THEMA: Once in a lifetime experience
12 Jun 2016 21:08 #434099
  • crossblade
  • crossblades Avatar
  • Beiträge: 16
  • Dank erhalten: 2
  • crossblade am 12 Jun 2016 21:08
  • crossblades Avatar
Liebe Forumsmitglieder,

seitdem ich seit 2012 eher als passives Forumsmitglied Eure tollen Reiseberichte lese - möchte ich Euch heute auch an meiner Süd-Afrika Tour Nov/Dez 2015 teilhaben lassen :)

Kurz die Route und die entsprechenden Unterkünfte (mit Links):
- Heilbron (1 Ü): Weltevrede Lionfarm (www.lionfarm.co.za)
- Ladysmith (3 Ü): Nambiti - Elephant Rock Lodge (www.elephantrocklodge.co.za)
- Bergville (2 Ü): Tower of Pizza (www.towerofpizza.co.za)
- Clarens (1 Ü): Jovali (www.jovali.co.za)
- Broederstroom (5 Ü): Hideaway at the farm (www.hideawayatthefarm.com)
- Vaalwater (2 Ü): Koshari Game Ranch (www.koshari.co.za)
- Welgevonden (4 Ü): Wild Ivory Lodge (www.wildivory.co.za)
- Thabazimbi (4 Ü): Marula Cottage (www.marula-cottage.com)
- Rustenberg: (2 Ü): Boubou (www.boubou.co.za)
- Broederstroom (2 Ü): Hideaway at the farm (www.hideawayatthefarm.com)

Unsere Route startete von Stuttgart über London direkt nach Johannesburg. Gebucht hatten wir dieses Mal den Flug bei British Airways und das würden wir jederzeit wieder tun. Der Service war klasse (unaufdringlich britisch) und der Flug sehr angenehm.
In Johannesburg angekommen - der übliche Ablauf: zuerst an den ATM, danach in den Vodacom Shop und anschließend Auto abholen. Dieses Mal hatten wir einen Toyota Corolla.


Heilbron - Weltevrede Lionfarm

Unser Tagesziel nach der Ankunft morgends in Johannesburg war die Weltevrede Lionfarm in Heilbron. Wir hatten uns diese ausgesucht - weil wir nach dem langem Flug nicht sonderlich weit fahren wollten.
Das wichtigste für uns nach dem Flug war - Ruhe und ein vernünftiges Bett (da wir beide im Flieger nicht sonderlich gut schlafen können). Die Lionfarm ist nur über Schotterpiste erreichbar und wirklich ein Ort der Stille (abgesehen von gelegentlichem Löwengebrüll). Auf der Lionfarm angekommen haben wir im Restaurant die Schlüssel zu unserer Unterkunft entgegengenommen und waren positiv überrascht. Wir hatten ein eigenes Häuschen für uns allein und außer uns waren keine weiteren Gäste da. Die Einrichtung ist eher rustikal und zweckmässig - aber wir haben uns wohlgefühlt. Nachmittags hat uns der Besitzer der Farm noch einen Rundgang über seine Farm angeboten und uns die Tiere gezeigt: und dort gab es in der Tat einige Höhepunkte! Zuerst haben wir seine Gepardin Djuba gesehen und sind zu ihr ins Gehege. (Djubas Mutter wurde von einem Auto überfahren und der Farmbesitzer hat sie mit der Flasche aufgezogen). Es war wirklich imposant mit diesem Tier in einem Gehege zu sein und zu beobachten - wie sie sich verhält (näher kommt und dann wieder Abstand sucht). Danach kam das absolute Highlight und zwar kam die Tochter des Farmbesitzers mit einer kleinen Löwin auf dem Arm uns entgegen. Kira - so hieß die Löwin - war 4 Monate alt und wurde mit der Flasche aufgezogen. Es war einfach unglaublich - was Kira für eine Kraft hatte und vor allem wie schnell sie war! Die kleine Löwin schaute uns an - und nach kurzer Zeit wussten wir ganz genau - sobald sie einen bestimmten Augenausdruck hatte - stürmte sie auf uns los. Es war absolut beeindruckend und ist sicherlich einer unserer unvergesslichen Momente in Süd-Afrika. Tief beeindruckt von der kleinen Löwin haben wir uns noch die anderen Tiere auf der Farm angesehen - wie z.B. Wilddogs, Hyänen (auch mit kleinen), diverse Vögel, Servale.
Die Chalets sind direkt neben den Löwengehegen und abends bzw. nachts hört man das Röhren der Löwen. (wobei wir das Röhren nur abends gehört haben - nachts haben wir so gut geschlafen - dass wir nichts mitbekommen haben).
kurzes Fazit: Ideal für einen Zwischenstopp, Unterkunft ist einfach und sauber, Gastgeber ist sehr nett - weiß sehr viel über seine Tiere, Möglichkeit mit Tieren in Berührung zu kommen


