Montag 24.02.2014
Eigentlich hatten wir vor, heute den Tafelberg zu Fuß zu besteigen. Es ist allerdings noch stürmischer als gestern und so verzichten wir schweren Herzens auf diesen Plan

. Unser zweites must-do für Kapstadt wäre die Fahrt nach Robben-Island gewesen. Ich bin allerdings ganz froh, dass wir für heute keine Tour vorgebucht haben. Ich habe keine Ahnung, ob die Schiffe bei diesem Wind überhaupt fahren, mir wäre die See aber eindeutig viel zu rauh und bumpy

. Da es aber überwiegend sonnig ist, entschließen wir uns über die Kap Halbinsel zum Kap der Guten Hoffnung zu fahren. Dort waren wir im November 2011 zwar schon einmal, damals war das Wetter aber leider nicht so wirklich prickelnd, es war bewölkt und hat immer wieder geregnet.
Beim Frühstück unterhalten wir uns nett mit Lena, der Schwester von Marco und erfahren u.a., dass sie die Cape Paradise Lodge bereits seit rd. 10 Jahren betreiben. Gut gestärkt mit Toast, Ei, Kaffee und O-Saft machen wir uns auf den Weg zum Kap der Guten Hoffnung.
Unseren ersten Fotostopp legen wir bei den Badehütten am St. James Beach in Muizenberg ein. Unser dritter Versuch und endlich Sonne

. Dieses Mal finden wir auch den Zugang zu den Hütten (was sich als nicht wirklich schwer entpuppt

).
Den nächsten Stopp, auch das erste Mal bei Sonnenschein, machen wir in Simon's Town und fotografieren ein paar der wirklich hübschen viktorianischen Häuschen.
Weiter geht’s zu den Pinguinen am Boulders Beach. Diesen Besuch hätten wir uns allerdings schenken können

. Es ist so etwas von voll hier. Am südlichen Beach geht es noch. Hierher verirren sich anscheinend nicht so viele Busgruppen. Aber am Foxy Beach auf den Holzstegen und -plattformen ist es fürchterlich voll. Wir machen zwei oder drei Fotos und sofort wieder den Abflug (das würden die Pinguine bestimmt auch gerne, bei diesem Betrieb).
(mit der Aussage, es ist voll meine ich natürlich die Menschenmassen und nicht die vielen Pinguine ...auch wenn dieses Bild jetzt irgendwie täuscht

)
Die Pinguine Kolonie in Bettys Bay ist eindeutig ruhiger und weniger besucht, aber dort kommen wir diesen Urlaub leider nicht mehr hin.
Weiter geht es auf der M4 Richtung Kap. Die Straße führt hier direkt an der Küste lang und die Ausblicke sind teilweise atemberaubend.
Überall am Straßenrand wird vor Pavianen gewarnt, wir sehen hier aber auch in diesem Jahr nicht einen einzigen. Vor dem Eingang zum Table Mountain National, der Einfahrt zum Kap der guten Hoffnung, ist eine kurze Schlange. Wir zeigen unsere Wildcard vor und weiter geht’s. Zuerst einmal zum Cape Point. Auch dort ist es, wie leider nicht anders zu erwarten war, ziemlich voll. Wir laufen mit vielen anderen Menschen zusammen zum Lighthouse hoch. Vor 2,5 Jahren war es hier zwar eindeutig leerer, dafür hat es damals aber auch immer wieder zwischendurch gegossen. Heute können wir von bei Sonnenschein von oben ein paar schöne Bilder von der Steilküste machen.
Beim „Abstieg“ merke ich ganz schön meine Beine. Wie peinlich

, wie kann man nur so untrainiert sein...dabei bin ich doch vor dem Urlaub bei der Arbeit drei Wochen lang jeden Tag zu Fuß in den 10. Stock gelaufen

. Unten angekommen „gönnen“ wir uns zur Stärkung noch ein Thunfischsandwich, bevor wir uns auf den Weg zum Kap der Guten Hoffnung machen. Auf dem Weg dorthin staut sich der Verkehr auf einmal. Ein Rückstau??? Ist es hier etwa noch voller als beim Lighthouse? Nein, ist es nicht, allerdings hat ein Wagen vor uns ein kleines „Pavianproblem“ und alle Autos, auch die auf der Gegenspur, haben angehalten um sich das Spektakel anzuschauen. Keine Ahnung wie es dazu gekommen ist. Auf jeden Fall ist die Kofferraumklappe des SUV weit offen und hinten im Kofferraum sitzt ein großes Pavianmännchen und räumt den Kofferraum aus. Auf der Rücksitzbank kann ich zwei Kinder erkennen und Mami und Papi rennen aufgeregt draußen herum und versuchen den Pavian wieder aus dem Auto zu bekommen. Allerdings ohne sichtbaren Erfolg. Irgendwann greift der Fahrer eines Kleinbusses in das Geschehen ein und schlägt mit irgendetwas Langem auf den Affen ein. Für mich sieht das Ding wie eine Gitarre aus, ich wage aber mal zu bezweifeln, dass es tatsächlich eine Gitarre war

