THEMA: Something old, something new, something borrowed..
03 Okt 2016 15:41 #446900
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Fortsetzung 08.08.2016

Um 15:30 Uhr war es dann (endlich) so weit. Wir trafen uns mit unserem Piloten im Adventure Center der Sossusvlei Lodge. Dort hatte ich den Flug auch gebucht. Nach dem Bezahlen bekamen wir unsere Flugscheine mit dem Hinweis, diese unbedingt bei uns zu tragen, damit man uns im Falle eines Falles identifizieren könne…. :woohoo:

Danke, das wollte ich nicht unbedingt hören. Ob das mit dem Flug wirklich eine gute Idee gewesen war? Noch schnell an jeden eine Runde Reisekaugummi verteilt und dann ging es mit dem Fahrzeug das kurze Stück zum Heliport, der schräg gegenüber der Lodge liegt.

Unser Pilot hätte vom Alter her übrigens problemlos Michas Sohn sein können. Als wir ihn doch erst mal etwas verblüfft angeschaut hatten, gabs in kurzen Worten seine Lebensgeschichte samt Berufserfahrung. Okay, wer mit dem Heli schon an Elefantenlandverschickungsaktionen teilgenommen hat, wird uns wohl auch sicher über die Dünen bringen… :whistle:



Das nächste Ups! war der Heli. Keine Ahnung, was ich mir genau vorgestellt hatte, aber in meiner Vorstellungswelt war das Ding jedenfalls größer gewesen:





Ich gebe ehrlich zu, in diesem Moment war es mir doch akut nach rumdrehen und zurück zur Lodge. Aber das war wohl keine Alternative….

In einem Anfall von was auch immer hatte ich den Heli bei der Buchung ohne Türen geordert. Es ging ja schließlich ums fotografieren. Nachdem ich dann kurz vor unserer Reise in einem Reisebericht hier im Forum gelesen hatte, dass die Schreiberin das Fliegen ohne Türen doch ziemlich beunruhigend fand, kam wieder dieser „war das echt eine gute Idee?“-Gedanke.

Egal, was tut man nicht alles. Für Mara ließen wir dann allerdings doch noch schnell eine Tür einbauen, das war uns ohne Tür dann doch zu heiß. Und dann hieß es schon, alle Mann einsteigen, anschnallen und Kopfhörer aufsetzten. Über das Micro am Kopfhörer konnten wir uns übrigens intern verständigen. Wenn wir etwas wissen wollten, gaben wir unserm Piloten kurz Bescheid und er hat sich mit zugeschaltet. So konnten wir doch ab und an bei Mara vorne fragen, was sie von der ganzen Sache denn so hielt. Die war übrigens insgesamt die Entspannteste von uns dreien und während des Flugs einfach nur dauerbegeistert.



Nach dem Warmlaufen der Rotoren ging es dann um kurz nach vier los. Um es kurz zu machen: Nachdem die ersten Schrecksekunden (warum fliegt das Ding so langsam? Stürzen wir deshalb gleich ab?) war es einfach nur ein wunderschöner Trip. Es war unglaublich, die Dünenwelt von oben zu beobachten. Und im Gegensatz zum Flugzeug, bei dem man einfach extrem schnell beim Fotografieren sein muss, hatten wir beim Heli einfach Zeit, erst mal in aller Ruhe zu gucken und dann auf den Auslöser zu drücken. Die fehlenden Türen waren für uns übrigens absolut kein Problem. Ich bin in der Hinsicht normaler weise eher empfindlich, aber der Ausblick war so genial, dass alles andere in den Hintergrund trat:





















Wir sind ca. 45 min über die Dünen bis vor dem Meer geflogen. Es war spannend, wie sich die Landschaft unter uns verändert hat. Zuerst die hohen Dünen, dann das für uns ziemlich überraschende Steinmassiv und Richtung Meer dann eine weite, eher flache Dünenlandschaft, deren Dünen sich aber teilweise schlangengleich ewig lang gezogen haben.



Die Küste konnte man deutlich spüren, bevor wir das Meer gesehen haben. Die Temperatur fiel nämlich merklich ab. Von bislang noch total angenehm in Richtung unangenehm kühl. Wir flogen über diverse Robbenkolonien (seitdem wissen wir auch, woher der Ausdruck „es stinkt zum Himmel“ kommt) und durften noch ein bisschen „Ich kann nicht nur geradeaus fliegen“-Programm über dem Meer erleben. Ein totaler Spaß.











Danach ging es dann über das Sossusvlei und an der Düne 45 vorbei zurück zum Heliport und von dort aus mit dem Fahrzeug zurück zur Lodge.






























Ein absoluter Traum, der für uns das Geld eindeutig wert war. Mara findet Helis übrigens seitdem überhaupt sehr interessant und freut sich schon sehr auf ihren nächsten Flug…

Sowohl unsere Speicherkarten als auch unsere Köpfe waren an diesem Tag wieder richtig voll mit unglaublichen Eindrücken. Auch der Heliflug wird sicherlich zu den Dingen gehörten, an die ich mich sehr lange zurückerinnern werde.
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05 Okt 2016 17:32 #447110
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Montag, 08.08.2016: Immer noch Sossusvlei :)

Aufgrund des Dertour 3=2 Angebots für die Sossuvlei Lodge konnten wir uns für die Gegend dieses Jahr richtig viel Zeit nehmen. Natürlich hätten wir auch alles in weniger Zeit unterbringen können, aber so war es deutlich entspannender – und das ist schließlich das Ziel unseres Urlaubs.

