THEMA: Down to the River - Solo durch Südafrika
26 Okt 2014 18:04 #359043
  • TanjaH
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  • TanjaH am 26 Okt 2014 18:04
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Nachdem ich so lange nichts von mir habe hören lasse, lege ich auch gleich noch den angekündigten nächsten Teil nach. Mir war klar, ich würde den großen Loop, an dem ich die Löwinnen entdeckt habe, nicht mehr schaffen, wollte ich auch den Loop nehmen, der auf der anderen Seite der Brücke nahe des Camps wartete. Also fuhr ich nur ein Stück nach Süden, um die Krokodile, die auf der Sandbank des Sabie lagen, zu fotografieren (Ich bin übrigens so gar kein Birder, aber im südlichen Afrika kann ich nicht widerstehen).













Der Weg nach Süden war jedenfalls ein Glücksfall, lief mir doch kurz danach dieser kleine Freund hier über den Weg.



Ein Chamäleon!! Ich war außer mir vor Freude :) Nun also weiter über die Brücke nah am Rest Camp. Ich habe ja schon öfter erwähnt, dass mir der Krüger gar nicht überfüllt vorkam. Wo ich aber jedenfalls immer Autos gesehen habe, war auf dieser Brücke, die man vom Camp aus sieht. Auf dieser ist quasi immer Verkehr. Zwei Autos überquerte die Brücke vor mir, zwei kamen mir entgegen. Klar, es war kurz fünf, beste Game Drive Zeit, quasi das gesamte Camp draußen auf Pirsch. Ich ließ die Autos passieren, weil ich ein Hippo fotografieren wollte und wartete ein paar Minuten ab. Gaaaaaaaaanz langsam rollte ich über die Brücke, ein Mal kurz den Sabie für mich alleine.





Dann der Anstieg auf der nächsten Seite. Wie gesagt, kurz vor fünf, beste Game Drive Zeit. Ich fahre also langsam nach oben und kann einfach nicht glauben, was ich da sehe. Genau genommen kann ich nicht glauben, wer mir da entgegen kommt. Eine einzelne Löwin. Schneller Schritt nach vorne, ohne zu hetzen, scheinbar mit einem klaren Ziel vor Augen. Ich war mir sicher, gleich würde ich eine Autokolonne erblicken, so nah am Camp, um diese Zeit. Aber da war... Nichts! Nicht ein einziges Auto. Nur die Katze und ich. Ich konnte es nicht fassen. Machte Fotos. Sie ging an mir vorbei, ich drehte das Auto um, macht noch zwei, drei Fotos, fuhr an ihrer Seite entlang und filmte sie. Das Tier entschlossen, aber ruhig. Richtung Fluss. Down to the river. Ich dachte, sie würde zum Trinken gehen, aber wir überquerten gemeinsam die Brücke. Und noch immer: Kein Auto. Von der Terrasse meines Bungalows aus hätte ich die Löwin beobachten können. Meine Sicht nun aus dem Auto: Vorne Katze, dann Fluss, im Hintergrund das Camp. Einfach verrückt. Am Ende der Brücke beschleunigte sie den Schritt und schlug ich in die Büsche. Was für ein Erlebnis! Ich war richtig high. Sprachlos. Dankbar. Glücklich. :)

















Anhang:
Letzte Änderung: 26 Okt 2014 20:10 von TanjaH.
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26 Okt 2014 20:06 #359063
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  • TanjaH am 26 Okt 2014 18:04
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Da stand ich nun also - down at the river - absolut high vom gerade Erlebten. Noch einige Zeit bis zum Torschluss. Hm, ok, fahren wir halt nochmal über die Brücke, biegen wir links ab, fahren einfach die Pad entlang und sehen was kommt. Den ganzen Loop zu fahren, hätte Stress bedeutet. Und Stress hatte ich wahrlich gar keinen mehr :) Also dann abgebogen auf die Gravel Pad, vielleicht drei Kilometer gefahren, stehen zwei Autos am Straßenrand. Ich hatte es ja schon im Gefühl, dass diese Löwin nicht nur einsam umherzieht... Und tatsächlich, gut getarnt im Busch liegt das ganze Rudel. Langsam wird mir mein Löwen-Sichtungsglück unheimlich. Ich bin mir sicher: Wenn ich das nächste Mal nach Afrika fliege, sehe ich keinen einzigen Löwen. Nun, bald werde ich es wissen.

Zum Fotografieren war die Sichtung übrigens nicht so toll (Licht, Wetter, Busch), zum Beobachten der Tiere und der Interaktion zwischen ihnen aber genial. Ein paar Aufnahmen hab ich natürlich trotzdem gemacht :)

















Die Letzte Zeit bis Gate-Schluss verbrachte ich dann noch am Wasserloch nahe des Camps, wo sich jede Menge Fahrzeuge zu einem Sundowner versammelt haben.















Ganz klassisch sollte ich jetzt wohl sowas wie „ein ereignisreicher Tag ging damit entspannt, still und leise zu Ende“ schreiben. Stimmt aber nicht, mehr dazu im nächsten Teil :)
Letzte Änderung: 26 Okt 2014 20:08 von TanjaH.
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26 Okt 2014 21:58 #359074
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  • Nane42 am 26 Okt 2014 21:58
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Hi Tanja,

Mensch, da freu' ich mich aber das es hier weitergeht :cheer: :cheer: !!
Und was für Wahnsinns-Sichtungen :woohoo: , genial !!
Wo geht's denn bei Dir als nächstes hin ??

LG, Nane :)
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27 Okt 2014 12:40 #359113
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  • TanjaH am 26 Okt 2014 18:04
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Hallo Nane!