Ladysmith: Nambiti - Elephant Rock Lodge

Von Heilbron aus ging es dann weiter in Richtung Ladysmith in das Nambiti Private Reserve. Dort hatten wir die Elephant Rock Lodge gebucht und waren absolut beeindruckt von diesem Ort. Die Anfahrt typisch über Schotterpiste und dann wurden wir mit einem Fahrzeug der Lodge abgeholt. Der Empfang war sehr freundlich und das Haupthaus absolut beeindruckend mit direktem Blick auf das Wasserloch. Nicht weniger beeindruckend war unser Chalet. Es war sehr großzügig und verfügte neben einem Bad auch noch über eine Außendusche mit Blick auf das Wasserloch. So wurde selbst das Duschen zum absoluten Erlebnis: Duschen und dabei die vorbeigehenden Giraffen beobachten. Eine große Veranda mit zwei Freischwingern, die herrlich bequem waren und einen traumhaften Blick aufs Wasserloch boten. Im ersten Moment fragten wir uns - ob sich da überhaupt noch die Safari-Fahrt lohnte! Elefanten, Giraffen, Kudus, Zebras und Gnus hatten wir nachmittags innerhalb von 1,5 Stunden auf unserer Veranda gesehen. Doch in der Tat lohnten sich die Safari-Fahrten: eine traumhafte Landschaft, unglaublich viele Tiere und diese auch sehr nah (die Rhinos standen direkt neben unserem Jeep) und einen absolut klasse Ranger. Wir haben in den 4 Tagen in der Elephant Rock Lodge 4 der Big Five gesehen (leider keinen Leoparden), sämtliches "Wildgetier" (wie z.B. Kudu, Springbock, Eland...) und einen Otter. Was uns unglaublich beeindruckt hat - war eine Löwenmutter mit ihren zwei Jungen. Sie hatte den beiden eine Lektion erteilt und nahe an ein Nashorn herangeführt. Den beiden war dies aber noch nicht nah genug und so haben sie permanent die Distanz verringert - bis es dem Nashorn zu bunt wurde und es den beiden nachgestürmt ist...das war ein Schauspiel.
Fazit: Absolut empfehlenswert. Unterkunft ist klasse, Service sehr zuvorkommend – es hat uns wirklich an nichts gefehlt. Das Essen war ein Traum (es besteht allerdings die Gefahr bei zu langem Aufenthalt auch etwas mehr an Gewicht mitzunehmen), landschaftlich traumhaft und Tiersichtungen sowohl von der Lodge aus als auch auf Safari wirklich toll.


Bergville: Tower of Pizza

Nach dem Nambiti ging es weiter in Richtung Bergville – eine typische Arbeiterstadt nahe den Drakensbergen. Die Stadt selbst ist nicht sonderlich sehenswert – aber um die Vorräte aufzustocken – reicht es allemal. Wir hatten außerhalb von Bergville zwei Nächte im Tower of Pizza gebucht – damit wir von dort aus Ausflüge in die Drakensberge unternehmen konnte. Die Unterkunft selbst war schön, ruhig gelegen und bot einen traumhaft schönen Blick auf die Drakensberge – was den Eindruck allerdings deutlich trübte waren die Sauberkeit (ich hatte noch nie so viel tote Fliegen in einem Waserkocher gesehen) und die mangelnde Freundlichkeit des Besitzers. Aber wir waren ja nicht wegen ihm hier – sondern wegen der Landschaft und die hat uns tief beeindruckt. In den Drakensbergen sind wir zu den Cascades gewandert (eine schöne Tour, die auch nicht anstrengend ist) und danach noch weiter zum sog. Outlook Rock, von dem man einen traumhaften Ausblick über die Landschaft hat. Darüberhinaus haben wir noch das Alpine Heath Ressort besucht (Grund: dort gab es einen ATM) und waren total fasziniert von der umliegenden Bergwelt. Dort oben ist es so schön und so friedlich, dass man das Gefühl hat – in einer anderen Welt zu sein.
Fazit: Unterkunft nicht empfehlenswert. (Sauberkeit), Landschaft und Umgebung sind wunderschön


