THEMA: Dem Lockruf gefolgt.. ein Landy Abenteuer!
12 Jan 2015 18:15 #369022
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Bilderbuchlandschaft, aggressive Elefanten und wo sind die Katzen?

Am nächsten Morgen starten wir unseren Gamedrive durch den 18 km entfernt liegenden, Lower Sambesi NP. Um 8.00 Uhr geht es los. Wir brauchen eine gute Stunde bis zum Chongwe Nationalpark - Gate. Zunächst folgt die Gravel Road über ein Savannenfeld mit einzelnen Sträuchern und Büschen. Wir sehen die Spuren der vielen Elefanten, aber auch einige Buschböckchen lassen sich sehen. Zum Gate hin verschlechter sich die Piste immer mehr. Viele Flussdurchquerungen müssen bewältigt werden. Meistens sind es ausgetrocknete, steile und sehr schiefe Fahrspuren, die immer abenteuerlicher werden.


Parallel zur 3 kilometerlangen Landebahn des Flughafens ist die Strecke etwas besser, aber gleich dahin wird es wieder, in bekannter Manier löchrig und steil. Der Landy ist geradezu ideal und meistert alle Streckenabschnitte.




(Kurz vor dem Gate erwartet uns diese harmlose Wasserdurchfahrt. Julian wollte mit seiner Go-Pro-Kamera zu Fuß vorangehen und die Durchfahrt filmen. Doch als er ausstieg, machte sich gerade ein Krokodil davon. Wir haben es vorher nicht gesehen und an so seichten Stelle auch keine vermutet! Also: Be carefull!)



Am Chongwe-Gate entrichten wir unsere Gebühr. Samb. Kwacha oder US$ werden genommen, mit 30 US$/Pers. und 15 US$ fürs Auto ist das sehr teuer. Individualtouristen werden hier nicht so gerne gesehen. Die Parks in Sambia sind aber ausgesprochen ursprünglich und wild.



Dem Main Track folgen wir einige Kilometer in den Park hinein, bevor wir Kurs auf die Uferpiste nehmen. Am Gate empfiehlt der Ranger diese Route. Uns begegnen erste alte Büffel mit Madenpickern,

wenig später erreichen wir einen großen freistehenden Baobab, der gerade von einem Elefanten ausgehöhlt wird.

So etwas sehen wir zum ersten Mal. Wir umfahren den Bullen, halten aber entsprechenden Abstand, bis er langsam von dannen zieht. Dann betrachten wir diesen Baum näher und wundern uns nur, wie kräftig und fest er noch steht, obwohl ihm ein Riesenloch angebissen wurde.










Bevor uns die nicht vorhandenen Löwen fressen, hier noch ein letztes Familienfoto!

Irgendwie kommen wir hier nicht weiter. Viele Büsche, erodierte und abgebrochene Erde lassen ein Fahren nicht zu. Wir müssen zum Main Track zurück, finden aber wenig später durch einen engen Wald hindurch eine große freie Fläche. Der Park ist durch eine enorm abwechslungsreiche Landschaft gezeichnet. Hinter uns begrenzen die bewaldeten Berghänge den Park und vor uns liegen wüstenähnliche Sand- und Savannenlandschaften. Palmen in unterschiedlichen Größen gibt es, aber auch Akazien und Anabäume, Grasland oder wieder der Fluss mit seinen vielen Lagunen ist wahrhaft ein Traum.






Impalas, wie an einer Perlenkette, laufen quer.




In stärker bewachsenen Gebieten treffen wir auf sehr unterschiedliche Tiere. Sie alle strahlen so etwas Friedvolles aus, sie grasen völlig entspannt. Es gibt keine anderen Fahrzeuge, nur wir sind hier - allerdings ändert sich das friedvolle Verhalten bald.







Was ist das? Eine Makalaninuss, die den Verdauungstrakt des Elefanten durchlaufen hat! :woohoo:







Vögel gibt es hier auch...



In den Lagunen tummeln sich Nilpferde, Elefanten oder Wasserbüffel. Blühende Wasserhyazinthen oder die gelben Blüten der Akazien färben diese Umgebung.










