THEMA: Zwischen Daisies und Dassies
15 Okt 2016 17:44 #448309
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  • kalachee am 15 Okt 2016 17:44
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@Zugvogel schrieb:
Ja genau, die Nacht mit dem Löwengebrüll und den beiden imposanten Löwenmännchen am Wasserloch bei Toröffnung. Wahnsinn! :laugh: Ich freue mich auf die Fortsetzung...

Oh, gut zu vernehmen, dass die beiden Nossob-Brüder immer noch die Chefs am Platze sind dort. :) Wir waren im Januar 12 Tage im Nossob Camp und haben die beiden und/oder ihr Rudel jeden Tag zum Teil mehrmals gesehen. Prachtskerle, sind das!

Freue mich auch auf die Fortsetzung - vielen Dank für den tollen Bericht bis hierhin, freshy!

Liebe Grüsse
Sam
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16 Okt 2016 10:17 #448373
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kalachee schrieb:
@Zugvogel schrieb:
Ja genau, die Nacht mit dem Löwengebrüll und den beiden imposanten Löwenmännchen am Wasserloch bei Toröffnung. Wahnsinn! :laugh: Ich freue mich auf die Fortsetzung...

Oh, gut zu vernehmen, dass die beiden Nossob-Brüder immer noch die Chefs am Platze sind dort. :) Wir waren im Januar 12 Tage im Nossob Camp und haben die beiden und/oder ihr Rudel jeden Tag zum Teil mehrmals gesehen. Prachtskerle, sind das!

Freue mich auch auf die Fortsetzung - vielen Dank für den tollen Bericht bis hierhin, freshy!

Liebe Grüsse
Sam

Guten Morgen Stefanie und Sam,
da haben wir ja was gemeinsam! Die Löwen sind im heutigen Bericht dran :) .
Danke, Sam, für dein Lob.

LG freshy
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16 Okt 2016 10:58 #448381
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07.September: Matopi

In der Nacht weckt uns Löwengebrüll. Manno, hat der Kerl einen Sound! Der Südafrikaner berichtet, der Löwe hätte gleich neben dem Zaun gelegen. Wir machen uns zu einem Game Drive auf in der Hoffnung, ihn zu sehen. Gleich zwei der königlichen Tiere liegen direkt am Fahrweg und lassen sich fotografieren. Was das Vordrängeln anbetrifft, müssen wir noch viel lernen, denn mehrmals fahren uns andere Fahrzeuge rigoros in die Sicht.

Profil eines Königs



Er erhebt sich ...

... und haut ab

Ihn kümmert das alles gar nicht

Beim Frühstück werden wir von Fuchsmangusten, Erdhörnchen und Glanzstaren regelrecht belagert. Wir lassen uns Zeit, denn wir wollen nicht so früh auf Matopi ankommen, wo es nichts, aber auch wirklich nichts geben soll außer einer Latrine, wie der Südafrikaner sagte.

An dieser Stelle biegen wir rechts ab

Höhenprofil unseres Dünenritts in die Mabua-Sektion

Mal ist der Sand rot

Mal ist er gelb

Kaptäubchen, Rotkopfamadine und Webervogel

Die Fahrt nach Mabuasehube entpuppt sich als Hardcore-Unternehmen. Wie üblich ist der Sand unter den Rädern am Nachmittag sehr fluffig. Wir brauchen mit einigen Fotostopps fast vier statt drei Stunden, obwohl Herbert ein routinierter 4×4-Driver ist. Die Übernachtung in Matopi hat außer ganz viel herrlicher Einsamkeit - was nicht unterschätzt werden darf - nichts zu bieten. Wir buddeln beim Schaufeln eines Lochs für ein Lagerfeuer jede Menge Feuerstellen aus. Dasselbe gilt leider auch für die Stellen mit menschlichen Hinterlassenschaften, da die Latrine nicht benutzbar ist. Als es dunkel wird, beginnen die Grillen ihr unmelodisches Konzert, das bis in die Nacht hinein anhält.

Lannerfalke

Matopi - vor und hinter uns liegen je 100km Einsamkeit

08.September: Mabuasehube Pan

Der frühe Vogel fängt den Wurm, der frühe 4×4-Driver findet festen Sand unter den Rädern vor. Trotzdem frühstücken wir, finden Zeit, einige Vögel zu fotografieren, für die wir eine Tränke gefüllt haben, und machen uns auf den Weg.

Rotkopfamadine

Kapsperling

Wellblech

Es läuft tatsächlich besser als gestern, doch schon um 10:00 Uhr wird der Sand schwer. Die Fahrverhältnisse ändern sich auch im Bereich der Salzpfannen nicht, so dass wir um die Mittagszeit genervt am gebuchten Stellplatz eintreffen. Er ist mit einer Gruppe besetzt, die uns ihre Buchung zeigt. Doch es ist auch für uns genügend Platz im Schatten vorhanden, und die Leute sind freundlich und nett. Sie brauchen das zeltförmige Schattendach nicht, sagen sie und fahren ihr Auto ein Stück beiseite. Morgens seien Löwen im Camp gewesen, werden wir informiert. Später bieten sie an, von einer acht Kilometer entfernten Campsite für uns einen Sack Wasser mitzubringen, weil auf dem Platz wegen der Trockenheit kein Wasser vorhanden ist.

