THEMA: Krüger total – Unsere Tour von Nord nach Süd 2016
06 Nov 2016 19:47 #451016
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01.06.2016 - Auf geht's zum Bushman Wilderness Trail

Um 15.00h meldeten wir uns in der Rezeption in Berg-en-Dal, um für den Wilderness Trail "einzuchecken". Die Junge Dame war schon ganz aufgeregt - als wären wir zu spät dran... :huh: Sämtliche Formulare mussten ausgefüllt werden und dann gab es eine kurze Einweisung, wo wir unser Auto für die nächsten Tage abstellen sollten.

Ein Gamedrivefahrzeug sowie mehrere Guides hatten wir bei unserer Ankunft bereits gesehen - klar, die Einkäufe für die Trails mussten eben auch verstaut werden.

Wir parkten unser Auto in der angegebenen Zone. Zwei Trails starten immer zeitgleich ab Berg-en-Dal: der Wolhuter Trail sowie der Bushman Trail. Nun wurde es spannend, bei welchen Guides würden wir landen, welche weiteren Gäste erwarten uns?! Wie schon erwähnt, haben wir 2014 den Sweni Trail gemacht - die Guides waren damals super (Ndou haben wir ja am Anfang unserer Reise in Punda Maria wieder getroffen), bei vier der sechs weiteren Gäste hatten wir jedoch damals ein wenig Pech... :whistle:

Dieses Mal sollte es jedoch nicht so sein - wir sprachen einen jungen Guide an und waren auch direkt bei dem Richtigen! Er stellte sich als Obi vor und sagte, wir sollten in Ruhe unsere Sachen in das Gamedrivefahrzeug umladen. Nur ein weiterer Gast - ein junger Franzose namens Thomas - saß bereits in "unserem" 4x4, während das zweite Fahrzeug komplett mit acht lautstark quatschenden Südafrikanischen Rentnern belegt war. Anscheinend handelte es sich um eine ganze Gruppe und die beiden anwesenden Guides taten uns direkt ein wenig leid, bei diesem Stimmengewirr... :blink: :lol:

Wir luden also alle nötigen Dinge in den 4x4, unsere Klamotten hatten wir bereits am Morgen in eine Reisetasche gepackt, damit der Rest im Auto bleiben konnte. Dann setzten wir uns zu Thomas und stellten uns vor. Es war sein erster Trail, aber es stellte sich schnell heraus, dass er ziemlich unkompliziert und reiseerfahren war.

Tatsächlich ging es dann zu dritt bzw. zu viert (mit Obi) los. Welch' ein Glück! Das war ja eine exclusive Tour mit so wenigen Gästen!!! :woohoo:

Obi schlug den Weg über die S110 ein und wir kamen erneut am Wasserloch Matjulu vorbei.



Dieses Mal trafen wir etwas abseits des Wasserlochs auf zwei Rhinos, einer schuberte sein Horn an einem Stamm, worauf Obi uns erklärte, dass die Nashornbullen ihre Hörner schleifen, damit sie scharf sind. Das war interessant zu hören, denn da die Weibchen ihre Hörner nicht unbedingt zum Kampf einsetzen und deshalb auch nicht spitzen, sind sie oftmals länger als die der Bullen.



Nach dem Wasserloch ging es auf einem für normale Besucher gesperrten Weg weiter, für uns war er in dem Moment auch gesperrt, allerdings "nur" durch zwei Giraffen. :laugh:



Überhaupt waren links und rechts viele Giraffen zu sehen.



Auf Anhieb gefiel uns Obi's ruhige Art - ohne hektisch oder eilig zu wirken, erklärte er uns alles mögliche über die Tiere.



Erst nach etlichen Minuten ruckelten wir weiter und die Giraffen räumten den Weg.



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06 Nov 2016 20:11 #451021
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Leider muss ich diesen Teil nochmal "unterteilen", da irgendein Zeitlimit abgelaufen ist und ständig eine Fehlermeldung kommt... :blink: :angry: ... schien wohl ein generelles Problem beim Hochladen der Bilder gewesen zu sein... :pinch: :whistle:

Im Abendlicht sahen wir eine komplette Rhino Familie. :)





Eine gute Stunde waren wir bereits unterwegs und die Sonne kündigte ihren baldigen Untergang an.



Die Landschaft wurde immer hügeliger und gefiel uns ausgesprochen gut!



Nachdem die beiden Fahrzeuge ein ganzes Stück hintereinander her gefahren waren, bog der andere Wagen irgendwann ab, um zum Wolhuter Camp zu fahren.

