THEMA: Down to the River - Solo durch Südafrika
18 Feb 2014 21:53 #327374
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  • TanjaH am 18 Feb 2014 21:53
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Weiter ging es zu den Bourke's Luck Potholes. Hier war schon deutlich mehr los, dafür kam aber auch die Sonne immer öfter durch. Die Potholes selber fand ich gar nicht mal so spannend. Mag aber auch daran gelegen haben, dass das Wasser echt hoch stand. Insgesamt fand ich die Landschaft aber absolut genial. Bin lange am River ;) gesessen, zwischen den Felsen herumgeklettert und hab unzählige Fotos gemacht.

Weg unter Wasser




Damit ihr wisst, mit wem ihr es zu tun habt












Bei den Potholes hab ich echt extrem viel Zeit verbracht und auf der Fahrt zum "mega-prominenten" Aussichtspunkt Three Rondavels bzw Blyde River Canyon nicht nur wirklich ständig die Landschaft genossen, sondern auch jeden kleineren View Point mitgenommen. Die Panorama-Route hat es mir echt angetan, ich würde sie definitiv nochmal machen und sie auch jedem, der plant in diese Region zu fahren und unschlüssig ist, ans Herz legen.











Letzte Änderung: 18 Feb 2014 22:05 von TanjaH.
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18 Feb 2014 22:33 #327382
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Nun hieß es weg von der Panorama Route, das Escarpement runter und ab Richtung Krüger. Wenn man sich mal von den Bergen runtergekämpft hat und die schroffen Felsen von unten sieht, das kann auch richtig was... B)

Da ich mir bei den Viewpoints ordentlich Zeit gelassen hatte, erreichte ich erst gegen 16 Uhr das Orpen Gate. Hier hab ich ganz einfach und schnell zwei Nächte im Camp Satara für mich organisiert, weiterer Verlauf der Reise unklar. Bei SANParks alles kein Problem, ich bin immer wieder fasziniert, welch gute Arbeit hier zumindest auf diesem Gebiet geleistet wird.

Tja, und dann war ich endlich da! Der Krüger Nationalpark! Auf meiner vierten Afrikareise endlich hier. Und was hab ich nicht alles über den Krüger gehört. Voll mit Menschen, bei jeder Löwensichtung zehn andere Autos mit dabei und voller Stau, wenig attraktive Unterkünfte, im Februar sowieso viel zu grün, der Busch viel zu dicht, viel zu viel Regen, lärmende Boks, die alle wachhalten, usw. Aber natürlich auch immense Tiervielfalt, viele Raubtiere, mit Glück die Big5 an einem Tag.

Natürlich hat mich all das nicht ungerührt gelassen. Einen Versuch wagen wollte ich dennoch. Gleich vorab sei hier so viel verraten: Ich kann kaum ausdrücken, wie glücklich ich über meine Entscheidung bin, bei dieser Reise den Krüger besucht zu haben. Ich habe es tatsächlich keine Sekunde bereut. Die Gründe werdet ihr bald verstehen.

Die Fahrt vom Orpen Gate nach Satara musste aufgrund dessen, dass ich nur zwei Stunden dafür Zeit hatte, allerdings eher rasch gehen. Ein paar schöne Tiersichtungen gab es dennoch - und gerade, wenn man endlich wieder auf Pirsch ist, freut man sich noch quasi über jede Antilope, die man sieht. Spektakuläres folgt in Kürze B) ;)

Ein erstes Highlight war die hohe Zahl an Jungtieren - zwar logisch im Sommer, das tat der Freude aber keinen Abbruch :)

































Gut gelaunt kam ich im Camp an, der Check-In ging schnell, die Buchung für den Morning Drive ebenso. Mit meinem Zuhause für die kommenden beiden Nächte war ich mehr als zufrieden und so konnte ich meinen ersten Abend und die erste Nacht im Busch in vollsten Zügen genießen :kiss: Hätte ich da schon gewusst, was ich am nächsten Tag erleben würde, hätte ich vor Aufregung wohl nur sehr schwer einschlafen können B)
Letzte Änderung: 18 Feb 2014 22:54 von TanjaH.
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19 Feb 2014 10:58 #327434
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Hallo zusammen!

Susi, du bist auf der richtigen Fährte. Werde versuchen, heute noch den nächsten Teil des Berichts nachzulegen - alleine schon, damit du eine tolle Einstimmung auf deinen Trip hast.

