THEMA: Down to the River - Solo durch Südafrika
21 Feb 2014 20:51 #327854
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  • TanjaH am 21 Feb 2014 20:51
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Bele, ich verstehe das absolut! Würde man mir diese Story erzählen oder würde ich diese Szene bei einer Doku sehen, ginge es mir wie dir.

Interessanterweise verbinde ich keine einzige auch nur ansatzweise negative Emotion mit diesem Erlebnis. Ich denke, das hat zwei Gründe:

1. In so einem Moment bist du so dermaßen in der Situation, so extrem fokussiert, konzentriert ohne Ende, mit Adrenalin vollgepumpt. Das ist etwas sehr sehr Ursprüngliches. Du bist Teil davon und dein Körper und dein Gehirn lassen nichts zu, was dir den Fokus auf den Moment nehmen und dich damit in Gefahr bringen könnte. Weder Angst noch Mitleid. Da übernehmen einfach die Urinstinkte. Ein so intensives in der Situation sein erlebt man sehr selten, mir ging es zum Beispiel auch bei meinem Zusammentreffen mit dem Weißen Hai so. Da war kein Funken Angst. Nur Faszination und Konzentration.

2. Ich wusste in der Sekunde, als die Jagd begann, dass diese erfolgreich sein würde und dass das Jungtier keine Chance hatte. Lange bevor sich der Gdanke in meinem Gehirn formuliert hatte, wusste ich es. Als hätte ich es schon immer gewusst. Urinstinkt.

Das Drama, das sich danach um die Mutter abgespielt hat, war natürlich unfassbar. Aber auch da lief ich komplett auf Autopilot. Ich weiß also natürlich, dass das eine ganz arge, brutale, schreckliche, usw Szene war. Aber wie gesagt, keine negative Emotion. Einfach nur Natur. Aber wahrscheinlich muss man das echt selbst erlebt haben...

PS.: Ich empfinde genau das Bild, das du gewählt hast, als Plakativstes bzw Emotionalstes der ganzen Reihe.

PPS.: Ich kann jetzt schon versprechen, dass die nächsten Löwensichtungen viel angenehmer werden - und dabei nicht unbedingt viel weniger spektakulär bzw ungewöhnlich.
Letzte Änderung: 21 Feb 2014 21:02 von TanjaH.
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24 Feb 2014 13:08 #328133
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So, es geht weiter. Hier noch ein paar Aufnahmen von der Rückfahrt nach Satara, wieder mal ein kleiner Fotomarathon, bitte schreit, wenn es euch zu viel wird! Übrigens, ich kann Giraffen auch in lebendig, ich sage ja, ich hab immer viele Sichtungen ;)































Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so ist, aber irgendwie verliert man auf Game Drives schon mal ziemlich das Zeitgefühl. Vor allem, wenn man sich erst auf den typischen "Rest-Camp-Rhythmus" einstellen muss. So war es auch schon fast 15 Uhr, als ich wieder im Camp angekommen bin. Was man auf den Fotos nicht sieht, ist wie sehr der Himmel in der Zwischenzeit aufgerissen hat, wie sehr die Sonne durchgekommen ist und wie heiß es dementsprechend war. Ich bin im Krüger nur einen einzigen Tag ohne Sonnencreme ausgekommen. Eigentlich insgesamt ab dem Nachmittag an der Panorama Route nur einen Tag ohne Sonnencreme. Es war auch immer traumhaft warm, manchmal sogar etwas zu heiß.

Ich war also ob des Erlebten, des Wetters und der insgesamt über neun Stunden Pirschfahrt - unfassbar, das hab ich mir erst nachträglich ausgerechnet, es war doch erst so früh am Tag - ziemlich k.o. Also was Essen, ein zwei kalte Bier und ein wenig hinlegen. Natürlich bin ich prompt eingeschlafen und hatte gerade mal eineinhalb Stunden bis zur Gateschließung. Also hab ich beschlossen, es gaaaaaaaanz gemütlich anzugehen, Aufregung hatte ich an dem Tag wirklich genug ;) Und so freute ich mich über die Vegetarier ganz nah an der Straße und die schöne Landschaft. Ja, auch da hat der Krüger viel zu bieten, das wurde mehr in den folgenden Tagen mehr und mehr bewusst.















Besonders schön war eine Elefantenherde im Abendlicht, die sich ganz nah am Camp aufhielt. Hier fanden sich ein paar Autos zu einem gemütlichen Tagesabschluss ein. Zum Sundowner quasi. Romantik pur, Klischee-Afrika, das einem das Herz übergehen lässt.