Besonders schön, ist die Landschaft, in der sich die Tiere tummeln. Es sind nicht immer nur die Portraits, die als Erinnerung schön sind.


Diese Elefanten wollten uns einfach nicht hindurch lassen.
Wir schleichen durch enge Waldwege, erreichen das Ufer des Sambesi, welches wie am Mittelmeer weiß aussieht und müssen immer wieder anhalten, weil uns die vielen Elefanten oder Büffel den Weg versperren.





Hier spürt man deutlich, wem das Land gehört. Die alles dominierenden Dickhäuter jagen uns und trompeten mit aufgestellten Ohren hinterher. Immer wieder erleben wir wirklich sehr kritische Situationen. So viele, so aggressive Elefanten haben wir in Afrika noch nicht erlebt.


Es ist Zeit für eine Mittagsrast. An diesem Platz campieren häufiger die Kanuten.


Da werden wir aber schon wieder beobachtet und kommt auch noch ein Gast vorbei....



Er ist aber zum Glück sehr friedlich!!!!
Anhang:
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12 Jan 2015 20:00 #369037
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Teil 2 Lower Sambesi Nationalpark
Langsam wird es langweilig. Wir sehen immer noch keine Löwen. Wir bezweifeln, ob es hier überhaupt welche gibt?
Nach unserer Rast folgen wir dem Ufer des Sambesi in westlicher Richtung. Die Landschaft ist immer noch berauschend schön.




Interessante Wurzeln oder ...

...Aufsitzerpflanzen.

Das entschädigt für den Mangel an Katzen.
Wir biegen vom Plateau immer wieder ab, teilweise sind es nicht nur Pads, große Flächen kann man befahren und dann stoßen wir auch immer wieder auf die extrem steil zum Ufer abfallenden Wege. Wir sind vorsichtig, steigen aus, gehen zu Fuß voraus, um zu schauen, ob der Landy hier entlang fahren kann. Er kann! Nun wissen wir, warum wir einen Landy haben!






Was für eine Frage?

Hier noch ein paar Impressionen...


und wieder eine Wegsperre! :evil:


"Ach, wenn ich schon fotografiert werde, muss ich mich auch ordentlich setzen und lächeln!" :woohoo: :kiss:





Hippo-Schlaf-Gymnastik : Popöchen und Beinchen strecken!






und wenn es hinunterging, muss man auch wieder hinauf....






Gegen 16.00 Uhr geben wir die Suche nach Löwen oder Leoparden auf. Es gibt sie hier, aber offensichtlich machen sie gerade Urlaub, schade! Dafür hatten wir einen grandiosen Tag mit laut schimpfenden Elefanten, unter faszinierenden Bäumen, umgeben von herrlichen Landschaften und oftmals sind wir Wege gefahren, die eigentlich keine waren. Es war auch ohne Löwen aufregend! Und wir sind uns sicher, dieses war nur der sogenannte Einstiegsbesuch. Wir müssen wieder kommen.
Zurück auf der Lodge... genießen wir einen tollen Abend...


... und den wünsche ich jetzt auch allen fleißigen Reisebegleitern

eure Biggi
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18 Jan 2015 13:46 #369811
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Auf nach Lusaka ...

Heute bricht der letzte Tag für Isa und Julian an. Die schöne Zeit geht zu Ende, aber noch liegt ein Tag Afrika vor uns....



Ein kleiner Gast bewacht unseren Toiletten-Wasser-Kasten.
Zum Abschied schlendern wir noch einmal über das Gelände...




...und genießen den letzten Blick über den Sambesi.
Wir müssen diese schöne Ecke Sambias verlassen. Zuvor verabschieden wir uns noch von Patrick, der die drei Tage lang unseren Abwasch erledigt, für neues Gas an der Dusche sorgte und sich auch sonst um uns kümmerte. Wir haben noch ein paar T-shirts, Pullover und Jacken für ihn, die er zum Trinkgeld dazu bekommt. Er erzählt von seiner Familie, die er nur alle vier Wochen sieht, wenn er frei hat, den vielen Brüdern und nun hat er für jeden etwas zum Anziehen. Ganz stolz nimmt er den Stapel Bekleidung und geht.
Wir haben uns auf der Lodge ausgesprochen wohl gefühlt und werden bestimmt wieder kommen.


