THEMA: SA 2015:Elefanten satt - Dach von Afrika (Fazit)
24 Nov 2015 11:06 #408557
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  • fotomatte am 24 Nov 2015 11:06
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Hallo freshys,

wenn der Text und das Foto der anvisierten Beute übereinstimmen, handelt es sich aber um Nyalas, nicht um Impalas. ;)

Soviel Zeit muss sein. :whistle: :silly:

Grüssle, Matthias
Letzte Änderung: 24 Nov 2015 11:07 von fotomatte.
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24 Nov 2015 20:31 #408642
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  • freshy am 24 Nov 2015 20:31
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fotomatte schrieb:
Hallo freshys,
wenn der Text und das Foto der anvisierten Beute übereinstimmen, handelt es sich aber um Nyalas, nicht um Impalas. ;)

Herzlichen Dank, Matthias, für deinen Hinweis. Ich könnte jetzt schreiben, ich habe die Tiere im Text falsch bezeichnet, um zu prüfen, wer das merkt. Du hättest die Prüfung bestanden! :laugh: :laugh: :laugh:
Aber nein, es gibt noch ein ähnliches Foto mit Impalas, deshalb die Verwechslung. Text wird korrigiert.

LG freshy
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25 Nov 2015 10:35 #408692
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22. Oktober:
Die traditionellen Fischreusen der Tonga


Auf Vorschlag von Ray, unserem Wirt, besuchen wir die Fischreusen der Tonga und Kosi Mouth, den Ausgang aus der Lagune in den Indischen Ozean. Wir lassen uns Zeit, fahren erst um 10:00 Uhr los und erleben einen Ausflug, der ein Highlight ist. Wie alle Sehenswürdigkeiten im südlichen Afrika kostet auch der iSimangaliso Wetland Nationalpark, der an der südlichen Grenze zu Mosambik beginnt und sich bis hinunter nach Durban zieht, Eintritt. Am Gate werden wir zurückgeschickt zu einer kleinen Lodge, wo wir die üblichen Formalitäten erledigen, dann mit der Genehmigung wieder am Gate vorfahren, wo wir dieselben Informationen in die übliche Liste eintragen. Preußischer Bürokratismus!
4x4 only! steht auf einem Schild am Gate und das zu Recht. Der Weg ist abenteuerlich tiefsandig mit Steigungen und Senken. Nach einigen Minuten stellen wir das Auto ab und marschieren zu einem Aussichtspunkt mit der Bezeichnung „What a view!“ So heißt auch der Geocache, den Herbert an dieser Stelle loggt. Die Aussicht ist berauschend, erstreckt sich nicht nur über die Bay, sondern sowohl über die kleineren Seen weiter südlich, als auch bis zum Kosi Mouth. Um uns tost ein Sturmwind, der uns in Böen von den Füßen zu heben droht. Auf dem weiteren Weg werden wir an einer Baustelle aufgehalten, die Bohlenbrücke über einen Wasserarm ist morsch und wird erneuert. Wir sollen durchs Wasser fahren. Nach unseren Erfahrungen im Moremi Wildlife Reserve zögern wir, doch die Arbeiter versichern, dass das Wasser nur fünfzig Zentimeter tief sei. Ich laufe vorsichtshalber über die defekte Brücke, um Herberts Durchfahrt auf jeden Fall bildlich festzuhalten – einerlei wie sie ausgeht. Um es vorweg zu nehmen, sie ging gut aus!
Wir fahren am Ufer der Lagune mit Blick auf die Fischreusen entlang, gönnen uns hin und wieder Fotostopps. Die Tonga bauen seit Generationen diese Reusen aus natürlichem Material, das in der Umgebung wächst. Sie werden vom Vater auf den Sohn vererbt. Um den Fischbestand nicht zu gefährden, darf die Anzahl der Reusen nicht steigen, und die Abstände der einzelnen Stangen müssen so groß sein, dass kleinere Fische hindurchpassen. Diese Fischfangmethode ist mit Recht ins Weltkulturerbe aufgenommen worden.
Die Fahrt endet am Parkplatz für Tagesbesucher, dessen Aussicht direkt auf die Mündung geht. Klima und Vegetation lassen bei uns Südseegefühle aufkommen. Wir hätten eine Toilette und einen Kiosk am Parkplatz begrüßt und zum Beispiel etwas getrunken. Stattdessen haben sich ein paar junge Männer niedergelassen, die gegen Geld auf unser Auto aufpassen wollen. Das kommt uns vor wie Schutzgelderpressung im Miniformat. Wir verzichten, denn auf dem übersichtlichen Platz parken außer uns weitere Touristen, die ein wachsames Auge haben.
Wir ziehen unsere Badesachen an und laufen weit in die Lagune hinaus. Bei Ebbe geht uns das Wasser gerade mal bis zur Hüfte – zumindest was mich anbetrifft. Das Wasser ist herrlich warm, doch der Sturmwind lässt uns frösteln und schmirgelt unsere unbedeckten Körperteile mit Sand. Auf der Rückfahrt kommt Kerstins GoPro wieder einmal zum Einsatz, um die erlebnisreiche Fahrt durch eine naturbelassene Landschaft zu dokumentieren.
Fazit: Ein besonderes Fleckchen Erde, das im Reiseführer leider nur sehr mager behandelt wird. Es gibt keinerlei Karten, Wegweiser fehlen sowieso. Man muss sich durchfragen, um ans Ziel und auf dem richtigen Weg zurückzugelangen. Uns begegnen einige Guides mit Fahrzeugen, in denen sie Touristen transportieren, und vermuten auch hier, es wird nicht gern gesehen, wenn Gäste wie wir auf eigene Faust unterwegs sind. Das ist einerseits verständlich bei der hohen Arbeitslosigkeit, andererseits sehr kurzsichtig, denn jeder, der später von dieser Gegend schwärmt, zieht weitere Touristen an.
Es war ein toller Tag. Um 18:00 Uhr werden wir zum Abendessen erwartet, außerdem wird es kühl im Freien. Wir werden unsere Jacken anziehen und ins Restaurant gehen.


