7. August von Twee Rivieren über Nossob nach Bitterpan Red Cabin
Wieder hatten wir Glück und sahen unterwegs eine Gepardin mit drei grösseren Jungen, die zuerst herumzogen und sich dann gemeinsam niederließen. Kurz vor dem Gate in Nossob lief uns noch ein Stachelschwein über den Weg, das mit wogenden Stacheln im Gebüsch verschwand. Das war das erste Mal, dass wir in den letzten Jahren eines gesehen hatten.
In Nossob machten wir eine kurze Mittagspause und ließen uns dann das Tor Richtung Bitterpan öffnen. Nachdem wir die Luft in den Reifen reduziert hatten, ging es dann über die Achterbahnpads durch überwältigend schöne rote Landschaft.
Der Weg ist das Ziel!
Auf jeder Anhöhe waren wir gespannt, was uns dahinter erwarten würde: Steinböckchen, kreischend auffliegende Korhähne, Oryxe, Steppenfalken, Singhabichte und einzelne Strauße. Im Laufe des Nachmittags bewölkte sich der Himmel immer mehr und das ergab ein sehr schönes Licht. Immer mal wieder sahen wir Strähnen von Regen, die verdunsteten, bevor sie die Erde erreichten. Die Beleuchtung und Farben änderten sich minütlich. Je später der Tag umso mehr überwogen die Violettöne.
An einer Wasserstelle beobachteten wir lange das Treiben von Weißrückenmausvögeln.
Am Zielort angekommen, wurde uns unsere Zeltplanenunterkunft auf Stelzen gezeigt, die wie ein kleines Doppelzimmer eingerichtet war und zu der jeweils noch ein enger Dusch/Wasch/Toilettenraum gehörte. Vor uns waren schon die anderen Bewohner der insgesamt acht „Doppelzimmer“ angekommen, schwergewichtigte Südafrikaner, die ihre Proviantkisten in der gemeinsamen Küche stapelten und die Kühlschränke beluden – unvorstellbare Mengen für unsere Begriffe. Die Frauen waren sehr nett und machten bereitwillig Platz. Während sie mächtige Weißbrotscheiben mit viel Butter, dicken Käsescheiben und Schinken belegten, die später als Vorspeise gegrillt werden sollten, machten sie sich selbst über ihre Rundungen lustig.
Die viel zu kurze, aber aufregend und schöne Fahrt wurde am Abend noch durch ein Gewitter mit Regenbogen belohnt. Mehr kann man wirklich nicht verlangen.
Der Blick auf die ovale, weiß leuchtende, einsam wirkende Pan nach Sonnenuntergang war phantastisch.
Wir gingen früh zu Bett, eine Eule rief dumpf – und dann fing einer der Schwergewichte im Doppelzimmer nebenan, nur durch eine Zeltplane von uns getrennt, grunzend zu schnarchen an und stöhnte jedes Mal beim Sichumdrehen auf dem – zugegeben – sehr schmalen Bett laut jammernd auf. C. ist von F. ja allerhand gewohnt. Männer schnarchen bekanntlich, um ihre Frauen vor den wilden Tieren zu beschützen, bei uns ist frau dafür zuständig. Gegen dieses Gegrunze, eindeutig nicht von Löwen, half nicht einmal das sonst sehr bewährte Oropax.
Wir waren froh, als die – sehr kalte – Nacht zu Ende ging und bei Sonnenaufgang waren wir schon fix und fertig zur Abfahrt.
Wie fast jeden Morgen priesen wir den Kauf der Wärmflaschen, die wir jeden Abend mit heißem Wasser füllten und ans Fußende der Schlafsäcke legten.
Steinböckchen, fem.
Burchell's Sandgrouse, Fleckenflughuhn