THEMA: Something old, something new, something borrowed..
29 Nov 2016 15:19 #454006
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  • mamba29 am 29 Nov 2016 15:19
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Samstag, 20.08.2016: Auf dem Weg nach Augrabies

Heute hieß es wieder Koffer packen. Unsere 3 Nächte im Naries Namaqua Retreat waren vorbei und es stand die Fahrt zur (vermeintlich) letzten Station unserer diesjährigen Reise an: Der Augrabies NP.

Heute Morgen stand ich dann auch tatsächlich rechtzeitig auf, um den Sonnenaufgang einzufangen:





Nach einen kurzen Müsli-Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Rezeption, um auszuchecken. Wir waren gespannt, was wir als Entschuldigung für das gestrige Essenschaos zu hören bekommen würden. Und es kam exakt nichts. Als ich das Thema ansprach, kam ein widerwilliges „Sorry“, aber das war es dann auch. Das lief ganz deutlich in Richtung „wir sollen uns doch nicht so anstellen“.
Es mag sich jeder selbst eine Meinung dazu bilden, für uns passen das Selbstverständnis von Naries und der dann tatsächlich gezeigte Service (mal losgelöst von den doch nicht ganz günstigen Preisen) absolut nicht zusammen. Wir würden Naries keinesfalls mehr buchen. :angry:

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Supermarkt ging es für knappe 300 km weiter auf der N 14. Die Strecke war nicht besonders aufregend. Wenig Verkehr, viel weite Landschaft, ab und an Anzeichen von Bergbau.





Gegen 13 Uhr trafen wir im Augrabies NP ein. Da es für den Bezug unseres Chalets mit View noch ein bisschen früh war, machten wir zunächst einen Spaziergang über das Gelände. Auf den Broadwalks kommt man bis nach vorne an die Schlucht und an den Wasserfall, der an diesem Tag aber noch sehr verhalten war. Am Abreisetag haben wir dann deutlich mehr Wasser gesehen.









Während unseres Spaziergangs schwirrten ständig kleine Fliegen in großer Anzahl um uns herum, was das Ganze nicht besonders angenehm machte. Die gab es merkwürdigerweise aber nur an diesem Nachmittag, danach waren sie verschwunden.

Um 14 Uhr konnten wir unser Chalet in der Vorderen Reihe beziehen. „View“ ist in diesem Fall relativ, man hat eben keine anderen Häuser vor sich sondern Büsche. Bis nach vorne zum Broadwalk ist es aber noch ein ganzes Stück.



Nachdem ich vorher in diversen anderen Reiseberichten gelesen hatte, dass die Chalets im Augrabies für Sanparks-Unterkünfte recht angenehm seien, waren wir von unserer Unterkunft offen gestanden ein bisschen enttäuscht: Es roch muffig, war nicht wirklich sauber und wirkte abgewohnt. Aber egal, für zwei Nächte ging es.







Besonders merkwürdig war aber der Umstand, dass sich auf dem Sofa (das sich nebenbei in einem wirklich unschönen Zustand befand) für Mara lediglich ein Leintuch und ein Kissen befand. Mehr gab es nicht. Auf unsere Nachfrage an der Rezeption wurde uns auch bestätigt, dass das alles sei und wir das Sofa auch selbst richten müssten… :S

Wie gut, dass wir Maras Schlafsack dabei hatten. :ohmy: Normalerweise finden wir in den Sanparks-Camps übrigens immer ein bereits ausgezogenes und gerichtetes Sofa mit Kissen und dieser Leintuch-Decken-Kombination vor. Augrabies scheint da anders zu ticken…

Nach einer kleinen Pause machten wir uns am Nachmittag auf den Weg zu den Viewpoints im Park.



Neben drei lustigen kleinen Wasserdurchfahrten kurz hinter der Day Visitor Picknick Area erwarten einen im vorderen Parkteil eine wunderbare Landschaft und interessante Ein- und Ausblicke.











Viewpoint bei Oranjekom. Die Aussichtsplattform ist im unteren Teil eine Unterkunft für zwei Personen mit separatem WC-Häuschen. Der Blick ist auf alle Fälle ein Erlebnis wert. Man ist eben nur nachts total allein im Nirgendwo…











Ein bisschen merkwürdig fanden wir, dass wir bis auf diesen Rock Dassie bei unserer Tour sonst absolut kein Tier entdeckten. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass sich auch im vorderen Parkteil doch das ein oder andere blicken ließ.