Campsite an der Pan

Stellplatz mit herrlicher Aussicht

Die Mabuasehube Pan ist ausgetrocknet

Mein Blick schweift über die Salzpfanne, deren Weite und Stille nach der anstrengenden Fahrt beruhigend wirkt. Dann sorgt ein böiger Wind für Abwechslung, indem er Staub in Windhosen über die Gegend wirbelt. Eines seiner Produkte fegt ausgerechnet über uns hinweg, und wir versinken darin. Es müsste nicht so staubig, heiß und trocken sein, aber der Platz liegt traumhaft schön.
Anhang:
Letzte Änderung: 16 Okt 2016 11:07 von freshy.
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17 Okt 2016 11:15 #448517
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09.September: Thema Trinkwasser und Matopi zum Zweiten

Würde mein Vater noch leben, hätte er heute seinen 100. Geburtstag. Der Tag beginnt mit einer roten Sonne, die im Nu den Himmel erobert. Leider sorgt der Wüstenwind dafür, dass es eisigkalt ist. Vor allem Herbert bibbert und wird auch durch den Kaffee nicht warm, dessen Wasser sich Zeit lässt, bis es endlich sprudelt. Unsere Campingnachbarn verabschieden sich von uns, weil sie einen Ausflug machen wollen. Da wir Zeit, viel Zeit haben, beobachten wir eine Mangustenfamilie beim Spielen.

Eingänge zu den Wohnungen der Familie Fuchsmanguste











Ein letzter Blick über die Pan

Wir brauchen Wasser, denn unser eigener Tank faucht nur noch asthmatisch, wenn wir den Hahn aufdrehen. Herbert vermutet, dass der Campingplatz am botswanischen Gate Wasser hat. Doch leider informiert uns eine Nachricht an der Klotür, dass es kein Wasser gibt.

Hin und wieder ist der Pfad steinig

Auch auf dieser Campsite gibt es kein Wasser

Wir fahren ans Gate, wo uns freundlich der Weg zu einem Wassertank in einer Wohnanlage außerhalb des NP gezeigt wird. Dort füllen wir den Wassersack und legen ihn vorsichtshalber in unsere Waschschüssel, weil er „ein wenig“ leckt.

Verfahren kann man sich nicht, die Beschilderung ist eindeutig

Als wir in Matopi ankommen, schwimmt der Sack in der Schüssel und alles, was auf dem Kabinenboden liegt oder steht, ist nass oder feucht. Glücklicherweise wird in der trockenen Luft alles sehr schnell trocken.

Heute Abend gibt es kalte Küche, denn die Gegebenheiten auf dem Übernachtungsplatz laden nicht dazu ein zu kochen. Morgen wollen wir früh aufbrechen, um die Annehmlichkeiten in Nossob ausgiebig zu nutzen.

10.September: Nossob

Wow, ist es kalt heute morgen. Ab 05:00 Uhr scheint die Zudecke neuerdings Kältezonen zu entwickeln. Jetzt pusten wir auf dem Übernachtungsplatz Matopi mitten im Irgendwo in unseren Instant-Cappuccino und versuchen, uns warm zu zittern. Die Staubpatina, die uns die Windhose gestern verpasst hat, wärmt leider nicht, sondern gibt uns das Gefühl, unwahrscheinlich schmutzig zu sein. Ehrlich gesagt müffeln wir.

Welches Drama mag sich hier abgespielt haben?

Die Landschaft ändert sich nur wenig

Düne abwärts

Hoffentlich nähert sich niemand von der anderen Seite

Noch hundert Kilometer bis zur ersehnten Dusche im Nossob Camp! Die Hälfte davon nehmen wir routiniert, Dünenreiten ist uns zur Spezialität geworden, unterlegt mit Wellblechpiste wird der Sport allerdings zum Horror. Hinauf auf den Dünenkamm im 1. Gang (hoffentlich nimmt ihn niemand gleichzeitig von der anderen Seite in Angriff) hinunter und hinein in die nächste Wellblechstrecke, so dass wir Angst um unsere rohen Eier im Kühlschrank haben. Die letzten fünfzig Kilometer vor Nossob sind die schwierigsten, wir schaffen kaum 25 km/h.