Hobby oder lästige Pflicht?


Die Fischreusen der Tonga


Südseefeeling am Kosi Mouth


Harmlose Wasserdurchfahrt

23. Oktober:
Abenteuerliche Fahrt zum Black Rock


In der vergangenen Nacht hatte der Frosch im Pool Gäste eingeladen, die kleine Nachtmusik ertönte dreistimmig. Morgens finde ich einen der Sänger apathisch im warmen Sand. Trotz der nächtlichen Ruhestörung habe ich Mitleid mit ihm und bringe ihn in eine Ecke mit saftigem Gras, die hoffentlich für seine Bedürfnisse feucht genug ist.
Wir verabschieden uns von Ray, bedanken uns für die freundliche Atmosphäre, das vorzügliche Dinner mit Fisch und fahren nach eMangusi, wo wir einkaufen, tanken und direkt unter dem Sendemast weitere Seiten des Tagebuchs online stellen.
Um 10:00 Uhr starten wir zu einer Fahrt durch die Dünen zum Black Rock am Indischen Ozean. Die gestrige Fahrt zum Kosi Mouth war ein Kinderspiel dagegen! Wie Ray schon warnte, gibt es unzählige Tracks, weil die alten irgendwann zu tiefsandig wurden. T4A hat seine feste Route, von der wir oftmals abweichen müssen, weil sie uns zu gefährlich scheint. Dünen rauf halten wir die Luft an: Schafft es der Motor? Kurz vor der Abfahrt sehen wir nur den Himmel vor uns: Schrecksekunde, bevor wir abkippen – wo ist der Weg? Dann wühlen wir uns durch den Sand nach unten, umkurven Sandkuhlen, tauchen in kleine Wäldchen ein, und wieder geht es steil bergauf. Als das Navi die Zielfahne schwenkt, stehen wir vor einem geschlossenen Schlagbaum. Mitten in der Wildnis. Ich entdecke ein paar Hütten im Gebüsch und mache mich bemerkbar. Ein kleines Mädchen spielt vor der Tür, erschrickt sichtlich, als es mich sieht und zuckt zurück, als ich mich nähere. Die Mutter ruft nach ihrem Mann, dessen Beruf die Hoheit über den Schlagbaum zu sein scheint. Er kommt mit einer der üblichen Listen und fragt nach unserem Permit. Permit? Wir haben keins. Nirgendwo wurden wir darauf hingewiesen, dass wir eine Genehmigung brauchen würden. Müssen wir zurück nach eMangusi? Kurzes Palaver, wir müssen nicht, dürfen passieren. Herbert kramt ein paar Täfelchen Ritter Sport Schokolade aus dem Kühlschrank, die begeistert angenommen wird. Dann geht der Schlagbaum hoch, und wir kriechen noch einen Kilometer durch den Sand, bevor wir den Ozean vor Augen haben.
Am Parkplatz haben sich auch hier vier Jünglinge niedergelassen, die sich bereit erklären, gegen Geld auf unser Auto aufzupassen. Schon wieder! Außer uns steht noch ein Pickup im Schatten. Die einzigen, die in dieser einsamen Gegend unserem Auto schaden könnten, sind die Jungs. Wir erklären uns deshalb einverstanden, vertrösten jedoch auf die Rückfahrt.
Am Strand finden wir ein Ehepaar vor. Er angelt, sie sitzt unter ihrem Sonnenhut im Sand und freut sich über uns als Gesprächspartner. Der Ausblick ist wieder einmal wie Südsee, der Black Rock jedoch nicht sonderlich spektakulär. Angesichts der Rückfahrt, die uns ein bisschen im Magen liegt, verzichten wir aufs Baden und verabschieden uns nach einer halben Stunde wieder. Der Hüter des Autos erhält vier Rand, ein üblicher Preis fürs Aufpassen. Er beschwert sich lautstark, aber wir finden, dass das genug ist für die unverschämte Wegelagerei.
Am Schlagbaum halten wir noch einen Schwatz mit dem kleinen Mädchen und seinem Vater und erfahren, dass er zwei Frauen und zehn Kinder hat. In unserer Kultur sei das nicht erlaubt, weiß er. Ich darf ein Foto machen und der Kleinen, die inzwischen zutraulich geworden ist, die Hand geben. Auf die Frage, wie wir nach Sodwana kommen, erhalten wir die Antwort: „Left, left, left!“
Unser Navi ist wieder einmal halsstarrig und führt uns beharrlich nach rechts und zurück nach eMangusi. Von dort geht es auf der Durchgangsstraße über Humps vor und nach jeder Schule – und das sind ganz schön viele – bis nach Hluhluwe ins Camp der Bushbaby Lodge. Der Besitzer ist Holländer und hat das Anwesen gut im Schuss. Es funktioniert fast alles – für afrikanische Verhältnisse außergewöhnlich – nur eine Waschmaschine gibt es nicht. Als wir erfahren, dass er für das Wasser fünfundneunzig Meter tief hat bohren müssen, verstehen wir das.
Hinter dem Zaun haben sich am Wasserloch einige Wildtiere eingefunden, die der Besitzer für seine Lodge gekauft hat. Zebras, Nyalas, Gnus und Buschböcke schauen mindestens so neugierig wie wir. Es ist ein bisschen wie im Zoo, nur dass die Tiere einen weitaus großzügigeren Auslauf in vertrauter Umgebung haben. Attraktion der Unterkunft: Jeden Abend Fütterung mehrerer Bushbabies mit Obst.
Was glaubt ihr, macht Herbert, während ich Tagebuch schreibe? Richtig, er sucht einen Cache!