17 Kilometer vor Chirundu passieren wir das Gate und kommen durch viele Dörfer. In diesen Dörfern leben teilweise die Angestellten der Mvuu Lodge.



Wir halten hin und wieder an und schauen den Menschen bei ihrer täglichen Arbeit, am Brunnen oder beim Steineschlagen, zu.



Ich probiere die Arbeiten auch aus, stelle mich aber nicht so geschickt an.





Das führt zur Belustigung der Dorfbewohner, zeigt mir aber, wie schwer es ist, die Steine klein zu schlagen. Die Menschen finden das offensichtlich sehr lustig und wirken trotz ihrer harten, einfachen Arbeit sehr stolz. Es gibt hier nur wenige oder vielleicht gar keine Touristen, die einfach mal anhalten und sich für das Leben der Leute interessieren.


Schöne Hütten stehen vor diesen herrlichen Bergen.




Mit den Kindern blasen wir Luftballons auf und spielen miteinander und ein paar Sweeties gibt es auch.




Die Kleine ist besonders goldig, mit ihren Perlen im Haar, aber auch erstaunlich schüchtern. Sie hatte sogar Angst vor dem Ballon.




Die Mutti der Kleinen war beim Wäschewaschen.







Ein Billardtisch, Beschäftigung für die jungen Erwachsenen...


An dieser Strecke sehen wir viele dieser Wasserpumpen. In anderen Regionen suchten wir die Pumpen vergeblich.


Nicht alle Hütten sahen bunt aus.

Bis kurz vor Chirundu führt die Gravelroad an endlos langen Plantagen vorbei.
Letzte Änderung: 18 Jan 2015 14:26 von tiggi.
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18 Jan 2015 14:45 #369821
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Lusaka - ein herrliches Chaos
Gegen Mittag erreichen wir Chirundu und müssen nun direkt bis Lusaka durchfahren.


Einige Potholes erschweren das Fahren.


Tankstellen gibt es hier nicht, die Einheimischen nutzen die Notlage und bieten Sprit aus Kanistern an.


30 Km hinter Chirundu am Checkpoint der Polizei befindet sich eine Waage für die LKWs. Hier herrscht ein echtes Afrikachaos.



Die Straße ist verstopft und jeder scheint hier seine eigenen Regeln zu haben. Die Polizisten fragen uns nach der Bescheinigung der Roadlevy. Wir erklären, dass wir aus dem National Park kommen und bisher keine Möglichkeit hatten , diese zu kaufen. Es scheint ihnen auch egal zu sein. Wir werden weiter gewunken. Links und rechts der Straße liegen verunglückte LKWs und sogar das Kleinflugzeug liegt immer noch hier. Die letzten Kilometer vor Lusaka befindet sich die Straße im Bau, Hoch lebe das letzte Stück Chaos!
Wir erreichen das Eureka Camp, südlich des Zentrums. Es sieht ganz gut aus, Zebras grasen vor den Hütten und Campsites. Wir sprechen mit dem Verwalter und überlegen uns, ob wir hier vielleicht übernachten.


Im Eureka Camp
Nun müssen wir aber erst zum Flughafen. Quer durch Lusaka führt die Straße. Der Flughafen liegt am anderen Ende nach Osten hinaus. Wie jede Großstadt stockt auch hier der Verkehr. Bettler oder Straßenverkäufer nutzen den Stau oder die Wartezeit an der Ampel, um den gesamten Hausstand zum Kauf anzubieten.



Jungen führen Blinde umher und bitten um eine Spende. Ein trauriges Bild! Unterhalb des Samsungtowers befindet sich ein Markt aus Papphütten für die ärmere Bevölkerung.





Wir kehren in die Manda Hill Shopping Mall ein. Die sich auf der Great East Road befindet. Ein großes, modernes Einkaufszentrum mit einem Shoperite, Fast Food Ketten , Curioshop und diversen anderen brauchbaren Läden. Das Parkhaus ist gut bewacht. Nach dem Großeinkauf, möchten die Kinder bei einer sambischen Fast Food Kette, dem "Hungry Lion" essen und noch haben wir genug Zeit, um das Pioneer Camp anzusteuern.