Zurück im Camp machten Micha und ich nochmals einen Spaziergang nach vorne ans Wasser, während Mara lieber spielend im Chalet zurückbleiben wollte.











Im Spätnachmittagslicht ist der Blick in die Schlucht und aufs Wasser besonders schön.

Danach ging es ins Restaurant zum Abendessen. Den Tisch hatten wir bereits mittags beim Einchecken vorreserviert. Das Restaurant stellt im Augrabies eine gute Alternative zum Selfcatering darf. Die Karte bietet eine gute Auswahl an verschiedenen Gerichten, u.a. auch Wild. Der Service ist freundlich und bemüht. Ein Besuch lohn sich. :)

Nach diesem angenehmen Tagesabschluss endete auch dieser Tag afrikatypisch recht früh.
Anhang:
Letzte Änderung: 29 Nov 2016 15:54 von mamba29.
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29 Nov 2016 18:21 #454018
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Hallo Susanne,

danke für Deine Antwort. Keine Sorge - 2017 ist schon fix in Tüchern. Wir fahren ab Windhuk die Süd-Runde. Allerdings würde mich die Blumenblüte schon reizen. Vielleicht von Kapstadt nach Windhuk oder Kapstadt nach Upington. Wieso hast Du eigentlich Upington als Ausgangsort gewählt, ist ja doch etwas ungewöhnlich...

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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30 Nov 2016 17:38 #454162
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  • mamba29 am 29 Nov 2016 15:19
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Hallo Gabi,

für uns war klar, dass unsere nördlichster Punkt Sossusvlei sein soll und wir unbedingt Springbok und Augrabies mit einbinden wollen. Da hätte Windhoek als Ausgangspunkt deutliche Mehrkilometer bedeutet. Upington wird inzwischen recht häufig als Ausgangsort für den KTP genutzt - es gibt eine gute Flugverbindung von JNB, eine guten Autovermieter und einen sehr gut sortierten Metzger. Nicht zu vergessen das wirklich schöne BB River Manor Guesthouse.

Aus unserer Sicht hat es von der Routenplanung her ideal gepasst. Wir hatten auch kurz den Start von CPT aus diskutiert, aber dann hätten wir das Einwegmiete-Thema mit dem Auto gehabt, es wären deutlich mehr Kilometer gewesen und wir hätten nicht mehrere Nächte an einem Ort bleiben können.

Wir versuchen inzwischen, uns auf kleinere Gebiete zu beschränken und diese intensiver zu erleben. Ich finde es schön, auch mal länger als 2 Nächte an einem Ort zu sein.

LG,
Susanne
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30 Nov 2016 18:17 #454165
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Hallo Susanne,

weniger ist mehr - das sehe ich aus so, vor allem auch mit Kindern. Ich habe bei unserer Südroute auch immer 2 Nächte eingeplant, in Swakopmund 3 Nächte. Sofern uns Namibia gefällt, hätte ich in Gedanken schon 2 Routen fix: einmal Waterberg, Erongo mit Etosha und einmal die Blumenblüte in Südafrika. Allerdings wird das dann frühestens 2019 etwas werden, denn bevor wir 2017 nicht in Namibia waren, werde ich nicht fix buchen. Und nach unserem Urlaub 2017 ist es für 2018 doch schon recht spät. Mal sehen, was so kommt.

Ich freue mich auf den Rest Deines Reiseberichts.

LG

Gabi
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02 Dez 2016 16:32 #454423
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Sonntag, 21.08.2016: Tiere, Tiere, Tiere… :)

Heute stand zum letzten Mal in diesem Urlaub ein Gamedrive auf dem Programm. Wir wollten in den hinteren Teil des Augrabies NP fahren.

Die erste dreiviertel Stunde tat sich wie auch gestern tiertechnisch absolut nichts. Wir waren schon ernsthaft am Überlegen, ob das mit dem Gamedrive eine gute Idee gewesen war.

Dann, am nur mit Allrad erreichbaren kleinen Aussichtspunkt endlich die ersten Springböcke:



Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Erwartungshorizont in solchen Fällen verschiebt: Normalerweise hätten wir wohl „ach, ein Springbok“ gesagt und wären weitergefahren. Nachdem wir aber wirklich froh waren, überhaupt eine Sichtung gehabt zu haben, bekamen der Springbok und seine ihn begleitende Herde doch deutlich mehr Aufmerksamkeit.



