THEMA: Kinder und Katzen im Kruger
15 Nov 2016 20:53 #452296
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16.10.2016

Heute verlassen wir Skukuza und fahren zurück nach Crocodile Bridge, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen werden.
Durch das abseits gelegene und für SAN-Parks Verhältnisse wirklich hochwertig ausgestattete Chalet, seine unmittelbare Nähe zum wenig besuchten Pool und dem kurzen Weg zum Fluss hat uns unser Aufenthalt im rummeligen Skukuza sehr gut gefallen.
Bevor wir Skukuza endgültig verlassen, mache erst ich und dann meine Frau eine kleine Soloausfahrt. Der Daheimbleibende spielt mit den Kindern auf dem netten Spielplatz des Camps, frühstückt gemütlich mit den Kleinen und packt unsere sieben Sachen.

Ich wähle einmal mehr die Teerstraße am Sabie-Ufer. Lange lässt sich wenig sehen. Aber kurz vor der Brücke über den Fluss entdecke ich unweit der Straße zwei junge Löwenkater, die sich bald auf die Straße begeben und ihr in Richtung Skukuza folgen. Da aktuell nur wenig Verkehr ist, kann ich den beiden bequem ein wenig folgen. Als sich dann naturgemäß zu viele Autos ansammeln, verlasse ich die Jungs und fahre zurück in Richtung Camp.







Nach wenigen Kilometern und einer Giraffensichtung höre ich durch das offene Autofenster Löwengebrüll. Die Insassen eines anderen Wagens machen mich auf einen Löwen aufmerksam, der wohl unterhalb der Uferböschung liegt. Ich warte ein wenig und hoffe, dass er sich bewegt und ich habe Glück: Nach einigen Minuten verlässt er seine Deckung und spaziert am Fluss entlang. Ich fahre ein wenig zurück, um ihn an einem Turnout zu erwarten. Er enttäuscht mich nicht und bleibt der von mir antizipierten Route treu.





Nach dieser schönen Sichtung fahre ich nach Skukuza zurück und löse meine Frau ab, die nun ihrerseits eine kleine Runde dreht und dabei u.a. das Lake Panic Hide besucht, dessen Atmosphäre wir sehr mögen.



Am Sandriver findet auch heute wieder eine Marabuversammlung statt.



Bald darauf fahren wir zu viert gen Crocodile Bridge.

Fortsetzung folgt.
Anhang:
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17 Nov 2016 12:30 #452547
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Fortsetzung

Einmal mehr fahren wir die H4-1 in Richtung Lower Sabie - es wird das letzte Mal im Rahmen dieser Reise sein.

Zuerst entdecken wir einen Wahlbergsadler, der auf einem Baum an der Straße sitzt und eine Echse verspeist. Bei dem anhaltenden Durchgangsverkehr ist es gar nicht so leicht, eine gute Position für ein Foto zu finden und in Ruhe zu beobachten...




Bald darauf entdecken wir einen Löwenkater im trockenen Flussbett. Er sonnt sich genüsslich auf einem großen Felsen. Von der Form seiner Mähne und seinem Aufenthaltsort her handelt es sich wahrscheinlich um den gleichen Kater, dem ich auf der Rückfahrt von der Morgenpirsch begegnet bin.



Immer wieder halten wir an, um das Leben, das sich am Flussufer abspielt, zu beobachten. Dabei fallen uns in erster Linie riesige Elefantenherden auf, die am Fluss entlang ziehen, trinken und baden.





Am Sunset Dam schließlich haben sich einige Giraffen zum Trinken eingefunden - unsere letzte Sichtung vor der Mittagspause, die wir einmal mehr in Lower Sabie verbringen.



Der Platz auf der Aussichtsterrasse ist erneut schön und das Essen schmeckt - ich bestelle den Big Daddy Burger, ein kulinarisches Ungetüm zwischen zwei Brötchenhälften, das den Nährwert von bestimmt drei Mahlzeiten auf sich vereint. Diesen haben wir schon 2014 genossen - mein Vater schwärmt noch heute davon. Derweil toben sich die Kinder im Shop aus und fahren mit den Einkaufswagen spazieren. Es ist immer wieder faszinierend, wie Kinder aus jeder Gegebenheit einen Spielplatz konzipieren können.

