen "Easy Cheesy Burger", der mit drei Sorten Käse belegt war - allerdings muss ich zugeben, dass meine Wahl etwas überambitioniert war...
Easy war da nix und mir war noch Tage später schlecht von dieser heftigen Kalorienbombe (zumindest redete ich mir das ein...
). Markus aß hingegen eine leckere Pizza und wir teilten uns einen griechischen Salat.
Tatsächlich erhielten wir an der Straßensperre unsere Weinflasche zurück und lagen um halb zehn nach einer erfrischenden Dusche im Bett.
Für uns war es war ein guter Tag: der erste Tag ohne Regen seit unserer Ankunft vor fast einer Woche!
Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit war es stickig im Zimmer und mitten in der Nacht willigte ich schließlich doch ein, die Klimaanlage anzuschalten...
Tageskilometer: 451