Heute stand ein Besuch der Sossusvlei Düne auf dem Programm. Am Vorabend hatten wir noch den großen Frühstückskorb an der Rezeption bestellt und nach dessen Abholung um sollte es dann auch ca. 15 min vor Toröffnung losgehen.
Tja, sollte. An der Ausfahrt von der Lodge stauten sich nämlich schon jede Menge Fahrzeuge.



Wir waren ganz kurz am Überlegen, ob wir uns das tatsächlich antun sollen. Aber jetzt waren wir schon wach und hier und den Frühstückskorb hatten wir auch. Also überbrückten wir die Wartezeit mit Leute beobachten und Sonnenaufgangsfotos machen:





Während es an den Vortagen noch so gewesen war, dass jedes Fahrzeug mit Kennzeichen beim Hineinfahren in eine Liste eingetragen wurde, winkte man heute Morgen einfach nur durch. Die Permitkontrolle fand dann ohne Gegenchecken beim Ausfahren statt. Somit verkürzt sich die Wartezeit bei der Einfahrt immerhin um einiges.

Da wir unser Permit gestern gleich für zwei Tage gekauft hatten, konnten wir uns ohne Stopp der Ralley nach hinten anschließen. Dabei haben einige die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h im Park doch sehr großzügig interpretiert. Wir machen unser Möglichstes versucht, nicht als Verkehrshindernis aufzufallen und trotzdem noch halbwegs im erträglichen Rahmen zu bleiben. Kein ganz leichtes Unterfangen.



Unser Plan war es, zunächst bis zur Düne durchzufahren, dort zu frühstücken und dann noch Hidden und Dead Vlei zu besuchen.
Das Abenteuer mit der Allradsandstrecke kannten wir schon, allerdings ist es Micha dieses Jahr das erste Mal selbst gefahren. Am 2x4 Parkplatz hatten wir den Reifendruck auf 1,6 bar reduziert und uns dann mutig auf den Weg gemacht. Es war absolut kein Problem. Solange man sich vorher kundig macht, welche Spielregeln für das Tiefsandfahren gelten (Pistenkuh macht schlau!) und das dann auch konsequent umsetzt, sind die 4 km gut machbar. Ungefähr auf halber Strecke gab es von einem der Shuttle-Fahrer noch einen Hinweis, dass es vor uns etwas schwierig werden würde und wir doch eine etwas andere Fahrspur nehmen sollten. Für Micha war die ganze Sache ein riesen Spaß und ich habe mich auch recht schnell entspannt, als ich feststellte, dass er das doch sehr gut im Griff hatte.
Ein paar unterwegs-Bilder:







Am Parkplatz angekommen machten sich Mara und Micha aufstiegsfertig und zogen los. Ich machte es mir derweil am Picknicktisch unter dem Baum gemütlich, an dem wir auch schon vor 10 Jahren gefrühstückt hatten und beobachtete den Aufstieg der beiden.













Es war unglaublich, wie es am Fuß der Düne wusselte. Die Shuttles spuckten ständig neue Touristen aus, die mehr oder weniger geeignet bekleidet den Dünenaufstieg angingen.





Ich holte derweil unseren Frühstückskorb aus dem Auto, machte mir schon mal einen Tee, deckte den Tisch und genoss die wunderbare Landschaft. Beim Wohlbefinden wurde einzig durch den immer stärker werdenden Wind gestört, der fleißig Sandkörnchen durch die Gegend pustete. Ich saß unter dem Baum noch halbwegs windgeschützt, aber ein Stück davon entfernt wurde es echt ungemütlich. Und oben auf der Düne hat es richtig heftig geweht. Von daher gibt es leider auch nicht viel mehr weitere Bilder von der Dünenlandschaft. Ich musste beide Kameras aus Sorge um Sandschäden wegpacken. :angry:

Nach geraumer Zeit kamen Mara und Micha leicht abgekämpft, aber glücklich und zufrieden wieder an. Lediglich der Abstieg bzw. das Abrutschen von der Düne auf einer großen stabilen Plastiktüte hatte nicht wie geplant geklappt. Mara benötigte eine Vollentsandung… :whistle:
Hier noch zwei Handybilder von Micha vom Dünenkamm aus aufgenommen:





Wir beschlossen, dem Wind zu trotzen und trotzdem mit Blick auf die Düne zu frühstücken. Der Korb war wieder sehr lecker mit Wurst, Käse, Müsli, Joghurt und Obst bestückt. Lediglich der Brotkorb war sehr sparsam befüllt worden.
Als der Wind immer weiter zunahm, wurde es dann noch zu ungemütlich und wir schleppten alles zum Auto. Was nun? Trotz des Windes noch zu den Vleis? Schweren Herzens nahmen wir davon Abstand. Der Stand wurde so heftig durch die Gegend gepustet, dass der Fußmarsch zum einen schon recht unangenehm geworden wäre und wir zum zweiten die Kameras nicht hätten mitnehmen können. Dann eben wieder beim nächsten Mal.