Weiter ging es durch die Unterführung bis zur Weggabelung, an denen die drei Parkrundwege Shorter Hartmann´s Loop, Medium Lekkerwater Loop und Longer Quiver Loop (alles Einfahnstraßen) anfangen.

Wir sind letztendlich den längsten der drei, den Longer Quiver Loop gefahren. Unsere Sichtungen waren keinesfalls spektakulär, aber auf ihre Art sehr besonders. Die Tiere hier waren gefühlt anders als in den anderen Parks. Insbesondere bei der Giraffe und bei den Zebras waren wir uns absolut nicht sicher, wer hier wen beobachtet. Von daher war dieser Gamedrive ein ganz besonderes Erlebnis, das wir sicherlich lange in Erinnerung behalten werden.















Die Giraffe – endlich eine Giraffe, die erstes unseres Urlaubs, ihr könnt euch unsere Freude gar nicht vorstellen!- :silly: haben wir ein Stück vor dem Picknickplatz Af en Toe getroffen. Da stand sie noch relativ weit im Gebüsch.



Nach einer Weile sind wir weitergefahren bis um Picknickplatz und als wir gerade auf dem Weg zum Klohäuschen waren, stand in ca. 20 m Entfernung plötzlich unsere Giraffe. Und so sind wir beide einfach nur dagestanden und haben uns angeschaut. Was mag sie wohl gedacht haben?





Vorbei an Oryxherden und Springböcken



und diesem wunderbar dreinschauenden Red Hartebeest



sowie einer Gruppe von Kudus in einem ausgetrockneten Flussbett machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg gen Camp.



Und weil es die Sichtungsfee zum Abschluss offenbar noch mal gut mit uns meinte, gab es doch tatsächlich nochmal Hartmansche Bergzebras. Dieses Mal deutlich näher als im Geogap NR. Wie schon oben geschrieben, es war wirklich faszinierend. Die Zebras wussten nicht so wirklich, was sie von uns halten sollten. Wir wurden intensiv beäugt, dann steckten sie die Köpfe zusammen wie zur Beratung, dann zog sich die Gruppe geschlossen zurück, um dann doch wieder herumzudrehen und uns weiter zu besichtigen. Entschuldigt bitte die vielen kommenden Zebrafotos, aber für uns war es ein wirklich zauberhaftes Schauspiel…



















Am Nachmittag kehrten wir mit wunderbaren Eindrücken und der Erkenntnis, dass je nach Erwartungshaltung auch pfotenlose Tiere äußerst interessant sein können B) , ins Camp zurück.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir relaxend und genossen unseren letzten Urlaubstag. Morgen stand ja leider schon wieder der Heimflug an.
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04 Dez 2016 20:10 #454640
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Montag, 22.08.2016: Nicht ganz so wie geplant… :sick:

Unser (geplanter) letzter Tag in Südafrika brach an. Zum Frühstücken machten wir uns auf ins Restaurant. Während wir auf unser Frühstück (lecker!) warteten, überlegte ich noch, ob ich schon mal den Online-Check-In für unsere Flüge heute Spätnachmittag/Abend erledigen sollte. Aber irgendwie hatte ich dann nicht so wirklich Lust, mich auf dem Handy mit dem System von SAA zu beschäftigten und dachte, ist ja kein Problem, wir können ja in Upington für den Flug nach München einchecken… :whistle:

Nach dem Frühstück räumten wir unsern Bungalow und machten noch einen Spaziergang vor zum Wasser. Im Vergleich zu unserem Besuch zwei Tage zuvor war der Unterschied erstaunlich: Es war deutlich mehr Wasser zu sehen, die Gischt spritze hoch und die Felsen rings herum waren nass. Offenbar brachte der Oranje Wasser von der Schneeschmelze im Landesinneren mit.







Wir liefen den Broadwalk noch entlang bis zum vorderen Aussichtspunkt und verabschiedeten uns von den Dassis, die dort in Scharen in der Sonne lagen.













Danach hieß es Abschied nehmen vom Augrabies NP. Ich gebe zu, ich weiß nicht so ganz, wie ich den Park für mich persönlich werten soll. Ich hatte mich sehr auf den Wasserfall gefreut, fand ihn jetzt aber offen gesagt doch nicht so berauschend. Gut gefallen hat uns hingegen der Gamedrive. Ich sags mal so: Es war schön, mal hier gewesen zu sein, aber Augrabies gehört jetzt für mich persönlich nicht unbedingt zu den „muss ich unbedingt nochmal hin“-Parks.