Zurück im Camp hab ich mir noch schnell ein Eis aus dem Shop organisiert, mich an den Zaun gesetzt und die Elefanten noch so lange beobachtet, bis es schlichtweg zu dunkel war. Ein perfekter Safaritag ging damit zu Ende.
Letzte Änderung: 24 Feb 2014 13:20 von TanjaH.
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24 Feb 2014 13:56 #328144
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Mittagspause ist, es geht also gleich weiter :)

Nach dem tollen ersten echten Safari-Tag im Krüger war ich in jeder Hinsicht tiefenentspannt. Das muss man nach so vielen tollen Sichtungen einfach sein. So ging ich den nächsten Morgen völlig ohne Druck an. Aber natürlich trotzdem sehr früh. Satara ist ja Löwenland und hier nochmal Löwen, das wär schon fein. Erst wurde das frühe Aufstehen aber mit einem tollen Sonnenaufgang direkt an der Ausfahrt des Camps belohnt.



Und jetzt gleich mal eine ernstgemeinte Vorwarnung: Wer Löwenfotos öd findet, macht diesen Beitrag jetzt sofort zu. Etwa fünf Kilometer vom Camp entfernt sah ich drei Autos am Straßenrand stehen. Was denn da sei: Löwen! Ich hab im ersten Moment nix gesehen, hatte aber nicht ein Sekunde das Bedürfnis, irgendwie zu drängeln. Löwen im Morgenlicht an Straße und das nach den Sichtungen am Vortag. Bitte, da konnte ich ganz leicht geduldig sein. Zwei Autos fuhren dann auch tatsächlich weiter, weil sie wohl glaubten, die Löwen würden nur noch inaktiv rumlungern - totale Fehlanzeige. Den Landi-Fahrer mit fettem Objektiv und mich hat es gefreut - wir hatten das Löwenrudel, in dem einige Halbstarke auszumachen waren, ganz für uns. Und jetzt echt, wen Löwenfotos nerven: Ausschalten!!! Allen anderen wünsche ich viel Spaß mit der Löwenbande - ich glaube, es waren insgesamt acht, auf beiden Seiten der Straße verteilt. Sie wechselten aber auch schön hin und her. Später gesellte sich noch EIN (!!!) weiteres Auto zu uns. Ein deutsches Pärchen, das ich am Abend vorher kennengelernt habe. Es war ihr erster Südafrika-Urlaub, ihr erster ganzen Tag im Krüger. Als die Löwen auf ihren Polo zugekommen sind und diesen umzingelt haben, waren sie dann schon etwas überrascht ;)

Also bitte, "Bilder-Porno" ab!

Der erste Blick, das erste Bild :kiss:


















Vor allem die halbstarken Löwenmänner erwiesen sich als äußerst unterhaltsam











Letzte Änderung: 24 Feb 2014 14:04 von TanjaH.
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24 Feb 2014 14:04 #328145
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Bilder von der Löwenbande Teil 2 B)



























Der Chef hat sich von hinten angeschlichen, ich hab ihn erst im letzten Moment gesehen :)






Lieblingsfoto!!!!!! :kiss: :kiss: :kiss: Hab mit dem iPad sogar ein Selfie mit der Mieze gemacht ;)






Der Chef beim Abgang


Nach etwa einer Stunde beschloss der Löwenpapa den Abgang der Bande. Damit war diese geniale Sichtung beendet. Es war toll, vor allem die Halbstarken waren unheimlich verspielt und neugierig. Ich hoffe für diejenigen, die unter der Kill-Sichtung gelitten haben, war diesmal was Positives dabei :)
Letzte Änderung: 24 Feb 2014 14:12 von TanjaH.
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26 Okt 2014 16:30 #359026
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Ok ihr Lieben. Totaaaaaal unfassbar viel zu spät geht es weiter. Aber nachdem ich in zwei Wochen wieder im Flieger nach Afrika sitze, muss ich jetzt einfach fertig machen ;)

Zum Einstieg versuche ich mich mal auf das zu besinnen, was ich anfangs eigentlich angekündigt habe: KEINEN tagebuchartigen Bericht zu machen, eher Fotos herzeigen (ok, darin war ich bis jetzt auch schon gut) und zwischendurch mal ein paar Tipps und Anekdoten raushauen (ja, das war bisher auch nicht schlecht, aber viel zu viel).