Auch der Rückweg durch den Tiefsand war problemlos. Auf dem Parkplatz angekommen standen wir vor der Aufgabe, wieder Luft in unsere Reifen zu bekommen. Ihr erinnert euch? Wir hatten zwar genau dafür einen Kompressor dabei, aber der wollte ja nicht so recht. Ich schlug vor, bei einem der Campingfahrzeuge zu fragen, ob man uns aushelfen könne, aber Micha wollte es doch erst nochmal testen. Und siehe da: Nach mehreren geduldigen Versuchen, den Aufsatz am Reifen anzubringen, ging es dann irgendwie doch: Die Luft ging in den Reifen. Juhu! Es war aber ziemlich fieselig und man musste höllisch aufpassen, dass sich das Ding nicht verdrehte. Sonst trat sofort der Gegeneffekt ein. Nach gut 20 min war Major Tom mit aufgepumpten Reifen wieder startklar.

Nachdem sich unser Dünenbesuch nun doch ziemlich verkürzt hatte, beschlossen wir, stattdessen noch am Sesriem Canyon vorbeizuschauen. Den kannten wir aus 2006 auch schon, hatten ihn aber als nichts Besonderes in Erinnerung.
Aber zuerst stand der lange Weg zurück an. Inzwischen war es auch total ruhig auf der Strecke, so dass wir auch immer mal wieder Oryxe oder Schakale beobachten konnten.

Natürlich waren wir nach einer Weile etwas schneller als die vorgeschriebene Geschwindigkeit unterwegs, als nach einer Kurve plötzlich eine Polizeikontrolle mit mehreren Fahrzeugen auftauchte. Micha und ich schauten uns nur an und dachten: Mist!
Aber nein, die Herrschaften wollten lediglich kontrollieren, ob das Licht an unserem Fahrzeug funktionierte. Danach hätten sie gerne noch unsere Pässe und Michas internationalen Führerschein gesehen. Ähm, das lag alles gut aufgehoben im Safe der Lodge. Immerhin hatten wir seinen normalen Führerschein dabei… :whistle: Es war aber absolut kein Problem und mit freundlichen Wünschen wurden wir wieder auf die Strecke geschickt. Danach habe ich Michas Internationalen Führerschein übrigens aus der Dokumentmappe raus und in die Mittekonsole vom Auto gelegt. Gebraucht haben wir ihn aber natürlich nicht mehr.

Weiter ging es bis zum Canyon. An den hatten wir eigentlich gar keine großen Erwartungen und waren dann noch ganz erstaunt, dass es einiges zu sehen und zu entdecken gibt.









Hier hätte ich mir auch wieder ein Geologie-Buch gewünscht, das mir ein bisschen mehr über den Canyon verraten hätte. So musste ich mich damit begnügen, die Felswände in ihrer unterschiedlichen Struktur und die Auswaschungen zu bewundern.

Am Ende des einen Canyon-Arms gibt es eine Kletterstelle, die zu einer Wasserstelle führt. Für Mara natürlich klar, dass sie sich das anschauen musste. Ich durfte mit Rucksack, Getränken und Kameras warten….
Und es gab tatsächlich Wasser, auch wenn es nach Maras Angaben nicht so wirklich lecker roch:



Zum Abschluss dann noch eine kleine Klettereinheit auf einem Felsen:






Zurück in der Lodge war zunächst eine gründliche Entsandung angesagt. Das ist gar nicht so einfach, wenn das Duschwasser nur von oben kommt…

Den Rest des Nachmittags nutzen wir zum Relaxen und zum ersten Sortieren der Fotos vom gestrigen Flug.

Fazit Sossusvlei Lodge: Die Lodge selbst ist ein bisschen in die Jahre gekommen, vor allem das Badezimmer. Ich habe hier kürzlich gelesen, dass angeblich renoviert werden soll, weiß aber nicht, ob tatsächlich was dran ist. Es ist aber alles sauber und ordentlich gerichtet. Das Essen ist nichts außergewöhnliches, aber lecker und solide. Es findet sich für jeden etwas. Der Service ist mehr oder minder bemüht, aber im Urlaub hat man ja Zeit und Ruhe. Trotz der Größe und der Busgruppen fanden wir es von der Lautstärke her relativ angenehm. Wlan gibt es im Rezeptionsgebäude. Und war genau nur dort. Das führt dazu, dass sich dort meistens ziemlich voll ist und die wenigen Sitzgelegenheiten besetzt sind. Das hätte man etwas besser lösen können, aber da wir unsere Smartphonenutzung in diesem Urlaub massiv eingeschränkt hätten, war es zum kurz Whats-App-Schreiben aushaltbar.

Nächstes Mal nehmen wir aber die Sossus Dune Lodge im Inneren des Parks, um die zusätzliche Stunde morgens und abends nutzen zu können.