Entspannt fuhren wir in ca. 1 ½ Stunden zurück nach Springbok, wo wir zunächst bei Kalahari 4x4 stoppten, um den Kompressor zurückzugeben. Pieter war leider nicht da, wir hätten gerne noch ein bisschen mit ihm geplaudert. Als wir dann gerade zur Tankstelle weiterfuhren, kam Pieter doch noch und wir erzählten ihm noch eine ganze Weile von unserer tollen Tour und bekamen noch ein paar Tipps fürs nächste Mal. Wie schon ganz zu Beginn geschrieben: Wenn wir wieder von Upington aus starten, werden wir auf alle Fälle bei Pieter mieten.

Da wir noch ein bisschen Zeit hatten und Mara beim letzten Mal der Spielplatz gefallen hatte, legten wir noch einen Lunch-Stopp im Bi-Lo Restaurant ein. Wir setzen uns gemütlich in die Sonne, aßen eine Kleinigkeit und genossen unsere letzten Stunden in Südafrika.

Irgendwann war dann tatsächlich Aufbruch angesagt und wir fuhren um Flughafen. Die Fahrzeugabgabe erfolgte problemlos, Micha musste wegen des defekten Reifens lediglich ein kurzes Schadensmeldungsformular ausfüllen.

Als wir für unseren Flug nach Johannesburg eincheckten, bat ich darum, auch gleich die Bordkarten für den Weiterflug nach München zu bekommen. Wildes Getippe im Computer, Stirnrunzeln, weiteres Getippe: Das gehe leider nicht, wir würden für den Flug auf Stand by stehen. Aber das sei sicherlich nur ein Systemproblem. Wir müssten jetzt eben unser Gepäck in Johannesburg abholen und neu aufgeben.

Ich gebe zu, in diesem Moment hat sich ein Teil unserer Urlaubserholung in Luft aufgelöst. Der Gedanke, bei einer Umsteigezeit von nur 1 ½ Stunden unser Gepäck neu aufgeben zu müssen, machte mich extrem nervös. Aber gut, wird schon klappen. :unsure:

Mit einem doch etwas mulmigen Gefühl saßen wir dann im Flieger nach Johannesburg. Dort landeten wir superpünktlich, Gepäck war auch gleich da, also alles kein Problem: Bis wir am Check-In-Schalter für unseren Flug nach München standen. Dort wurde uns lapidar mitgeteilt, dass man uns heute aufgrund eines technischen Defekts und der Nutzung einer kleineren Maschine nicht mitnehmen könnte. Vielleicht könnten wir morgen Abend fliegen…. :angry:

Ich gratuliere jedem, der es in dieser Situation (vor allem noch mit einem Kind, das den Urlaub supertoll fand, aber jetzt eindeutig heim wollte) schafft, ruhig zu bleiben. Ich schaffte es nicht. Nur: Gebracht hat es absolut nichts. Die Damen von SA blieben absolut desinteressiert gleichgültig. Umbuchen auf eine andere Gesellschaft ginge nicht, ein anderer Flug ginge nicht, vermutlich würden wir morgen mitkommen. Als ich dann anfing, wirklich sauer zu werden und Mara sich schon heulend an Micha klammerte, bekamen wir immerhin Bordkarten für den Flug am nächsten Abend ausgestellt. :sick:

Es war echt ein Unding. Hätte ich während des Frühstücks noch online eingecheckt, wären wir wohl mitgekommen. Aber so… :evil:

So haben erst mal unser doch ziemlich verzweifeltes Kind geschnappt und sind über den Flughafen zu den Hotelshuttles geirrt. Wenn wir der hervorragenden Beschreibung der SAA-Mitarbeiterin gefolgt wären, würden wir wahrscheinlich heute noch suchen. So haben wir uns einen der Serviceleute dort geschnappt und der hat uns dann nicht nur zum Abfahrtspunkt gebracht, sondern auch gleich noch das Shuttle gerufen, das uns dann mit mehreren anderen Gestrandeten zum Southern Sun Hotel gebracht.