Im Anschluss fahren wir noch einmal zum Pool des Camps und verbringen dort die heißesten Stunden des Tages. Auch heute sind es um die 40 Grad. Die Kinder plantschen ausgelassen und alle sammeln Energie für die nachmittägliche Fahrt in Richtung Crocodile Bridge, zu der wir erst am späten Nachmittag aufbrechen.

Unterwegs legen wir verschiedene Stopps ein. Zuerst an einem Krokodil, das direkt unter der Sabiebrücke lagert und wenig später bei einem Kronenducker, der unsere Antilopenspezies-Liste für dieses Jahr erweitert.





Immer wieder zeigen sich Helmperlhühner und Elefanten.





Bei Gasanftombi fahren wir erneut von der Hauptstraße ab - hier hatten wir schließlich vor einigen Tagen ein Löwenrudel gesichtet.
Die Löwen sind nicht mehr da - sie haben aber Spuren hinterlassen: Am Rand der Dirtroad liegen zwei Tüpfelhyänenkadaver, bei einem der beiden sind Bisswunden zu erkennen. Wahrscheinlich haben die beiden in einem Kampf mit Löwen den Kürzeren gezogen...
Der Anblick ist abschreckend und faszinierend zugleich - der Geruch vor allem ersteres.
Wir nehmen uns vor in den nächsten Tagen immer mal wieder hier vorbeizuschauen, um zu sehen, ob und wie die Überreste der Hyänen im Busch "weiterverwertet" werden.





In Crocodile Bridge angekommen, beziehen wir eine neue Hütte, die dieses Mal eine Aussicht auf den Fluss bietet. Wir kaufen im kleinen, aber ganz gut ausgestatteten, Shop ein und spazieren am Zaun des Camps entlang. So kommen wir zur letzten Elefantenbegegnung dieses Tages: Ein einzelner Elefant steht direkt auf der anderen Seite des Zauns und futtert kleine Bäume und Sträucher. Zum Glück lässt er sich nicht von uns irritieren, sodass wir ihn lange ganz ruhig dabei beobachten können.

Als es ganz dunkel wird, kochen wir ein einfaches Abendessen auf der Terrasse unserer Hütte, können aber kaum draußen essen, da ein starker Sturm aufzieht und den sandigen Untergrund zum Fliegen bringt.
Die ganze Nacht hindurch wird es stürmen, die Temperatur wird fallen und - so jedenfalls die Hoffnung südafrikanischer Reisender, mit denen wir im Camp reden - nennenswerte Regenfälle bringen: "We prayed every day for it to rain."

Fortsetzung folgt. Jetzt aber bereits ein Dankeschön an alle Kommentatoren und Button-Drücker!
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18 Nov 2016 12:24 #452678
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Montag, 17.10.2016

In der Nacht hat es stark gewittert. Als wir am Morgen die Hütte in Crocodile Bridge verlassen, ist es noch immer stark bewölkt und dies wird sich den Tag über auch kaum ändern. War es gestern noch rund 40 Grad heiß, so ist das Thermometer heute um über 20 Grad gefallen. Es herrscht starker Wind, der das Draußensein ziemlich ungemütlich macht.
Davon merken wir aber im Auto kaum etwas, als wir um 5.30 Uhr das Camp verlassen, um eine Runde auf dem "Southern Circuit" zu drehen.
Einige hundert Meter nach der Ausfahrt treffen wir bereits auf die erste interessante Sichtung des Tages. Eine Tüpfelhyäne liegt auf der Straße. Irgendwann steht sie auf und verschwindet in einem Gebüsch. Wir warten, ob sie sich entschließt bald wieder herauszukommen. Und tatsächlich: Sie kommt zurück und bringt sogar ein Stück Aas mit, an dem sie zuerst herumkaut und das sie dann mit hochgerecktem Hals von Dannen trägt.







Einige Kilometer weiter kreuzt plötzlich und unerwartet eine weitere Hyäne die Straße. Ich erschrecke mich total. Zum Glück waren wir langsam unterwegs, sonst hätte ich kaum rechtzeitig bremsen können. Die Hyäne hält an der anderen Straßenseite kurz inne, mustert uns und trottet dann ihres Weges.