Der Sand wird wieder fluffig und fließt mit

Hohlweg kurz vor der Abzweigung nach Nossob

Endlich zeigt sich das trockene Bett des Nossob und einige Kilometer später sind wir im Camp. Wir hocken uns auf die Stühle, um unseren Gliedern und dem Gehirn Zeit zu lassen, das Schütteltrauma abzubauen. Duschen und eine Runde im Pool, ein selbst zubereitetes Dinner mit vorgewürztem Hähnchen aus der Vakuumpackung – der Tag ist heute für uns zu Ende. Der Himmel legt Gewitterstimmung auf, es ist windstill und klebrig warm. Heute Nacht werden wir mit Sicherheit nicht frieren.
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18 Okt 2016 10:08 #448632
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11. und 12. September: Von Mata Mata zum Buschcamp Mesosaurus Fossils

Wir gönnen uns ein gemächliches Aufstehen. Herbert sieht in der Campküche eine Campingwaschmaschine namens Sputnik. Ich soll sie mir unbedingt angucken. Im Handbetrieb ist das kugelige Ding zehnmal links und zehnmal rechts herum zu drehen und fertig ist die Wäsche. Ich merke mir das Wunderwerk als Weihnachtsgeschenk für meinen Mann vor.

Für uns Spätaufsteher sind auf der Fahrt nach Mata Mata keine Tiersichtungen zu erwarten, aber das Auobtal ist eine schöne Flusslandschaft, auch wenn kein Wasser fließt.

Kaptäubchen am Wasserloch

Raben

Eine Herde Kuhantilopen

Gackeltrappe

Wüstenrose

Der Campingplatz in Mata Mata ist gut besetzt. Nachdem wir uns für einen Platz entschieden haben, werden wir freundlich darauf hingewiesen, das sei der Zugang für die hinteren Camper zu den Ablutions. Wir rücken einen Baum weiter. Kurz bevor unser Fleisch auf dem Grill schön knusprig ist, kommt ein Bus voller Overlander angedonnert und will seinen menschlichen Inhalt direkt neben uns auf den Zugang zur Toilette kippen. Wir protestieren, bis sich die Reiseleitung entscheidet, die Zelte weiter entfernt aufbauen zu lassen. Aus dem gemütlichen Braai wird nichts bei der Unruhe, die die Gruppe verbreitet.

Dramatischer Sonnenaufgang

Der nächste Morgen beginnt früh, weil die Busladung schon um 5:00 Uhr zum Becher Warmgetränk antritt. Noch ist es relativ warm, doch als wir um 7:00 Uhr aufstehen, weht ein eisiger Kalahariwind. Trotz Socken und Fleecejacken frieren wir und können es nicht abwarten, ins Auto zu steigen und loszufahren. Um 9:00 Uhr sind wir so weit. Wir tanken und begeben uns zu den Grenzkontrollen. Die südafrikanischen Beamten lümmeln uniformiert in der Rezeption auf einer bequemen Couch und nehmen gnädig unsere Papiere entgegen. Es fehlt an diesem Bild lediglich der Kaffee auf dem Couchtisch. Zum Schluss begleitet uns der Officer zum Auto und lässt sich die Kabine zeigen. Und was sieht er dort? Wir werden gerügt, weil wir die Nr. 4 der KTP-Gesetze nicht beachtet haben! Den Rest des Feuerholzes müssen wir abgeben, da es verboten ist, Holz aus dem KTP nach Namibia auszuführen.

Gravelroad nach Keetmanshoop

Die Fahrt durch Namibia auf einer einsamen Gravelroad ist öde. Kaum haben wir eine Düne erklommen, folgen die nächsten. Vor allem in den grauen Bereichen schleppen wir eine dichte Staubfahne hinter uns her. Wir kaufen in Keetmanshoop ein. Die Bettler am Supermarkt sind so lästig und aufdringlich wie wir es von vor fünf Jahren in Erinnerung haben. Nix wie weg hier!

Unser Ziel für 2 Tage

Im Camp Mesosaurus Fossils werden wir herzlich empfangen und nach einem freundlichen Schnack ins Buschcamp weitergeschickt. Es liegt malerisch in einem Tal mit rundherum unzähligen Köcherbäumen und schwarzen Doleriten, einem subvulkanischen Gestein, das chemisch und mineralogisch dem vulkanischen Basalt entspricht. Es ist bis auf Strom alles da, was ein Camper braucht.

Ablutions

Man beachte den Klopapierhalter :)

Der Donkey

Und so wird er fachgerecht gefüttert ;)

Die Sanitäreinrichtungen sind echte Buschcampqualität, denn für die Dusche muss der Donkey angeheizt werden. Wir haben den Platz heute Abend für uns allein und genießen nach dem unruhigen Mata Mata die Ruhe und Stille.

Praktisches Utensilo

Köcherbäume am Stellplatz

Köcherbaumfrüchte

Landschaft im Abendlicht

Kurz nach Sonnenuntergang
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18 Okt 2016 14:59 #448666
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Liebe Freshy's,

ich bin nun auch mit eingestiegen - bin gerade erst zurück aus Tansania und Sansibar - macht Ihr mir den Mund ganz schön wässrig mit Euer bisher fantastischen Tour!

Wunderbare Aufnahmen - es freut mich, dass Ihr das Blütenmeer wie erhofft erleben konntet!

Liebe Grüße
Sabine
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