THEMA: April 2015 - Unterwegs in Südafrikas Norden
21 Mai 2015 13:16 #385513
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  • Daxiang am 21 Mai 2015 13:16
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Hallo Walter,

jetzt hätte ich doch beinah den Abflug verpasst!

Freue mich schon auf die Fortsetztung und bin gespannt was du bei deinem "harten Job" so alles gesehen und erlebt hast!

LG Konni
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21 Mai 2015 15:32 #385539
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  • leofant am 21 Mai 2015 15:32
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Hallo Konni,

schön das Du dabei bist :)

Jetzt geht es weiter ...

Die vergangene Regenzeit hat es nicht wirklich gut gemeint mit Madikwe, dafür regnete es im April umso mehr, der Busch präsentiert sich also sehr grün und sehr dicht. Eigentlich keine idealen Voraussetzungen für gute Tiersichtungen. Zunächst steuern wir eine Wasserstelle an und treffen auf 3 Rhinos. Die schnauben etwas genervt und verziehen sich ins dichte Buschwerk.


ein schöner Rücken kann auch entzücken ...

Ausser ein paar Enten, einem Graureiher und einem Fisheagle sind keine weiteren Tiere zu entdecken. Wir fahren hin, wir fahren her, der Kommentar unseres Guides: „Today it´s really quiet in the bush“. Diesen Spruch sollten wir auf unserer Reise noch öfter hören. Wir passieren Springböcke und Kudus, irgendwann nähern wir uns einem Hyänenbau. Tatsächlich: Ich kann meine ersten braunen Hyänen sehen. Sie liegen vor dem Bau und lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Francois erklärt uns, dass die beiden noch ziemlich jung und von der Mutter abhängig sind. Die ist gerade unterwegs und deshalb liegen die Jungen recht gut versteckt unter einem Busch und dösen. Nur die Köpfe schauen heraus. Eine Hyäne gähnt herzhaft, dann kehrt wieder Ruhe ein. Wir fahren weiter.


Unterwegs mit Francois und Devine

Etwas später wuseln ein paar Erdhörnchen in der Nähe der Pad herum. Aber auch die sind ziemlich schüchtern und ich kann nur einige wenige Bilder machen. Langsam wird es dämmerig. Plötzlich spricht Francois mit jemandem über das Funkgerät. Das Gerät ist stumm geschaltet, unser Guide hat einen Kopfhörer in einem Ohr, deshalb hören wir nicht, was der Gesprächspartner zu sagen hat. Ich finde diese Methode übrigens sehr gut, denn dadurch wird man bei einer interessanten Tiersichtung nicht durch ein quakendes Funkgerät gestört.
Francois beendet das Gespräch und teilt uns mit, dass Löwen gesichtet wurden. Also fahren wir weiter. Irgendwann erreichen wir die Stelle, bleiben aber noch auf der Pad stehen und warten. Hier in Madikwe hat man sich darauf geeinigt dass nie mehr als drei Fahrzeuge gleichzeitig sich den Tieren nähern.

Ein paar Minuten später kommt ein Wagen aus dem Busch, jetzt dürfen wir offroad fahren und uns die Löwen anschauen. Was mich etwas erstaunt: Obwohl wir uns Raubtieren nähern, bleiben die Tracker auf ihrem Sitz ausserhalb des Fahrzeugs. Das kenne ich so nicht. In Botswana ist es üblich, dass sie bei einer Annäherung an Löwen oder Leoparden ins Auto kommen.
Das Löwenrudel hat sich aufgeteilt. Einige Katzen liegen satt und dösend unter einem Busch, ein Löwenmann und zwei Jungtiere knabbern noch an den Resten eines erlegten Gnus herum. Inzwischen ist es so dunkel, dass die Szene mit Scheinwerfern beleuchtet wird. Aus der Dunkelheit taucht ein Schakal auf. Er wagt sich ziemlich dicht an die Löwen, aber die letzten Meter sind ihm dann doch zu riskant. Nach etwa einer Viertelstunde verlassen wir den Platz, denn es gibt noch andere Interessenten, die sich die Löwen anschauen möchten. Immerhin gibt es im Reservat ca. 30 Lodges, da kommen schon einige Safarifahrzeuge zusammen.