Sehr gut gefallen hat uns der Umstand, dass wir den Flug und die Dünenbesichtigung auf zwei Tage verteilen konnten. Es geht natürlich auch alles ein einem, aber es wird dann schon sehr dicht gedrängt.
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09 Okt 2016 13:25 #447550
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Dienstag, 09.08.2016

Heute hieß es wieder Koffer packen. Nach einem letzten entspannten Frühstück auf der Terrasse der Sossusvlei Lodge ging es weiter Richtung Tirasberge. Auf diesen Streckenabschnitt hatte ich mich besonders gefreut, da die D707 landschaftlich einfach ein Traum ist.
Zunächst stand allerdings noch ein kurzer Tankstop an der Oasis Camp Site Tankstelle auf dem Programm, eine der wenigen in NAM, bei der man mit Kreditkarte bezahlen kann.

Unser Ziel für heute war die Namtib Desert Lodge. Wir hatten im Vorfeld ziemlich lange hin uns her überlegt, welche Unterkunft es sein soll. 2006 waren wir auf Landsberg, was es inzwischen aber als Gästefarm nicht mehr gibt. Die Farmrundfahrt dort wird mir ewig im Gedächtnis bleiben, das war ein absoluter Traum.

In der engeren Wahl standen schließlich Koiimasis und Namtib. Ohne Mara wären wir wahrscheinlich nach Koiimasis gefahren, mit Mara erschien uns Namtib die bessere Wahl. Ich kann natürlich nicht sagen, wie es uns auf Koiimasis gefallen hätte, aber Namtib war eine sehr gute Entscheidung. Dazu gleich noch mehr.

Bereits die C 27, die uns durch das Namib Rand Nature Reserve führte, bot wunderbare Ausblicke. Tiere gab es leider keine, aber die Landschaft war auch so unglaublich beeindruckend.























Unser erster Zwischenstopp war Duwisib Castle in den Nähe von Betta. Micha und ich waren zwar beide schon dort und finden es jetzt auch nicht unbedingt so besichtigungswürdig, aber für Mara war es natürlich schon ein Erlebnis und eine gute Gelegenheit, ein bisschen über die Kolonialgeschichte von Namibia zu sprechen.










24 km Kilometer hinter Betta, das aus einer Tankstelle mit kleinem Shop (kalte Getränke) und diversen Viehverladestationen besteht, zweigt bei Spes Bona die D 707 ab und führt zwischen Namib Naukluft Park auf der einen und den Tirasbergen auf der anderen Seite durch eine wundervolle Landschaft.





Auf der Höhe des Abzweigs zur Farm Kanaan wurde es für ca. 1 km kurzfristig ziemlich tiefsandig. Mit Allrad und SUV kein Problem, mit einem normalen Fahrzeug möglicherweise auch noch machbar, aber sicherlich nicht ganz ohne.



Nach 33 weiteren Kilometern kam der Abzweig zur Namtib Desert Lodge. Vom Tor aus sind es nochmals ca. 12 km auf einem gut befahrbaren Sandpad bis zum Farmhaus.






Die Anlage besteht aus dem Farmhaus mit Nebengebäuden, 6 kleinen Häuschen mit separatem Badezimmer sowie einem Family Chalet. Dazu kommt noch eine Self-Service-Bar und eine Ausguck mit Liegen, die etwas erhöht gebaut sind.
















Dort wurden wir sehr herzlich von Isabell, der Tochter von Thorsten empfangen. Thorsten und Lynn waren gerade auf der Nachbarfarm zu Besuch und sollten zum Abendessen wieder eintreffen. Wir bekamen das großzügige Family Chalet: Wohnzimmer, Elternschlafzimmer sowie ein Stockbett und ein Einzelbett für die Kinder, sowie eine vordere und hintere Terrasse. Mara fand das Bücherregel mit alten Kinderbüchern von Isabell (und dem Ausgabedatum nach wohl auch noch von Thorsten) total begeisternd.
Das Chalet ist nicht luxuriös, aber absolut gemütlich eingerichtet und passt prima zum Charakter der Gästefarm.









Wir verbrachten den restlichen Nachmittag gemütlich lesend auf unserer hinteren Terrasse in den Liegestühlen.

Zum Sonnenuntergang trafen wir uns dann mit weiteren Gästen an der Selbstbedienungsbar, um das unschlagbare Duo Savanna plus Sonnenuntergang zu genießen. Mara freundete sich gleich mit dem 11-jährigen Sohn der anderen Familie an und die beiden verschwanden in den umliegenden Felsen zum Klettern…



Um 19 Uhr trafen wir uns dann alle am großen Tisch im Haupthaus zum Abendessen. Ich habe leider vergessen aufzuschreiben was es gab, aber meiner Erinnerung nach war es sehr lecker. Klassische Hausmannskost, wie man es auf einer Gästefarm erwartet. Tischgespräch war – wie wäre es bei lauter deutschen Lehrern, sie da mit uns am Tisch saßen auch zu erwarten – das deutsche Schulsystem. Hört sich jetzt vielleicht leicht trocken und verzweifelt an, war aber durchaus lustig. :woohoo:

