29.2.2016 Teil 1 – Tiere und Landschaft im Nebel
Unser Wecker klingelt um 5.00 Uhr - draußen ist noch stockdunkle Nacht. Nur wenige Minuten später kommt unser persönlicher „Wake-Up-Caller“ vorbei
.
Der Weg zur Toilette im Halbdunkel ist für mich eine kleine Herausforderung und mehr als erleichtert stelle ich fest, dass es im Klohäuschen keine ungebetenen Besucher gibt
.
Ich mache uns noch zwei Instant-Kaffee und wir genießen den Beginn des Tages im Morgengrauen auf unserer Veranda.
Um kurz vor halb sechs machen wir uns auf dem Weg zum Haupthaus, wo bereits frisch gekochter Kaffee und Kekse bereitstehen. Pünktlich um halb sechs nehmen wir in Ryans klapprigem Landy Platz.
Unsere ganze Aufmerksamkeit richten wir zunächst auf den Sonnenaufgang und die morgendliche Landschaft im Nebel. Eine einzigartige Stimmung umgibt uns:
Fasziniert von diesem Schauspiel verpassen wir ganz knapp eine Löwenfamilie mit Nachwuchs. Wir erhaschen noch einen „Glimpse“ von spielenden Löwen inklusive Papa - leider taugen die Fotos maximal als „Beweisfoto“
Ein echter Hingucker sind die Waterbucks im sich auflösenden Nebel
Immer wieder schweift unser Blick in die schöne Landschaft des Reservats
Hier macht sich wortwörtlich etwas „aus dem Staub“ bevor wir erkennen konnten, um welches Tier es sich handelt
Ein Elefantenbulle zieht seines einsamen Weges:
Friedliche Rhinos beim Frühstück:
Auch dieser Giraffenbulle gefällt uns vor dieser Kulisse ausnehmend gut
Ein Schwarzkopfreiher fängt sich auch gerade sein Frühstück:
Und noch eine wunderschöne Giraffe:
Offensichtlich unzertrennbare "dicke" Kumpels
Heute Morgen sichten wir außerdem eine noch unbekannte Spezies – einen fünfbeinigen Elefant
Gegen 8.00 Uhr machen wir uns auf den Weg zurück zum Camp – wir alle sind jetzt mächtig hungrig und freuen uns auf unser ausgiebiges Frühstück auf der schönen Veranda.
Bei unserer Ankunft ist der Tisch bereits gedeckt und es erwartet uns ein reichhaltiges Buffet, das keine Wünsche offen lässt.
Nun wird es aber Zeit für eine Abkühlung! Zwischenzeitlich ist es schon unglaublich heiß geworden und das kühle Nass im Pool kommt heute wie gerufen
.
Später treffen sich wieder alle gemeinsam zum Lunch auf der Veranda. Nach dem Mittagessen verabschieden wir uns von den Engländern und Iren, die heute noch abreisen.
Wir verschaffen uns zwischenzeitlich häufiger Abkühlung am Pool und entspannen auf unserer Veranda. Die abendliche Pirschfahrt wurde wegen der großen Hitze um eine Stunde nach hinten verlegt – also starten wir erst gegen 16.00 Uhr.
29.2.2016 Teil 2 – Letzter Besuch bei „unserer“ Eli-Familie
Im Laufe des Nachmittags trudeln langsam „die Neuen“ ein. Das sind Mutter und Sohn aus Deutschland, wieder ein Ehepaar aus England und zwei ältere Herren, die allerdings etwas sonderbar daherkommen
. Das englische Ehepaar jedoch ist absolut liebenswert. Die beiden sind zum allerersten Mal in Afrika und sind ganz besonders aufgeregt vor dem ersten Game Drive ihres Lebens.
Punkt 16.00 Uhr steigen wir wieder zu Ryan auf den Landy. Wir lehnen uns entspannt zurück und die Fahrt kann beginnen. Es ist immer noch sehr heiß - kein Tier weit und breit
Ein einzelnes Gnu döst regungslos in der Hitze:
Am Fluss treffen wir wieder „unsere“ Eli-Familie“ - da bleiben wir eine ganze Weile
Zuerst zeigt sich wie immer die Oma
Dicht gefolgt von Tochter mit Enkel
Von Little-Eli können wir einfach nicht genug bekommen
Die Familie kommt uns wieder einmal sehr nah
Und weil es so schön ist hier noch mal unser kleiner Star
Abschied von Granny und Family - morgen werden wir sie nicht mehr sehen
Für den Sundowner fährt Ryan heute Abend mit uns an einen besonders schönen Aussichtspunkt von dem man einen wunderbaren Blick über das Reservat hat:
Nach unserem Sundowner schaukeln wir wieder gemächlich Richtung Camp zurück - ohne nennenswerte Sichtungen.
Zum Abschluss zeigen sich fast an der gleichen Stelle wie gestern wieder die beiden Löwendamen
– das Licht ist allerdings schon wieder sehr schlecht
Aus dem fahrenden Auto versuche ich noch den Sonnenuntergang in einem Foto festzuhalten
Zurück im Camp herrscht heute ein geschäftiges Treiben
. Am Lagerfeuer gibt es heute aufgrund der Hitze keinen Kakao sondern einen eiskalten Gin Tonic
Wie wir später erst erfahren, leistet uns heute der Gründer und Besitzer des Reservats Giles Gush zum Dinner Gesellschaft
Giles wirkt eher zurückhaltend, erzählt uns während des Essens die Geschichte seiner Familie. Sein Vorfahr Richard Gush kam mit den Britischen Siedlern 1820 in Südafrika an. Er verließ London, um ein neues Leben in dieser wilden und unbekannten Gegend – der östlichen Grenze der Kapkolonie – zu beginnen. Sein Sohn Joseph wiederum kaufte 1854 dieses Land mit dem Namen „Woodbury“. Allerdings mussten die frühen Siedler schnell feststellen, dass es viel Zeit und Mühen kosten würde, dieses Land so zu bewirtschaften, dass es allein die Familien ernähren könnte. Daher mussten er und auch die nachfolgenden Generationen ein zweites Standbein schaffen. Sie verdingten sich als Schreiner und Zimmerleute, die zu diesen Zeiten sehr gefragt waren.
Im Verlauf des Abends erfahren wir aber auch von den Sorgen und Nöten der Farmer in Südafrika, von einem Nachbarschaftsstreit wegen dem geplanten Bau eines Windkraftparks in direkter Nachbarschaft und etwas über die Forschungsarbeiten des Reserves. Giles wiederum interessiert sich sehr für die Entwicklungen in Europa - insbesondere in Deutschland – die Flüchtlingskrise ist ein beliebtes Thema...
Der Abend vergeht aufgrund der interessanten Gespräche wie im Flug.
Schon recht spät treten wir den dunklen Rückweg zu unserem Zelt an und machen es uns auf der Veranda bequem. Heute Nacht scheinen die Sterne noch ein wenig zahlreicher und heller zu sein. Noch lange schauen wir in das Sternenzelt über unserem Zelt und wollen uns von diesem Anblick nicht trennen – schließlich ist dies unser letzter Abend vor unserer Heimreise.
Etwas wehmütig wird uns ums Herz – so schnell können drei Wochen vergehen
!
Morgen erwartet uns die letzte Pirschfahrt unserer Reise - und Ihr wisst ja - Das Beste kommt zum Schluß