Auf der Rückfahrt stoppen wir kurz bei einer Typfelhyäne, dann geht es zurück zur Lodge. Gegen 19:00 ist der Gamedrive beendet. Wir werden mit feuchten Tüchern und einem Getränk empfangen, erfrischen uns kurz und gehen direkt zum Haupthaus. Hierholen wir erst mal den Sundowner nach. Inzwischen ist der Tisch gedeckt und unser Kellner erwartet uns zum Dinner. Um 19:30 sitzen wir bei angenehmen Temperaturen an unserem Zweiertisch auf der offenen Terrasse, über uns den Sternenhimmel. Fledermäuse schwirren um uns herum. Am beleuchteten Wasserloch können wir einen alten Büffel beim Trinken beobachten. Wir nehmen die Speisekarte (Special Dinner for Ruth + Walter) und wählen unsere Gänge aus. Ich mache es wieder kurz: Das Dinner ist äusserst schmackhaft, der südafrikanische Rotwein passt wunderbar dazu, unser netter Kellner kommt singend aus der Küche und serviert uns das Essen, ist das wirklich unser erster Abend in Afrika? Wir können es kaum glauben! In diesem Moment ist Deutschland ja soooooo weit weg. Total entspannt laufen wir nach dem Dinner zu unserem Chalet (die Lodge ist eingezäunt) und lassen uns wenig später in unser bequemes Bett fallen. Wir sind uns ganz sicher: Das war ein toller Auftakt für unsere aktuelle Reise. Wenn es so weiter geht, dann können wir absolut nicht meckern!





Dienstag 14.04.2015

Um 05:15 klingelt das Telefon. Wakeup Call! Wir sind allerdings schon wach und können uns ganz entspannt auf den Tag vorbereiten. Es ist noch kühl draussen, aber wie immer haben wir uns nach dem „Zwiebelprinzip“ angezogen. Erst das Hemd / T-Shirt, darüber eine Fleecejacke, darüber eine Weste. Sobald es wärmer wird, können wir uns also Stück für Stück entblättern. Francois erwartet uns schon. Es bietet uns Tee / Kaffee und Muffins an. Um kurz vor 06:00 begrüssen wir Devine, kurz darauf sind wir schon wieder auf der Pirsch. Auch heute ist es ziemlich ruhig im Busch. Um 06:20 erscheint die Sonne am Horizont. Was für ein prachtvolles Farbenspiel! Wir können uns gar nicht satt sehen.


Sonnenaufgang in Madikwe

Weiter geht es. Ein verschlafener Schakal, ein paar Gnus und Zebras, natürlich die Impalas, als Highlight am Morgen finden wir drei (Breitmaul) Rhinos. Gegen 08:00 stoppen wir für einen Kaffee und ein paar Cracker. Später kreuzt ein imposanter Nashornbulle unseren Weg. Irgendwann folgen wir einer Büffelherde, doch die Tiere sind sehr misstrauisch und lassen uns nicht wirklich nah herankommen. Die Vogelwelt präsentiert sich auch nicht unbedingt von ihrer Schokoladenseite. Einige Glanzstare, hier und da ein Drongo, ein Korhaan lugt aus dem hohen Gras. Als Highlight kann ich einen Purple Roller fotografieren. Den hatte ich bisher noch nicht vor der Linse. Auf dem Weg zur Lodge sehen wir noch ein paar Zwergmangusten, dann wird es wieder ruhig.

Gegen 09:15 sind wir zurück. Wir gehen kurz ins Chalet und ziehen uns etwas luftiger an, denn es ist angenehm warm geworden. Dann wird es Zeit für das Frühstück. Als wir den gedeckten Tisch auf der Terrasse erreichen müssen wir kurz nach Luft schnappen. Wer bitte soll DAS alles essen? Wir sind doch nur zu zweit! Der komplette Tisch ist „zugebaut“. Da gibt es Croissants, Muffins, kleine Brötchen, Obstsalat, grünen Salat, Wurst, Lachs, verschiedene Sorten Käse und selbstverständlich auch Cornflakes, Joghurt, Müsli, und so weiter. Und – wie gesagt – das alles für zwei Leute. Ach ja, später werden wir noch gefragt, ob wir gebratene Eier, Schinken, Bohnen usw aus der Küche haben wollen. Ursprünglich hatte ich den Plan, mein Gewicht zu halten. Das kann ich nach diesem Angebot hier komplett vergessen! :evil:

Als wir unser Frühstück beendet haben erscheint der Koch und fragt uns, was wir denn gerne zum Lunch essen wollen. Juhu! Wir haben ja noch 3 Stunden, um wieder hungrig zu werden! In weiser Voraussicht entscheiden wir uns wieder „nur“ für einen Salat mit Krabben, das sollte absolut genügen.