Als wir gerade beim Nachtisch waren, trafen dann auch Thorsten und Lynn ein. Diese hatten auf der Nachbarfarm einen alten Landy gekauft und diesen im Schlepp bis nach Namtib gebracht. Das brauchte seine Zeit. Die beiden erzählten noch eine Weile von Farmleben und auch davon, wie lange es hier schon nicht mehr richtig geregnet hat. Deshalb leben auf der Farm aktuell neben den Springböcken und Oryxen auch nur noch einige Pferde. Für alle anderen Tiere gibt es nichts mehr auf den Weideflächen. Auch die Pferde, die für Wanderritte eingesetzt werden, sollten in den nächsten Tagen weiter nach Norden verbracht werden. Thorsten meinte, dass es, wenn sie sehr viel Glück hätten, vielleicht noch ein kleines bisschen Winterregen geben würde, er rechne aber eher nicht damit. Wenn man das so hört, bekommt man fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen, sich jeden Tag so intensiv über den wolkenlosen blauen Himmel zu freuen…. :blush:

Wir unterhielten uns noch einige Minuten – Mara war schon längst mit dem anderen Jungen, ihrer Stirnlampe und versehen mit tausend Ermahnungen wieder nach draußen verschwunden.

Einige Zeit später sammelten wir unsere leicht empörte Tochter - warum denn jetzt schon? – ein und beendeten auch diesen Afrika-Abend.
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13 Okt 2016 07:58 #447981
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Mittwoch, 10.08.2016

Wir starten unseren Tag mit einem gemütlichen Frühstück am großen Tisch. Frühstück gibt es ab halb acht. Um die Uhrzeit sitzen irgendwie auch alle versammelt am Tisch. Neben dem üblichen Frühstücksangebot (selbstgebackenes Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Fruchtsalat, Müsli etc.) gibt es auch Millepap und Oryxschinken. Erstes ist interessant zum Probieren, letzteres total lecker. Dazu Kaffee, Schwarz- und Roibostee und sogar heiße Schokolade für Mara. Perfekt. :)

Wobei es Mara nicht wirkich lange am Frühstückstisch aushielt. Die Felsen hinter dem Haus riefen offenbar sehr laut nach ihr. Auf meine leicht besorgen „Pass auf“-Hinweise kam von Thorsten nur, dass es für ihn auch immer der tollste Spielplatz der Welt war….. :woohoo:

Wir fragten Thorsten, ob er eine Farmrundfahrt mit uns machen könnte. Er kann es uns noch nicht sicher zusagen, meint aber, er würde versuchen, es einzurichten. Wir beschlossen, heute Morgen ein bisschen wandern zu gehen. Namtib bietet zwei ausgeschilderte Weg: Den ehemaligen botanischen Trail, der jetzt leider als ehemalig bezeichnet werden muss, weil sämtliche Pflanzen dem Wassermangel zum Opfer gefallen sind. Und eine deutlich längere Strecke, die auf die andere Seite der Berge führt.

Als wir Mara nach dem Frühstück wieder einsammeln wollten, fanden wir sie übrigens mit ihrem Kumpel ganz oben auf der Spitze eines der Hügels rum ums Haus. Ich will gar nicht genau wissen, wie die da rauf und wieder runtergekommen sind. Aber unser Kind war vollkommen im Element.

Es gab übrigens noch einen weiteren Grund, warum sich Mara auf Namtib total wohl gefühlt hat: Und der heißt Amir und ist ein anatolischer Hütehund. Fast so groß wies Kind, bedeutetend schwerer, aber ein unglaublich süßer Kerl…



So, jetzt aber zur Wanderung. Nachdem wir glücklich Wasserflaschen, Rucksack, Sonnenschutz und Kameraequipment zusammengesammelt hatten, ging es gegen 10 Uhr dann auch endlich los.
Der Weg ist gut markiert und lässt sich für halbwegs trittsichere Menschen problemlos laufen. Wir waren mit vielen Fotopausen ca. 2 Stunden unterwegs.



Es folgt ein Tiersuchbild…



Besonders interessant fanden wir wie verschiedenen Granitarten, die wir unterwegs zu sehen bekamen:







Dazu gabs einfach nur tolle Landschaft:









Als wir gegen Ende wieder auf der Ebene waren, trafen wir noch auf die Pferde, die sich auf der Suche nach Gras frei über das Farmgelände bewegen. Sie waren allerdings ziemlich scheu und legten Wert auf ihren Wohlfühlabstand.







Eine namibisch Eigenart scheint es ja auch zu sein, alte Fahrtzeuge, die bei uns unter „Schrott“ laufen würden, malerisch in die Landschaft zu setzten. Micha war begeistert. Ein echter Studebaker…. :whistle:










Damit endete unser gemütlicher Vormittagsausflug. Auf Wunsch hätte uns Isabell ein kleines Mittagessen gemacht, aber da wir vom Frühstück noch satt waren, entschieden wir uns für ein Päuschen und ein Stück Kuchen vor der Farmrundfahrt, die uns Isabell jetzt auch bestätigen konnte.

