THEMA: KAPSTADT, BERGE und ganz viel MEER ....
26 Okt 2016 16:13 #449678
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  • bayern schorsch am 26 Okt 2016 16:13
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Grüss Euch zusammen,

lange nichts mehr gehört, lange nichts mehr geschrieben, der bayern schorsch hat sich die letzte Zeit ziemlich rar gemacht :(

Nicht, dass er forumsfaul wäre oder keine Lust zum Schreiben hätte, aber es fehlt halt einfach hinten und vorne an der Zeit. Das soll nun anders werden, einen Reisebericht hab ich vielen Leuten fest versprochen, und die in der Tat tollen Tipps haben wir teilweise umsetzen können und so meine ich, dass es das Mindeste ist, mit einem Reisebericht wenigstens ein klein bisschen was "zurückzugeben".

Wobei alle Reiseberichtschreiber natürlich sehr wohl wissen, dass man die Berichte nicht ganz uneigennützig schreibt - kann man doch die eigene Reise nochmals "erleben" und "nachfahren".

Vorweg: ein Tagebuch habe ich nicht geschrieben, denn im Urlaub hat (zumindest der bayern schorsch) für so was keine Zeit. Nun werde ich eben versuchen, rein aus dem Gedächtnis heraus unsere Reise zu beschreiben, viele Fotos und gesammelt Belege dienen zur Erinnerung und als Gedächtnisstütze.

Den Bericht werde ich "sonnen", d.h. alle, die nur und ausschließlich den Reisebericht ohne Kommentare lesen wollen, klicken auf die Sonne rechts oben.

Das Wichtigste aber vorweg: wir sind nach knapp drei Wochen wieder gesund zu Hause angekommen :) , alles war sehr "safe" :) und es gab nicht eine einzige Situtation, in der wir uns sicherheitstechnisch unwohl gefühlt hätten. Die vielen Eindrücke auf unserer Reise waren genial, und wir haben nicht nur ein mal festgestellt, was wir für ein Glück haben, solch schöne Reisen unternehmen zu dürfen.

Ein paar der Fomis kennen uns, die meisten Fomis kennen uns nicht, daher zum Auftakt ein Bild von uns, damit Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt:



So, der Anfang ist gemacht. Ich werde versuchen, den Bericht möglichst "flott" durchzuziehen. Mal schauen, ob überhaupt Interesse besteht, denn die Flut an erstklassigen Berichten hier im Forum ist enorm, und bei Kapstadt und Umgebung kann man logischerweise nicht mit Eli´s und Löwen aufwarten.

Aber - ein paar Überraschungen haben wir parat, ein paar neue Dinge haben wir entdeckt. Mal schauen, ob der Eine oder Andere etwas für sich "mitnehmen" kann.

Bis dann,
der bayern schorsch
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Letzte Änderung: 26 Okt 2016 16:21 von bayern schorsch.
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26 Okt 2016 19:28 #449698
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  • bayern schorsch am 26 Okt 2016 16:13
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Unglaublich früh haben wir unsere Flüge gebucht, nämlich sage und schreibe Ende Oktober 2015, also 11 Monate im Vorhinein. Schon ein Wahnsinn, wenn man sich so zeitig um die Planung kümmern muss, aber so isses halt. Geflogen sind wir mit der South African Airways und froh ist man, wenn man diesen Ausblick hat:



Der Flug verlief völlig unproblematisch, in Johannesburg mussten wir den Anschlussflug nach Capetown erreichen, alles absolut easy. Abflug war abends ab München, das Essen an Bord völlig ausreichend, und nach ein paar Bierchen und einer Schlaftablette sind wir am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr in Johannesburg gelandet, die zwei Stunden Aufenthalt in Joburg waren lange genug, um die Anschlussmaschine nach Kapstadt gemütlich zu erreichen. Um 10.00 Uhr gings weiter, und kurz nach 12.00 Uhr waren wir am Ziel.