Clarens: Jovali

Von Bergville aus ging es dann weiter durch den Golden Gate National Park nach Clarens. Der Golden Gate ist wirklich beeindruckend und ein Abstecher hier – lohnt sich absolut. Das Örtchen Clarens hat seinen ganz eigenen Charme – leicht künstlerisch angehaucht mit sehr freundlichen Menschen. Überall Cafés und Galerien – ein idealer Ort um sich inspirieren zu lassen. Wir wohnten etwas außerhalb von Clarens mit Blick auf die Maluti Mountains. Wir hatten ein liebevoll ausgestattetes kleines Studio – in dem es an nichts fehlte. Von dem Studio aus – konnten wir wunderbar laufen und die Natur genießen. Für uns ein idealer Ort – um einfach abzuschalten, zu relaxen und die Eindrücke zu genießen.
Fazit: Unterkunft ist traumhaft (es fehlt an nichts!) und wenn wir die Route heute nochmals planen würden – würden wir mit Sicherheit eine Nacht mehr in Jovali buchen.


Broederstroom: Hideaway at the farm

Von Clarens aus fuhren wir gen Norden nach Broederstroom (nordwestlich von Johannesburg). Broederstroom liegt an den Magalies-Mountain und wir haben wieder bei unserem Bekannten übernachtet. Wie die Male zuvor – haben wir auch dieses Mal im Luvut übernachtet. Das Restaurant und die Chalets unseres Bekannten bieten einen traumhaften Blick auf die Magaliesberge und sind ideal, wenn man einen kurzen Zwischenstopp benötigt. Die Gegend rund um Hartbeespoort ist eher eine Urlaubsgegend der Johannesburger. (Entfernung von Joburg aus ca. 1-1,5 Stunden Fahrt). Den Hartbeespoortdam fanden wir nicht so toll – ziemlich viele Algen drin! Was wir allerdings klasse fanden – war Jasmyne – ideal zum Vorräte auffüllen – eine Art überdimensionaler Farmstall. Was sich in der Gegend auch auf jeden Fall lohnt ist das Cradle of Human Mankind (absolut gut gemacht!)
Fazit: Unterkunft okay – Blick auf die Magaliesberge ein Traum (leider hört man teilweise die Strasse)


