Garden Route Game Lodge bei Albertinia
Wir verließen den De Hoop NP wieder über die Gravelroad, fuhren aber dieses Mal nach Norden in Richtung Swellendam. Obwohl die Gravel gut geschoben war und es kaum Löcher gab, fühlte ich mich im Polo nicht so wirklich wohl und machte mir Sorgen um die Reifen. Es ging aber zum Glück alles gut. Das war einer der Momente, in dem ich gerne einen Geländewagen gehabt hätte. Dann wären wir auch direkt aus dem NP weiter gen Osten gefahren und hätten Swellendam umfahren.
Die Landschaft war hier etwas eintönig. Rinder- und Schaffarmen säumen die Gravelroad.
Ab Swellendam ging es dann zügig weiter bis kurz hinter Albertinia, über die gut ausgebaute N2 und um 16.40 Uhr erreichten wir die Rezeption der Garden Route Game Lodge.
Das erste Gate
Die eigentliche Rezeption!
Nun mussten wir noch von der eigentlichen Rezeption in ein anderes Gebäude wechseln, da hier gerade eine Trauung stattfand.
Nachdem ich alle Daten in die bekannte Liste eingetragen hatte, wurde mir ein persönlicher Guide vorgestellt. Von ihm bekamen wir unmittelbar darauf ein zwei Tagesprogramm in die Hand gedrückt. Wir sollten uns bereits 10 Minuten später am Meetingpoint zum Abendgamedrive einfinden. Ich musste ihn sehr verwirrt angeschaut haben, denn ich war der Meinung, doch nur ein Chalet gebucht zu haben und kein Programm?
Der nette Guide brachte uns kurz zu unserem Chalet, welches sich zwischen viel Grün befand und einen traumhaften Ausblick über das Gelände bot.
Es blieb uns aber keine Zeit, um wenigstens kurz die Toilette aufzusuchen. Und das soll Urlaub sein?
Bis zu diesem Zeitpunkt war uns gar nicht klar, dass wir hier ein Rund-um-Programm mitgebucht haben. Ich war fest davon überzeugt, dass wir nur ein Chalet mit HP haben. Das Kleingedruckte habe ich vor einem Jahr bei der Buchung wohl übersehen!
Also auch irgendwie prima, Jacke schnappen und schon sitzen wir auf einem Safariwagen neben zwei weiteren deutschen Paaren und einem afrikanischen Pärchen.
Luftholen und Pippimachen fällt aus. Wir spielen jetzt einfach Pauschaltourist. (Eigentlich ist das gar nicht unser Ding. Aber ich kann euch verraten, es war eine tolle Erfahrung!)
Wenige Minuten später durchqueren wir die Elektroschleuse und schon erfahren wir viel über das Gelände, die Umgebung und suchen nach Tieren. Dabei ist unser Guide auch sehr erfolgreich, inklusive der Löwen und Nashörner. Aber irgendwie will sich bei uns die Begeisterung nicht so wirklich durchschlagen. Es ist eben eine Game Lodge und da wissen die Ranger natürlich, wo sich die Tiere aufhalten. Selber suchen ist viel spannender!
Dennoch hat Abie (unser Guide) ein gutes Hintergrundwissen und wir können eine Menge Fragen loswerden und bekommen sie auch beantwortet. Gleichzeitig ist es entspannend, einfach nur da zu sitzen und zu schauen.
Nun zu den Sichtungen:
Weißschwanzgnus
Auf dem Gelände wechseln sich Steppenlandschaften, dichtes Buschwerk, Savannen mit Seen und Feuchtgebieten und Wälder ab. Ein riesiges Gebiet, in dem man nicht immer alle vorhandenen Tiere trifft.
Bald fahren wir über kleinere Berge zu einer Hügelkette, wir passieren ein Cattlegitter und ein Zaun grenzt dieses Gebiet vom Rest der Landschaften ab. Eine Herde Springböcke begrüsst uns dort.
Wir suchen die Gegend nach weiteren Tieren ab, fahren einen weiteren Hügel hinauf und dann sehen wir die Bewohner dieses Gebietes:
Sie kommen uns freundlich entgegen.
Dieser Herr trug einen aushöhlten Eselrest mit sich herum. Er beleckte ihn nur noch, offensichtlich war er bereits satt. Eine längere Zeit hatten wir die Möglichkeit, zu beobachten, wie der Löwe diesen Rest den gesamten Hügel herunterschleppte, weil er zu einem Wasserloch gelangen wollte. Seinen Schatz mochte er aber nicht zurücklassen. In unmittelbarer Umgebung hielten sich zwei Löwinnen auf.
Nicht besonders appetitlich!
Und dann überließ er den Rest seiner Dame...
...und genoss den Sundowner
Und das alles hätten wir verpasst, wenn wir nur 15 Minuten später angekommen wären. Wer hätte das gedacht?
Auf dem Weg zurück trafen wir noch ein paar Nashörner
Um kurz nach 19.00 Uhr sind wir zum Sundowner zurück an einer Bar mit Lagerfeuer und man hat uns sehr freundlich erwartet. Es gibt einen (oder mehrere
) der hier üblichen Sherrys, sehr lecker! Am Lagerfeuer wärmen wir uns. Es war doch sehr frisch auf dem offenen Wagen. Wir treffen andere Touristen und kommen mit ihnen ins Gespräch. Für uns ist es interessant, wie Menschen, die das erste Mal hier sind, die Tierwelt beurteilen und total begeistert sind.
Danach gingen wir über einen kurzen Hügel zum Boma - Essen. Es blieb immer noch keine Zeit zum Umziehen, aber das da Essen rustikal in einer Bomahütte stattfand, war es kein Problem.
Das Essen war schon ziemlich lecker. Es gab verschiedene Suppen, Salate, Eintöpfe, Reis oder Süsskartoffeln, sowie Gamefleisch vom Spieß oder gegrillt. Und dann noch der Nachtisch, süß und salzig... hm - lecker!
Aus den vielen Weinen haben wir einen Chardonnay ausgewählt - und danach sind wir endlich in unser Chalet verschwunden. Es war gar nicht so einfach, dieses jetzt noch zu finden.
Zu guter Letzt gab es nach der wohlverdienten und heißen Dusche noch einen Absacker. Amarula.
Und wieder geht ein toller Tag zu Ende!
Wer jetzt aber glaubt, wir können am nächsten Tag ausschlafen, der träumt noch! Hier wartet ein strammes Programm auf uns und der Wecker musste auf 6 Uhr gestellt werden.... gähn, gähn, gähn ...
Gute Nacht!
Biggi