Sitzplatzreservierung: haben wir diesmal nicht gemacht, nachdem die SAA nun immerhin 100 USD für hin und zurück für 2 Personen verlangt. Also haben wir den Vorabend-Check in gemacht und in einer Mittelreihe zwei Sitze nebeneinander "ergattert". Glück war, dass meine Nachbarin eine nicht nur sehr nette, sondern auch schlanke junge Dame war, von daher gab es kein Platzproblem. ;)
Die Maschine war voll, so dass es keine Ausweichmöglichkeit gab. Beim Rückflug hingegen war die Maschine nur zu 80-90 % belegt, so dass es kein Problem war, am Vorabend Check in in den Zweierreihen am Fenster einen schönen Platz zu bekommen. Also: 100 Dollar gespart und trotzdem ordentliche Plätze gehabt.

Machen wir weiter beim Auto: einen RENAULT DUSTER haben wir gemietet, wer sich erinnern kann, ich hab wegen dem Duster schon mal hier im Forum nachgefragt, und zwar nicht für diese Reise sondern für nächstes Jahr in Namibia. Die Meinungen der Spezialisten waren ja sehr geteilt und mit der Erfahrung aus dem jetzigen Kapstadt-Urlaub kann ich sagen, dass dieser Duster in der Tat eine Blechkiste ist. :evil: Nicht mehr, nicht weniger. Man kommt damit von A nach B, das war´s dann aber schon. Eines der schlechtesten Leihautos, das wir je gehabt haben. Die Folge ist, dass wir nun überlegen, ob wir mit dieser Blechkiste in Namibia zu Rande kommen. Zwar haben wir dort einen Duster mit Allradantrieb, ich glaube aber eher, dass wir nicht zurecht kommen würden und darum werden wir demnächst nach einem anderen Auto Ausschau halten. (wahrscheinlich ...)

Dafür ging die Übergabe sehr flott, schließlich haben wir auch in diesem Punkt ein klein wenig Erfahrung: während Schorschine auf´s Gepäck wartet, marschiert der bayern schorsch schon mal zu Thrifty. So hat man meist das Glück, vor der anderen am Autoschalter zu sein. Aber wie gesagt, hat alles gut geklappt und ich schätze mal, dass wir so gegen 14.00 Uhr mit unserer Kiste "on road" waren, um bereits um 15.00 Uhr in unserer ersten Unterkunft hier in Capetown einzuchecken.

Bevor ich von unserer Unterkunft berichte und was wir in Capetown alles so getrieben haben, hier unsere Route, die ich dann im nächsten post genauer vorstelle:




Bis dann
der bayern schorsch
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26 Okt 2016 20:38 #449711
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Hallo zusammen,

hier nun unsere Unterkünfte unserer SA-Tour:

4 Nä in Camps Bay/Kapstadt www.atlanticgold.co.za (Sapphire-room)
2 Nä in www.mountceder.co.za (eine Nacht Puntje, eine Nacht Klipbokkop)
2 Nä Karoo Nationalpark www.sanparks.org/parks/karoo
2 Nä Tsitsikamma Storms River honeymooner chaelet www.sanparks.org/par...e/camps/storms_river
2 Nä Plettenberg Bay www.tamodi.co.za/ honeymoon suite
2 Nä Wilderness onthebeachwilderness.co.za/
1 Na De Hoop Collection www.dehoopcollection.com/ (Opstal Vlei Suite)
2 Nä De Kelders www.clifflodge.co.za/ (West-Room)
1 Na Paarl www.granderoche.com

Jetzt hoffe ich, dass ich das mit dem "verlinken" richtig hingebracht habe.

Der Anfang ist geschaftt, morgen geht´s dann weiter mit unseren ersten Erlebnissen rund um Kapstadt.

Bis dann,
der bayern schorsch
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28 Okt 2016 16:02 #449927
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Tag 1 Kapstadt mit der Waterfront, nur mal kurz reingeschnuppert:

Jetzt sind wir also tatsächlich in Kapstadt. Das muss man sich mal vorstellen - Tags zuvor um die gleiche Zeit, also rund 3 Uhr nachmittags waren wir noch zu Hause und haben die letzten Vorbereitungen für unseren Flug getroffen. Und nun, 24 Stunden später, sitzen wir in unserem Renault Duster und steuern zu unserer ersten Unterkunft, dem "Atlantic-Gold" Guesthouse in Campsbay.