Geier auf ihrem Schlafbaum



Kurz vorm Camp trafen wir noch auf diese beiden Gesellen im Abendlicht.





Um fünf trafen wir im Camp ein. Dort gab es erstmal eine Überraschung, denn der zweite Guide (Nicole) kam direkt auf unser Fahrzeug zu, bat uns jedoch sitzen zu bleiben und erklärte uns erstmal klipp und klar die Regeln. :huh:

Schließlich durften wir aussteigen, sollten uns eine Hütte aussuchen, das Camp erkunden und um sechs zum Briefing an der Lapa sein! Aye, aye Sir! ;)

Es gibt vier Hütten, die locker über das Gelände verteilt liegen, im hinteren Bereich gibt es zwei Sanitär Hütten, mit je einer Toilette und einer Dusche. Wir einigten uns mit Thomas, wer welche Dusche/Toilette benutzt und somit hatten wir quasi ein eigenes "Bad".

In Sichtnähe zum Camp gibt es ein Wasserloch, da die Sonne mittlerweile jedoch untergegangen war, konnten wir keine Tiere mehr beobachten. Dafür gab es einen traumhaften Sonnenuntergang!



Um sechs Uhr trafen wir uns am Lagerfeuer zum Briefing, gegen sieben aßen wir gemeinsam zu Abend. Nicole's 10 jähriger Sohn war für ein paar Tage im Camp und lief den ganzen Tag barfuß über das Gelände. Nachdem Nicole uns vor Spinnen, Schlangen und Skorpionen gewarnt hatte, zeigte sein Sohn uns mit seiner UV-Lampe einige Exemplare in der Nähe unserer Hütte an einem Baum... :pinch: (so sehr wir auch bei Tageslicht am nächsten Tag schauten, wir konnten nix entdecken...)

Zum Essen gab es Chickenstew mit Reis und Salat. Sehr lecker! :) Bis kurz nach neun saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer und quatschten, nach und nach verschwand dann jeder in sein Bett. Schließlich deckten Markus und ich die restliche Glut sicher ab und machten uns ebenfalls bettfertig.... Trotz der zwei vorhandenen Decken bevorzugte ich hier meinen Schlafsack - wozu hatte ich ihn denn schließlich mitgenommen B) - und schrieben noch ein wenig Tagesberichte. Um viertel vor zehn löschten wir unser Licht, lauschten den Geräuschen der Wildnis und schliefen glücklich ein.

Tageskilometer bis Berg-en-Dal: 138
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11 Nov 2016 21:09 #451635
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02.06.2016 Bushman Trail - Morningwalk

Wir schliefen gut in unserer spartanischen Hütte und wurden schon vorm Wecken wach. Gegen halb sechs brachte Obi uns heißes Wasser und füllte es in eine Schüssel, die vor jeder Hütte steht. Dort wuschen wir uns im Morgengrauen und zogen uns im Zwiebellook für den Walk an. Markus ging vor zur Lapa und sperrte mich versehentlich ein. :dry: :blink: Die morgendliche Ruhe im Busch wurde somit durch mein Rufen gestört. :evil: Da die Hütten jedoch relativ weit auseinander liegen, dauerte es geschlagene fünf Minuten, bis ich "befreit" wurde... :whistle:

Es gab einen schnellen Kaffee und ein paar Rusks und um halb sieben ging es im Sonnenaufgang los. Nicole hatte uns beim Briefing gesagt, dass der Morningwalk ausgedehnter ausfallen würde und wir am Nachmittag - in der Hitze - dann kleinere Runde drehen würden.



Schon bald befanden wir uns mitten in der hügeligen Wildnis und es war ein tolles Gefühl, inmitten des Parks zu Fuß unterwegs zu sein.





Wir trafen auf die erste Rhino"toilette" des Tages und Obi erklärte uns einiges dazu.



Weiter ging es, die beiden Ranger liefen voran und wir drei Gäste wechselten uns in der Reihenfolge dahinter immer wieder ab. So hatten wir es beim Sweni Trail ebenfalls gehandhabt. Damals waren wir jedoch mit 8 Gästen gewesen und da war es wichtiger, in unserer kleinen Gruppe wäre es nicht unbedingt erforderlich gewesen, trotzdem hielten Markus und ich es auch bei diesem Trail so und Thomas machte es unbewusst mit... :lol:



Wir fanden Hinterlassenschaften von Großkatzen, immer eine spannende Sache, wenn das schützende Auto um einen herum fehlt... :whistle:



Dann trübte sich die Stimmung, denn Nicole zeigte uns das Skelett eines gewilderten Rhinos.