Eingangsbereich
Dieses gefällt uns auf Anhieb so gut und der Empfang ist so freundlich, dass wir spontan beschließen, hier zu nächtigen.


Lapa




Der Garten wirkt sehr idyllisch, aber ohne Schallschutz!! :evil:

Aber vorher müssen wir zum Flughafen. Mit der Emirates-Maschine aus Mosambik fliegen die Kinder heute Abend über Dubai zurück.
Der Flughafen ist wirklich kuschelig, klein und wie wir später erfahren, muss man zu Fuß zum Flieger gehen. Der Abschied fällt uns allen sichtlich schwer. Es war eine so schöne Zeit mit so vielen Abenteuern und tollen Erlebnissen, auch wenn sich die Leos gar nicht und die Löwen nur einmal kurz zeigten.
Nun sind wir allein! Irgendwie fühlt man sich plötzlich ziemlich einsam, wenn man zwei Wochen so eng beieinander gelebt hat.
Im Pioneer Camp setzen wir uns an die Bar und werden von Paul, dem Eigentümer und seiner Freundin herzlich empfangen. Wir unterhalten uns gleich über den Landy. Mit dem Auto ist man irgendwie immer Gesprächsthema. Als wir von den anfänglichen Schwierigkeiten berichten, gibt Paul uns gleich seine Handy- und Festnetznummer. Wir sollen bei weiteren Schwierigkeiten anrufen. Er würde uns helfen. Super nett von ihm! Zum Glück müssen wir dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen, nur fast wäre es so weit gekommen.... Das aber erst später!
Den Abend verbringen wir mit zwei deutschen Ehepaaren am wärmenden Lagerfeuer. Die Vier sind gerade aus dem Norden kommen. Sie sind zwar alleine gefahren, übernachtet haben sie aber in festen Unterkünften. Sie haben noch ein paar Tipps auf Lager für die Strecke nach Chipata und die Parks.
Wir fühlen uns nun nicht mehr so alleine und in dieser netten Gesellschaft müssen wir auch nicht so oft am Julian und Isa denken. Eigentlich wollen wir früh ins Bett, denn am nächsten ist unsere längste Strecke des Urlaubs geplant. Nun ist es doch später geworden, aber das ist ganz ok.
Es ist der Mitte August und zu dieser Zeit wird von einigen religiösen Gruppierungen das Ernte-Dank-Fest gefeiert. Schon zwei/drei Kilometer vor dem Camp, noch auf der Sandpad, treffen wir auf Wegweiser zu einer christlichen Veranstaltung. Dass dieses Gelände genau an das des Pioneer Camp grenzt, können wir die ganze Nacht über lautstark hören.
Es wird hier gesungen, sehr ausdauernd, dann folgen lange Predigten, sehr enthusiastisch und engagiert und das bis weit nach Mitternacht. Um 4.30 Uhr geht es dann weiter. Verstärker und Mikrofone stellen sicher, dass auch im Umkreis von 1-2 Kilometern Entfernung noch jedes Wort verstanden wird.
Tja, genau so habe ich mir eine ruhige Nacht vorgestellt! Dieses Fest erstreckt sich über mehrere Wochen, wie wir miterleben dürfen.

Am nächsten Morgen fahren wir in Richtung South Luangwa National Park....

Biggi
Letzte Änderung: 19 Jan 2015 18:02 von tiggi.
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Auf zum South Luangwa




Unser erstes Frühstück alleine, ohne die Kinder


Unsere Akkus konnten wir hier aufladen und dürfen sie jetzt natürlich nicht vergessen.
Eine schöne warme Dusche und die Aussicht auf viele Tiere lässt uns bald in alter Frische starten. Neben uns hat eine italienische Familie gecampt. Sie planen die gleiche Strecke wie wir zu fahren und wollen ebenfalls nach Malawi. Wir unterhalten uns noch ein wenig und nach einem Reifen- und Autocheck soll es dann losgehen.