Für Campsbay haben wir uns entschieden, weil uns zum Einen die Unterkunft internettechnisch zugesagt hat, der Preis gestimmt hat und von unserer Forumsfreundin Annick der Ortsteil Camps Bay als das "St. Tropez" :ohmy: empfohlen wurde. Andere, auch hier im Forum empfohlene Unterkünfte, wie z.B. das Azamare, das Lezard Bleu oder das Boutique@10 waren bereits ausgebucht bzw. es waren die Zimmer, die uns gefallen hätten, nicht mehr frei. Also mal schauen, was das "Atlantic Gold" so hergibt und ob es das hält, was die homepage verspricht.

Knapp eine Stunde brauchen wir vom Flughafen bis zu unserem Gästehaus in der Theresa Avenue, ganz oben in Camps Bay mit einem überragendem Blick auf die Weiten des Meeres. Und so präsentiert sich uns der erste Eindruck und der unglaublich schöne Blick aus unserem Saphire-Room:












Man muss wissen, dass das Gästehaus Atlantic Gold kein Frühstück anbietet. Dafür hat man im Zimmer die Möglichkeit des "light self caterings". Will heißen, es ist alles da, was man zum Frühstück zubereiten braucht und so machen wir uns nachmittags als Erstes gleich mal auf in die Stadt, um den Basiseinkauf vorzunehmen. In Camps Bay, so wurde uns vom Besitzer Gerald gesagt, gibt´s keinen Alkohol zu kaufen, also geht´s ab nach Capetown, dort wo der Bär brummt. Und der brummt in der Tat.
Was soll ich erzählen? Alle, die schon mal in Capetown waren wissen, wovon ich spreche. Multikulti, Restaurants, Menschen über Menschen, Straßenmusikanten, Verkäufer - all das haben wir geballt an der Waterfront vorgefunden. Dort wollten wir unbedingt hin, es gehört zu einem "must do" auf der Aktivitätenliste. Seht selbst:

























Geparkt haben wir in der Tiefgarage von Pickn Pay, nachdem wir zunächst erfolglos versucht haben, irgendwo in einer Nebenstrasse zu parken. War von uns eine dumme Fahrerei und die Sucherei hätten wir uns sparen können, denn bei Pickn Pay bekommt man sogar die Parkgebühren erstattet, wenn man dort einkauft. Und man hat hier mit dem Pickn Pay einen sehr zentralen Parkplatz. In Gehweite ist die Waterfront, hier könnte man sich stundenlang rumtreiben, ohne dass es langweilig wird. Wobei ich schon zugeben muss, dass man uns mittlerweile die Müdigkeit wohl angesehen hat. Der Nachtflug, die ersten Eindrücke von Kapstadt, der Einkauf bei Pickn Pay, der zwar immer großen Spaß bringt, aber auch müde macht, und schön langsam sind wir der Meinung, dass wir uns ein Dinner verdient haben.

Zu Hause alles genau eruiert, wo man an der Waterfront schön essen kann, stellen wir fest, dass wir unseren selbst geschriebenen Gourmet - Reiseführer in Camps Bay im Zimmer liegen haben. Hmmm... :( Das von etlichen Fomis empfohlene "Den Anker" ist uns nicht mehr eingefallen, wie gut, dass uns dann wenigstens das quay.4 über den Weg gelaufen ist.

Nichts spektakuläres, aber eine schöne Lage direkt am Wasser, laut und schrill, die Hölle los mit unglaublich vielen Menschen, das Lokal absolut fully booked, wir bekommen aber trotzdem einen schönen table und lassen uns eine Meeresfrüchteplatte und die ersten Oystern schmecken.







Dann spazieren wir später noch gemütlich über die Waterfront bis uns die Müdigkeit letztendlich packt und wir ganz schnell schauen, dass wir "nach Hause" ins Atlantic Gold kommen, dort wartet ein wunderbares Kuschelbett auf uns. :kiss:
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Letzte Änderung: 28 Okt 2016 16:06 von bayern schorsch.
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29 Okt 2016 11:23 #450017
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  • bayern schorsch am 26 Okt 2016 16:13
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Tag 2 Kapstadt - wir fahren zum Cape of good Hope:

Wir haben hervorragend geschlafen, die Kuschelbetten sind so richtig kuschelig und bequem, genau das richtige für uns. Das Frühstück ist schnell gemacht (ist immer des Schorschens Angelegenheit) und schade, dass wir im Zimmer frühstücken müssen, denn der Wind draußen auf der Terrasse würde uns wahrscheinlich das Spiegelei vom Brot blasen.

