THEMA: Eine Südafrika Reise Teil 1
24 Mai 2016 11:22 #431955
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Höllenfahrten

Hätte nie gedacht, dass mich bei 32° fast frieren wird. Der Plan für heute wäre gewesen, den Bavianskloof zu fahren; dazu müssen wir erst 150 km auf einer Gravelroad in den Norden, dazwischen liegt der Prinz Albert Pass.

Es hieß zwar schon, dass es heute sehr heiß werden würde, so 39°, aber wir wollten ja in die Berge, wo es bestimmt etwas kühler ist. Dem war aber leider nicht so.

Als wir losfuhren, hatte es rund 28° gehabt und desto weiter wir den Prinz Albert hinauf fuhren, desto heißer wurde es. Ich hatte bis zu 46° (!) auf meinem Thermometer.

Nachdem der Pass in einem sehr schlechten Zustand ist, beschlossen wir, nicht zum Bavianskloof zu fahren, weil es schon relativ spät war und die Hitze sich wahrscheinlich noch steigern würde. 50° möchte man nicht wirklich erleben. Nach dem Prinz Albert Pass bog eine geteerte Straße parallel zur Küste ab, die uns direkt zu unserem heutigen Ziel Jeffreys Bay bringen wird.

Auf dieser Straße wurde es immer heißer und heißer und es blies ein so heißer Wind, dass man meinte, der Föhn ist angesteckt, ich hatte tatsächlich 48° auf dem Thermometer. Mehrmals habe ich den Griffheizungsschalter kontrolliert, so heiß waren meine Hände, ja unser Motorrad hat Heizung für die Hände..... ;) .

Ich musste mehrmals anhalten und in den Schatten flüchten, den es so gut wie nicht gab, denn so langsam drohte mein Kreislauf zu versagen.

In einem Dorf fanden wir ein Lokal, wo wir reichlich Wasser bestellten. Dann kam ein sehr starker Wind auf und es kühlte auf 32° ab, ich fror fast.

Dann mussten wir noch durch einen Waldbrand hindurch und es begann leicht zu regnen. Kurz vor der Küste blies ein starker Sturm, der mich fast von der Straße drängte. Es fehlte noch Hagel und Schneesturm dann hätten wir alles an Wettern gehabt.

Jetzt sind wir in unserem B & B African Perfection und draußen zieht ein mächtiges Gewitter vorbei.

Wir liegen auf dem Bett und haben einen fast Rundumblick, das Zimmer hat zwei große Fensterfronten. Obwohl das Gewitter direkt über uns ist, sind tatsächlich Surfer im Meer! Der Ort ist bei Surfern weltweit bekannt, es gibt eine große, konstant rechts drehende Welle. (was immer das auch ist)

Ein Höllentag


Ein Waldbrand
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25 Mai 2016 14:55 #432116
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Wieder ein Tag im Paradies

Sind heute von Jeffrey’s Bay zum Addo Nationalpark gefahren und wohnen dort im Colonial the Arundel, einem B &B, das außerhalb des Parks ist, aber ganz in der Nähe liegt. Heute war es nicht ganz so heiß, nur 36°. Haben am Nachmittag noch eine Stiftung besucht, in der diverse Raubkatzen gehalten und gepflegt werden, um sie wieder auszuwildern.

Eine sehr nette Dame hat uns über eine Stunde durchs Gelände geführt und allerlei über die Tiere erklärt, war sehr interessant. Interessant ist auch, dass es grundsätzlich einen Löwenüberschuss in SA gibt und die Jagd unter Auflagen erlaubt ist. Man muß ein Permit kaufen und einen Guide buchen. Zusammen mit dem Abschuss ist dann eine Gebühr von EUR 60.000,00 fällig. (war Auskunft der Dame ob der Betrag so hoch weiß ich nicht)

Am Schluss durften wir noch in das Gehege eines Geparden, man konnte ihn sogar streicheln, natürlich alles unter Aufsicht der Tierpflegerin mit strengen Verhaltensregeln. Man musste zum Beispiel die Sonnenbrille abnehmen, weil der Gepard die Augen sehen will….
Er hat einen wie eine Hauskatze abgeschleckt, seine Zunge ist sehr rau und sein Fell härter, als man es sich vorstellt.

Hier im Colonial gefällt es uns sehr, die Inhaber, ein älteres Ehepaar namens O’Connor mit irischen Wurzeln ist sehr nett, auch ein very friendly dog ist hier, der uns aber zunächst verbellt hat, weil er noch nie ein Motorrad in seinem Leben gesehen hat.

