23.8.14
Heute stand die Fahrt zu meinem Heim für die nächsten Tage in Lowe Sabie auf dem Programm. Mit Koffer wieder packen und Gepäck einladen wurde es diesmal etwas später als 6:00h. Außerdem drufte ich nach etwa 20 Minuten wieder umdrehen, weil der Schlüssel zu einem Bungalow statt in dem Kästchen neben dem Tor immer noch auf meinem Beifahrersitz lag.
Ich bin diesmal nicht die Asphaltstraße gefahren sondern den Bogen zur H3 auf Dirtroads über den Steilberg, der seinem Namen zumindest streckenweise Ehre macht. Unterwegs sah ich diverse Elefanten und Nashörner. Die Elefanten versteckten sich allerdings wenig fotogen hinter Bäumen und Büschen. Ich finde es ja immer wieder absolut faszinierend, dass man ganze Gruppen von Elefanten zwischen den dürren Bäumchen und Gebüschen übersehen kann. Die Viecher sind groß wie ein Haus und man bemerkt sie nicht bis sie vor einem über die Piste laufen. :o
Das gleiche gilt für Giraffen, die ja sogar noch höher sind. Man entdeckt eine Giraffe, bleibt stehen und erst dann bemerkt man, dass da noch 3,4 oder mehr weitere Giraffen direkt um einen herum stehen.
Das eine oder andere Vögelchen war auch schon unterwegs.
Wie dieser Trauerdrongo
Bevor ich nach Lower Sabie fuhr wollte ich noch mal der S118 einen Besuch abstatten. Vielleicht würden sich die Wildhunde ja noch mal sehen lassen? Zumindest dieser junge Kudubulle ließ sich sehen.
Als ich mit Kudu knipsen beschäftigt war, hielt neben mir eine Game Drive Landy von einer der Lodges am Parkeingang und sagte mir, dass ein paar km weiter ein Leopard im Baum liegen würde. O.k., nichts wie hin! Allerdings sagte er mir auch, dass ich mir mal mein rechtes Hinterrad ansehen solle, das wäre doch recht platt. Also kurz ausgestiegen und drauf geschaut. Platt war es noch nicht aber der Druck war schon recht niedrige. So ein Mist!
Nach kurzer Überlegung habe ich beschlossen, trotzdem erst zu dem Leoparden zu fahren und dann zurück nach Berg-en-Dal, um den Reifen checken zu lassen.
Die Stelle, wo man hoch in die Bäume schauen musste war mit 4 oder 5 Autos hinreichend markiert
Leider saß der Leo nicht wie erhofft auf einem Ast über oder gleich neben der Straße sondern ca. 200m entfernt auf der anderen Seite des Flussbetts, an dem die Straße entlang führt. Nach ein bisschen rangieren und abwarten, dass jemand wegfährt hatte ich mir schließlich ein Plätzchen gesichert, wo ich durchs Laub hindurch einen Blick auf den Leo werfen konnte.
Er war wirklich weit weg aber dafür waren es auch gleich 2
Nur um die Entfernung abschätzen zu können. Das Bild ist gemacht mit dem 500er Tele mit 2x Konverter und ist ungefähr ein 1/3 Ausschnitt des Originalbildes.
Ein kurzer Blick auf den Reifen zeigte keine sichtbare Veränderung. Gut! Mit diversen bangen Blicken auf den Reifen bin ich heile wieder zurück nach Berg-en-Dal gekommen. Dort stellte sich heraus, dass bei Europcar Reifendruckkontrollen wohl ein Fremdwort sind. Theoretisch hätten alle Reifen 2,0 bar haben sollen, in der Realität hatte der rechte Hinterreifen 0,8 (in Worten Null Komma Acht!) und die anderen drei auch nur maximal 1,2 bar. Auf der einen Seite war ich erleichtert, denn der Duster hatte nur ein Notrad als Reserverad und ich hätte nun gar keine Lust gehabt, aus dem Park raus zu fahren und mir einen Reifendienst zu suchen. Auf der anderen Seite war ich stinksauer auf die Pappnasen bei Europcar, die ein Auto so raus geben und auf mich selber, weil ich nur nach dem Reifenprofil geschaut hatte und mir nicht gleich aufgefallen war, dass alle Reifen viel zu wenig Druck hatten.
Egal! Hauptsache kein Plattfuß!
Natürlich habe ich auf der Fahrt über die Corcodile River Road immer mal wieder den Rückspiegel nach unten gedreht, um einen Blick auf den Reifen zu werfen. So ganr geheuer war er mir immer noch nicht. Aber ich kann es vorweg nehmen, Reifenprobleme gab es bis zum Ende der Reise keine mehr.
Unterwegs posierten vor allem diverse Raubvögel für mich.
Erst ein Raubadler (Tawny Eagle), der ausnahmsweise, mal lange genug sitzen blieb, um in Ruhe abgelichtet zu werden. Normalerweise laufen soche Sichtungen ja so ab:
Man sieht was interessantes aus dem Augenwinkel, latscht auf die Bremse, checkt den Rückspiegel - noch da!