Die Zeit bis zum Nachmittag verbringen wir mit duschen, entspannen, unserem Lunch, meine Frau vergnügt sich in unserem Privatpool, dann ist es auch schon wieder Zeit für die nächste Ausfahrt. Francois hatte vorgeschlagen, dass wir am Nachmittag etwas früher aufbrechen. Wir wollen in den südlichen Teil des Reservats fahren, dort sollen sich die Cheetahs aufhalten. Natürlich haben wir sofort zugestimmt.
Gegen 16:45 treffen wir auf die Geparde. Um den Genpool der Rennkatzen aufzufrischen hat man von ausserhalb ein Weibchen geholt. Das ist jetzt in der Boma (mit einem Elektrozaun gesichertes Areal) eingesperrt und soll sich an die neue Umgebung gewöhnen. Auf der anderen Seite des Zauns befinden sich vier Gepardenbrüder. Die sind scheinbar mit der Anwesenheit des Weibchens überhaupt nicht einverstanden. Sie rasen am Zaun entlang, fauchen, springen in die Luft und „verprügeln“ sich vor Aufregung gegenseitig. Manchmal haben wir die Befürchtung, dass sie uns und unser Fahrzeug über den Haufen rennen, so knapp laufen sie vorbei und fixieren immer wieder fauchend das Weibchen. Die gibt quiekende Töne von sich, kommt an den Zaun um sich einige Sekunden später wieder zu verstecken. Irgendwann beruhigen sich die Brüder und legen sich – völlig ausgepumpt – in den Schatten. Francois erklärt uns, es wäre nicht klar ob die Brüder das Weibchen – sobald es in die Freiheit entlassen wird – akzeptieren. Es könnte durchaus sein, dass es von seinen Artgenossen getötet wird.





Gegen 17:15 wird es Zeit für uns, den Rückweg anzutreten. Unterwegs kreuzt eine ausgewachsene braune Hyäne unseren Weg. Für schaut sie richtig traurig „aus der Wäsche“. Auch die leicht gebückte Haltung passt gut dazu. Um 17:40 stoppen wir. Jetzt ist es Zeit für unseren Sundowner, denn die Sonne bewegt sich schnell Richtung Horizont. Kurz vor 18:00 ist der Feuerball verschwunden.
Gegen 19:00 haben wir die Lodge erreicht. Vor dem Dinner bekommen wir noch den (klimatisierten) Weinkeller gezeigt. Es ist unglaublich, aber hier lagern einige tausend Weinflaschen. In diesem Moment haben wir nicht mehr das Gefühl, im afrikanischen Busch zu sein.
Heute Abend kommt noch ein Gast zum Dinner, es ist unser Guide Francois. Während er uns am ersten Tag noch etwas wortkarg vorkam ist er inzwischen viel aufgeschlossener. Wir haben eine Menge Themen und es ist keine Sekunde langweilig.

Letzte Änderung: 21 Mai 2015 15:40 von leofant.
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21 Mai 2015 15:57 #385544
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Coucou Leofant,

Kann ich mir vorstellen, dass ihr die einzigen Gäste seid! B)

Bei diesen Preisen....... :whistle:

Uns hat Madikwe vor ein paar Jahren auch sehr gut gefallen. :)

Die Lodge sieht schon super aus. Dazu noch ein Gescheites Miam Miam und Vino. Der Anfang ist schon vielversprechend. :cheer:

Freue mich auf die Fortsetzung.
Annick
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21 Mai 2015 17:47 #385563
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Hi Annick,

ich denke mal Dein Kommentar ist KORREKT !
Ich käme als Privatmann auch nicht auf den Gedanken diese Preise zu zahlen.
Man könnte jetzt lange, lange Diskutieren welcher Preis für welche Leistung
angemessen ist und bei welcher Summe der Spass aufhört, aber das ist
an dieser Stelle unnötig. Ich schreibe ja nur einen Reisebericht und aus meiner
Sicht war die Zeit natürlich sehr schön :)

Kannst Du Dich noch an die Lodge bzw. die Gegend in Madikwe erinnern, wo Ihr gewohnt habt ?

liebe Grüße
Walter
Letzte Änderung: 21 Mai 2015 17:50 von leofant.
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21 Mai 2015 17:56 #385564
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habe gerade Schwierigkeiten mit meiner Internet Leitung zu hause, mal sehen ob es klappt ...