Übrigens hat uns der Besitzer des Gästehauses erzählt, wer noch so alles hier im Hause wohnt. Neben uns ein paar Leute aus Nigeria, unter uns zwei holländische Männlein, nochmal unter uns ein IT´ler aus Saudi-Arabien, der hier in Flitterwochen unterwegs ist. Einmal sind uns die Flitterwöchler über den Weg gelaufen, er salopp und lässig mit Flip-Flops, Short´s und T-Shirt, sie in Burka. Eine für uns etwas schwierige Vorstellung, aber das wollen wir jetzt nicht weiter kommentieren.

Von Gerald haben wir einen guten Tipp für´s Mittagessen bekommen, den wir heute in die Tat umsetzen wollen. Es geht an´s Kap der guten Hoffnung, auch eines unserer "must do´s" , die wir unbedingt machen wollten, und schon kurz nach dem zeitigem Frühstück sind wir "on tour".

Als Allererstes schauen wir uns das kleine Dörfchen Llandudno an. Ein toller Strand, und wir sehen , dass die ersten Surfer bereits unterwegs sind. Hier im Vordergrund nochmal unser Renault Duster, sieht eigentlich gar nicht sooooo schlecht aus :woohoo: , im Hintergrund der Strand von Llandudno:







Weiter gehts nach Hout Bay, wo wir über den Markt schlendern und schon überlegen, evtl. die ersten Mitbringsel für zu Hause einzukaufen. Das lassen wir aber bleiben, wir müssten ja sonst das Zeugs den ganzen Urlaub über mitschleppen. Die Restaurants auf der anderen Seite des Hafens haben wir uns auch angeschaut. Viele nette kleine Buden und Lokale, nur ist´s zum Mittagessen viel zu früh.







Von Hout Bay ging's dann weiter Richtung Süden, über den Chapman´s Peak Drive, der vielgepriesenen und hochgelobten Panoramastraße, von vielen Reisenden als atemberaubend schön beschrieben. In der Tat, die Straße hat schon was Besonderes: 10 km lang, 150 Meter über dem Meer und 400 oder 500 Meter unter den Berggipfeln schlängelt sich diese Küstenstraße dicht am Felsen und direkt am Abgrund entlang. Unbedingt sehenswert, aber den Schorsch aus Bayern haut´s deswegen nicht um. Vielleicht war einfach die Erwartungshaltung zu hoch und wir haben uns Wunder was vorgestellt. Im ersten Moment waren wir fast ein klein wenig enttäuscht, aber trotzdem würden wir sagen, der Drive ist unbedingt empfehlenswert. Hier ein paar Bilder:







Nach dem Chapman´s Peak Drive geht´s durch herrliche Landschaften über Kommetjie und Scarborough, das ist etwas abseits der normalen Touristenroute, zur "Cape Point Ostrich Farm" an der M65. Hier machen wir eine kurze Kaffeepause, schauen uns die Farm und den dazugehörigen Shop an und über die M4 sind wir bald unten am Kap der guten Hoffnung.







Immer wieder wundern wir uns, wie schön hier alles blüht. Wie toll muss das erst im Namaqualand sein, wenn im August oder September die Blütezeit herrscht. Jetzt, also Anfang Oktober, und hier auf der Kaphalbinsel ist das sicher nur ein Bruchteil der Schönheit, die man mit etwas Glück und zur rechten Zeit im Namaqualand erleben könnte. Hier ein paar Beispiele:


















Und dann sind wir da - das Cape of good Hope, weltbekannt und ein schon fast mystischer Ort, obwohl es nicht der südlichste Punkt Afrikas ist. Wir sind sehr zeitig hier und haben den Vorteil, dass die Bustouristen noch nicht da sind. So können wir in Ruhe unser obligatorisches Foto am Kap machen und in aller Ruhe die Umgebung erkunden:
















Vom Cape of good Hope fahren wir dann die kurze Strecke rüber zum Cape Point und besuchen dort das Lighthouse. Wir gehen natürlich zu Fuß nach oben, für Fußkranke aber gibt´s sogar eine Zahnradbahn, alles sehr touristisch.

