Vorbei an einem Gaukler und einigen Hornraben fahren wir die Nebenstraßen in Richtung Duke Wasserloch. Hier stehen wieder viele Zebras und Gnus. Und auch Büffel haben sich heute darunter gemischt. Immer wieder treffen wir auf enorm große Impalaherden, die bestimmt über hundert Tiere zählen. Auch Elefanten und Giraffen lassen sich beobachten.







Auf der Rückfahrt ins Camp sehen wir in recht weiter Entfernung von der S28 aus zwei vollgefressene Geparde liegen, die jedoch keine Anstalten machen, näher zu kommen.



Nach einer längeren Spiel- und Frühstückspause fahren wir noch einmal in Richtung Lower Sabie, um dort zu Mittag zu essen.

Den Beginn der Fahrt bildet eine Stippvisite bei den Hyänenkadavern. Hier ist jetzt enorm viel los. Vier Geierarten machen sich über die toten Tiere her: Kappengeier, Wollhalsgeier, Weißrückengeier und Ohrengeier. Es ist toll, die Hierarchie zwischen den Vögeln zu beobachten - wenn der riesige Ohrengeier kommt, halten die anderen lieber respektvoll Abstand. Überhaupt sind die Größenunterschiede zwischen den verschiedenen Geierarten enorm. Das fällt gar nicht so stark auf, wenn sie nicht direkt nebeneinander stehen.









Wir wollen wieder die Nebenstraßen fahren, jedoch blockieren Elefanten den Weg. Wir warten eine ganze Zeit und kehren dann lieber um...

Unterwegs sehen wir noch einen schlafenden Löwen im Busch, der uns sein Gesicht aber partout nicht zuwenden möchte - daher gibt es auch kein Foto. Am Sunset Dam sehen beobachten wir zum Abschluss der Fahrt einige Flusspferde und Babykrokodile.





Die Mittagsrast in Lower Sabie verläuft entspannt. Die Kinder rennen viel herum und toben sich aus - wir laufen hinterher und beobachten zwischendurch Büffel, die nahe der Aussichtsterrasse am Flussufer fressen.



Auf der Rückfahrt nach Crocodile Bridge begegnen uns eine Breitmaulnashornkuh mit Kalb und auf der Straße dann zwei Löwenkater, die wir ein Stück begleiten, bis sie sich neben der Straße im Busch zur Ruhe legen.







Am Abend gönne ich mir einen Nightdrive. Ich habe ein sehr gespaltenes Verhältnis zu dieser Art der Ausfahrt. Einerseits hat man die Chance, Tiere zu erblicken, die einem ansonsten verborgen sind, andererseits empfinde ich die starken Scheinwerfer den Tieren gegenüber schon als sehr störend. Überdies sind die Fotografiermöglichkeiten auch sehr eingeschränkt, vor allem, wenn man auf den großen Trucks der Nationalparkverwaltung unterwegs ist.

Als ich pünktlich am Treffpunkt bin, warten schon einige andere Reisende auf das Fahrzeug, das dann auch bald eintrifft. Der Guide - Oscar - scheint sehr nett zu sein und Spaß an seiner Arbeit zu haben. Er versucht uns die Wartezeit zu verkürzen, denn die Fahrt wird sich um 20 Minuten verzögern, da wir noch auf eine amerikanische Tourigruppe aus einer externen Lodge warten müssen.
Als diese dann endlich eintrudelt - es handelt sich um mehrheitlich junge Damen in hochhackigen Schuhen... - und dabei kein Wort der Entschuldigung fallen lässt, kann es endlich losgehen. Diese Fahrt wird in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich.
Da die Amerikanerinnen schon einen so guten Einstand hingelegt hatten, bemühen sie sich redlich, diesen ersten Eindruck weiter zu erhärten. Dauernd (und wenn ich dauernd schreibe, meine ich dauernd) rufen sie "Stopp!". Beim ersten Impala kann das noch jeder gut nachvollziehen. Beim zehnten Impalastopp schon weniger. Unmut macht sich breit. Ein alter Alaskaner meint, dass Oscar nicht bei jedem Impala anhalten wolle, daraufhin wird zurückgegiftet: "Impalas are wildlife, too!".
Die Stimmung ist also etwas angespannt...
Lange zeigen sich auch nur Impalas im Schein der etwas zu erratisch geschwenkten Lichter (ein weiterer nerviger Aspekt dieser Fahrten ist natürlich auch, dass andere mit den Scheinwerfern bestimmen, was man sieht und was nicht...). Dann erkennen wir in weiter Ferne eine Hyäne und bald darauf einen Schabrackenschakal. Die Fahrt führt uns an Elefanten vorbei und an einem turnenden Bushbaby. Einen ersten Höhepunkt erreicht die Fahrt sichtungstechnisch, als wir auf drei Löwen direkt auf der Straße treffen, die sich von den Lichtkegeln zuerst kaum stören lassen, denen es aber dann doch zu viel wird und sie sich in den dichten Busch zurückziehen.
Die weitere Fahrt führt uns noch an einer weiteren Hyäne vorbei, die laut Oscar einem Leoparden den Riss abgejagt hat. Emsig zieht sie ein in zwei Teile gerissenes Impala von der Straße weg in den Busch. Den Leoparden bekommen wir leider nicht zu Gesicht.