Rückwärtsgang rein und zurückgesetzt. Kontrollblick - noch da!
Kamera vom Beifahrersitz gegriffen, hoch geschaut - noch da!
Fenster auf - noch da!
Kamera ans Auge - weg ist er!
Und das ganze dann geschätzt 27x/Tag
Aber an diesem Tag waren die Vögelchen alle sehr geduldig. Auch der nächste Adler hielt still. Nur schade, dass der Himmel dahinter recht grau statt dunkelblau war.
Ein Gaukler (Bateleur)
Noch ein paar Bäumchen weiter saß ein Weißrückengeier.
Die Kombination aus Gaukler und Weißrückengeier in direkter Nachbarschaft lässt vermuten, dass es dort einen Kadaver gab. Die Gaukler und auch andere Adler sind da keine Kostverächter und sind oft noch vor den Geiern da. VOn der Straße aus war allerdings nichts zu entdecken.
Dafür fand ich meinen Lieblingsvogel, einen Gelbschnabeltoko, auch Flying Banana genannt.
Ich liebe diese Tierchen und könnte ihnen stundenlang zuschauen.
Ein paar Kurven weiter sah ich eine Methode, die dauernden Nachfragen aus anderen Autos, warum man denn da stehen würde/was es dort zu sehen gebe, zu vermeiden.
Das ist doch mal Service!
Und gestimmt hat's auch
Kurz vor Crocodile Bridge bin ich auf die Stichstraße zu den Hippo Pools abgebogen. Gleich hinter der Kreuzung stand dieser Kudubulle
Und ein kleines Stück weiter tobte eine ganze Familie Grünmeerkatzen herum und ließ sich von mir und meiner Kamera überhaupt nicht stören.
Das gehört zu den Dingen, die ich nie verstehen werde. Ein 200 m weiter entfernter Leopard im Baum, den man ohne Fernglas gar nicht erkennen kann oder ein paar Löwenohren oder eine zuckende Schwanzspitze im hohen Gras verursachen einen dicken Stau, ohne dass dort irgendetwas passieren würde, Aber eine Meerkatzenfamilie oder eine Horde Paviane, die jede Menge Sozialverhalten zeigen, spielen, kämpfen und Unsinn machen, scheint viele überhaupt nicht zu interessieren. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen.
Bei den Hippo Pools trifft man (mit ein bisschen Glück) auf einen Ranger, der dort auf Besucher wartet und mit dem man dann zu Fuß hinunter zum Fluss laufen kann. War ganz nett, mal etwas die Beine ausstrecken zu können, auch wenn die Hippos und Krokodile trotzdem noch recht weit weg waren.
Oberhalb des Parkplatzes gab es einen kleinen Felsüberhang mit Felszeichnungen. Ich denke, dass das ein Sekretär sein sollte.
Dazu gab es noch ein bisschen Aussicht über den Crocodile River.
Die Landschaft wurde jetzt immer weiter und offener. Statt mehr oder weniger dichten Bäumen und Büschen dominierte jetzt offenes Grasland. Dieser jungen Giraffe schien es zu gefallen.
Mein erstes Gnu auf dieser Reise.
In Crocodile Bridge habe ich mir ein Eis gegönnt und die Keramikabteilung besichtigt, dann ging es weiter Richtung Lowe Sabie.
Erster Stop war das Gezantombi Waterhole, dort war allerdings nicht viel los.
Aber wenigstens warteten auf dem Rückweg einige Zebras auf mich.
Statt über die asphaltierte H4-2 bin ich pber die S28 auf Gravel nach Lowe Sabie gefahren. An dieser Strecke hatte ich 2012 meinen einzigen Geparden im Krüger gesehen. Der ließ sich an diesem TZag leider nicht sehen. Auch sonst war hier nicht viel los, um nicht zu sagen gar nichts. Geknispt habe ich auf jeden Fall nur diesen Rotkehlfrankolin, so eine Art Fasan.
Erst am Sabie River wurde es wieder etwas interessanter. Eine Horde Elefanten war dort zu sehen, wenn auch aus größerer Entfernung.
Von der Brücke über den Sabie hat man einen schönen Blick über das Camp und den Fluss beonders wenn sich ein Reiher dekorativ davor stellt.
Im Camp angekommen, habe ich mein Safari-Tent bezogen und beschlossen, nicht noch einmal los zu fahren. Ich habe lieber in Ruhe die Bilder des Tages herunter geladen und schon mal ein bisschen sortiert und gelöscht. Dann habe ich mich an die Zubereitung und anschließende Vernichtung eines Steaks begleitet von Champignon-Zuchini-Gemüse und einer Flasche Rotwein gemacht. Nachdem ich die ersten beiden Abende schon vor 22:00h im Bett war, habe ich an diesem Tage nicht mal bis 21:00h durchgehalten. Unglaublich! Zuhause gehe ich fast nie vor Mitternacht ins Bett.
Trotz der unnötigen Spannung am Morgen war es wieder ein schöner Tag.