Nachdem es inzwischen halb neun war und wir mit den Nerven doch etwas runter waren, gingen wir nur noch Abendessen und dann in Bett. Das Hotel war recht hellhörig, so dass unser Schlaf in dieser Nacht doch recht unruhig war. Am nächsten Morgen war erst einmal Umorganisation angesagt: Micha und ich sagten jeweils im Büro Bescheid, das wir am nächsten Tag erst gegen Mittag zur Arbeit erscheinen würden. Außerdem musste Micha den Termin bei seinem Friör/Barber absagen, auf den er sich so gefreut hatte. Denn eigentlich wäre heute Nachmittag die Entfernung des knapp vier Wochen alten Gesichtsgestrüpps angesagt gewesen. (So wurde das dann leider bei uns daheim über dem Waschbecken durchgeführt…. :whistle: )

Danach gingen wir frühstücken und überlegten, was wir aus dem Tag machen wollten. Ich wäre für eine geführte Tour durch Johannesburg gewesen, um das Beste aus der Situation zu machen, aber Micha und Mara hatten genug und plädierten für einen ruhigen Tag im Hotel. Lediglich unterbrochen durch das Mittagessen ruhten wir uns nochmals aus, um dann gegen 16:30 Uhr wieder mit dem Shuttle zum Flughafen zu fahren.

Das Einchecken verlief dieses Mal ohne Aufreger und nach einem letzten Abstecher zu Mugg & Bean und einer kleinen Shopping-Tour bei „Out of Africa“ und „Out of Africa Kids“ bestiegen wir das Flugzeug gen Heimat.

Eingequetscht zwischen einem Italiener mit sehr spitzen Ellbogen und unserer äußerst unruhig schlafenden Tochter gehört dieser Flug in die Kategorie „lieber schnell vergessen“. Immerhin landeten wir pünktlich in München, bekamen zügig unsere Koffer und fanden unser Auto problemlos wieder.

Mit etwas mulmigem Gefühl stand ich daraufhin vor dem Kassenautomaten im Parkhaus. Wir hatten im Vorfeld ein Ferienparkticket für unseren Reisezeitaum gekauft und der war nun seit 24 Stunden abgelaufen. Ich sah mich im Geiste schon mit SAA um die garantiert saftige Nachzahlung für die Parkgebühr streiten. Und was war? Der Automat wollte absolut nix. „Parkgebühr bereits bezahlt, sie können ausfahren.“ Häh? Hängt Bayern der tatsächlichen Zeit 24 Stunden hinterher? So großzügig kann doch kein Parkhaus sein? :unsure:

Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Also Karte in den Automatenschlund gesteckt, ausgefahren und ab auf der knallvollen A 8 gen Stuttgart. Ich hätte am liebsten wieder umgedreht. Das waren eindeutig zu viel Menschen und Autos. Dann mal schnell im Büro angerufen und Bescheid gesagt, dass wir zumindest mal wieder in Deutschland sind.

Anstatt eines gemütlichen Ankomm-Tages mit Koffer ausräumen, Wäsche machen etc. wurde es dann eben ein ziemlich chaotischer Tag mit eine ersten Telefonkonferenz, zwischendurch Koffer umpacken, Kind zu Oma fahren and so on. Nicht gerade der ideale Einstieg nach dem Urlaub, aber nicht zu ändern.

Das war echt das Einzigste, was ich an diesem Urlaub richtig doof fand. :( Ansonsten haben wir diese für uns sehr entspannte Tour in vollen Zügen genossen. Sie war, auch wenn der Anfang im KTP doch etwas holperig war, eine wunderbare Mischung aus Wüste und Meer, Tieren und Blumen. Danke auch an all die Menschen im Forum, die uns mit ihren Reiseberichten und Ratschlägen geholfen haben, eine so schöne Tour zu stricken. :)

So, damit sind wir am Ende dieses Reiseberichts. Ich hoffe, ihr seid so gerne mitgefahren, wie ich ihn geschrieben habe. Auch wenn es viel Arbeit ist, so ist es doch eine wunderbare Sache, die Erinnerung nochmals Revue passieren zu lassen. Danke für eure Begleitung!



Ach ja, meinen Schwur, nie wieder SAA zu fliegen, habe ich ganz schnell wieder gebrochen: Da die Preise von SAA für nächstes Jahr im Vergleich zu Lufthansa absolut unschlagbar waren, werden wir wieder einsteigen. Ich vertraue fest darauf, dass das Wiederholungsrisiko einer solchen Aktion minimal ist… B)
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