04.08.2016: Zwischen KTC und dem 13. Wasserloch
Erst so gegen acht Uhr waren wir dann alle richtig wach und bereit, uns dem Tag zu stellen. Allerdings war es im Zelt immer noch richtig fies kalt. Das erschwert das Aufstehen schon deutlich. Außerdem erwarteten wir von dem Tag wirklich nichts, da ich zum einem im Hinterkopf hatte, dass das Auob-Tal um Mata-Mata eher tierarm sei und wir ja auch gestern auf der Strecke zwischen Kamqua und KTC nicht wirklich etwas gesehen hatten.
Trotzdem haben wir uns dann aus dem Bett gewagt, sehr fix frisch angezogen und schließlich in der Einfahrt zu unserem Zelthäuschen auf der Klappe von Major Tom gefrühstückt. Das war der einzige Platz, an dem schon die Sonne schien. Alles andere war noch im Schatten und damit einfach nur eiskalt.
Um kurz nach neun sind war dann langsam losgezogen. Erster Stopp war das Wasserloch Sitsas. Okay, es gab immerhin ein paar Vögel und ein Oryx hatte sich auch ans Wasserloch gewagt:
Während wir da so standen und mehr oder minder motiviert die Vögel beobachteten, sah ich aus den Augenwinkeln, dass sich an der Zufahrt zum Wasserloch plötzlich mehrere Fahrzeuge sammelten. Micha fuhr rüber und wir fragten, was es zu sehen gäbe.
Und da war sie, leider schon quasi wieder auf dem Rückzug:
Auch wenn die Sichtung nicht optimal war, waren wir natürlich total begeistert und glücklich. Mit Cheetas verbindet uns seit unserem letzten SA-Urlaub im Sommer 2014 ein besonderes Verhältnis. Dort hatten wir erstmals zwei Cheetas in freier Wildbahn beobachten können und waren fasziniert von den Tieren.
Die Cheeta hier gab ständig eine Art Rufgeräusch von sich, ähnlich einem Miauen. Kann uns von euch jemand sagen, was das bedeutet? Hat sie ihre Jungen gesucht?
Nachdem sie endgültig hinter einer Düne verschwunden war, fuhren wir in relaxter Stimmung weiter Richtung Craig Lockhart.
Zwischendrin gab es noch einen Twany Eagle und auch der Sekretär, den wir möglicherweise gestern schon gesehen haben, war dieses Mal in Bewegung.
Craig Lockhart lag verlassen da, aber die südafrikanische Familie, die uns schon auf die Cheeta aufmerksam gemacht hatte, erzählte uns, sie hätten gehört, am 14. Wasserloch lägen Hyänen. Also los zum 14. Wasserloch. Da standen zwar mehrere Fahrzeuge suchend herum, aber keine Hyänen. Also weiter zum 13. Vielleicht war da was. Und so war es dann auch:
Zuerst lagen die drei in der Nähe eines halbverspeisten Oryxes nur faul rum und beobachten eine sichtlich nervöse Herde Gnus, die wohl gerne ans Wasserloch gegangen wären, aber dem Frieden nicht so wirklich trauten.
Danach zogen sie einige Meter weiter in den Schatten eines Baums. Wir hatten das große Glück, dadurch quasi in der Pole Position zu stehen:
Der Tag meinte es wirklich gut mit uns. Zwar waren wir heute Nacht fast erfroren, aber offenbar war der Geist des KTP der Meinung, dass er uns doch noch ein bisschen was versöhnliches bieten sollte…
Wir entschieden uns, wieder zurück in Richtung Camp zu fahren.
Was dem wohl passiert ist?
Einen Strauß gab es auch noch für uns:
Auf der Höhe von Sitsas angekommen, meint ich nur noch: DA!
Es war wieder ihr deutliches Rufen zu vernehmen, während sie langsam Richtung Dünenkamm lief und schließlich verschwand.
Ich glaube, wir sahen aus wie wandelnde Smileys….
Ein paar hundert Meter weiter dann eine Springbockherde, die sich offenbar erschreckt hatte und in hohem Tempo los galoppierte. Und so gab es endlich auch mal Bilder von einem springenden Springbock!
Kurz vor der Campeinfahrt begegneten wir dann noch diesem Steinböckchen:
Im Camp angekommen stellten wir erfreut fest, dass es inzwischen viel wärmer und vor allem windstill war. Wir konnten uns also von diversen Kleiderschichten trennen. Ich setzte mich wieder zum Lesen auf die Terrasse. Nur dass ich dieses Mal nicht viel zum Lesen kam. Der Geist des KTP hatte offenbar beschlossen, uns auch am Wasserloch Unterhaltung zu bieten.
Das Oryx kam fast auf Haus- bzw. Zeltbesuch und graste lange und völlig entspannt in der Nähe unserer Terrasse.
Red Hartebeests waren auch wieder zu sehen. Gibt es die eigentlich nur im Auob-Tal?
Ein äußerst neugieriges Erdhörnchen huschte unmittelbar neben der Terrasse hin und her.
Eine große Gruppe von 12 Straußen sammelte sich am Wasserloch. Die Herren der Schöpfung waren sich offenbar nicht übermäßig zugetan….
Und ein paar Oryxe schauten auch noch vorbei.
Ich war so beschäftigt mit Gucken, dass ich fast vergaß, Mara etwas zum Mittagessen zu richten.
Lieber Geist des KTP, vielen Dank für den tollen Vormittag! Und das war ja noch nicht alles, was der Tag heute so zu bieten hatte…