Dafür kommt es auf der Fahrt noch zu einer ganz besonderen Begegnung, die all die blöden Umstände des Nightdrives vergessen macht, auch wenn kein Foto gelingt. Mitten auf der Straße sitzt ein Erdferkel! EIN ERDFERKEL! Ich kann es kaum glauben. Noch nie habe ich ein solches Tier sehen dürfen. Alle sind ganz aus dem Häuschen. Auch Oscars Stimme überschlägt sich voller Freude über diese Sichtung. Er meint, dass es auch seine erste Erdferkelsichtung sei und dass es Guides gebe, die seit 40 Jahren im Kruger arbeiteten, und die noch nie ein Erdferkel erblickt hätten.
Als das scheue Tier die Lichtkegel des LKW registriert, marschiert es stracks über die Straße hinweg in den tiefen Busch. Wir können nur noch sein Hinterteil ausmachen, wie es ästeraschelnd von Dannen zieht. Ich bin ganz begeistert und beschließe, die gerade entstandenen inneren Bilder ganz fest auf meiner internen Festplatte abzuspeichern. Wer weiß, ob ich jemals wieder ein Erdferkel in freier Natur sehen werde?

Zurück im Camp schlüpfe ich zu meiner Familie in die Betten und erzähle meiner Frau begeistert von den Sichtungen und entgeistert vom Verhalten anderer Mitfahrer. Bald darauf schlafen wir alle tief und fest - nicht ahnend, dass der kommende Tag der vielleicht spektakulärste der Reise werden würde...

Fortsetzung folgt.
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20 Nov 2016 21:28 #453009
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18.10.2016

Heute unternehmen wir einmal mehr zwei getrennte Morgenfahrten, weil wir zur Mittagszeit gemeinsam mit der ganzen Familie von Crocodile Bridge nach Berg-en-Dal umziehen müssen und den Kindern die Morgenstunden zum Schlafen und Austoben lassen wollen.
Als erstes fahre ich die Teerstraße nach Norden, um dann über das Duke-Wasserloch und die S28 wieder zurück zum Camp zu fahren, meine Frau fährt danach eine ganz ähnliche Strecke.

Vielleicht zwanzig Minuten, nachdem ich das Gate passiert habe, treffe ich einen stattlichen Löwenkater auf der Straße an. Zuerst liegt er mitten auf dem Asphalt und döst, dann beginnt er zu brüllen. Dies aus wenigen Metern Entfernung zu erleben, ist schon beeindruckend. Dann steht er irgendwann auf und spaziert auf der Straße gen Norden. Ich kann ihn dabei ein wenig begleiten und verlasse ihn erst, als immer mehr Fahrzeuge dazukommen und der Löwe schließlich in den Busch abbiegt.





Bald biege ich in die Dirtroad Richtung Duke Wasserloch ein. Auf dem Weg dorthin folgt bereits die nächste schöne Sichtung. Zwei Wildhunde lagern direkt neben der Straße. Sie sind vollgefressen und entsprechend träge, bewachen aber aufmerksam einen Impalariss, der wenige Meter entfernt von ihnen liegt. Eine ganze Zeit bleibe ich bei den beiden Gesellen und freue mich über jede Aktivität. Schön ist auch, dass ich die Hunde die meiste Zeit für mich allein habe und kein Druck entsteht, für andere irgendwann Platz machen zu müssen.







