Und weiter geht es ...
Pünktlich um 7.45 Uhr erscheint der Safariwagen vom Khama Rhino Sanctuary. Auf die Jungs ist wirklich Verlass! Man bringt Manfred und mich zur Rezeption. Wir stehen in der Kälte, frieren und warten und warten. Es erfolgt irgendwie kein Rückruf. Über die Rezeption und das Privathandy der Angestellten melden wir uns erneut bei M. Kurze Zeit später erfolgt der Rückruf von S., der uns mitteilt, dass nur die Frau des Mechanikers in Francistown erreichbar sei. Wir müssen warten. Aber worauf und wie lange? S. will sich noch einmal melden. Manfred und ich stehen inzwischen in der Sonne, um ein bisschen der Kälte zu entkommen.
Inzwischen versammeln sich viele der Safariguides und schließlich meint der Chef des Camps, es gibt in Serowe einen guten Mechaniker, der auch für die Safarifahrzeuge zuständig sei und der kennt sich auch mit dem Landrover aus.
Warum kam am Vorabend niemand auf die Idee, einen Mechaniker aus Serowe zu bestellen?
Es dauert nicht lange und ein uralter weißer Golf aus Serowe erscheint mit drei Mechatronikern. Sie stehen um unser Fahrzeug, bauen den Beifahrersitz aus, öffnen die Batterie und wechseln ein gebrochenes Kabel. Nach nur 15 Minuten ist die Reparatur beendet und der Wagen springt sofort an. So einfach geht das und wir warten immer noch auf einen Mechaniker aus Francistown?
Als wir die Mechaniker fragen, was sie nun bekommen, meint der eine, sie haben noch gar nicht gefrühstückt. Dann schlüpfen sie aus ihren Blaumännern und nehmen an unserem Tisch Platz.
Der war noch gedeckt, denn ich habe auch noch nichts gegessen. Die drei setzen sich und in kürzester Zeit ist unser einziges Nutellaglas leer und wir um viele Brötchen ärmer. Nur das Nutellaglas ist für uns ein Problem, denn es gibt in Botswana kein Nutella zu kaufen. Unser Sohn braucht sein Nutella!! Für die Anfahrt und die Reparatur verlangen sie dann 400 Pula.
Als wir nach einer Quittung fragen, schauen sie uns an als wären wir vom Mars. Quittungen gibt es hier in der Wildnis nicht. War auch eine blöde Frage, wir sind in Afrika. Nur wie sollen wir dem Vermieter erzählen, was wir verauslagt haben?
Wir sind so froh, dass der Fehler gefunden wurde und denken nicht weiter darüber nach. Für uns beginnt nun ein Urlaubstag.
Die Mechaniker hatten einen gesegneten Appetit!
"Ach hätten sie doch die Blaumänner anbehalten?!"
Julians Blick spricht Bände...Nutella !!!
Nach dem kalten Start in den Morgen brauchen wir jetzt eine heiße Dusche und dann ein stärkendes Frühstück , zumindest das, was noch vorhanden ist - Müsli, Joghurt usw.
Zur Ausstattung des Autos gehören auch Duschlaken. Wir bekamen beim Start eine Tasche mit Handtüchern in den Wagen gelegt, stellten jedoch bald fest, dass es nur drei Duschlaken gab. Das vierte Handtuch war ein kleines Händehandtuch. Zum Glück haben wir immer auch unsere eigenen Handtücher dabei. Es ist schon gut, wenn man sich nicht immer auf die Ausstattungslisten der Vermieter verlässt.
Hier trocknen noch unsere Duschtücher am Auto
Zum Fönen benutze ich die Steckdose im Männerabteil, denn unsere ist "out of order" und treffe dabei den holländischen Nachbarn, der sich gleich nach dem Auto erkundigt. Wir wünschen einander einen netten Urlaub und ahnen noch nicht, dass wir uns bald wiedersehen.
Bevor wir unsere Campsite aber verlassen, erhalten wir noch einmal Besuch von den Südafrikanern, die am Vorabend versuchten das Auto zu starten. Sie erkundigen sich, wie es nun aussieht und waren froh zu hören, dass der Wagen jetzt läuft. Sie kamen vom Gamedrive zurück und erzählen, dass sich auf der Serowe Pan Nashörner befänden.
Anschließend nehmen wir uns noch Zeit für einen kurzen Gamedrive durch den Park. Es ist schade, denn wir stehen ja irgendwie unter Zeitdruck und wollen noch bis zum Tiaan`s Camp an den Boteti und hier lohnt es sich wirklich die vielen Tiere zu suchen. Wir sind zwar ein bisschen verärgert, über den verlorenen Nachmittag ohne Gamedrive, aber auch erleichtert, dass wir hier nicht länger festsitzen müssen. Für einen kurzen Gamedrive nehmen wir uns trotzdem die Zeit.
Und so starten wir über teilweise sehr tiefsandige Wege zu dem Pan`s Edge Drive mit einem Wasserloch und fahren in einem Rundbogen wieder zur Malemas Pan und zurück. Verschiedene Hides bieten Beobachtungsmöglichkeiten, die wir jedoch aus den bekannten Gründen nicht mehr besuchen können.
In einiger Entfernung sehen wir immer wieder die Nashörner. In diesem Schutzreservat sollen inzwischen über 40 von ihnen leben. Es sollen die letzten Nashörner Botswanas sein.
Wir sehen in einiger Entfernung Oryxe, Kudus, Springböcke, Gnus, Zebras und Strauße und die Nashörner. Leider ist kaum Zeit, um wirklich nah an die Tiere zu fahren.
An diesem Wasserloch gab es viele Geier, aber wir konnten keinen Kadaver erkennen.
Leider mussten wir viel zu schnell das Khama Rhino S. verlassen, gerne wären wir noch geblieben.
Dieses Community-Projekt zur Erhaltung der Nashörner finanziert sich aus den Einnahmen der Gäste und durch Spenden. Zur Anlage gehören neben einem kleinen Laden, auch ein Restaurant mit Pool und es stehen Chalets zur Vermietung zur Verfügung.
Biggi