Nach einem sehr leckeren Stück Feigenkuchen ging es um 15 Uhr los. Thorsten hat auf die Ladefläche eines LKW zwei Sitzreihen in Längsanordnung montiert. Das Konstrukt fasst insgesamt 12 Leute und die bekamen wir auch voll. Nachdem wir noch ein junges Pärchen auf einer der Campsites eingesammelt hatten, ging es los. Im Gegensatz zu gestern, als alle Gäste deutschsprachig waren, waren wir heute eine bunt gemischte Gruppe, d.h. erklärte immer alles doppelt in englisch und deutsch.



Wir erfuhren viel über die Geschichte von Namtib während der Kolonialzeit und natürlich auch, wie Namtib heute bewirtschaftet wird. Im Moment leben Thorsten und Lynn von den Einnahmen der Gästefarm. Aufgrund der extrem geringen Niederschläge in den letzten Jahren ist eine Viehhaltung nicht mehr möglich. Er erklärte uns, dass die Springbock- und Oryxherden auf dem Gelände nur eine gewisse Größe erreichten durften, damit ausreichend Futter für alle da war. Für Mara war der Gedanke, Tiere schießen zu müssen, zwar total schrecklich, aber sie konnte durchaus verstehen, dass zu viel Tiere eben zu wenig Futter für die Herde bedeutet.
Interessant war auch zu erfahren, welche verschiedenen Möglichkeiten es in diesem Fall gibt, wenn die Herde verkleinert werden muss.

Eines der großen Themen von Namtib ist die Resourcenschonung. Thorsten erzählte uns, dass die versuchen, der Quelle so wenig Wasser wie möglich zu entnehmen. Wenn ich mir die Zahlen richtig gemerkt haben, sind sie aktuell bei einer Nutzung von 1/3 der möglichen Tageswassermenge und wollen das nach Möglichkeit noch weiter minimieren.

Wer bei solchen Aussagen jetzt denkt, auf Namtib sei der Ökogedanke so präsent, dass es keinen Spaß mehr macht, den kann ich beruhigen. Ich glaube, in nahezu jedem Badezimmer Namibias hängt ein Hinweis zum Wassersparen. Nicht anders ist es auf Namtib. Ich glaube aber auch, dass dieses Bewusstsein, mit dem Wasser in diesem so trockenen Land sorgfältig umzugehen, bei uns allen mitreist. Wir haben jedenfalls nichts festgestellt, bei dem wir uns mehr hätten einschränken müssen, als es angenehm gewesen wäre.
Eines ist mir allerdings aufgefallen: Im Gästebuch standen viele mit nur einer Übernachtung. Angesichts der Wassermengen, die für Bettwäsche und Handtücher benötigt werden, fände ich es konsequent, wenn Namtib nur noch Buchungen ab zwei Nächten akzeptieren würde. Es ist sowieso viel zu schön, um nach einer Nacht gleich wieder zu verschwinden.

























Nach einem schönen Sundowner kehrten wir nach Namtib zurück. Die Farmrundfahrt kostet übrigens 300N$pro Person (kein Kinderrabatt), ist also nicht gerade günstig. Wir fanden die Tour allerdings so interessant und lehrreich, dass der Preis vertretbar ist.

Wie schon oben geschrieben, war der Abendessentisch heute international: drei Belgier, zwei Italiener, die in Monaco leben, sowie eine Spanierin und ein Deutscher, der aber in Spaniern lebt. Außerdem noch ein weiteres deutsches Paar. Auch das ergab eine ziemlich interessante Mischung und so entspann sich ein lustiges Gespräch über die Essgewohnheiten und das Essverhalten unterschiedlicher Nationalitäten. Wir hatten viel Spaß.

Viel zu schnell verging unser letzter Abend auf Namtib.

Fazit Namtib: Uns hat es richtig gut gefallen. Im Vergleich zu den eher unpersönlichen Lodges, auf denen wir sonst waren, gab es hier viel persönlichen Kontakt und vor allem auf viele Geschichten und Gedanken zur Farm, zu Namibia und auch zur politischen Lage. Es ist sehr interessant, die Dinge auch aus anderen Blickwinkeln zu sehen. Die Unterbringung war gut, das Essen sehr lecker. Die Wandermöglichkeiten sind gut. Auf alle Fälle eine klare Empfehlung!
Wichtig zu wissen: Man kann nur mit Bargeld bezahlen!
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19 Okt 2016 13:02 #448755
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Donnerstag, 11.08.2016

Heute hieß es Abschied nehmen von Namtib. Schade, hier wären wir gerne noch einen Tag geblieben. :) Unser nächstes Ziel was Lüderitz. Hier haben wir lange bezüglich der Unterkunft überlegt und sind zum Schluss in der Alten Lodge gelandet. Das war okay, aber es geht aus meiner Sicht besser. Dazu im zweiten Lüderitz-Teil mehr.

Zuerst durften wir noch eine Weile die wunderbare Landschaft auf der D 707 genießen, bis wir dann auf die C 13 und 55 km später auf die B4 abbogen.











Teer – das hieß wieder Reifen auffüllen. Inzwischen wussten wir ja, wie der Kompressor behandelt werden musste, aber irgendwie war Gravel fahren schöner.