Vaalwater: Koshari Game Ranch

Von Broederstroom ging es dann gen Norden in Richtung Vaalwater in die Waterberge. Die Waterberge sind eine wunderschöne Gegend und die können wir nur jedem ans Herz legen. In Vaalwater angekommen – haben wir unseren Vermieter angerufen – da wir deutlich zu früh dort waren (Check-Inn wäre eigentlich ab 14.00 Uhr gewesen – wir waren aber schon kurz nach 11.00 Uhr am örtlichen Supermarkt). Unser Vermieter – Dean – war – wie wir auch im einzigen Supermarkt im Ort und wartete dort auf den Tierarzt. Er bot uns an – dass wir – sofern wir Lust hätten – ihn und den Tierarzt zu seinen Buffalos begleiten könnten. Was für eine Frage - natürlich hatten wir Lust und nahmen sein Angebot gerne an. Nachdem der Tierarzt da war – ging es los – erst einmal 15 km hinter Dean, dem Tierarzt (beide mit Landrovern unterwegs) über Schotterpiste mit unserem Toyota Corolla her. Auf der Ranch ließen wir dann unser Auto stehen und stiegen zu Dean in den Landrover und dann ging es auf zu den Buffalos. Unterwegs erzählte uns Dean, dass eines seiner Buffalo-Kälber ihm Sorgen bereite und er daher den Tierarzt geholt habe. Und nun kam der wirklich spannende Teil: vor dem Buffalo Gehege – stieg dann auch der Tierarzt zu uns ins Fahrzeug. Er hatte ein Gewehr mit Betäubungspfeilen mitgebracht und noch konnten wir uns nicht wirklich vorstellen – wie das jetzt weiter gehen würde. Ein Mitarbeiter des Tierarztes öffnete das Gehege, so dass wir mit dem Fahrzeug hineinfahren konnten und schloss es sofort wieder hinter uns. Dean und der Tierarzt hielten in der Herde Ausschau nach dem Kalb und das nächste Ziel war jetzt das Kalb von der Mutter zu trennen. Mit ein paar geschickten Fahrmanövern schaffte Dean das auch und der Tierarzt setzte gekonnt mit dem Gewehr seinen Betäubungspfeil ab. Kurze Zeit später sackte das Kalb zusammen und Dean fuhr mit dem Fahrzeug so nah wie möglich an das Kalb. Der Tierarzt sprang aus dem Fahrzeug – schnappte sich das Kalb und setzte sich gemeinsam mit dem Kalb wieder ins Auto. Dean gab sofort Gas und nichts wie raus aus dem Gehege (die Herde hatte uns im Blick). Aus dem Gehege draußen – untersuchte der Tierarzt das Kalb und stecke diesem einen Schlauch in den Hals, um Flüssigkeit hinzufügen. Wir standen direkt daneben und konnten alles miterleben und dieses kleine Kalb sogar berühren. Es war ein unglaubliches Erlebnis und wenn ich heute so darüber schreibe – kann ich es immer noch nicht fassen, was wir erlebt hatten. Die ganze Behandlung dauerte ca. 30 Minuten und das Kalb war nur leicht betäubt und gab auch immer wieder Laute von sich. Die Augen hatte der Tierarzt mit einem Tuch abgedeckt – damit das Tier nicht sehen konnte, was er machte und ruhiger war. Nach der Behandlung fuhr Dave wieder mit dem Tierarzt samt Kalb und uns ins Gehege – wo der Tierarzt das Kalb wieder in sicherer Entfernung zur Herde aussetzte. Die Herde kam sogleich an – und der Tierarzt musste schauen – möglichst schnell wieder ins Auto zu gelangen.
Danach sind wir wieder zurück zu Deans Farm gefahren und wir haben unser Haus bezogen. Das Haus war komplett ausgestattet – die Einrichtung eher rustikal aber sehr gemütlich und großzügig. Alles war sauber und gepflegt und es hat uns an nichts gefehlt. Neben unserem Haus gab es noch ein Extra-Grill Haus mit Pool – dass wir auch hätten nutzen können. Vom Haus aus – sah man auch direkt auf ein Wasserloch – was bei uns allerdings nicht so häufig frequentiert wurde.
Dean züchtet Buffalos und hat auf seinem Grundstück noch andere Tiere wie z.B. Giraffen, Kudus, Springböcke, Gnus, Zebras…und noch eine Besonderheit. Dean hatte ein Zebra mit der Flasche groß gezogen – welches ihm dann überall hin gefolgt ist. Problem war dabei nur, dass das Zebra extrem eifersüchtig war und alle Gäste beißen wollte. Daher hat Dean das Zebra in einem Gehege untergebracht – wo auch ein Esel untergebracht ist. Der Esel und das Zebra haben dann gemeinsam Nachwuchs gezeugt und herausgekommen ist ein Zonkey bzw. Debra – sozusagen eine Mischung aus Zebra und Esel.
Da auf dem Gelände bei Dean keine Raubtiere sind – und die Buffalos in einem Extra-Areal untergebracht sind – kann man bei Dean auch wunderbar Spaziergänge machen. Dies haben wir gleich an unserem 1. Morgen nach dem Aufwachen in aller Frühe getan. Es ist unglaublich, einfach so durch das Buschland zu laufen und den Geräuschen der Natur zu lauschen. Wir sind einige Zeit gelaufen und haben die Natur genossen – als wir plötzlich ein jämmerliches Klagen gehört haben. Wir sind zusammengezuckt und dann sind wir instinktiv dem Klagen gefolgt und haben ein kleines Gnu-Kalb im sandigen Boden entdeckt – es war zu schwach zum Aufstehen und von der Mutter keine Spur. Wir waren hin- und hergerissen – was wir tun sollten. Zuerst sind wir weiter gegangen – in der Hoffnung – dass die Mutter noch kommt. Doch irgendwie hat uns das Klagen nicht losgelassen und wir sind wieder zurück gelaufen. Da lag es noch – hat jämmerlich geklagt, kam nicht hoch und lag in zwischen in der Sonne. Wir dachten – wenn wir es liegen lassen – stirbt es einen qualvollen Tod in der Sonne! Das haben wir nicht übers Herz gebracht – also hat mein Mann das Kalb auf den Arm genommen und ans Haus getragen. Dean hat noch Milchpulver geholt und dann haben wir das Kalb mit Milch gefüttert und gehofft, dass es durchkommt. Doch leider vergeblich – in der nächsten Nacht ist es dann leider gestorben.
Abends haben wir noch einen Sunset Drive mit Dean gemacht. Er ist mit uns einmal quer über sein Farmland gefahren und im Anschluss sind wir an seinen Lieblingspunkt gefahren – mit einem traumhaften Ausblick auf die Waterberge. Dort haben wir dann gemeinsam mit Dean den Sonnenuntergang genossen.
Am nächsten Morgen haben wir mit Dean noch nach den Buffalos geschaut. Dem Kalb ging es glücklicherweise wieder gut;-)
Fazit: Absolut empfehlenswert! Sowohl die Unterkunft als auch die Umgebung. Unser absolutes Highlight auf unserer Reise