Und unten an der "Tal-" Station finden wir auch gleich den Restaurant-Tipp von unserem Gästehausbetreiber. Das "Two Oceans Restaurant", ein von außen absolut durchschnittlich und typisch aussehendes Großlokal, eigentlich gar nicht das, was wir uns vorstellen. Gemütlichkeit sieht anders aus und trotzdem schauen wir uns die Sache näher an. Und siehe da, was von außen eher einer Touristenfalle gleicht, entpuppt sich innen als wirklich tolles Restaurant.
Noch schöner ist es draußen auf der Terrasse, mit einem grandiosen Blick auf die Buffels Bay und wir lassen uns ein feines Flascherl Ceder Rose und zwei Portionen Calamari bringen. Ein perfektes Lunch, das passt hervorragend und wir lassen´s uns so richtig gut schmecken. Das Restaurant ist ein guter Tipp gewesen, hier würden wir sofort wieder einen Stop einlegen.




Dieser kleine Piepmatz mit seinen orange-dunkelroten Federn hat´s auf unsere Calamari abgesehen:



So geht das bei uns - die Zeit vergeht im Flug, weil wir erstens immer alles in aller Gemütsruhe anschauen und zweitens, weil wir´s uns einfach gut gehen lassen. Wir genießen ALLES, was uns auch dieser Tag wieder schenkt. Das Mittagessen war klasse, wir genießen die Landschaft und freuen uns über die paar Tiere, die uns über den Weg laufen.

















Strauße, Affen, Dassies, Vögel - das ist schon alles eine feine Sache. Und dabei warten ja noch die Highlights, nämlich die Pinguine am Boulders-Beach.
















Hier kommen mal zwei besondere Prachtexemplare:


















Uns hat´s dort sehr gut gefallen. Es ist zwar immer mal zu lesen, dass die Pinguinkolonie am Boulders Beach sehr überlaufen sei, aber der Ansturm dort hat sich in Grenzen gehalten. Klar waren etliche Leute dort, aber alles war überschaubar und es ging gesittet zu.

Vom Boulders Beach geht´s zurück Richtung Campsbay, aber vorher machen wir noch einen Abstecher zu den Strandhäusern in Muizenberg. Erst jetzt, beim Nachlesen im Reiseführer weiß ich, dass eigentlich nicht Muizenberg, sondern eher St. James die Hochburg der Bunthäuser wäre, aber uns hat auch Muizenberg gut gefallen. Vor allen Dingen auch der Strand, der hatte es wirklich in sich:










Am frühen Abend sind wir dann wieder zu Hause in unserem Atlantic Gold Guesthouse. Puh, war das ein toller Tag, so viele Eindrücke, wir können alles gar nicht auf einmal verarbeiten. Immerhin sind wir heute um die 150 km hin und zurück zum Kap gefahren, da haben wir uns den Sundowner auf unserer Dachterrasse redlich verdient:










Für den Abend steht ein kulinarischer Leckerbissen auf dem Programm: Gerald hat uns einen Tisch im "Codfather" in Camps Bay reserviert. Wir fahren mit unserem Auto runter ins Dorf, denn zu Fuß wäre es viel zu weit. Das ist sicherlich ein Nachteil unseres Gästehauses. Sehr weit ab vom Geschehen, dafür aber entsprechend ruhig.

Das Codfather war für uns einer der essenstechnischen Höhepunkte in diesem Urlaub. Man wählt an der Theke Fisch, Calamari, Lobster, Gambas und dergl. nach Gutdünken aus, die Ware wird gewogen und dann nach Wunsch zubereitet. Unser Essen war sehr gut, man bezahlt hier aber auch seinen Preis. Zu verlockend ist das Angebot an der Theke, und da lässt man schnell noch die eine oder andere Garnele auf die Waage legen. Am Schluss haben wir 1.400 Rand gelöhnt, also rund 90,-- Euro, wir haben aber einen tollen und feuchtfröhlichen Abend erlebt. Fast ein klein wenig zu feuchtfröhlich für Schorschine, die am nächsten Tag bei der Besteigung des Tafelberg´s anfängliche Konditionsprobleme hatte. Dazu aber morgen mehr.














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Letzte Änderung: 29 Okt 2016 12:02 von bayern schorsch.
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30 Okt 2016 11:24 #450143
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Tag 3: Wanderung auf den Tafelberg, ein besonderes Erlebnis in jeglicher Hinsicht!