Mittwoch 15.04.2015

Auch heute stehen wir natürlich pünktlich „auf der Matte“. Um kurz vor 06:00 sind wir endlich auf Pirsch. Ein paar verschlafene Gnus laufen über schwarze Erde. Dunkle Tiere auf schwarzem Grund – kein wirklich gutes Motiv. Ein paar Impalas, Kudus, Giraffen und weit entfernte Büffel - das war es dann auch schon am Vormittag. Nach dem Kaffeebreak stöbern wir noch zwei Löwen auf. Während Frau Löwin uns interessiert beobachtet, ist das für den Herrn schon zu viel Anstrengung. Er dreht zwar seinen mächtigen Kopf in unsere Richtung, hebt ihn dabei aber keinen Millimeter vom Boden hoch. Er gibt uns das Gefühl, dass wir ihn nur langweilen, also fahren wir bald weiter.



Wir schauen bei den jungen Hyänen vorbei, auch die liegen dösend vor ihrem Bau. Ein Springbock am Rand der Pad tut uns leid. Sein Kopf und Körper ist mit Fliegen übersät und der arme Kerl hat keine Sekunde Ruhe vor ihnen. Mit den Fliegen haben auch wir so unsere Probleme. Tracker Devine hat uns schon längst mit Fliegenwedeln (ein Zweig mit vielen Blättern dran) ausgestattet. Auch in den Fahrzeugen, denen wir begegnen, sitzen Guides, Tracker, Gäste und wedeln was das Zeug hält.

Zum Glück lassen die nervigen Viecher uns wenigstens beim Frühstück auf der Terrasse weitgehend in Ruhe. Als kleines Highlight taucht eine Gruppe Elands am Wasserloch auf. Nach dem Frühstück ziehen wir uns zurück. Wir duschen und relaxen, genehmigen uns mittags einen kleinen Snack mit einem guten Weisswein und bald ist es wieder Zeit hinaus zu fahren. Heute besuchen wir einen anderen Teil des Parks. Wir fahren am Rand einer Hügelkette entlang und haben einen tollen Ausblick auf die Tiefebene. Vor uns tauchen vier Giraffen auf. Sie schauen uns zwar etwas misstrauisch an, sind aber nicht bereit, den Weg freizugeben. Also zuckeln wir langsam hinterher. Was mir bei Francois auffällt: Er käme nie auf die Idee, ein Tier zu stören oder gar mit aufheulendem Motor zu verscheuchen. Wir merken in jeder Minute, dass er die Tiere liebt und respektiert. Egal ob es sich um einen Käfer, ein Impala oder einen Löwen handelt.

Irgendwann schlagen sich die Langhälse dann doch in die Büsche um ein paar Akazienbäume anzuknabbern. Wir haben in der Vergangenheit gelernt, dass Akazienbäume sich gegen Giraffen und Konsorten wehren können, indem sie einen übel schmeckenden Saft in ihre Blätter pumpen und ausserdem Tannin freisetzen, das von den umstehenden Bäumen wahrgenommen wird. Die wiederum verstehen das Warnsignal und produzieren dann den üblen Saft, bevor ein Pflanzenfresser ihre Blätter frisst. Francois erklärt uns, dass die Giraffen gelernt haben, die Bäume gegen die Windrichtung abzufressen Dadurch können die Akazien ihre unmittelbaren Nachbarn nicht warnen. Wir finden, das ist eine sehr interessante Theorie.





Wir erreichen einen kleinen Stausee. Als wir den Damm hochfahren erschrecken wir eine Rhino Mama mit Nachwuchs, die gerade am Ufer stehen und trinken. Sie rennen aber nur ein paar Meter, dann halten sie wieder an. Ein drittes Rhino kommt zum Wasser. Obwohl es schon dämmert kann ich noch ein paar Bilder schiessen, mit denen ich einigermassen zufrieden bin.



Wir beobachten die massigen Tiere noch eine Weile, dann fahren wir ein kleines Stück weiter und stoppen für den Sundowner. Die Sonne ist schon untergegangen und färbt den Himmel orange ein, davor steht ein abgestorbener Baum, der mit Nestern von Webervögeln dekoriert ist. Das alles zeichnet sich als schwarzer Scherenschnitt vor dem dunkelblau / orangen Himmel ab. Wir seufzen tief, stossen mit einem Glas Weisswein an und lassen die Magie des Augenblicks auf uns wirken. Auch unsere beiden Begleiter können nur allzu gut verstehen, dass wir in solchen Momenten aufhören zu reden und nur noch diese einzigartige Stimmung geniessen. Ich bin hochzufrieden, denn ich weiss, dass für meine Frau ein perfekter Abend in Afrika immer mit einem tollen Sundowner – bevorzugt an einem Wasserloch oder auf einem Fluss – anfängt. Und heute vermissen wir nicht das kleinste Detail :woohoo:



Es ist dunkel geworden, Zeit um aufzubrechen. Um 18:30 sitzen wir im Auto, eine Dreiviertelstunde später erreichen wir die Lodge. Die Managerin empfängt uns mit feuchten Tüchern und einem Getränk, dann gehen wir noch für einen Drink an die Bar. Unser letztes Dinner auf Mateya verbringen wir wieder allein, nur unser Kellner ist bei uns und liest uns alle Wünsche von den Augen ab. Wie immer ist er guter Laune und wir haben noch eine Menge Spass. Nach dem Dinner gehen wir zeitig ins Chalet und schlafen bald ein, denn morgen früh geht es noch mal auf die Pirsch, bevor man uns zur Madikwe Safari Lodge bringt.

Donnerstag 16.04.2015

Es ist kühl heute früh. Solange wir uns in der Lodge aufhalten ist das ok, aber als wir im Auto sitzen, nehmen wir die Decken, die Devine uns in weiser Voraussicht anbietet, dankbar an. Wir kurven etwa eine halbe Stunde durch die Gegend, dann kommt ein Funkspruch, der uns augenblicklich hellwach macht. Gar nicht weit von uns hat man ein Löwenrudel entdeckt, dass in der Nacht ein Zebra gerissen hat. Das verspricht Action – also nichts wie hin! Glücklicherweise sind wir erst das zweite Fahrzeug, das am Schauplatz erscheint, also müssen wir nicht warten, bis wir an der Reihe sind.

Drei Löwinnen liegen mit blutverschmierten Schnauzen etwas abseits während sich eine jüngere Katze noch sattfrisst. Dann kommen noch zwei Halbstarke hinter einem Busch hervor, auch diese beiden sind rot eingefärbt. Jetzt ist die kühle Luft für uns Beobachter natürlich von Vorteil, denn die jüngeren Löwen balgen herum und jagen sich gegenseitig, anstatt sich vor der Tageshitze zu verkriechen.







Wir schauen der Truppe eine gute halbe Stunde zu, dann verfolgen wir eine der Älteren, die zu einem Wasserloch geht. Das bringt mir ein Foto von einer trinkenden Löwin, die sich im Wasser spiegelt.



Für uns geht es weiter an den Marico River, der hier die Grenze des Madikwe Game Reserves bildet. Allerdings ist das Ufer an den meisten Stellen dicht bewachsen und die Tiersichtungen halten sich stark in Grenzen. Wir können ein paar Vervet Monkeys und einige Wasservögel beobachten, fahren langsam um eine Biegung und plötzlich ist Francois begeistert. Am Ufer erscheint ein Bushbuck mit zwei Weibchen. Unser Guide erklärt uns, diese Tierart hätte er in den letzten drei Jahren erst zweimal zu Gesicht bekommen. Da haben wir scheinbar eine Rarität am Marico River aufgespürt :cheer:

Wir kehren um und fahren Richtung Lodge. Unterwegs begegnet uns ein Mitglied des Löwenrudels, wohin mag die Dame wohl gehen ? Um 09:30 frühstücken wir ganz entspannt, dann wird geduscht und gepackt und um 11:45 sind wir abreisebereit.

Die Crew hat sich noch einmal versammelt um uns zu verabschieden, wir sind ein wenig traurig, dass wir Mateya verlassen müssen. Es war schon ein besonderes Gefühl, drei Tage lang als einzige Gäste von allen verwöhnt zu werden. Wir lassen die Zeit Revue passieren und sind uns einig, dass wir absolut nichts zu beanstanden hatten. Die einzige „Reklamation“, die wir eventuell anbringen können: Das wirkliche Buschfeeling erlebt man halt in einem Superluxushotel wie Mateya nur sehr eingeschränkt. Aber das sehen die Gäste, die sich hier normalerweise aufhalten, bestimmt ganz anders!

Dann ist es soweit. Wir sitzen im Fahrzeug, winken noch einmal und eine Minute später ist die Lodge hinter dichten grünen Büschen und Bäumen verschwunden.

... wird fortgesetzt ...



Letzte Änderung: 28 Mai 2015 07:10 von leofant.
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Hallo Walter,

Ja klar kann ich mich an die Unterkunft erinnern. Da würde ich zu jeder Zeit wieder hin. :)

Es war das Thakadu River Camp. B)

Danke für die super schöne Bilder. :silly:

Liebe Grüsse
Annick
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