Außerdem bekommt unser Landy noch ein paar Streicheleinheiten, denn heute soll er lange durchhalten. Ob er das schafft?
567 Km müssen wir bis zu Mama Rula B&B in Chipata zurücklegen. Die ersten Kilometer lassen sich auf guter Straße mit wenig Verkehr fahren. Viel kleine Dörfer befinden sich an der Strecke, die Landschaft ist bewaldet und bergig.



Nach 54 Km ein erster Polizeicheckpoint. Wir werden durchgewunken, nach weiteren 40 Km hält uns wieder ein Polizist an, erneut stehen wir vor einem der vielen Checkpoints und man überprüft die Autoversicherung. Ca. 225 km nach unserem Start erreichen wir die Luangwa Bridge. Interessant ist der kleine Markt hier. (Fotos habe ich aber erst auf dem Rückweg gemacht)





Die Brücke ist unspektakulär, aber eine willkommene Abwechslung. Nun beginnt eine der zahlreichen Baustellen. Wir fahren auf festem Sand und es staubt fürchterlich.
Zwischendurch stoppt uns wieder ein Checkpoint. Die Polizisten sind wie immer sehr freundlich und nett und wollen lediglich wissen, was unser Ziel sei.
Noch 264 Kilometer bis Chipata. Wieder eine kurze Baustelle. Die alte Straße mit Teerbelag hat uns wieder. Es ist 11.40 Uhr, als uns ein Blick in den Rückspiegel verrät, es ziehen viele dunkle Wolken auf. Es wird fast schwarz. Eigentlich wollten wir eine Pause nach der Hälfte der Strecke einlegen, aber nun müssen wir schnell weiter.
Wir haben großes Glück und entweder sind wir so schnell, dass das Wetter an uns vorbeizieht, nicht hinterher kommt oder die Wolken haben sich aufgelöst.
Noch knapp 200 Km bis Chipata und wieder ist eine Baustelle da. Die gesamte Great East Road wir erneuert und verbreitert.



Die nächsten 7 Kilometer hoppeln wir über eine Gravel Road und erhalten eine kostenlose Schlaglochmassage.
Danach wird die langweilige Landschaft endlich interessant. Viele Berge, alle aus einzelnen Felsen bestehend, bereichern das Bild, bis 155 Km vor Chipata.







Kleine Straßenmärkte oder viele Menschen auf der Straße erfordern wieder einmal unsere ganze Aufmerksamkeit.
Ein letzter Bauabschnitt folgt über 14 Km bis kurz vor Chipata. Wir müssen immer wieder über Behelfswege ausweichen, erreichen aber dennoch gegen 15.30 Uhr die Stadt. Von hier sind es noch 2 Stunden bis in den South Luangwa NP. Diese Stadt bietet die Möglichkeit noch einmal den Tank zu füllen, einzukaufen und Geld zu besorgen.
Unser Landy läuft perfekt über alle Bauabschnitte, sieht inzwischen etwas rot eingefärbt aus, aber er will so wir in den South Luangwa.
Die heutige Etappe ist durch die vielen Baustellen ganz schön anstrengend zu fahren, wir bleiben deshalb im Mama Rula Camp ...


Grillbereich mit Bar und Rezeption


Und viel Stellflächen für die Camper



und teilen uns die Wiese mit einer sehr netten und kleinen Overlander-Gruppe. Wieder erfahren wir tolle Dinge über ihre Tour. Sie sind gestartet in Kenia und sie endet in Südafrika, nach drei Monaten. Allerdings fahren nur wenige Gäste die gesamte Strecke mit. Man kann zwischendurch dazu kommen oder eher abreisen.
Letzte Änderung: 19 Jan 2015 17:39 von tiggi.
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Am nächsten Morgen lernen wir, die weniger netten Affen der Umgebung kennen (und sie uns!) und verlassen um 8.00 Uhr das Camp.
Die völlig neu gebaute Straße bis Mfuwe lässt sich ganz entspannt fahren.