Welgevonden: Wild Ivory Lodge

Von Vaalwater ging es auf in Richtung Welgevonden. Nach dem Gnu-Kalb und der Behandlung mit Buffalos war es natürlich schwer – diese Erlebnisse überhaupt noch zu toppen. Daher hatten wir uns gesagt, dass wir uns in Welgevonden einfach eine schöne Zeit machen wollten – unabhängig davon – wie viele Tiere wir sehen. Die Zufahrt zu Welgevonden ist schon allein ein Ausflug wert. Am Gate waren Kontrollen – wie wir die bisher noch nie erlebt hatten. Unser Fahrzeug und unsere Ausweise wurden „gescannt“ und auch sonst nahm der Mann am Gate seinen Job sehr ernst. Nachdem wir das Gate passiert hatten – fuhren wir bestimmt 30 Minuten über eine Sand-Schotter-Piste mit teils großen Steinen und fast immer bergauf. Zwischenzeitlich dachten wir schon – wir hätten uns verfahren – weil es so ewig dauerte und nirgendwo der versprochene Parkplatz kam. Als wir den Parkplatz erreicht hatten – mussten wir uns dort bei anmelden und der Mann informierte unsere Lodge – damit diese uns abholten. Wir hatten die Wild Ivory Lodge mit Self-Catering gebucht. Da wir von anderen privaten Lodges wussten – dass das Essen immer zuviel ist und wir immer mehr essen –als wir wollen – wollten wir dieses Mal die Self-Catering-Variante ausprobieren. Mit dem Fahrzeug der Lodge ging es über eine recht abenteuerliche Route zur Lodge (Fahrtzeit ca. 20 Minuten). Das Haupthaus hatte einen wunderschönen Blick über das Reservat. Die Wild Ivory Lodge liegt relativ weit oben in den Waterbergen und verfügt somit über einen genialen Weitblick über das Buschland. Unsere Unterbringung war dann aber wirklich der absolute Hammer und der Traum eines jeden Grillbegeisterten! Wir hatten ein Zelt mit Schlafzimmer und Bad und einer Außendusche. Neben unserem Zelt war ein weiteres Gebäude mit einer offenen Küche mit allem was man braucht – sowie zwei Grills und einer Sitzgelegenheit mit Blick auf das Buschland. Es war einfach ein Traum – bei unserem 1. Mittagessen konnten wir vom Tisch aus die Giraffen im Busch sehen. Einfach unglaublich schön! Die Safari-Fahrten waren etwas gewöhnungsbedürftig – denn da wir in einem sehr bergigen Teil von Welgevonden waren – hieß das natürlich auch erst mal fahren – bevor man die großen Tiere nahe sieht. Was wir total beeindruckend fanden –war die Vielfalt an unterschiedlichen Vögeln und die Kenntnis unseres Rangers. Er kannte sämtliche Vogelarten und konnte auch zu allen eine interessante Geschichte bieten. Welgevonden ist landschaftlich unglaublich schön und bietet eine Vielfalt an unterschiedlichen Landschaft von absolut bergig – bis hin zu flachen Ebenen und auch die Vegetation ist entsprechend unterschiedlich. Auch hier haben wir wieder die Big 4 gesehen (außer den Leoparden – der uns in unserer Sammlung noch fehlt). Ein junger Löwe sah relativ mitgenommen aus und an unserem Abreisetag haben wir auch erfahren, dass 2 Löwen gestorben sind. (derzeit wird Welgevonden nur als Big4 Reservat angegeben – wie die Löwen an TBC gestorben sind). Was uns sehr gut an Welgevonden gefallen hat - war das man begriffen hat, dass die Tiere und die Landschaft das Kapital sind. So hat z.B. der Gepard den wir gesehen haben – einen Namen – so wie jedes Tier in Welgevonden und ist entsprechend dokumentiert. (so erkennen z.B. die Biologen von Welgevonden an der Gesichtszeichnung – um welchen Geparden es sich handelt). Auch bei den Nachfragen z.B. bei Pflanzen – war es so- dass wenn unser Ranger, diese nicht kannte, er die Biologen informierte und diese ihm dann mitgeteilt haben – um welche Pflanzen es sich handelt. Auch fanden wir gut, dass z.B. die Löwen keinen Sender hatten (wie dies in manch anderen Parks/Reserves der Fall ist). Wer Rhinos sehen möchte – ist im Welgevonden absolut richtig.
Fazit: Absolut empfehlenswert! Insbesondere die Self-Catering Option ist klasse!