Ich fahre dann zurück zum Camp und erzähle dort von den Wildhunden. Während ich die Kinderbetreuung übernehme, fährt jetzt meine Frau zu den Wildhunden. Vorher stattet sie den toten Hyänen und den immer noch anwesenden Geiern einen Besuch ab und begegnet unterwegs noch zwei lebendenTüpfelhyänen.







Bald fängt es an recht stark zu regnen und es passiert etwas Bemerkenswertes. Kaum ist die Teerstraße regennass, tummeln sich Grünmeerkatzen auf der Fahrbahn und stillen ihren Durst, indem sie das frische Regenwasser emsig auflecken.



Als wir alle wieder im Camp vereint sind, ist es bereits später Vormittag. Wir beladen unser Auto und machen uns gemeinsam in Richtung Berg-en-Dal auf den Weg.
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20 Nov 2016 22:14 #453018
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Fortsetzung

Wir fahren über die Crocodile River Road gen Osten. Rechts und links begleitet uns ausgedörrtes Buschland.
Immer wieder treffen wir auf der Fahrt auf Elefanten.





Irgendwann sehen wir am linken Straßenrand Bewegungen. Das kann doch nicht wahr sein! Wieder entdecken wir ein Wildhundrudel und erneut eines mit Nachwuchs. Das ist die dritte Wildhundsichtung dieser Reise. :laugh: Wir freuen uns unglaublich darüber. Der recht dichte Busch macht das Fotographieren zwar nicht einfach, aber trotzdem beobachten wir das Treiben der Hunde eine lange Zeit.







Auf dem weiteren Weg begegnet uns noch ein stattliches Breitmaulnashorn, das seinen Dunghaufen auffrischt.



Je näher wir Berg-en-Dal kommen, desto grüner wird die Landschaft - jedenfalls schlagen die Bäume hier bereits deutlich stärker aus, Gras ist auch hier Mangelware. Bis zum Camp sehen wir wenig Wild und so beziehen wir am gegen 14.30 Uhr unser typisch etwas zu düsteres Berg-en-Dal Häuschen, an dessen Tür uns ein Kapkauz als Empfangskommitee erwartet.



Ein kleiner Spaziergang durch das Camp zeigt Erschreckendes: Der gesamte Damm ist ausgetrocknet! Das haben wir hier so extrem nicht erwartet, denn es handelt sich hier schließlich um eine recht tiefe Wasserstelle. Kein Wunder, dass in der Gegend recht wenig Wild anwesend ist, wenn eine der großen Trinkmöglichkeiten versiegt ist und auch kein Gras zu finden ist.
Nachdem wir uns im Imbiss mit leckeren Sandwiches gestärkt haben, wollen wir wieder aufbrechen und zur Matjula Wasserstelle fahren, in deren Nähe wir in den letzten Jahren viel Glück mit Breitmaulnashörnern, enorm großen Büffelherden und sogar einer Leopardin mit Nachwuchs hatten.

Wir sind gespannt, ob sich trotz der Dürre das ein oder andere Tier sehen lassen wird - und ahnen nicht, dass uns die vielleicht beste Sichtung dieser Reise kurz bevorsteht... :woohoo:
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21 Nov 2016 22:37 #453159
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Um 16 Uhr verlassen wir Berg-en-Dal. Unsere Nachmittagstour soll uns zum Matjulu Wasserloch führen. Es geht also nur ein ganz kurzes Stück die Teerstraße entlang und dann rechts auf die kleine Dirtroad, die sich windend und auf und ab steigend durch das eigentlich landschaftlich sehr reizvolle Gebiet um Berg-en-Dal schlängelt, das aber gegenwärtig sehr unter der Dürre gelitten hat. Auch die Straße ist anfangs nicht im besten Zustand und so schaukeln wir uns voran - ganz froh darüber, nicht in einem Kleinwagen zu sitzen oder gar in einem Sportflitzer, wie man ihn hier teilweise auch antrifft...
Einige Minuten Fahrzeit vergehen ohne eine Sichtung, doch dann erspähen wir ganz kurz einen Leopardenpopo - es reicht gerade noch für ein Beweisfoto und schon ist die Katze hinter einem Steinhaufen verschwunden. Wir bleiben stehen und hoffen auf ihre Wiederkehr. Und wir haben Glück. Bald zeigt sich eine Leopardendame in ihrer ganzen Schönheit.