Einige Kilometer hinter Aus dann ein Zwischenstop bei Garub – Pferde gucken. Ich biete ein Pferdesuchbild…



Hätte das Reifen aufpumpen ein klitzekleines bisschen kürzer gedauert, hätten wir sie vielleicht noch gesehen. Aber so…. :(

Und weiter ging es Richtung Lüderitz. Je näher wir dem Ort kamen, desto mondlandschaftsartiger wurde die Landschaft. Sand und Felsen, sonst war da einfach nichts. Ich finde es immer wieder faszinierend, diese karge Landschaft zu sehen und mir vorzustellen, wie die Menschen es damals empfunden haben müssen, als sie dort an Land gegangen sind.

In Lüderitz angekommen, bezogen wir unser Zimmer in der Alten Lodge. Die Besitzerfamilie war aktuell auf Ihrem Hausboot oben am Okavango, daher war nur eine ältere Dame aus Windhoek als Verwalterin (Charlotte) da. Schade fanden wir, dass der Fischimbiss aufgegeben worden ist. Hier hätten wir gerne gegessen.

Unser Zimmer war hell und großzügig. Nicht ganz nachvollziehen konnten wir die halbe Küche im Raum. Es gab zwar Schränke und eine Spüle, aber keine Elektrogeräte. Egal, das Zimmer war so groß, dass der Platz nicht fehlte. Über eine Treppe zum ersten Stock des Hauptgebäudes lassen sich der recht kleine Frühstücksraum, der Wintergarten mit Bibliothek und die Terrasse erreichen. In diesem Bereich gibt es auch einen Wlan-Zugang. Parkplätze gibt es nur außerhalb.





Nach einer kleinen Erholungspause entscheiden wir uns dazu, noch auf die Diaz-Halbinsel zu fahren. Mit dem Diaz-Point verbindet uns eine kleine besondere Geschichte: Als wir auf unserer Hochzeitsreise 2006 erst wenige Tage verheiratet dort waren, blies mit der damals extrem starke Wind die Sonnenbrille vom Kopf. Ich habe versucht, ihr nachzulaufen und wäre – wenn Micha nicht eingegriffen hätte – wohl mitsamt der Sonnenbrille von den Felsen und in die Fluten gepustet worden. So ging es dank Michas schnellen Eingreifens gerade noch mal gut. Vermutlich wollte er sich nur nicht mit den Problemen herumärgern, das Verschwinden seiner gerade mal angetrauten Ehefrau erklären zu müssen… :whistle:

Dieses Mal gab es aber keinerlei Grund zur Sorge und auch die Mara im Vorfeld mitgeteilten Verhaltenshinweise (immer an der Hand bleiben!) waren völlig überflüssig: Es wehte kaum ein Lüftchen!








Von dem Umstand, dass der Diaz-Point seit dem Zusammenbruch der Brücke ein bisschen schwieriger zu besuchen ist, ließen wir uns nicht abschrecken. Quer über die Steine und dann auf die Betontreppe klettern klappt gut.

Nach einer kleinen Runde „wie gut, dass Du mich hier vor 10 Jahren gerettet hast“, suchten wir für Maras Muschelsammlung am Strand noch einige Muscheln und setzten unsere Runde dann fort. Dabei nutzten wir nicht den Hauptweg, sondern eine der vielen kleinen Nebenwege, für man teilweise nur mit dem Allradfahrtzeug befahren sollte.




Insbesondere die Abfahrt zu dieser Stelle hatte es ziemlich in sich. Da gab es einige nette Schrägstellen. Micha saß glücklich hinter dem Lenkrad und ich hielt mich mehr oder minder unauffällig fest.... ;)



Nach diversen solcher „ach, lass uns da mal noch runterfahren, vielleicht entdecken wir noch was hübsches“-Abstecher erreichten wir die große Bucht. Dort hätten wir uns wohl nicht nur auf die Flamingos konzentrieren sollen. Haiko erzählte mir nämlich am nächsten Tag während unserer Bootstour, dass er an diesem Nachmittag Wale in der Bucht beobachtet hat. Hmpf. Das wäre es natürlich noch gewesen. Aber auch so war es einfach nur schön…








Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für Lüderitz brechen. Im Forum lese ich sehr oft den Tipp, in Aus zu übernachten und einen Tagesausflug nach Lüderitz zu machen. Wir kennen das Eagles Nest bei Klein-Aus-Vista und finden es sehr schön. Aber für einen Tagestrip hat Lüderitz zu viel zu bieten. Das fängt schon damit an, dass man auf die Bootstour mit Haiko verzichten muss, wenn man nicht in Lüderitz wohnt. Der fährt nämlich wirklich superpünktlich um acht ab, d.h. gegen viertel vor acht sollte man spätestens am Hafen sein. Zumindest in den Monaten, in denen es nicht schon um sechs hell ist, ist das mit der Anfahrt aus Aus schon recht knapp. Außerdem kann man auf der Diaz-Halbinsel einfach jede Menge Dinge entdecken und Zeit verbringen. Im Ort selbst gibt es zwar im Vergleich im Swakopmund so gut wie keine Einkaufsmöglichkeit, aber es ist sehr interessant, durch die Stadt zu laufen und sich die Häuser aus der Kolonialzeit anzuschauen. Ein besonderes lohnenswertes Ziel sind natürlich Felsenkirche und Gehrkehaus.