Ein herzliches Willkommen den Neuankömmlingen an Bord. Eben weil dieses alleine als Frau unterwegs sein und dann noch ohne Vorbuchen ungewöhnlich ist, schreibe ich diesen Bericht. Dabei ist mir etwas ganz wichtig zu betonen: Ungeplant im Sinne von Ungebucht heißt keineswegs unvorbereitet. Das ist TOTAL WICHTIG. Niemals würde ich unvorbereitet bzw uninformiert in ein Land reisen, schon gar nicht alleine! Ich bin ein Planungs- und Informationsfreak - kein Wunder, ist ja auch mein Job im richtigen Leben. Je plan- und kalkulierbarer Situationen sind, desto eher kann man es sich leisten, spontan zu sein. So hatte ich natürlich vorab die Wetterlage im Auge, habe mir öfter mal die aktuelle Buchungslage im Krüger angesehen, mir über etwaige Entfernungen und mögliche Tagesetappen/Stationen Gedanken gemacht. Das gehört für mich zum Reisen einfach dazu. Es gibt ja auch sowas wie Vorfreude ;)

Südafrika fand ich in diesem Zusammenhang wenig herausfordernd, ich war ja davor schon drei Mal im südlichen Afrika unterwegs und spreche sehr gut Englisch. Da war Mexiko schon eine ganz andere Liga - und total genial B) :laugh: :silly:

Zusammengefasst, alleine und spontan erfordert mM nach definitiv mehr Mitdenken und größere Sensibilität. Und je erfahrener man reisetechnisch ist, desto leichter wird es. Alleine Reisen ist sicher nicht für jeden etwas. Für mich alleine schon aufgrund meiner Persönlichkeit und der derzeitigen Phase meines Lebens jedoch auf alle Fälle. Was nicht heißt, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt Gesellschaft kategorisch ablehnen würde. Aber nur um nicht alleine zu sein in der Begleitung Abstriche machen und dann vor Ort Sachen verpassen - no way! Und noch etwas, das viele Leute vergessen: Alleine verreisen heißt noch lange nicht, nie sozialen Kontakt zu haben. In Südafrika ist das noch eher so, wenn man wie ich einfach stundenlang alleine im Auto pirscht. Aber in Mexiko musste ich mich schon fast wehren, nicht dauernd neue Leute kennenzulernen und mit diesen Zeit zu verbringen B)
Letzte Änderung: 22 Feb 2014 09:07 von TanjaH.
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21 Feb 2014 13:16 #327770
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Jej, alle noch dabei :kiss: Picco werd ich eh nimma los, egal, wie ich mich aufführe :P :silly:

Ich nutze mal die Mittagspause um nachzulegen, mal sehen, wie weit ich komme...

Der Morning Drive begann im Dunkeln, bei Nieselwetter und mit einer verhauten Kameraeinstellung. Weiß der Himmel, was mir da passiert ist, ich war wohl einfach noch nicht im Game Drive Day Modus. Hat aber auch nichts ausgemacht, die ersten beiden Stunden waren völlig unaufregend. Hier mal Büffel, da mal Elefanten, dort mal Giraffen, Zebras und Antilopen. Eh alles schön, aber keine wirklich außergewöhnlichen Sichtungen dieser Tierarten.



Das einzige Highlight war ein riesiger Pavianclan, der für viel Erheiterung, noch mehr Fotos und den größten Verkehrsstau (sechs Autos & unser Safari-Truck), den ich im Krüger gesehen habe, gesorgt hat. Achtung, Fotowelle:

























Auf dem Rückweg haben wir uns alle nicht mehr viel erwartet, plötzlich ein Ruf aus der letzten Reihe "Back! Back! Back! Lion!". Also langsam zurück. Es war kein Löwe. Nein, was da versteckt im hohen Gras zu sehen war, war ein Leopard :) Weit weg und gut versteckt, aber hey, ein Leopard :)







Wir konnten die Katze etwa zehn Minuten beobachten, dann verzog sie sich endgültig ins dichte Gebüsch. Nach diesem Erfolg waren alle an Bord hochmotiviert, noch etwas Tolles zu entdecken. Und nicht weit von der Stelle, an der der Leopard gespottet wurde, durfte sich die andere Seite des Trucks über einen Sichtungserfolg freuen: Wieder Katzen, leider wieder weit weg und im sehr hohen Gras. Aber: Geparde! Drei! Hurra :)









Beide Katzensichtungen wären wohl kaum gelungen, wenn der Safari-Truck nicht so hoch gewesen wäre. Leider waren das die einzigen getupften/gefleckten Katzen, die ich während des Trips zu sehen bekommen habe.

Knapp zehn Kilometer vor dem Camp befanden sich dann noch diese Hyänen direkt neben der Straße. Jackpot! Drei Raubtiersichtungen. Und wie einige von euch ja wissen: Ich mag Hyänen total. Und vor allem die junge ist ja ein echtes Plädoyer für ihre Art ;-)