Das B&B im Jeffreys Bay



Das B&B beim Adoo













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30 Mai 2016 11:03 #432550
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Im Addo NP

Am Nachmittag hat uns Conner mit seinem neuen VW Amarok zum Addo NP gefahren. Der VW ist ein super Auto mit einem tollen Fahrkomfort, wenn ich wüsste, was ich mit so einem riesigen Auto machen würde, dann würde ich mir auch so einen kaufen.

Conner erzählt uns viel über den Park und seinen Elis, wir sehen auch viele, manche kommen so nahe ans Auto, dass man sie streicheln könnte. Eine Anekdote wie die: bei einem Kampf von zwei Eli Bullen wurde einer verletzt und bekam ein Infektion. Er wurde immer schwächer, andere vorbeiziehende Elis sahen das und komunizierten mit den todkranken Tier, einer stach ihm dann in sein Herz, damit er nicht mehr leiden musste, noch heute gedenken vorbeiziehende Elis dem Toten und schauen traurig, Connor schwört, dass die Geschichte wahr ist.

Leider war heute das Wetter schlecht, es regnet und ist arschkalt 19°

Weil es so geregnet hat, wurden wir wieder ins Restaurant gefahren, toll.

Es war ein wirklich super B&B und Conner und seine Frau sind sehr nett und wahnsinnig bemüht und kümmern toll um Ihre Gäste.

Das war die Abschieds Mail, einfach super.......

Good morning Irmgard and Juergen…..
the rain has cleared and we have had 2 lovely days of sunshine, so we hope that it has also followed you on your bike travels through SA.
We hope that you had a not too wet trip when you left us. Did you get to the Valley of Desolation or not?
Just a short note to thank you for staying with us at The Colonial.
It was a great pleasure to meet you and to host your 2 night stay in Addo.
We trust that you enjoyed your stay with us and that you found your breakfasts enjoyable, your dinners at ACE and Hazels pleasant and your accommodation at The Colonial comfortable.
We are especially pleased that the warm weather allowed you to do your game drive through the wilderness of the AENP with Conor and hope that you will always have great memories of your experiences with the elephant and all the other animals of Addo which you were lucky enough to see.
I am sure that you will have lots of wonderful photographs to re-visit and sort out when you get back home, and to remind you of your happy Addo days.
We are also pleased that you enjoyed your trip to the Daniel Cheetah Project and sightings of all their beauitul African animals.
We wish you wonderful weather for the rest of your trip in our beautiful country and up to Lesotho, a safe trip back to Germany in a few days time, and a great 2016.
We have attached for you here a wonderful poem about Africa.
Enjoy it and let the earth of Africa on your feet bring you back to our part of the world again.
Kind regards
Molly & Conor O’Hagan Ward and a special hello from young Marley.
The Colonial on Arundel
Rietfontein Road
Sunlands
ADDO
6115














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31 Mai 2016 11:03 #432709
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Auf nach Lesotho

Es hat die ganze Nacht geregnet, auch noch am Morgen als wir abfuhren, wurden sehr nett verabschiedet. Allerdings hat sich die 1 km lange Zufahrt zu Conners Anwesen in eine Schlammpiste verwandelt, toll. Jetzt weiß ich, was noch unangenehmer beim Mopetfahren ist, außer Sand: afrikanischer roter Schlamm. Danke an Heidenau Stollenreifen, ohne die wäre das wohl schiefgegangen. Wir sind dann teilweise im strömenden Regen gegen Norden gefahren, um eine günstige Ausgangssituation für Lesotho zu haben.

Wir haben uns für einen Ort namens Aliwal North entschieden, so rund 450 km vom Addo entfernt.

Teilweise war es eine unerwartet tolle Landschaft, fast schon surreal, erinnert ein bisschen an die USA, dort wo die John Wayne Western gedreht wurden, nur viel grüner, äußerst beeindruckend. In fast keinem Reiseführer ist zu dieser Gegend etwas geschrieben.

Bei Sonnenuntergang sitzen wir hier am Oranje River, trinken und essen, sehr nett hier. Am Nebentisch sitzen zwei Einheimische (weiß). Einer spricht uns an, er hätte in den sechziger Jahren im Ruhrpott gearbeitet. Die Welt ist klein.







Die wollen immer Eis in den Weißwein tun.........

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01 Jun 2016 15:47 #432880
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Bei den Basothos

Wieder blauer Himmel und Sonnenschein bei 24°. Wir kommen gut voran und fahren bei Telle Bridge nach Lesotho, der Übertritt ist ganz einfach, Pass abstempeln, 60 Rand (EUR 3,60 für 2 Personen) zahlen und man ist in Lesotho.

Die erste Stadt hinter der Grenze ist Moyeni, hier ist wieder Afrika Chaos, Dreck, Lärm und ein Horrorverkehr.

