15.2.2016 Stony Point und Franschhoek mal anders
Heute heißt es für uns schon Abschied nehmen von Kapstadt und unsere Tour entlang der Gardenroute beginnt.
Für die eigentlich sehr kurze Fahrt nach Franschhoek habe ich mir eine etwas eigenwillige Routenführung überlegt, weil ich unbedingt die Pinguinkolonie bei Stony Point und den Clarence Drive südlich des Kogelberg Nature Reserve irgendwie in unserer Route unterbringen wollte
. Der Clarence Drive gilt als weitere Traumstraße an der Gardenroute und eine der schönsten Panoramastraßen Südafrikas.
Das Wetter sieht heute Morgen allerdings alles andere als vielversprechend aus
:
Zunächst begeben wir uns auf der N2 in Richtung Somerset West bis zum Abzweig auf die R44 und hier beginnt der Clarence Drive für uns. Die Strecke ist landschaftlich wirklich extrem reizvoll, allerdings gibt es auf unserer Seite kaum eine Möglichkeit anzuhalten.
Schon bald erreichen wir den Parkplatz der Pinguin-Kolonie in Betty’s Bay. Ganz im Gegensatz zu Boulders ist hier so gut wie nichts los.
Schon an der Bootsrampe außerhalb des eigentlichen Reservates erwarten uns die ersten Pinguine:
Auch hier führt ein Holzsteg durch die Kolonie und man kommt recht nah an die niedlichen Frackträger heran, ohne sie wirklich zu stören. Die Pinguine sind völlig unbeeindruckt von den Besuchern:
Baby-Pinguin
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Zwischen 1912 und 1930 war hier eine Walfangstation angesiedelt. Die Ruine des Aussichtsturms ist noch ein Relikt aus dieser Zeit:
Auch hier wieder ein Cape Cormorant::
Es wird gebrütet:
Ich finde die Farben der Nilgänse wunderschön:
Und noch ein paar Pinguine
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Etwas gerupft
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Danke Matthias für die Berstimmung des Intermediate Egret
Wir müssen langsam weiter, denn vor uns liegen noch einige Kilometer. In Betty's Bay kaufen wir ein wenig Proviant für die Weiterfahrt.
Von der R44 geht es weiter auf der R43 bis Botrivier dann die N2 über den Houhoek Pass. Bei Elgin biegen wir ab auf die R321 und schon sehr bald tauchen wir in eine völlig andere Landschaft ein:
Am Theewaters Kloof Dam bietet sich uns dieses Bild. Der Wasserstand scheint bedenklich tief:
Nach dem Abzweig auf die R45 liegt schon bald der Franschhoek Pass vor uns. Überall sehen wir Obstplantagen, auf denen derzeit die Apfelpflücke stattfindet. Auch die Traubenernte scheint in vollem Gang.
Direkt vor uns eine LKW-Ladung voll köstlicher Reben:
Am Franschhoek-Pass quälen sich die Lastwagen die Steigung nach oben:
Nun dauert es nicht mehr lange, bis wir unser Ziel erreichen. Unser Gästehaus liegt im Herzen des historischen Stadtkerns umgeben von uralten Eichenbäumen.
Der Eigentümer James und sein Jackrussel erwarten uns schon und wir werden mehr als herzlich und freundschaftlich begrüßt. Da wir nur eine Nacht bleiben werden zeigt uns James das Zimmer 1, welches wohl das kleinste im Haus ist:
Für uns ist das prima und wir packen auch gar nicht großartig aus. James macht für uns gerne eine Reservierung im Kalfi's klar und gibt uns Empfehlungen, wie wir den heutigen Nachmittag verbringen können.
Beliebte Ausflüge sind hier eine Fahrt mit der Wine Tram oder ein Besuch der unzähligen Weingüter. Wir sind allerdings weder Weinkenner noch leidenschaftliche Weintrinker
.
Ich hatte ja ohnehin schon einen Plan speziell für meinen Mann in petto
. Lustigerweise empfiehlt James auch genau die Location, die ich insgeheim auf dem Zettel hatte
. Wir werden heute das Franschhoek Motor Museum besuchen, denn mein lieber Mann liebt Oldtimer!
James rät uns zur Eile, da das Museum wohl sehr zeitig schließt. Also machen wir uns ohne Umschweife direkt auf den Weg - es liegt etwas außerhalb und wir haben noch gute 15 Minuten Fahrtstrecke vor uns.
Schon die Anfahrt verrät, dass dieses Gut inklusive Rennpferdezucht einer eher wohlhabenden Klientel gehört. Wie wir von James später erfahren, ist der Eigentümer ein Spross der Familie Rothschild.
Riesige Koppeln und eine gigantische Einfahrt säumen den Weg zum Parkplatz des Museums. Der Eintritt beträgt ZAR 60,-- pro Person.
Mein Mann ist ja eher skeptisch und vermutet höchstens eine Handvoll Mobile in einer kleinen Ecke des Anwesens
.
Doch er wird schnell eines Besseren belehrt - in jeder dieser vier ehemaligen Stallungen verbergen sich jeweils 20 Raritäten, die jedes Oldtimer- Liebhaberherz höher schlagen lassen:
Beim Betreten jeder Halle höre ich nur noch begeisterte „Aahs“ und „Oohs“
. Es scheint sich in der Tat um einige sehr wertvolle und ganz besondere Einzelstücke zu handeln. Laut eigenen Angaben befindet sich hier eine der exklusivsten und wertvollsten Sammlungen an Automobilen in der ganzen Welt! Wer hätte das gedacht?
Nachfolgend eine winzige Auswahl :
Bei weiterem Interesse gibt es auch hier mehr Infos:
www.fmm.co.za/
Nach unserer Rundtour begeben wir uns zurück zum Hauptgebäude - dort gibt es einen netten Shop inklusive Restaurant:
Bei leckeren Käsebroten und einer Tasse Kaffee genießen wir das nette Ambiente, bevor es zurück nach Franschhoek geht.
Das kleine Dörfchen Franschhoek wurde offensichtlich mit allen Schönheiten dieser Welt beschenkt und ist reich an historischer Geschichte. Im Jahre 1688 flohen 200 französische Familien aus Frankreich und siedelten sich hier an. Die meisten Franzosen waren Weinbauer und brachten ihre Erfahrungen, Kulturen und auch Kochkünste aus Frankreich mit in diese Region.
Ein Blümelein am Wegesrand
Auch für Nicht-Weinliebhaber wie uns gäbe es hier viel zu entdecken – dies ist eine wunderschöne Gegend auch zum Wandern und Radfahren und wir bedauern es sehr nur eine Nacht eingeplant zu haben
.
Zum Dinner ist für uns im Kalfi's auf der Terrasse reserviert. Wir entscheiden uns für ausgezeichnete Steaks. Zum Nachtisch genießen wir einen köstlichen Malvapudding.
Das Kalfi's ist auf jeden Fall eine klare Empfehlung!
Morgen geht es wieder zurück Richtung Küste. Wir machen uns auf zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt in Afrika!