Thabazimbi: Marula Cottage

Nach Welgevonden ging es für uns weiter nach Thabazimbi ins Marula Cottage. Das Marula Cottage liegt etwas außerhalb von Thabazimbi – mit Blick auf die umliegenden Berge. Die Anfahrt auch wieder über Schotterpiste – aber dafür wird man – oben angekommen – mit einem traumhaften Blick belohnt. Die Besitzer Moni und Dave sind überaus gastfreundlich und Moni kocht ausgezeichnet. (wer bucht – unbedingt Dinner mit buchen). Dave und Moni sind beide Ranger und insbesondere Dave ist ein echter Vogelfan. Egal was für ein Vogel – Dave kennt ihn;-)Die Unterkunft selbst ist sehr schön und mit allem ausgestattet was man braucht. Ideal um einfach die Seele baumeln zu lassen oder mit den 3 Hunden der beiden zu spielen. Vom Marula Cottage ist es nur ein Katzensprung zum Marakele Nationalpark. Hier ist es empfehlenswert auf den höchsten Punkt zu fahren und die kreisenden Geier zu beobachten (Tipp von Dave). Aber Achtung, die Fahrt hoch und runter ist recht abenteuerlich – weil es ist nur Platz für 1 Auto und Ausweichmöglichkeiten bei Gegenverkehr sind sehr spärlich. Marakele empfanden wir ansonsten eher als tierärmer. Aber nachdem wir bereits sehr viel gesehen hatten – hatte es der Park natürlich auch dementsprechend schwer.
Fazit: tolle Unterkunft, schöne Landschaft