Ja, so loben wir uns das. Perfektes Wetter, nahezu windstill, kein Vergleich zu gestern, als wir zwar auch ganz viel Sonne hatten, aber auch sehr viel Wind. Heute passt das wunderbar, wir werden eine Wanderung auf den Tafelberg unternehmen. Wir können heute auch draußen frühstücken. Das gefällt uns deutlich besser als im Zimmer, allein schon wegen der Bestuhlung.

Ganz nach dem Motto: mit der Cableway kann ja jeder hochfahren, haben wir uns schon zu Hause fest vorgenommen - wir gehen dieses "grad mal 1.086 m hohe Bergerl" zu Fuß hoch. Wär ja gelacht, wenn wir das nicht schaffen sollten.

Also wurde zu Hause bereits alles nachgelesen, hier im Forum gefragt, Tipps und Ratschläge sondiert und in unserem Reiseführer von Iwanowski ist zu lesen: Pipe Track, der 7 km lange Wanderweg mit Start in Camps Bay an der Theresea Avenue sei der am wenigsten anstrengende, Dauer 3 Stunden.
Na, das hört sich doch gut an, noch dazu, wo der Einstieg zum Wanderweg grad mal 200 Meter von unserem Gästehaus entfernt liegt. Schon 5 Minuten später stehen wir dann an dieser Tafel und wir wissen, jawohl, hier sind wir richtig.




Also wandern wir los, durch blühende Landschaften, immer schön den Weg entlang, man kann sich eigentlich nicht verlaufen. Aber - wenn man glaubt, die Wege wären hier ähnlich beschrieben und gekennzeichnet wie bei uns in den Alpen, der sieht sich spätestens nach einer Stunde arg getäuscht. Wir erfahren von 2 Kapstädterinnen, die uns auf ihrem morgendlichen Spaziergang entgegenkommen: "hier seid ihr falsch :evil: - ihr müsst nochmal ein Stückerl zurück und dann geht´s da rechts ab nach oben".
Aha - zum Glück sind die beiden Damen den Weg mit uns zurückgegangen, denn allein hätten wir den Abzweig nicht gefunden.

Und dann sind wir gelaufen, gelaufen und gelaufen. Nach drei Stunden (da hätten wir ja schon oben sein sollen), hatten wir gefühlt grad mal die Hälfte des Berges geschafft, und Schorschine, die abends zuvor doch erheblich vom guten Wein und der guten Stimmung im Codfather angetan war, war nun gar nicht mehr so erbaut von der Idee, den Tafelberg zu Fuß zu erklimmen.








Wenn man nämlich glaubt, dass das eine normale Wanderung wäre, dem können wir sagen, dass das hier für uns eine der schwersten Besteigungen der letzten Jahre war. Zwar extrem schön, aber unglaublich anstrengend. Von wegen Pipe Track, und von wegen drei Stunden. Es ging ständig nach oben, teilweise über ausgesetzte Positionen, über Leitern, wenn´s gar nicht mehr anders ging, und nur manchmal hatten wir Wege, die mühelos zu bewältigen waren.
Hier ein paar Bilder zu unserer Wanderung:























Wir haben dann am Abend nachgelesen und dann ist uns ein Lichtlein aufgegangen: nicht den Pipe-Track sind wir gelaufen, sondern den Kasteelspoort/Valley of the red Gods. Und über diese Strecke ist zu lesen: ... dieser Trail ist bei den Wanderfreunden der beliebteste, aber auch deutlich schwieriger, länger und anstrengender als der Pipe-Track.

Na toll - so haben wir uns das nicht vorgestellt, aber nach sage und schreibe 6 1/2 Stunden (incl. Verschnaufpausen) sind wir dann endlich oben angelangt. Was uns dann dort erwartet hat, hat uns nicht gefallen. So viele Leute, es wuselte regelrecht und spätestens da wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten, den Berg zu Fuß hochzulaufen. Auch im Nachhinein würden wir den Weg wieder so wählen, denn die herrliche Natur hat uns mehr als belohnt für die Strapazen, die wir auf uns genommen haben. Und beim nächsten Mal bekommt die Schorschine am Vorabend ausschließlich Wasser zu trinken!



Von der Plattform bei der Seilbahn konnten wir dann noch schöne Bilder von Capetown mit dem neuen Stadion und der Waterfront machen, bevor es dann mit der Cableway wieder runterging.



