. Der Affe verzieht sich aus dem Auto und nimmt auf dem Dach des nächsten Autos Platz. Michael hat hinterher „geschimpft“ und gefragt, warum ich das Ganze nicht fotografiert habe. Typisch Kerl

. Aber ich war in dem Moment schon ein wenig perplex und habe gar nicht so schnell geschaltet. So gibt es also nur ein Foto wie der Pavian wieder vom Auto herunterspringt.
Am Kap der Guten Hoffnung ist es natürlich auch voll. Kurz vor uns wurde eine Busladung Asiaten ausgekippt. Ich schaffe es aber, ein Bild von der rechten Seite des Schildes ohne eine Menschenseele darauf zu machen. Alle Gruppen stellen sich irgendwie immer nur vor die linke, englische Seite des Schildes.
Wir klettern noch ein bisschen die Felsen hinauf. Hier ist es gleich deutlich leerer. Es ist immer noch sehr stürmisch, so dass man an manchen Ecken beim Klettern aufpassen muss, dass man nicht umgeweht wird.
Für die Dassies ist das kein Problem.
Langsam wird es Zeit für den Rückweg. Schließlich haben wir ja für heute Abend um 19.00 Uhr einen Tisch im „The Bungalow“ reserviert. Über die M65 über Scarborough und Kommetje geht es an der wunderschönen Küste Richtung Noordhoek
und von hier über den Chapmans Peak Drive nach Hout Bay. Es ist für unsere Verhältnisse relativ sonnig, aber perfektes Wetter ist auch bei unserer dritten Fahrt über den Chapmanns Peak Drive leider immer noch nicht

(…müssen wir also noch einmal wiederkommen

).
Um kurz nach 18.30 Uhr sind wir zurück in unserer Unterkunft. Im Schnellverfahren ziehen wir uns um. Ich richte meine Sturmfrisur ein wenig und fast pünktlich sind wir beim „The Bungalow“. Aber was ist das??? Anscheinend wegen des noch immer andauernden Sturmes ist die gesamte zum Wasser liegende Seite des Restaurants, dort wo wir einen Tisch reserviert hatten, gesperrt

. Das ist ja nun doof!! Wir hatten uns extra wegen der perfekten Location für das „The Bungalow“ entschieden. Wir warten im Auto auf den Untergang der Sonne, machen noch schnell ein, zwei mittelmäßige Sonnenuntergangsfotos
und wollen schauen, ob es möglich ist vielleicht kurzfristig im „La Mouette“ (eine weitere Empfehlung von Strelitzie) einen Tisch zu bekommen. Ist es leider nicht

. Wir könnten für morgen Abend einen Tisch reservieren. Tja, da sind wir „leider“ schon in Stellenbosch. Wir greifen auf alt Bewehrtes zurück und fahren zum „Codfather“ in Camps Bay. Dort waren wir in den Jahren zuvor bereits zweimal und haben immer noch so auf den letzten Drücker einen freien Tisch bekommen. So auch heute. Ein Tisch für zwei Personen ist noch frei. Es ist im „Codfather“ immer sehr voll und dadurch meistens auch ein wenig (zu) laut und hektisch. Der Fisch dort ist aber wirklich genial. Man sucht sich zuerst an einer Theke aus welchen Fisch man haben möchte und wählt die Größe der jeweiligen Stücke. Diese bezahlt man nach Gewicht. Danach wird der Fisch gegrillt und entweder mit Reis, Pommes oder auch mit Gemüse (?) serviert. Wir entscheiden uns für Kingklip, Thunfisch, Mahi Mahi (Dorade) und Tintenfisch. Zuerst haben wir überlegt neben dem Kingklip und dem Mahi Mahi einen Hummer zu nehmen, aber der hätte alleine schon 650 Rand gekostet. Das war uns dann doch ein bisschen zu viel. Für mich gibt es zum Essen ein Glas Neil Ellis Groenekloof Sauvignon Blanc und für Michael als Fahrer ein lecker Wasser. Nach dem Essen SMSe ich noch schnell mit cfm2010, da wir uns schon vorab für morgen in Stellenbosch verabredet haben. Danach genießen wir auf dem Balkon der Cape Paradise Lodge, mit Blick auf das nächtliche Kapstadt
... unser erstes Savanna in diesem Urlaub.
Aaaach, es ist sooo schön wieder in Südafrika zu sein

!
Kosten der Unterkunft: 1.250,00 ZAR
gefahrene Kilometer: 188
So. also schneller als beim letzten Reisebericht bin ich schon mal

und mit Chance gibt es am Wochenende noch einen weiteren Tag. Bis dahin viele liebe Grüße
Susi