Viele Wege führen zum Black Rock


Hoher Wellengang am Black Rock


Nach eineinhalb Stunden Fahrt dieses Hindernis


Schau mal, das ist der Ort, wo wir wohnen
Letzte Änderung: 25 Nov 2015 10:38 von freshy.
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25 Nov 2015 13:03 #408701
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  • CuF am 25 Nov 2015 13:03
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Hallo, Freshy,
wir outen uns hiermit als Mitleser und freuen uns an dem freshystyle RB und den Bildern. Vielleicht schaffen wir es doch noch nach SA...
viele Grüsse
CuFs
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25 Nov 2015 13:09 #408703
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  • Montango am 25 Nov 2015 13:09
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Hallo Freshy,

nochmals danke für Euren Bericht. Er weckt so richtig Erinnerungen an unsere Tour im Mai und erzeugt das dringende Bedürfnis, bald wieder los zu fahren :)

Freue mich schon auf die Berichte aus lesotho.

LG

Montango
Botswana 2016
Sambia 2016
Zimbabwe 2016
KwazuluNatal 2015
KTP-Namibia-Kapstadt 2013
Zimbabwe 2012

Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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25 Nov 2015 14:20 #408711
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  • freshy am 24 Nov 2015 20:31
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Hallo CuF und Montango,
ich freue mich, dass ihr uns virtuell begleitet, und dickes Danke für die Anerkennung.
Montango schrieb:
nochmals danke für Euren Bericht. Er weckt so richtig Erinnerungen an unsere Tour im Mai und erzeugt das dringende Bedürfnis, bald wieder los zu fahren :)
Freue mich schon auf die Berichte aus lesotho.
LG
Montango

Eure Maitour habe ich voller Vorfreude gelesen. Übrigens freue ich mich auch darauf, die Lesothoberichte vorzustellen. Das war eine total andere Welt!

LG freshy,
die aufpassen muss, dass sie nicht schon wieder fernwehkrank wird.
Letzte Änderung: 25 Nov 2015 14:20 von freshy.
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