Unten an der Bahnstation bestellten wir uns ein Taxi, das uns für wenige Rand zurück nach Camps Bay brachte. Dort angekommen haben wir mit unserem Gästehaus eine kleine Enttäuschung erleben müssen. Die Poolanlage im Untergeschoß mit großen Flügeltüren raus auf eine kleine Terrasse war leider geschlossen, der Pool war zwar voll, aber weder der Pool selbst, noch der Whirlpool noch die Liegen waren hergerichtet, man konnte sehen, dass hier wahrscheinlich monatelang nichts mehr gemacht wurde.

Wir empfinden das schon eigenartig, denn schließlich wirbt das Atlantic Gold mit einem Pool, hat auch auf der homepage tolle Bilder vom Pool und dann kann man das gesamte Spa hier nicht nützen. Natürlich haben wir Gerald gefragt, was da los ist, die Antwort war unbefriedend denn er meinte, er könne das mit der vom Haus eingeschlagenen "grünen Welle" nicht vereinbaren, jetzt im Oktober einen Pool zu unterhalten, den eh niemand nützen würde, weil´s zu kalt sei.

Egal, wir haben das nicht für gut befunden und haben uns aber deshalb die Laune nicht verderben lassen . Die Badesachen eingepackt, dazu ein paar Handtücher sind wir runter an den Strand von Camps Bay. Dort hat´s uns sehr sehr gut gefallen, mitten bei den Einheimischen, eine gute Stimmung, viele Leute, und das Meer mit den meterhohen Wellen war schon die Schau. Selbstverständlich sind wir rein ins Wasser (ich schätze um die 18 Grad), wobei bei den hohen Wellen an Schwimmen nicht zu denken war. Bereits die erste Welle hat uns von Kopf bis Fuss nass gemacht, wir konnten uns nicht mal auf den Beinen halten, zu stark war die Brandung. Aber das macht Spaß, sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Wellen zu schmeißen. Man wird da wieder richtig kindisch und uns hat´s saugut gefallen!







Der Ärger über den Pool war spätestens unten am Strand bei der ersten Welle vergessen, und nach einer Stunde Spaß sind wir wieder zurück in unser Gästehaus gefahren, wir haben schließlich heute noch verschiedene Punkte abzuarbeiten. ;)

Schnell "frisch" gemacht, sind wir die paar Kilometer zum "Twelve Apostels Hotel" zum sundowner gefahren. Eine absolut krasse Sache ist das dort, schon allein die Einfahrt von der M6 weg durch die kleine Unterführung und dann der livrierte Diener, der zur Begrüßung an der Eingangspforte stand - wirklich krass. Und dann die Terrasse mit einem sensationellen Blick. Sehr schön war das, und zu unserer Überraschung war der Gin-Tonic mit 54 Rand (3,50 Euro), perfekt inszeniert in perfekt gestylten Gläsern mit entsprechender Süßigkeitenbegleitung ein Schnäppchen. Und der Sonnenuntergang an dieser Stelle war was ganz was einmaliges:













Was wäre aber ein sundowner, wenn man sich nicht während des sundowners schon auf´s Dinner freuen könnte. Gerald hat uns für heute abend einen Tisch im "Paranga" reserviert, am Nachmittag bin ich, als wir unten am Strand waren, noch kurz zum Tischeeinteiler reingesprungen und hab ihm gesagt, welchen Tisch wir gerne hätten. Und den haben wir dann auch bekommen.
Etwas erhöht, mit Blick über die Leute, mit Blick zum Strand und zur Straße, und gegessen haben wir im Paranga außerordentlich gut.

Tempura Prawns, Baby-Kingklip, Grilled Kalamari und dazu die entsprechende Weinbegleitung, :) :) :) :) :) das Alles für 933 Rand, also rund 60 Euro, da gibt´s nichts zu meckern. Ein schlechtes Gewissen hatten wir ob der Fülle der Mahlzeiten nicht, schließlich haben wir heute eine anstrengende Wanderung gemacht.
Leider haben wir nur ein Bild von den Tempura Prawns gemacht, und irgendwie haben wir auch vergessen, die Stimmung bildtechnisch einzufangen, aber wir können das Parange wärmstens empfehlen.



So geht auch dieser Tag zu Ende, zum Glück wartet ein feines Kuschelbett auf uns, denn die Bergsteigerei steckte uns am Abend dann doch ganz schön in den Knochen.
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