Aber was ist das? Sie ist nicht allein! Eine weitere Katze und ein enorm stattlicher Kater begleiten sie. :woohoo: Drei Leoparden auf einmal! Das geht nun wirklich nicht!



Erst streunen die drei ein wenig durch den recht dichten Busch, bis sich eine der beiden Katzen etwas ins Abseits begibt und nur noch der massive Kater und die gegen ihn äußerst filigran wirkende Leopardendame zu sehen sind.
Und dann kommt es zur Paarung! :cheer: Wir können es nicht fassen: Vor unseren Augen paaren sich zwei Leoparden! Wir sind total gespannt. Atemlos lauschen wir dem hustenden Fauchen des Katers. Unglaublich! Bald verbeisst er sich in den Nacken seiner Partnerin und der Akt neigt sich dem Ende zu. Die Katze wendet sich ihrem Partner fauchend zu und bedeutet ihm unmissverständlich aufzustehen. Er quittiert dies seinerseits mit beeindruckendem Geräusch.















Bald kommt die zweite Katze zurück und umschmeichelt den Kater mit ihrem Schwanz und indem sie sich auffordernd an ihn schmiegt und um ihn herumstreicht. Und so kommt es zu einer zweiten Paarung. :)



Alsbald ziehen die Leoparden weiter und wir verlieren sie im Busch aus den Augen. Wir setzen alles auf eine Karte und fahren zur Anhöhe über dem Matjulu Wasserloch, das noch bestimmt 500 Meter von uns entfernt liegt. Dort positionieren wir uns so, dass wir möglichst buschfrei auf die Ebene schauen können - und wir warten. Werden die Leoparden - erschöpft von der Paarung - zum Trinken ans Wasserloch kommen? Wir drücken ganz fest die Daumen. Unsere Wartezeit wird dabei versüßt von sieben (!) anwesenden Breitmaulnashörnern. Fünf bevölkern das Wasserloch und eine Kuh mit großem Kalb hält sich abseits im Gebüsch.



Und dann kommen die Katzen. Zuerst nehmen sie einen Hügel in Besitz, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann wagt sich eine der Damen hinunter ans fast ausgetrocknete Bassin. Misstrauisch beäugen sich Leopard und Nashörner, lassen sich aber gewähren.
Derweil paaren sich die beiden anderen Leoparden auf dem kleinen Hügel.





Nachdem die trinkende Katze zu den anderen zurückgekehrt ist, entschließt sich das Trio, gemeinsam zum Wasser zu gehen. Das Paaren scheint durstig zu machen. Der Kater ist nicht so tolerant und faucht zu nahe kommende Nashörner an. Als er seinen Damen und sich genug Platz verschafft hat, beginnen die drei Katzen ausgiebig zu trinken.









Nach einer Weile wandern sie weiter in Richtung der Parkmöglichkeit am Wasserloch und wir ändern unserer Position dahingehend.
Fasziniert beobachten wir die drei auf ihrem Weg und erleben das durchaus fordernde Umgarnen des Katers durch die Katzen und eine weitere Paarungseinheit direkt vor unserer Nase.









Nach einer guten Stunde faszinierender Beobachtungen, die unsere Kinder dankenswerterweise klaglos mitgemacht haben (Naschereien sei Dank...), ziehen sich die Leoparden endgültig über die Böschung hinter dem Parkplatz zurück.

Wow! Was für eine Sichtung. Wir umarmen uns ganz glücklich. Besser kann eine Safaritag nicht enden. Sichtungsfee, wir lieben dich! ;)

An den sich nun auch zurückziehenden Nashörner vorbei fahren wir immer noch ganz aufgeregt zurück ins Camp.
Dort essen wir im Restaurant sehr lecker zu Abend, kommen dabei aber nicht so recht zur Ruhe, da unsere Kinder sich parallel dazu austoben wollen. Immer wieder rennen sie aus dem Restaurant heraus und genießen es sichtlich, sich endlich wieder frei bewegen zu können.

Glücklich lassen wir diesen fantastischenTag in unserer Hütte gemeinsam ausklingen: Ein Löwe, zwei Wildhundsichtungen, viele Elefanten und Nashörner und dann auch noch die drei Leoparden. Der Kruger begeistert uns total.
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