Wäre ich alleine gewesen, wäre ich noch ewig bei den Tieren geblieben. So ist es auch wenig verwunderlich, dass ich - zurück im Camp - das Frühstück ausgelassen habe und gleich wieder ins Auto gesprungen bin, um zu sehen, ob die Geparde und Hyänen noch am Ort der jeweiligen Sichtung waren. Leider Fehlanzeige. Doch was ich auf dieser ungeplanten Ausfahrt erleben sollte, toppt alles bisher erlebte. Das aber im nächsten Teil ;)
Letzte Änderung: 21 Feb 2014 13:43 von TanjaH.
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21 Feb 2014 19:35 #327839
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So, jetzt geht es weiter. Ich nach dem Morning Drive also volley rein ins Auto und auf der Suche nach Geparden und Hyänen. Nachdem das nicht erfolgreich war, entschloss ich mich zu einem ganz gemütlichen Drive. Es war schon nach neun, aber da es bewölkt war, hab ich mir gute Tiersichtungen ausgerechnet. Und tatsächlich, eine Giraffenfamilie, Büffel so nah wie noch nie in meinem Leben (das war schon sehr besonders für mich, mir haben auch Büffel am längsten auf die Big5 gefehlt. Ich weiß, eher ungewöhnlich), Elefanten, Kudus, Wasserböcke - die Fahrt durch den Krüger war auf diesen paar Kilometern ein echter Genuss. Ich nahm mir viel Zeit und machte viele Fotos. Ein paar davon zeige ich euch jetzt - da müsst ihr durch!



























Wenn man an einem Morgen/Vormittag so viele tolle Sichtungen hat, fährt man absolut entspannt durch einen Nationalpark und nimmt quasi alles, was kommt, mit Wohlwollen....
Letzte Änderung: 21 Feb 2014 19:44 von TanjaH.
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21 Feb 2014 20:13 #327848
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Ich fuhr also ganz gemütlich und VÖLLIG ALLEINE (von wegen crowded Krüger) vor mich hin und sah schon von Weitem ein paar Giraffen. Nun hatte ich mit Giraffensichtungen während meiner bisherigen Reisen schon immer und so auch in meinen ersten paar Stunden im Krüger viel Glück und wollte eigentlich nicht mal stehen bleiben. Aber irgendwie gefiel mir die Konstellation: Drei ausgewachsene Tiere, eine „halbgroße“ Giraffe und ein Kalb. Ich wurde also langsamer und wie der Wagen ausrollte, kam mir irgendwas an der Situation merkwürdig, die Tiere irgendwie unruhig vor. In dem Moment schnellten gleichzeitig drei Löwenköpfe aus dem hohen Gras. Verdammt nah an den Giraffen. Ich bekam einen extremen Adrenalin-Schub und dachte mir „Oh mein Gott, es passiert!“ und versuchte irgendwie eine vernünftige Kameraeinstellung hinzukommen und mein Zittern zu unterdrücken.

Da ging die Jagd auch schon los. Die Löwinnen – insgesamt waren es acht!!! – nahmen sofort das Giraffenkalb ins Visier und ich hatte keine Sekunde die Hoffnung, dass das junge Tier diese Situation überleben könnte. Die Löwinnen hetzten die Giraffen über die Straße, drei von ihnen rissen kurz dahinter wieder im hohen Gras angelangt das Kalb nieder. Die Mutter blieb stehen und versuchte, ihr Junges zu verteidigen. Keine Chance! Während drei Löwinnen auf der Beute lagen, nahmen die fünf anderen die Mutter ins Visier. Die Geräuschkulisse war unglaublich. Unfassbar. Unbeschreiblich. Das Brüllen und Grollen der Löwen, aber auch das Brüllen (!!!) der Giraffe. Von denen hört man aufgrund ihrer Art zu kommunizieren nie einen Mucks. Ich war total fasziniert und konnte es nicht glauben, was sich vor meinen Augen abspielte.

Jene fünf Löwinnen, die sich der Giraffen-Mutter widmeten, attackierten diese. Sie wehrte sich erfolgreich, musste aber die Flucht ergreifen. Das Kalb war zu dem Zeitpunkt wohl bereits tot, verloren war es in jedem Fall. Wie es sich anhört, wenn acht Löwinnen ein eher kleines Beutetier zerreißen, das ist das ein unglaubliches Erlebnis, auch wenn durch das hohe Gras kaum etwas zu sehen war.

Ein paar der Löwinnen ließen dann auch schnell von der Beute ab und überquerten vor mir die Straße zurück auf die andere Seite. Erst jetzt kamen langsam andere Autos zu mir und versuchten, zumindest das Ende des Spektakels mitzuerleben.
Ich verbrachte insgesamt wohl etwa eine Stunde bei den Löwen, dann machte ich mich auf den Weg zurück ins Camp. Mein Speicher war voll. Nicht der der Kamera, der im Kopf. Was für ein unbeschreibliches Erlebnis. Ein Kill vor meinen Augen. Am Vormittag. Ohne auch nur ein anderes Auto in meiner Nähe. Damit hätte ich niemals gerechnet. Alleine schon wenn ich darüber schreibe, schlägt mein Herz wie wild. Ihr seid die Ersten, die Fotos in ganzer Größe zu sehen bekommt. Weder sortiert noch bearbeitet, wie gesagt...

Nachdem ihr jetzt wisst, was passiert ist, hier ein paar Bilder von dem Vorfall. Ich würde vorschlagen, ihr klickt einfach auf das erste Bild und dann wie durch eine Fotoserie. Ich weiß, es ist arg viel, aber ihr habt mir ja keine Zeit gelassen zu filtern...







































Letzte Änderung: 21 Feb 2014 21:15 von TanjaH.
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