Im ersten Moment verstanden wir es gar nicht, warum es ein gewildertes Rhino war, bis wir auf die deutlichen Kerben aufmerksam gemacht wurden... Hier hatten die Wilderer das Horn abgeschlagen... :(







Auf der anderen Seite erkannte man sogar deutlich das Einschussloch...





Uns allen wurde ganz anders ums Herz - wie können Menschen nur so grausam sein?! :S

Wir brauchten ein wenig, bis wir die wunderschöne Natur wieder komplett genießen konnten. Die erste Elefantensichtung lenkte uns schließlich ab.

Elefantensuchbild:



Der Eli "versteckt" sich am oberen Rand des Berges, kurz unterhalb des mittigen Baumes.



Es ist schon etwas besonderes, wilde Tiere zu Fuß zu erpirschen... Nicole hatte uns gebrieft, unbedingt ruhig zu bleiben, stehen zu bleiben, wenn er stehen blieb und auch erst auf sein ok hin, durften wir Fotos machen.

Auf dem gegenüberliegenden Hügel entdeckten wir einen Büffel.

Büffelsuchbild:



Auch er "versteckt" sich am oberen Bergrand, ziemlich mittig - aber ich gebe zu, er ist wirklich weit, weit weg... ;)



Während der Elefant ruhig sein Frühstück fortsetzte, wurden wir von der anderen Seite genau beobachtet - da merkt man wieder, dass Büffel eher einen Fluchtinstinkt haben und sich komplett anders verhalten.





Als wir weiter liefen, entdeckten wir unterhalb des Büffels plötzlich einen weiteren Elefanten in der Senke.



Diesem war unser Abstand allerdings dann wohl doch zu gering, denn er machte sich aus dem Staub... :whistle:









Ein weiterer verdutzter Büffel, der sich wohl über uns Fußgänger wunderte... :laugh:



Die Landschaft gefiel uns sehr gut, viel besser als um Satara rum und es war einfach wunderschön, hier unterwegs zu sein.





Kurze "Pipi"Pause...



Weit entfernt entdeckten wir Impalas und sie beäugten uns trotz der Entfernung ganz genau.





Plötzlich stoppte Nicole und zeigte auf eine noch recht frische Löwenspur, die uns entgegenkam... plötzlich wurde mir doch etwas mulmig, am Ende der Gruppe zu laufen... :ohmy:



Nicole klärte uns jedoch darüber auf, dass die Spuren, die kreuz und quer über den Löwenabdrücken verliefen von Insekten stammen, die nachtaktiv sind - der oder die Löwen mussten also am Abend vorher hier vorbei gekommen sein... okay, dann waren sie wohl hoffentlich schon weit entfernt... B) :whistle:

Löwe und Büffel





Auch diese Kuduherde war weit entfernt, bemerkte uns jedoch direkt.



Wieder mal ging es ein Stück aufwärts und wir landeten auf einer Art Plateau, auf dem wir schließlich unser Frühstück einnahmen.





In Rucksäcken hatten Thomas, Markus und ich unser Verpflegung transportiert und breiteten alles standesgemäß auf einem flachen Stein aus...



Wandern macht hungrig und ordentlich warm war es mittlerweile gegen 9.00h auch... :lol:





Wir packten ordentlich wieder alles zusammen. Oberstes Gebot im Busch ist: alles wieder mit nach Hause zu nehmen, was man mitbringt - Apfelkitschen inklusive!

Schon ein paar Ecken weiter entdeckten wir ein weiteres Rhino-Skelett. :(



Die Elefantenspuren faszinierten mich besonders - wie gut man die einzelnen Furchen im Abdruck erkennen konnte - wie bei einem Fingerabdruck!



Und schon wieder ein Rhino-Skelett...





So hatten wir uns den Trail nicht vorgestellt, 3 tote und nicht ein lebendiges Rhino... :unsure:

Doch dann war es soweit: :woohoo:



Mucksmäuschenstill beobachteten wir das erspähte Tier. Unfassbar, dass man diese wunderbaren Tiere aus Geldgier tötet! :angry:

Auch eine Giraffe lief uns quasi "über" den Weg.



Wir hörten Geräusche und Nicole entdeckte in einem Baum eine Herde Baboons.