Rustenberg/Pilanesberg: Boubou

Von Thabazimbi aus sind wir in Richtung Pilanesberg gefahren. Und da sind wir Wiederholungstäter – denn es ist schon unser 2. Mal im Pilanesberg. Sicherlich kann man über Pilanesberg geteilter Meinung sein – aber wir finden – dass die Landschaft im Vulkankrater schon etwas besonderes ist – und der Andrang hat sich bei unseren Besuchen immer in Grenzen gehalten. Definitiv ist natürlich deutlich mehr Verkehr als in Private Game Ressorts. Pilanesberg ist für uns immer eine sichere Bank für Tiersichtungen. Und so war es auch diesmal! Wir haben auch hier wieder die üblichen Verdächtigen gesehen. Abends ca. 30 Minuten vor Schließung des Parks hatten wir die Hoffnung schon aufgegeben – auf unserem Trip noch einen Leoparden zu sehen. Dann sind wir um eine Kurve gefahren und da standen bereits einige Autos. Wir fragten nach – und eine Frau erklärte uns, dass ein Leopard hier in der Nähe wäre. Wir schauten uns nur an – und meinten – naja der kommt jetzt bestimmt nicht – bei den Autos. Aber da wir nicht weiterfahren konnten – blieben wir notgedrungen stehen. Und dann passierte das – womit wir überhaupt nicht gerechnet hätten: Ein Leopard kam aus dem Dickicht und spazierte genau in unsere Richtung. Sehr langsam und sehr zielorientiert und genau an unserem Auto vorbei. Hätten wir die Hand aus dem offenen Fenster rausgestreckt – hätten wir ihn berühren können – so nah war er. Einfach unglaublich – wie majestätisch dieses Tier sich bewegte. Wir waren tief beeindruckt und glücklich! Wir hatten endlich – auf unserer 3. Südafrika-Reise – einen Leoparden gesehen.
Nun noch ein paar Worte zu unserer Unterkunft. Rund um Pilanesberg ist es ja mit Unterkünften nicht ganz einfach. Die meisten sind sehr basic bzw. Komplett überteuert (Preis-Leistungs-Verhältnis) und in den Park selbst wollten wir nicht. Also haben wir uns diesmal für eine Unterkunft unterhalb von Rustenburg entschieden. Die Lage war wunderschön mit einem aus Holz gebauten Freisitz und einem Pool und auch auch die Zimmer waren sehr ansprechend. Alles war sauber und ordentlich. Was uns allerdings störte war, dass wir zuerst 3 Sicherheitstore passieren mussten, um überhaupt ans Haus zu gelangen. (das erinnerte schon leicht an ein Gefängnis). So wirkte auch das Anwesen eher künstlich in der afrikanischen Landschaft. Das Frühstück war am 1. Tag wirklich ausgezeichnet – am 2. Tag war das Service-Personal nicht erschienen und die Besitzerin war schlichtweg überfordert. Es kam uns vor, als hätte Sie noch selbständig ein Frühstück gemacht und eigentlich wollten wir nur schwarzen Kaffee, Toast und Marmelade. (also durchaus erfüllbare Wünsche). Kaffeepulver brachte Sie uns – allerdings kein Waser. Danach bot Sie uns, dass Toastbrot in Ihrem neuen schnellen Toaster in Ihrer Küche zu machen. (anstatt in der Außenküche in der wir saßen). Als nach 10 Minuten immer noch kein Zeichen bzgl. unseres Toastes kam…fragten wir vorsichtig nach – oh Sie hatte vergessen, das Toastbrot mittels Taste in den Toaster zu schieben und so ging es weiter. Auf O-Saft und sonstige Extras verzichteten wir gerne – da dies keinen Sinn gemacht hatte. Ähnlich problematisch verlief die Zahlung des Zimmers – auch hier war es sehr zeitaufwändig Ihr zu erklären, dass Sie jetzt bei Betrag die Anzahlung, die wir bereits geleistet hatten –abziehen musste.
Fazit: Unterkunft wirkt etwas künstlich – aber komfortabel und sauber. Service bei Abwesenheit des Personals unterirdisch, für Ausflüge in Richtung Pilanesberg doch etwas weit weg. Wir würden uns das nächste Mal eine andere Unterkunft suchen.

Broederstroom: Hideaway at the farm
Ja und hier haben wir wieder bei unserem Bekannten den Abschluss gemacht. Haben die Aussicht auf die Magalies Mountains genossen und schon mal die ersten Bilder sortiert bzw. gelöscht.
Von Broederstroom ging es dann wieder an den Flughafen Johannesburg und zurück ins kalte Deutschland.

Aber wir sind sicher – dass unsere 3 Süd-Afrika Reise nicht die letzte sein wird
Letzte Änderung: 12 Jun 2016 22:08 von crossblade. Begründung: Ergänzung
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, Nachtigall
Powered by Kunena Forum