Daher an dieser Stelle mein Tipp: Wer zwei Nächte für Lüderitz verplanen kann, sollte es tun. Lüderitz ist viel mehr als nur Kolmannskuppe und Felsenkirche.

Zum Abendessen waren wir im Barrels. Hätte man von der Alten Lodge aus problemlos laufen können, aber nachdem Charlotte bei unserer Nachfrage eher nervös geguckt hatte, haben wir dann darauf verzichtet und sind gefahren. Da man dort nicht reservieren kann, empfiehlt sich ein Besuch entweder gleich um 18 Uhr oder erst nach 20 Uhr. Zwischendrin ist es einfach nur voll. Wir haben wie immer Pizza bestellt. Die war auch wieder sehr lecker. Auch das Büffet, das rund um den Ofen aufgebaut wird, sah interessant aus. Ich finde, das Barrels ist schon wegen der Atmosphäre auf alle Fälle einen Besuch wert.


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23 Okt 2016 12:56 #449151
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Freitag, 12.08.2016: Meer und Wüste

Heute Morgen stand die Katamaranfahrt mit Haiko auf dem Programm. Wir wollten schon 2006 mit der Sedina zu den Pinguinen fahren, mussten dann allerdings abbrechen, weil das Wetter an diesem Tag doch recht ungemütlich war. Dieses Mal machten wir uns gar keine Gedanken, da der gestrige Tag ja quasi windstill und wolkenlos gewesen war. Umso größer unser Entsetzen, als wir nach dem Aufziehen der Vorhänge auf eine dunkelgraue Wolkenwand schauten. Das durfte doch nicht wahr sein. Schon wieder keine Pinguine? :sick:

Trotz des Wetters machten wir uns um sieben Uhr auf dem Frühstück. Der kleine Frühstücksraum war noch recht leer, so dass wir problemlos einen Platz an einem Tisch für drei fanden. Es gab frisch aufgebackene Brötchen, eine Sorte Marmelade, Obstsalat (allerdings aus der Dose) und eine kleine Auswahl an Wurst und Käse sowie Eiersalat. Außerdem gab es weichgekochte Eier. Nicht umwerfend, aber ausreichend.

Um 15 min vor acht standen wir dann dick eingemummelt am Hafen. Es macht doch immer Spaß, Handschuhe, Mütze und Schal aus dem Keller zu kramen und mit in den Sommerurlaub zu nehmen… :evil:





Der Himmel war übrigens immer noch ziemlich grau, aber wenigstens hielt sich der Wind in Grenzen. (Bitten nicht wundern, die beiden Bildern sind am Ende der Tour entstanden, bei denen der Himmel wieder strahlend blau war).

Kurz ein paar Infos zur Katamaranfahrt: Haiko fährt jeden Tag um 08:00 Uhr mit der Zeepard raus. Die Tickets dafür sollte man wohl vorbuchen, bei uns war der Katamaran jedenfalls voll. Tickets kann man entweder über die Unterkunft oder über Lüderitz Safaris & Tours buchen. Die Kosten betragen 400 N$ pro Erwachsenem, Kinder unter 6 sind kostenlos. Die Fahrt dauert ungefähr 2 Stunden. Unterwegs gibt es jede Menge Erklärungen, vor Halifax Island liegt man ungefähr 20 min und kann in aller Ruhe Pinguine gucken und fotografieren. Das Ganze ist so getimed, dass man anschließend ohne Stress um 11 Uhr bei der Führung an der Kolmanskuppe sein kann.
Die Tickets haben wir in bar direkt bei der Alten Lodge bezahlt.

Beim Raus- und Reinfahren aus dem Hafen hat man einen schönen Blick auf Lüderitz.



Einige Zeit später kam der Diaz-Point in Sicht.





Kurz danach kam der Robbenfelsen. Da wir dort nicht liegenblieben, sondern nur daran vorbeifuhren, war es bei der doch nicht ganz ruhigen See ziemlich schwierig, das Motiv überhaupt zu erwischen. So ist zum Beispiel dieses Bild entstanden:



Es gibt aber auf Treffer-Fotos:



Weiter ging es in Richtung Halifax-Island zur Pinguin-Kolonie:





















Es war wirklich faszinierend, die kleinen Gesellen zu beobachten. Sie schienen sich auch überhaupt nicht an uns zu stören, sondern schwammen mehrmals an den Katamaran heran, um dann gerne im optimalen Fotozeitpunkt abzutauchen. :evil: Ein wirklich schönes Erlebnis!

Auf dem Rückweg wurde der Katamaran dann noch von Delphinen begleitet. Das war fototechnisch eine echte Herausforderung. Man musste quasi die Stelle im Wasser erahnen, an dem der Delphin springen würde, sonst hatte man keine Chance. Nach ein paar Tipps von Haiko ist zumindest auf diesem einen Bild ein ganzer Delphin zu sehen:



Daneben gab es auf der Rückfahrt noch einige Kormorane zu sehen.



Um zehn waren wir wieder in Lüderitz und verabschiedeten uns von Haiko. Es war eine tolle Tour, die wir jedem empfehlen können. :)
Letzte Änderung: 23 Okt 2016 12:59 von mamba29.
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