Sie hatten sich vor uns in einem Baum geflüchtet und stießen Warnrufe aus. Dabei mussten sie keine Angst vor uns haben, wir hatten schon genug Mühe damit, sie überhaupt zu entdecken... :lol:





Diese Schildkröte hätten wir natürlich ebenfalls lieber in lebendiger Form gesehen, immerhin durften wir sie so unbesorgt anfassen...





Elf Uhr, die Sonne brannte und wir schwitzten - aufgrund der Zeckengefahr behielten wir jedoch unsere Langarmshirts an.



Nach knapp fünf Stunden hatten wir es dann geschafft, das Camp lag in Sichtweite und so sahen die Tiere es also vom Wasserloch aus... ;)



Im Camp angekommen, packten wir unsere Rucksäcke wieder aus und sprangen schnell unter die Dusche, bevor es ein ausgedehntes warmes Frühstück gab.



Auf meiner schwarzen Hose entdeckte ich zig Mini-Zecken (kaum Stecknadelkopf groß). :ohmy: Also durchsuchte ich erstmal gründlich unsere gesamte Kleidung, bevor wir schließlich eine ausgedehnte Mittagsruhe machten... :whistle:
Letzte Änderung: 20 Aug 2018 14:23 von Fortuna77.
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11 Nov 2016 22:23 #451637
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02.06.2016 - Bushman Trail - Afternoon walk

Hier noch ein paar Bilder des Camps:

"Unsere" Hütte inkl. Waschschüssel von außen:



Und von innen:



Das Camptor bleibt tagsüber immer geöffnet - klar, wir sind schließlich im Busch, wer soll da schon unerlaubt vorbeikommen... :unsure: B) :whistle:



Unsere Sanitäranlagen am Ende des Camps, vorne die Dusche und hinten rechts das WC.



Die Dusche war etwas gewöhnungsbedürftig, da die Rohre so kaputt waren, dass kaum Wasser auf den Körper traf.



Die Toilette war dafür schön hell und sauber.



Mit dem Mittagsschlaf klappte es nicht so richtig und ich war froh, als es um halb drei der Gong als Zeichen zur Kaffeepause ging. Um drei fuhren wir mit dem Jeep raus, während einige Elefanten auf dem Weg zum Wasserloch waren.











Nach einer halbstündigen Fahrt, parkte Nicole das Fahrzeug und es ging zu Fuß weiter, sein Sohn begleitete uns dieses Mal, denn der Walk sollte nicht so lang werden, wie am Morgen.



Wir überquerten eine offene Wiese und Nicole erklärte uns, dass Impalaherden an solchen Plätzen übernachten würden, da sie offen sind und sich niemand so leicht unbemerkt anschleichen kann.

Hinterlassenschaften zeugten von ihrer Anwesenheit:



Bevor sie uns entdeckten, sahen wir zwei Zebras.



Dieses Foto gelang noch, kurz bevor sie die Flucht ergriffen... ;)



Von einer Anhöhe aus hatten wir eine wunderbare Aussicht über das Gelände.







Gegen halb fünf kam bereits die erste Abendstimmung auf.



Wir liefen weiter durch das Dickicht und dann war es soweit...



... wir trafen auf zwei Rhinos. Schnell versteckten wir uns hinter einem großen Stein. Sie hörten uns zwar, konnten uns jedoch nicht sehen...



Wir hielten die Luft an und die beiden fraßen entspannt weiter. Es war so toll! :)









Wir beobachteten sie eine ganze Zeit, bevor wir weiter mussten. Schließlich sollten wir den Wagen vorm dunkel werden erreichen. :whistle:

Es war toll, die zwei Rhinos zu beobachten, ohne dass sie uns bemerkt haben! Außerdem sahen wir auch ein paar Wildebeest und einen Duiker, doch die waren zu schnell für ein Foto! :silly:

Nach zwei Stunden kamen wir wieder am Fahrzeug an, der Himmel färbte sich wunderbar.







Im Auto gab es den verdienten Sundowner in Form eines kaltes Bieres, während wir zum Camp geschaukelt wurden... :cheer:

Das Lagerfeuer brannte bereits, als wir im Camp eintrafen.



Gegen sieben gab es ein leckeres Abendessen: Oxtail mit Reis, Salat und Brokkoli-Blumenkohl Gemüse. :) Nach diesem wunderbaren Tag schmeckte es uns super! Während Nicole's Sohn im Essen rumstocherte... Gemüse war wohl nicht so sein Fall... :P

Bis halb neun saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer und die Gespräche gingen um Gott und die Welt (und Himmelskörper und Asteroiden und was auch sonst noch - Thomas und Nicole waren in ihrem Element, während wir sprachlos zuhörten... :huh: ).

