2. Woche // Garden Route
Nach der 5-stündigen Rückreise nach Johannesburg nahmen wir den Flug nach Port Elizabeth mit 2 Stunden Verspätung (wegen schlechtem Wetter) in Angriff. Der Flug mit dem kleinen Bombardier führte durch ein heftiges Gewitter und war nichts für Leute mit Flugangst (--> Karin). Nachdem wir bereits die doppelte Flugzeit erreicht hatten, wurde uns mitgeteilt, dass das Flugzeug nicht am geplanten Ort landen kann und deshalb in Kapstadt notlanden muss. Am dortigen Flughafen akzeptierte man den Vogel nicht; es kam zum Fiasko, Chaos pur! Crew, Passagiere, Bodenpersonal Kapstadt und Skytower Port Elizabeth waren sich nicht einig! Anscheinend sollten wir umgehend nach P.E. zurückgeschickt werden, doch die Landepiste stand weiter unter Wasser (wie wir später erfahren haben). Da platzte Karin der Kragen bzw. die Nerven und wir durften als einzige Passagiere das Flugzeug in Kapstadt verlassen. Da standen wir nun - um 23 Uhr draussen im Sturm - unsere Pläne über den Haufen geworfen und ohne Hotel.
Sehr rasch fanden wir Unterschlupf im Airport Hotel, wo wir die nötigen Umbuchungen organisierten. So fuhren wir halt die 500km mit dem Mietwagen von Kapstadt nach Wilderness, damit wir wieder im Plan waren.
Die dortige Unterkunft lag direkt am Meer und war traumhaft eingerichtet. Leider war die Pilzli-Pizza zum Znacht wohl zuviel des Guten für Mäthu nach dem Burger zum Zvieri. Eine üble Magen-Darmgeschichte war die Folge. Trotzdem besuchten wir am nächsten Tag Knysna, Plettenberg Bay und den Kranshoek Trail, wenn auch von Magenkrämpfen geplagt. Am nächsten Morgen war der Bauch wieder i.O. und wir besichtigten den Aussichtspunkt "Map of Africa" sowie den Kingfisher Trail in Wilderness.
Später folgte die Weiterfahrt in die Region Cape Agulhas, wo wir in einer ehemaligen Kolonialfarm ganz alleine übernachteten. Die Nacht war infolge eines Sturms ziemlich unheimlich, wir befürchteten, das Dach fliegt weg.
Am Morgen sattelten wir die Pferde und machten geführt von Heidi einen Ausritt durch die wunderschöne Fynbosch-Landschaft.
Bis wir an unserem nächsten Zielort Hermanus waren, mussten erst wieder 20 km Gravelroad bewältigt werden. Dafür wurden wir mit herrlichen Ausblicken und wunderschönen Blütenteppichen belohnt. In Hermanus erblickten wir dann prompt Wale und Delfine vom Strand aus. In Bettys Bay besuchten wir eine der beiden Brillenpinguin-Kolonien von Südafrika; so possierlich die Tierchen auch sind, so stinken sie auch.
Der folgende Weg nach Kapstadt - unser letztes Etappenziel in Südafrika -war enorm stimmungsvoll und führte durch eine wunderschöne Küstenlandschaft bei Sonnenuntergang. In Pam's "Cape Rose Cottage" in Camps Bay wurden wir herzlich empfangen - sogar ein "Ersatz-Nougat" (unsere Katze) war vorhanden: Herbie!
Der Tag wurde abgerundet durch ein saftiges Straussenfilet und Tomatensuppe (für Karin).
Bei unserem Besuch des Cape Points und des Table Mountain Nationalparks war uns Petrus nicht gnädig. Es schien, als wären wir mitten im winterlich-nebligen Schweizer Mittelland. Die auf dem Weg angetroffenen schneeweissen Sanddünen waren dennoch spektakulär und ein bisschen mystisch. Vor dem obligaten Foto am Kap der guten Hoffnung wanderten wir entlang der Krete bis zum äussersten Punkt des Kaps (Leuchtturm Cape Point). Während unserem Besuch am Boulders Beach und seiner Pinguin-Kolonie fing es an zu regnen und wir machten uns auf den Heimweg. Unterwegs kauften wir ein paar Esswaren, um unser Znacht zu kochen - zuhause stellten wir fest, dass im Zimmer gar keine Herdplatten vorhanden sind (Mist, die waren im Zimmer von gestern...). So kochten wir unsere Spaghetti und das Gemüse in der Mikrowelle. Ungeniessbar wurde das ganze jedoch erst durch die ebenfalls gekaufte Fertig-Sauce...
Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter endlich von der besten Seite! Als erstes besuchten wir den Signal Hill (die Seilbahn zum Tafelberg war infolge starken Windes geschlossen). Von dort aus hatte man ebenfalls eine gute Aussicht auf Kapstadt. Während wir danach die beschauliche V&A-Waterfront besuchten, wurde unser Auto im Parkhaus auf Hochglanz gebracht. Wir schämten uns, das Auto im dreckigen Zustand abzugeben - die Kilometer auf der Kiesstrasse hatte ihren Tribut gezollt. Beim Mittagessen konnten wir Seelöwen im Hafenbecken beobachten. Später blies uns der Wind den weissen Sand vom Camps Bay Beach um die Ohren und das Wasser war eisig kalt (Antarktisstrom). Als Abschluss folgte der Besuch des Kirstenbosch Botanical Garden, wo es enorm viele schöne Blüten und Vögel zu sehen gab.
Danach hiess es Abschied nehmen von Kapstadt, Pam und Herbie. Unser Flieger brachte uns nach Johannesburg, wo wir nochmal übernachteten und am nächsten Morgen nach Mahé Island (Seychellen) flogen.
Das "Haus am Strand" in Wilderness
"Map of Africa"
Plettenberg Bay
Doornbosch Guesthouse