Ich drücke jetzt mal auf die „Vorspul-Taste“: Ich habe auch nach der Löwensichtung die Gegend rund um Satara vollstens genossen. Mein nächster Wunschstopp wäre Lower Sabie gewesen, aber da war keine Unterkunft für zwei Nächte in Folge frei. Also entschied ich mich für zwei Nächte Pretoriuskop. Nachträglich betrachtet ein Fehler, weil ich auf der Fahrt von Satara so viele Umwege gefahren bin, dass ich völlig erschlagen in Pretoriuskop angekommen bin. Ich hätte doch Skukuza nehmen sollen, dass ich nur für eine Pause aufgesucht habe und dass mir trotz seiner Größe durchaus positiv in Erinnerung geblieben ist, vor allem der Blick auf den Fluss.

Hier mal ein paar tierische Bilder zwischendurch:

































Höhepunkt war übrigens eine Elefantenfamilie auf der Straße, nicht weit vor Skukuza. Vor allem das Kalb hat es mir angetan :kiss:













In Pretoriuskop angekommen, bezog ich rasch meinen Bungalow. Was mir gleich aufgefallen ist, waren die Fledermausspuren. Aber ich dachte mir, die fliegen Nachts eh raus, die stören mich nicht. Hm, war dann doch etwas anders, die Kollegen haben mich doch immer wieder wach gehalten. Wie genau ihnen das gelungen ist, bekommt ihr vielleicht in Kronau bei einem persönlichen Gespräch erzählt. Das will ich nicht schreiben, dazu müsst ihr meine Mimik sehen ;) Im Camp selbst sind übrigens die Perlhühner los. Das fand ich sehr charmant.









Die Sichtungen rund um Pretoriuskop waren ziemlich mau. Das lag aber daran, dass die Gegend sehr buschig und hügelig ist und ich dafür einfach zu wenig Zeit hatte. Irgendwie wurde ich mit dem Camp nicht richtig warm und fragte am Morgen im Office dezent an, ob denn der View-Bungalow in Lower Sabie, der mir in Satara offeriert worden war, noch frei war. Die Antwort war ja und so war mich klar – ich muss wieder down to the river :)

Immerhin hab ich am Morgen mein erstes Rhino im Krüger gesehen und damit die Big5 komplettiert. Foto ist nicht zum Herzeigen, viel zu viel Gemüse im. Aber hier trotzdem ein paar Bilder vom Weg nach LS, wo ich noch vor Mittag angekommen bin. Alles ganz tiefenentspannt und immer noch dankbar, für die vielen großartigen Sichtungen, die schöne Landschaft und die zwischendruch immer wieder scheinende Sonne :)

























Letzte Änderung: 26 Okt 2014 16:57 von TanjaH.
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26 Okt 2014 17:27 #359035
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Bei der Rezeption meldete ich mich an, der Bungi war aber noch nicht fertig. Kein Problem, eine Stunde Mittagspause mit gegrillter Boerewors am Fluss (leider war das Restaurant wegen Bauarbeiten geschlossen), bisserl im Schatten ruhen und dann wieder raus auf Pad. Ich tuckerte gemächlich gen Süden und nahm dann einen Loop. Und wie schon so oft in den Tagen im Krüger fragte ich mich, wo denn eigentlich die „crowds“ geblieben sind. Abseits der Hauptstraßen hab ich fast nie ein anderes Auto gesehen. Ich fuhr also fröhlich dahin und hatte die eine oder andere nette Sichtung :) Jaaaaaa, ich kann mich tatsächlich auch am 1000. Impala noch freuen.















Und dann, ganz plötzlich, wie ich da vor mich rumtuckere und mich schon wundere, warum sich gerade auf diesem Loop die Impalas verstecken, tauchen blitzschnell und ganz kurz zwei Löwinnen auf dem Weg auf und verschwinden wieder. Zwei verwackelte Bilder und eine Menge Gebüsch-Fotos sind die Ausbeute dieser kurzen Begegnung. Ich hab zwar versucht, die Tiere im Blick zu behalten, aber das war zwecklos.





Hätte ich den Tagen davor nicht so tolle Sichtungen gehabt, hätte ich mich wohl geärgert. In dem Moment empfand ich es aber einfach nur klasse, dass es mir überhaupt passiert ist. Ich war einfach total dankbar und im Reinen mit mir, dem Busch und der Welt und freute mich über die restliche Tierwelt. Ich machte zurück auf den Weg ins Camp, um meinen Bungi zu beziehen und genoss den Ausblick von der Terrasse auf den Fluss und gegenüber badende Büffel. Später wollte ich nochmal nach den Löwen suchen. Ob ich sie gefunden habe, erfahrt ihr im nächsten Teil ;)













Anmerkung am Rande: ich schreibe schon wieder Tagebuch B) :whistle:
Anhang:
Letzte Änderung: 26 Okt 2014 17:38 von TanjaH.
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