Nach und nach verabschiedeten sich die Campbewohner und gegen viertel vor neun deckten Markus und ich wie am Vorabend das Feuer ab und begaben uns zur Hütte.

Einen Skorpion entdeckten wir (wieder) nicht - zum Glück - dafür jedoch diesen kleinen Gecko, der uns auch viel sympathischer war... :whistle:



Um viertel nach neun waren wir im Bett und ich krabbelte in meinen Schlafsack. Während wir mittags wegen der Zecken noch ein wenig in Panik waren, waren wir nun schon viel cooler... B) Gute Nacht!
Letzte Änderung: 20 Aug 2018 14:35 von Fortuna77.
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12 Nov 2016 09:24 #451651
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So, hier nun noch ein kleines Video von unserer Rhino-Sichtung. Da kann man sich in etwa vorstellen, wie nah wir dran waren... ;)



Viele Grüße,
Nadja
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13 Nov 2016 12:35 #451825
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03.06.2016 Bushman Trail - Teil 1- Morningwalk

Bereits um vier war ich wach und lag im Bett und lauschte den Geräuschen, bis wir schließlich um viertel nach fünf geweckt wurden. Wieder gab es nur eine kurze Katzenwäsche vor der Hütte und nach einem Kaffee mit Rusks, ging es um sechs Uhr los.



Wie am Vortag liefen wir direkt am Camp los, die Stimmung war jedoch etwas bedrückt und nach einiger Zeit rückte Nicole mit der Nachricht raus, dass wohl Wilderer in der Nacht am Werk gewesen sein sollen. Kollegen hatten verdächtige Schüsse gehört und die Ranger hatten sich über Funk gegenseitig informiert. Betroffen liefen wir hintereinander her... :(

Am Flusslauf hatten Elefanten wohl nach Wasser gebuddelt und ein kleiner Cinnamon-breasted (Rock) Bunting nutze die Gelegenheit, um ein Bad zu nehmen und seinen Durst zu stillen.





Im Gelände verteilt waren immer wieder einzelne White-backed Vulture (Weißrückengeier) zu sehen.



Wir wanderten ein Stück weiter und trafen plötzlich auf einen Nashorn Bullen. Dieser war so nah, dass Nicole's Anweisung nicht ein leises "Stopp" sondern ein lautes "RUN! RUN!" war! :ohmy: Wir sollten ein Stück die hinter uns liegende Anhöhe hoch laufen und uns hinter einem Felsen verstecken. Doch alles ging gut, der Bulle schaute nur noch einmal in unsere Richtung und verzog sich wieder. :whistle: Puh, eine spannende Erfahrung war das gewesen, schlagartig waren wir alle richtig wach! ;)



Ein Marula-Tree, der von Elefanten anscheinend regelmäßig zur Körperpflege genutzt wird.



Dann sahen wir massig Geier in den Bäumen, die nichts Gutes verhießen, denn das gewilderte Rhino wurde in der Nähe vermutet.





Nicole blieb stehen und erklärte uns, dass wir dem Flußlauf weiter folgen würden, um zu sehen, ob wir das getöte Rhino finden würden. Man merkte ihm deutlich an, dass dieser so unerschrocken und erfahrene Ranger sichtlich betroffen war. :huh: Der Kampf gegen das Poaching ist wie der Kampf gegen Windmühlen... Die Männer nutzen den Weg über die nahe gelegene Eisenbahnstrecke, um in diesen Teil des Kruger Parks zu gelangen. Die Nashörner werden aufgespürt, erschossen und abgeschlachtet, das Horn entfernt und die Poacher fliehen wieder über die Grenze und sind weg. Das Ganze wird von dem Zuglärm noch übertüncht, so dass die Schüsse oftmals ungehört bleiben... :( Die Anti-Poaching Einheiten kontrollieren hingegen mit zu wenig Leuten viel zu große Gebiete, wenn dann noch Korruption hinzukommt, haben die Tiere keine Chance... :side:

Noch vor ein paar Jahren, hatte er mit den Trailteilnehmern hier 8-15 Rhinos pro Walk gesehen, heute sieht man hauptsächlich Skelette und mit Glück 2-3 Tiere pro Walk. :angry:

So schlimm es ist, daheim über Poaching zu lesen und die Bilder zu sehen, so viel schlimmer ist es, im vermeintlichen Tierparadies zu stehen und es zu hören bzw. zu erleben...