Was soll ich sagen, die Vorfreude hat mir einen Motivationsschub verpasst :)

Ich fliege nach Johannesburg, von da aus geht es erst in den Marakele und dann noch Botswana. Ende dann mit einer Woche Südafrika, weiß aber noch nicht genau, was ich da machen werde. Bin halt gern spontan & flexibel B)

Liebe Grüße,

Tanja
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27 Okt 2014 22:18 #359209
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Und weiter geht’s: Zurück im Camp machte ich es mir gerade auf der Terrasse mit Blick auf den Fluss gemütlich, als ich von meinen Nachbarn – einem südafrikanischen Ehepaar – angesprochen wurde. Braai-Time ;) Nur eine „Kleinigkeit“ auf dem Grill, typisch südafrikanisch halt. Charlie, Sandra und ich haben uns beim Essen so gut unterhalten, dass die beiden mich gar nicht mehr gehen lassen wollten. Sie hatten allerdings einen Night Drive gebucht. Bin zwar kein Fan von Night Drives – die Rumleuchterei mit der Taschenlampe nervt – aber Charlie bestand darauf, mich einzuladen. Während er zur Rezeption ging, um zu checken, ob ich mitfahren darf, ging Sandra Getränke „vorbereiten“. Wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet... Als Sandra und ich bei der Rezeption ankamen, hatte Charlie schon weitere Leute aufgegabelt: Vanessa und Phil aus Johannesburg, ein Paar in meinem Alter. Charlie witzelte, er hätte mich mitnehmen müssen, damit sie bei dem Night Drive Löwen sehen würden. Ich mach es jetzt mal kurz: Wir fuhren den Loop, den ich am Nachmittag gefahren war und natürlich fanden wir die Löwen ;) Hier nur ein Beweisfoto. Ein Hippo an Land war auch sehr nett.







Die vorbereiteten Getränke – ich dachte doch tatsächlich an ganz normale Coke Zeros, wie es auf den Flaschen stand – entpuppten sich als eine heftige Brandy-Coke-Mischung. Nach dem Drive fanden wir uns zu fünft auf Charlie und Sandras Terrasse wieder, inklusive Braai nochmal anheizen, jeder Menge Alkohol, Löwengebrüll und Hyänen, die am Zaun entlang schlichen. Der ganze Spaß dauerte bis weit nach zwei Uhr morgens :whistle:

Ich wollte eigentlich am nächsten Tag durch das Crocodile Gate den Park verlassen, aber noch bei unserem feucht-fröhlichen Braai wurde die Idee geboren, noch eine Nacht im Park anzuhängen und mit Vanessa und Phil nach Berg-en-Dal zu fahren. Charlie und Sandra wollten mich ja mit nach Skukuza nehmen, aber ich fand Option A irgendwie besser. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Hier ein paar Bilder von der Fahrt.





































Berg-en-Dal fand ich landschaftlich trotz der Nähe zur Parkgrenze echt schön und der zweite gemeinsame Abend mit Vanessa und Phil war auch Klasse. Spontane Entscheidung, gute Entscheidung :)
Letzte Änderung: 28 Okt 2014 10:17 von TanjaH.
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27 Okt 2014 22:25 #359210
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Am nächsten Morgen bin ich gleich bei Toröffnung raus. Dichter Nebel, sehr diesig, aber klar, dass die Sonne sich bald durchsetzen würde. Und wie ich da so langsam durch den Nebel rollte, sah ich auf einmal zwei Gestalten auf mich zukommen. Ich dachte einfach nur „Das gibt’s jetzt aber echt nicht, schon wieder Raubtiere?“ und spielte durch, was denn da auf mich zukommen könnte. Es war ein Rudel Hyänen. Extrem aktiv, mit wilden Kampfspuren, eine tolle Begegnung, inklusive Auto wenden, Video machen, usw. Übrigens, zum Thema „crowded Krüger“ - zwei andere Autos waren mit dabei, ich glaub, das kann man lassen ;)





















Ich machte mich dann noch auf, den Hügel bei Berg-en-Dal zu erobern, da war ich mutterseelenallein. Der Himmel blau, das Wetter prächtig, die Landschaft ein Traum und ich ganz allein.



Und dann – ich hatte gerade das Auto gestoppt, um die Landschaft zu fotografieren – seh ich schon wieder Tiere auf mich zukommen. Himmel, was hab ich diesmal bloß richtig gemacht?? Drei Hyänen kamen mir entgegen, mitten auf der Straße, vor toller Aussicht. Ohne Worte, einfach perfekt :)











Ich nahm das als krönenden Abschluss für meinen Krüger-Aufenthalt, frühstückte noch mit Vany und Phil und machte mich auf den Weg. Ich wollte so nah wie möglich an St. Lucia rankommen, es eventuell sogar bis dorthin schaffen. Das hier war mein Abschiedskomitee:







Für mich war der Aufenthalt im Krüger schlichtweg toll. Viele unvergessliche Sichtungen, abwechslungsreiche Landschaft, gute Infrastruktur. Ein Bonus war sicher die Reise in der Nebensaison. Ich komme jedenfalls wieder, am besten Mal einfach nur zwei Wochen Krüger pur. Geht ja zum Glück alles sehr spontan :)

Der restliche Tag mutierte zum Fahrtag. War schon ziemlich anstrengend, hatte ich doch in den drei Nächten davor nicht übermäßig viel Schlaf bekommen. Trotzdem kam irgendwo die Motivation her, bis St. Lucia durchzuziehen. Dort musste ich übrigens nicht lange nach einer Unterkunft suchen, sondern war gleich vom St. Lucia Wetlands Guesthouse angetan. Der Abend endete im Ocean Basket bzw mit zwei Drinks mit dem Junior-Chef des Guesthouses auf der Terrasse. So muss Urlaub ;)
Letzte Änderung: 27 Okt 2014 22:30 von TanjaH.
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