Kleine Feuer sind in Sambia täglich zu sehen, meistens bleiben sie auch recht klein.
Viele Menschen sind mit ihren Fahrrädern unterwegs. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Die Fahrräder sind hoffnungslos überfüllt. Nicht selten sehen wir bis zu drei lebende Ziegen auf dem Gepäckträger.
Unterwegs besuche ich den kleinen Dorfladen "Uncle Sam" kurz vor Mfuwe. Das ist super spannend, denn die Menschen kaufen nicht, wie bei uns in Europa, ganze Tüten mit Backpulver, Kaffee oder Öl in Flaschen. Hier wird alles, mit einer Engelsgeduld, in kleine Tütchen abgepackt. Man lernt das Warten!
Ich wollte Waschpulver kaufen, bekomme auch das gewünschte kleine Paket (5 Kw), die Einheimischen lassen sich hingegen nur für eine Wäsche ein Becherchen abfüllen. (Oh man, sind wir verschwenderisch!) Ein Stück Stoff (10 Kw) nehme ich auch noch mit. Die Frauen binden sich dieses Stück um die Hüften, wir haben eine weitere neue Tischdecke.


Fahrradschläuche gibt es in allen Farben und Größen.


Aber das Angebot ist auch an Textilien reichhaltig und bunt.



Kurz nach 10.00 Uhr erreichen wir das Wildlife Camp, welches wunderschön in einem Wäldchen liegt. Viele Mopanebüsche wachsen hier.


Der rechte Weg führt zur Rezeption, folgt man der linken Pad gelangt man zur Campsite.



An der Rezeption melden wir uns an. Ich habe per Internet reserviert, aber man kann unsere Buchung nicht finden. Zum Glück habe ich allen Schriftverkehr ausgedruckt dabei und es ist gar kein Problem mehr. Wir dürfen uns ein Plätzchen aussuchen. Und beziehen unsere Campsite direkt am Steilufer des Luangwa.







Ein toller Blick!
Ich wasche ein bisschen Wäsche (die Geschirrtücher riechen immer noch nach saurer Milch!! :sick: :evil: ) , wir faulenzen mit einem Buch und einige Bilder werden auch noch gesichert. Ein Tag, der sich so dahin zieht. Wir sind einfach faul und genießen! Hier besuchen die Tiere uns.
An der Rezeption, die man nach einem Kilometer Fußweg erreicht, gibt es einen Wifi Point und wir können Kontakt zur außerafrikanischen Welt aufnehmen, außerdem habe ich für den nächsten Tag einen Nightgamedrive gebucht.
Julian und Isa sind wieder gut gelandet, erfahren wir.

Seitdem wir in Sambia sind, ergänzen wir die abendliche Malariaprphylaxe, bestehend aus Gin Tonic, um eine Malarone-Tablette. Heute erleben wir auch erstmalig eine so schreckliche Mückenattacke, dass wir glauben, bei der Größe der Viecher, können auch Anopheles dabei sein. Ich habe in den nächsten Tagen meine wahre Freude mit einem zu geschwollenen Auge. Die nächsten vier Morgende starte ich mit einer eisgekühlten Dose Tonic Water auf meinem Auge in den Tag, damit ich es wieder öffnen kann und die tollen Ausblicke genießen kann. Es ist hier traumhaft schön, ich könnte ewig hier sitzen!




Abendstimmung am Luangwa


Elefanten- und Affenbesuch auf der Campsite ist obligatorisch. Die Meerkatzen sind auch hier etwas diebisch veranlagt.
Neben uns zeltet eine Familie aus Südafrika mit kleinen Kindern, die wie wild umher tollen. Die Kleinen laufen mit Möhre im Mund über den Platz, krabbeln auf Papas Auto oder verstecken sich hinter den Bäumen. Über ihnen turnen die Meerkatzen durch den Baum und da passiert es plötzlich, dass sich so ein Äffchen einfach eine Möhre aus dem Mund des Kleinsten stibitzt. Nicht ganz ungefährlich die Situation, aber so sind sie - die Affen! Obwohl sie immer so unschuldig dreinschauen!


Und so endet irgendwann der erste Tag mit einem leckeren Braai, Salat und Kartoffeln an wärmenden Feuer. Hier ist es übrigens schon deutlich wärmer als in Botswana.





Morgen Früh starten wir zu einem ausgiebigen Gamedrive in den Park...

Biggi
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