15.07.14 Leopard Mountain - Hlane
Nach dem ereignisreichen gestrigen Tag hätten wir uns eigentlich das Ausschlafen verdient. Jedoch klingelt um 5 Uhr der Wecker für unseren letzten Drive in dieser traumhaften Unterkunft. Etwas müde quälen wir uns aus dem Bett und verzichten anschließend auf den gemeinsamen Tee im Haupthaus. Wir gehen direkt zum Drive und schauen in viele lachende Gesichter. Scheinbar waren sich die Angestellten der Lodge so sicher, dass Katharina ja sagen würde, dass sie es den anderen Gästen schon am Vorabend mitgeteilt hatten. Kurz stelle ich mir das Szenario vor, welches auf mich gewartet hätte, wenn Katharina nein gesagt hätte.
So nehmen wir die Glückwünsche und Umarmungen gerne an und die Müdigkeit ist wie weggeblasen. Wir freuen uns auf den Drive und sehen schon nach kurzer Fahrtzeit einen Mitarbeiter der Lodge auf einem Hügel stehen. Auf einem Tisch hat er für alle Mitfahrer Champagner mit O-Saft vorbereitet. Alle stoßen auf unser Glück an und wünschen uns alles Gute für die Zukunft. Wirklich toll von der Lodge organisiert. Damit hatte ich diesmal nix zu tun. Auch tauchte keine dieser Extraleistungen auf der Rechnung auf. Die Leute haben auf jeden Fall das Prinzip der Kundenbindung verstanden. Wir werden dort auf alle Fälle wieder zu Besuch kommen. Vielleicht auch für ein oder zwei Nächte mehr?!?
Der Morning-Drive war dann ein voller Erfolg. Wir sahen erst eine Löwenmutter mit einem Jungen durch das Dickicht streifen und als absoluten Höhepunkt unserer bisherigen Safari, fünf Geparden direkt am Straßenrand.
Dabei handelte es sich um 4 Jungtiere und einen männlichen Geparden. Dieser lieferte sich immer wieder kleine Machtkämpfe mit den Jungtieren. Die Mutter der Jungen war wohl mit dem fünften Jungen unterwegs. Dies nutze der männliche Gepard aus. Das Schöne an dieser Sichtung war sicherlich auch, dass wir alle Zeit der Welt hatten und ganz alleine die Szenen genießen konnte. Nicht wie im Kruger, wo sich um so ein Sighting sicherlich Massen von Autos gesammelt hätten.
Nach einem wärmenden Tee und einem leckeren Keks an einem Wasserloch geht unsere Zeit in Leopard Mountain langsam dem Ende entgegen. Es gibt noch ein reichhaltiges Frühstück, bevor wir uns von unseren Mitstreitern verabschieden. Nur noch kurz packen und bezahlen und dann wollen wir schnell gen Swasiland. Doch leider finden wir unsere Unterlagenmappe nicht so schnell und wir durchwühlen unseren gesamten Wagen. Nichts. Nochmal zurück in unser Chalet. Nichts. Noch mal zum Auto. Und tatsächlich beim zweiten Wühlen finden wir sie schließlich in der hinterletzten Ecke.
Dann geht es die Dirt-Road zurück zur N2. Als wir diese erreichen atmen wir auf. Das Schlimmste, so glauben wir, haben wir straßentechnisch hinter uns. Und unser Mini-Auto lebt noch. Der Grenzübergang nach Swasiland ist problemlos. Die neue Grenzstation ist gut ausgestattet und deswegen geht alles ganz schnell. Die Straßen sind noch in einem guten Zustand. Dies ändert sich nach einer Weile. Als wir die Hauptverkehrsstraße verlassen, sind wir auf einer der schlimmsten Schlaglochpiste, die wir bisher erlebt haben. Dieser müssen wir für ca. 30 km folgen. Die niedrig stehende Sonne macht das Ausweichen noch schwieriger. Als dann das erste Schild mit Hlane NP auftaucht, sind wir echt froh. Wir checken ein und bei Betreten der Hütte sind wir enttäuscht. Scheinbar lässt die Parkverwaltung die Hütten nicht mehr renovieren. Jedenfalls ist unsere in einer schlechten Verfassung. Nicht vergleichbar mit der kleinen Hütte, welche wir noch im letzten Jahr hatten.
Wir beschließen uns noch schnell mit ein paar leckeren Steaks einzudecken. Im nahegelegenen "Boxer" werden wir schnell fündig. Als wir beim Metzger zwei Rumpsteaks ordern, holt dieser eine halbe Kuh aus dem Kühlraum und schneidet für uns zwei perfekte Stücke. 800 Gramm Steak kosten dann auch nur knapp 70 Rand. Ein Traum für jeden fleischliebenden Europäer.
Am Abend können wir dann feststellen, dass es gut investierte fünf Euro waren und gehen zufrieden schlafen.