Kommen aber gut durch und ausserhalb der „Ballungszentren“ ist nichts, kein Verkehr, aber immer Leute und Tiere auf der Straße, auch im entlegensten Eck.

Die Straßen sind unterschiedlich, mal gut, mal schlecht. Viele Kilometer Straße haben unzählige Schlaglöcher, die wie bereits in Ostafrika gelernt, ich immer im Blick habe und nicht so schlimm sind mit einem Motorrad. Übersehenen darf man keins, sonst war es das….Also immer schön Schlaglochwalzer tanzen. :)

Die Gegend ist sehr beeindruckend, eine einzigartige Landschaft und eine Kurve nach der anderen. Es zieht sich ungemein hin, wir hatten keine gute Karte und das Garmin Navi macht hier auch keine gute Figur.

Aber wir kommen noch zeitig in Qacha’s Nek an, einem Grenzort im Süden zu SA.

Ein Hotel ist auch gleich gefunden, das New Central Hotel, es gibt auch was zu Essen, super.

Um 19:00 laufen wir beim Essen ein. Es gibt nur einheimisches Kantinenessen in Büffetform. Im Angebot: geschmacksneutrale Maispampe, gedämpftes Brot, Hühnerteile in steinharter Kruste frittiert, salziger Spinat, Bohnen, gelbe Rübensalat (essbar) und die Spezialität, auf die sich die ausschließlich schwarzen Gäste stürzen: Schweinekopf, die Zähne sind noch dran! Jeder, außer uns läßt sich ein Stück runtersäbeln.

Und dann stellt sich heraus, es gibt kein Bier, welch Katastrophe…..Aber wir können dann doch eins bestellen, es wird von ausserhalb gebracht. Anscheinend hat das Hotel keine Ausschanklizenz.

Es ist saukalt, mal schauen wie wir schlafen werden…..

Wenn das Wetter passt, wir befürchten aber, das es regnen wird, geht es zum Sani Pass.







Sau kalt......


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02 Jun 2016 14:49 #433011
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Die Helden von Sani Pass

Das Wetter: blauer Himmel und Sonne, auf zum Sani Pass, der Einstig zum Pass ist in einem Ort namens Underberg dort essen und tanken wir und los geht`s zum Traum aller 4×4 . Nach ein paar Kilometer ist der Teer zu Ende und ein übler Feldweg, eher Eselspfad und steil.

An der südafrikanischen Grenze meint der Grenzposten, der letzte Moppetfahrer hätte das Gepäck sowie Sozia separat die letzten Kehren hochgebracht, aber mit einem Blick auf Irmi meint er, sie sei ja nicht so schwer.

Der Anfang läßt sich gut an, obwohl es auf den letzten 8 km Piste lose, große Steinbrocken und diverse Wasserdurchfahrten gibt. Dann kommen die 6 berüchtigten Kehren mit der Steigung von 33%. Gleich bei der ersten Kehre passiert es: das Vorderrad rutscht auf dem losen Untergrund weg und wir liegen. Es ist weiter nichts passiert und auch das schwer beladene Motorrad bekommen wir gleich wieder hoch. Jetzt muss ich mich konzentrieren: Bei zu wenig Gas geht der Motor aus und ich muss wieder anfahren, was die Kupplung nicht lange mitmacht. Bei zu viel Gas verliert das Vorrad an Halt und ich kann nicht mehr lenken.

Was für eine Straße, jetzt weiß ich auch, warum die 4×4 Fahrer so gegrinst haben, als ich ihnen von meinen Vorhaben erzählt habe…..
Der Sani Pass ist laut Wikipedia der dritt steilste Pass der Welt, das fällt einem erst auf wenn man ein Stück zu Fuß den Pass raufgeht.

Die nächsten Kehren kommen mir wie eine Ewigkeit vor, aber wir schaffen es, bin schweißnass und mir zittern die Hände. Unterwegs kommen uns zwei, drei 4×4 Fahrzeuge mit einheimischen Fahrern entgegen, die winken und machen das V-Zeichen.

Wir beziehen gleich an der Passhöhe die Sani Mountain Lodge, die eine eigene Reise wert ist. Sie wirbt auch damit, die höchste Bar Afrikas zu sein (2874m). Es gibt sowohl im Aufenthaltsraum, als auch in unserem Rondavel einen Kohleofen, der angenehme Wärme, aber nicht so angenehme Luft verströmt. Das Pub hat eine Weinauswahl, die sich sehen lassen kann. Die alkoholische Versorgung ist bestens. Auch das Essen ist passabel, aber ich bin fast zu erschöpft, um es zu würdigen.


























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