Die nächsten zwei Stunden begaben wir uns, bei gedrückter Stimmung, auf die Suche. Innerlich war ich wie zerrissen, ich wusste nicht, ob ich den Anblick eines frisch getöteten Rhinos ertragen hätte. Trotzdem wollten wir wissen, ob wirklich ein weiteres Nashorn sein Leben lassen musste.

Zuerst fanden wir erneut Löwentracks.





Kurze Zeit später trafen wir auf Fußspuren, vermutlich die eines Wilderers. :unsure:





Die Abdrücke der Sohlen stammten eindeutig nicht von SanParks Rangern und es wurden Fotoaufnahmen gemacht, die im Camp direkt weitergeleitet wurden. Nicole klärte uns auf, dass erfahrene Poacher nicht so eindeutige Spuren hinterlassen würden, das Geschäft ist für die Bevölkerung jedoch anscheinend so attraktiv, dass auch immer mehr "Anfänger" einsteigen... :angry:

Es war unglaublich aufregend und spannend, wäre die Sache an sich nicht so traurig gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wohl alle drei Gäste eher etwas Angst oder Respekt davor, einem Poacher, als einem wilden Tier zu begegnen... :S

Beobachtet wurde unsere "Beweisaufnahme" von einem Vervet Monkey, leider konnte er uns keine weitere Auskunft erteilen.



Wir liefen weiter und ein leichter Verwesungsgeruch stieg uns in die Nase... Als wir die Stelle erreichten, klärte sich jedoch auf, dass es sich um einen Giraffenkadaver handelte.







Anhand der Kopfform erklärte uns Nicole, dass es sich wohl um einen alten Giraffenbullen handelte, der durchaus eines natürlichen Todes gestorben sein konnte.

Ein weiterer Nashornschädel lag entfernt von unserem "Weg".



Unsere Sichtungsquote des Tages lag bisher somit bei 1:1. Ein lebendiges Rhino zu einem Skelett. :pinch:

Die Pause verbrachten wir an einer schattigen Stelle an einem trockenen Flusslauf.



Geredet wurde so gut wie gar nicht, jeder hing seinen Gedanken nach... :dry:

Dann ging es bei ansteigender Hitze weiter. Insgesamt sahen wir weniger Tiere als am Vortag.

Nicole stoppte erneut und machte uns auf die Spuren im Sand aufmerksam. Kaum zu glauben, aber wahr, es waren die Abdrücke der Big 5 auf einer Stelle!!! :woohoo:



Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard hatten hier ihre Abdrücke gut erkennbar hinterlassen. Leider kommt es jedoch auf dem Bild nicht so gut rüber… Wir waren begeistert! :)



Ein paar Meter weiter sahen wir deutlich die Abdrücke zweier unterschiedlich großer Leoparden – ein Liebespaar hatte sich wohl zur Paarung getroffen und zog zusammen durchs Gelände. :kiss:



Natürlich entdeckten wir sie nicht, dafür trafen wir bald auf diesen hübschen Gesellen, der etwas unterhalb von uns stand und fraß. ;)







Es wurde immer heißer und wir schwitzten in unseren Langarmshirts und dicken Hosen, trauten uns aufgrund der Zeckeninvasion am Vortag jedoch nicht, uns weiter auszuziehen. :blink:



Auf einer Anhöhe trafen wir auf ein größeres Termitennest. Nicole erklärte uns einige interessante Fakten über diese Tiere. Elefantenspuren und Liegeabdrücke zeigten, dass sie die diesen Ort als Ruhestätte genutzt hatten. Warum Termitenerdnester so beliebt bei ihnen sind, kriege ich jedoch jetzt nicht mehr zusammen… :unsure: Kann da jemand weiterhelfen bzw. hat jemand schon mal etwas darüber gehört?



So langsam bewegten wir uns wieder auf das Camp zu, mittlerweile war es kurz vor elf und mächtig warm.





Diesen schönen (toten) Schmetterling konnten wir uns genaustens ansehen.





Auch auf ein paar Büffel trafen wir zum Ende noch – dies ist allerdings das einzige Bild, bevor sie sich im gestreckten Galopp davonmachten. Von wegen angriffslustig… :laugh: :whistle:



Geschafft und ko nach diesem aufregenden Walk, kamen wir schließlich um halb zwölf am Camp an.
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