Weiter geht es in Richtung Moremi WR ...
20.07.2014 Savuti – Khwai River Gate
Nach einer weiteren sehr kalten Nacht ziehen wir alles an, was uns warm hält.
Gegen 08:30 Uhr brechen wir auf. Auf dem Pad in Richtung Khwai River sehen wir sehr viele Elefanten, Giraffen, Gnus, Geier, Zebras und Antilopen der verschiedensten Arten.
Für die ca. 30 km lange Strecke bis zum Moremi NP brauchen wir ca. 1 ½ Stunden. Am Gate wollen wir ein Picknick machen, doch die Ranger weisen uns darauf hin, zum Essen doch im Auto zu bleiben.
Nach einer langen Fahrt auf einer Gravelroad sind es „nur“ noch etwa sieben km bis zum Camp am Khwai River. Plötzlich stehen wir vor einem Fluss. Wir steigen aus und beratschlagen, wie wir ans andere Ufer kommen. Der Seitenarm sieht erst mal nicht sehr tief aus, doch in der Mitte kann man den Grund nicht erkennen – alles ist dunkel. In dem durch eine Sandbank vom Fluss getrennten Seitenarm können wir keine Tiere entdecken, im Fluss schon – Flußpferde … Wir drehen um und versuchen unser Glück an einer anderen Stelle. Alsbald kommt uns ein Fahrzeug entgegen, dass in Richtung Fluss weiterfährt. Kurz danach stellen wir fest, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als den Fluss zu durchqueren, also zurück zum Fluss. Dort treffen wir auf das andere Fahrzeug. Es ist eine Familie aus Deutschland. Während wir uns unterhalten, kommt noch ein 4x4 an, ebenfalls Deutsche. Nun sind wir zu „dritt“. Plötzlich kommt noch ein 4x4, diesmal mit Einheimischen und am anderen Ufer tauchen zwei Fahrzeuge auf, vermutlich sind es Südafrikaner. Dann geht es schnell, einer der Schwarzen und ein Südafrikaner waten durch den Seitenarm und „lotsen“ die Tiefe aus. Kurz danach steht fest, welchen Weg wir nehmen können. Wir legen die Reihenfolge fest. Am Landrover befestigen wir die Schleppleine und packen diese danach aufs Dach. Als letzte fahren wir los, Anspannung pur. Wir versuchen nicht in der Spur des Vorausfahrenden zu kommen. Es gelingt uns ganz gut und wir kommen ohne „abzusaufen“ ans andere Ufer.
Die Freude bei allen Beteiligten über das Gelingen ist groß. Kurze Zeit später erreichen wir das Khwai Camp. Dort versorgen wir uns mit Feuerholz, ehe wir unsere Campsite beziehen. Für die ca. 110 km haben wir ungefähr 6 ½ Stunden gebraucht. Die Tage sind hier sind wie immer zu kurz, der Abend kommt sehr schnell, dann duschen, Tagebuch schreiben und das Kochen mit dem Potje dauert eben seine Zeit. Wir „fallen“ müde in unsere Schlafsäcke.
21.07.2014 Khwai River Gate – Third Bridge Camp
Die Nacht über sind unsere Freunde, die Hippos mal wieder besonders gut zu hören. Es ist eine schöne Geräuschkulisse, dennoch verbringen wir eine unruhige Nacht … Nach dem allmorgendlichen Check des Landrovers brechen wir in Richtung Third Bridge auf. Wir fahren gerade los, als einige Affen sich mitten auf dem Weg niederlassen und sich in der morgendlichen Sonne aufwärmen.
Zuerst verpassen wir die richtige Piste, dadurch sehen wir aber einige Elefanten. Wenig später finden wir den Weg.
Unterwegs treffen wir zwei Spanier, die ohne Navi unterwegs sind und sich ein wenig verfahren haben. Sie fragen uns nach dem Weg nach Xakanaxa. Da wir in dieselbe Richtung fahren, machen sie von unserem Angebot, uns zu folgen Gebrauch. Am Domo Hippo Pool machen wir eine kurze Rast. Der Blick über den Pool ist sehr schön. Der Hochsitz ist recht gut „bevölkert“, es ist ein Kommen und Gehen. Einige wenige Tiere sind zu beobachten.
An einem Ausläufer eines Flusses treffen wir die Spanier wieder. Sie beratschlagen sich mit zwei Holländer, wie man am besten durch den seichten Fluss kommt.
Die Holländer machen sich fertig für die Durchquerung, die Spanier hinterher und bei uns heißt es GoPro dran und los. Das Wasser ist nicht allzu tief.
Kurz danach biegen wir auf die Dry Route ab, wir müssen es ja nicht herausfordern …
Der Weg ist in sehr schlechtem Zustand und wir brauchen einige Zeit dafür. Plötzlich kommt die Motorleuchte, geht aber wieder aus. Der Motor kommt ab und zu ins Stocken. Das wiederholt sich nun bis zum Camp. Unterwegs verliert uns das Navi immer wieder, so dass wir bei einigen Abzweigungen unsicher sind, welche Piste wir nehmen sollen. Wir behelfen uns mit Karte und Kompass, so gut es geht. Dann hat uns das Navi wieder gefunden. Kurz vor Third Bridge fahren wir über eine Brücke. Die „Brücke“ (Third Bridge) ist stellenweise geflutet und die Knüppel sind lose und schlagen beim Darüberfahren von unten gegen den Landrover.
An der Rezeption erklärt man uns, dass wir eine shared Campsite haben und uns diesen mit Anderen teilen werden. So sind auf unserem Platz zwei Polen und später kommen noch zwei US-Amerikaner dazu. Mit den beiden aus Kalifornien kommen wir schnell ins Gespräch, so dass wir den Abend gemeinsam am Lagerfeuer verbringen.
22.07.2014 Third Bridge Camp
Heute haben wir länger geschlafen. Wir machen uns also später auf den Weg, als sonst. Es geht auf die Halbinsel Mboma Island. Auf dem Weg dorthin entdecken wir drei Fahrzeuge, die abseits von der Piste um einen Baum herum stehen. Also gibt es dort was zu sehen. Bei unserem Ankommen fahren die Anderen gerade weg. Was ist zu sehen?
Drei Löwen, ein Weibchen und zwei Männchen, noch relativ jung, liegen unter einem Baum. Zum ersten Mal konnten wir Löwen so nahe sehen. Wir verbringen dort einige Zeit, um die Löwen zu beobachten und würden sie am allerliebsten streicheln.
Dann geht unsere Fahrt weiter. Der Weg ist oft sehr schmal, kurvenreich und ausgefahren. Nur langsam kommen wir voran. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich. Offene Savannenlandschaft wechselt sich ab mit Wald, dazwischen immer wieder viel Schilf am Deltarand. Wir sehen Elefanten, Zebras und sogar Wildhunde (zum ersten Mal in unserem Leben).
Nach der Rückkehr kommt das alltägliche Lagerleben… Am Abend sitzen wir mit den Kaliforniern am Lagerfeuer und erzählen lange. Als wir später zum Ablution Block gehen, sehen bzw. hören wir von anderen Campern, dass die Wildhunde einen Springbock neben dem Eingang gerissen haben. Aber es ist nur noch eine Blutlache zu sehen, die Ranger haben den Kadaver bereits entsorgt.