Hallo alle zusammen,
kurz vorm Tatort geht es noch mal weiter:
Tag 4./ Dienstag,10.09.2013: von Biyamiti bis Lower Sabie
Der Tag beginnt für mich mit irren Kopfschmerzen und Schwindelgefühl
. Vielleicht hat mein Kreislauf noch nicht mitbekommen, dass es jetzt losgehen soll. Mehr als Zeitlupentempo ist nicht drin und selbst das ist mühsam genug. Mit Mühe würge ich mir einen Becher Kaffee ´rein. Der Anblick von Nahrung ruft massiven Protest meines Magens hervor verbunden mit der Drohung, sich gegen die Aufnahme von Fremdkörpern vehement zu wehren
. Susi fotografiert Affen. Heute Morgen sind sie nicht niedlich, sondern einfach Biester, die alles klauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Neben einem Sandwich und einem Müsliriegel - für mich heute Morgen durchaus verzichtbar - vermutlich auch meine rettende Ibo, denn ich kann sie nicht finden, obwohl sie eben noch auf dem Tisch lag
.
(Kurze Anmerkung von Susi: Das halte ich jetzt allerdings für eine Schutzbehauptung. Das ist typisch mein Göttergatte. Irgendwo etwas hinlegen, sich hinterher nicht mehr erinnern wo und dann die unschuldigen Affen beschuldigen .)
Dann machen wir uns auf den Weg nach Lower Sabie. Ich hocke mich auf den ungewohnten Beifahrersitz und ich bin froh, nicht fahren zu müssen. Susi wirft hustend und schniefend den Motor an, der Gott sei Dank viel besser als sie selbst klingt und wir verlassen unsere Unterkunft mit View. Wir müssen ziemlich jämmerlich aussehen, denn sogar die Affen sind inzwischen abgehauen
!
Zunächst geht es auf der S139 und S 25 nach Osten Richtung Crocodile Bridge. Irgendwann hält Susi an einem Aussichtspunkt am Crocodile River an und wir werden von einem freundlichen Ranger empfangen, der mit einem Gewehr bewaffnet ist, dass noch aus Zeiten der Schutztruppe stammen dürfte und irgendwie den Weg von Deutsch-Südwest hierher gefunden hat. In den letzten Tagen waren Löwen hier, sagt er und daher begleitet er mögliche Nahrung auf zwei Beinen zum Aussichtspunkt. Der liegt nur 100 Meter entfernt und bietet einen schönen Ausblick hinunter auf den Fluss. Ganz weit entfernt können wir mit Mühe ein Croc erkennen. Und dann zeigt der Ranger uns eine Löwin. Kurz hinter dem Horizont haben wir sie Minuten später auch entdeckt… glauben wir zumindest. Auf dem Foto - 600mm und 2facher Digitalzoom - ist ein kleiner brauner Fleck zu sehen… könnte also stimmen. Die zählt nicht, stellen wir übereinstimmend fest, viel zu weit weg. Zwei Wochen später wären wir nicht mehr so verschwenderisch großzügig beim Zählen unserer Katzensichtungen gewesen.
(kein Löwe, aber unser erster Lili-Trotter)
Weiter geht’s. Wir biegen Richtung Norden ab und nehmen auf der H4-2 Kurs Richtung Lower Sabie. Aber nur ein ganz kurzer Stück bis zur S28. Auf unserem Weg bleiben wir immer wieder stehen, um Elefanten, Kudus, Zebras, Schweinis, Giraffen und verschiedene Vögel zu bewundern.
(so, genug Eli-Bilder fürs Erste)
Weiter gehts mit Gelbschnabeltokos:
...und Zebras,
..Kudus
...besonders hungrigen Kudus
...Schweinis (im Doppelpack)
diesem schnuckeligen Gesellen
Giraffen dürfen heute natürlich auch nicht fehlen:
...und dieses Impala hat eindeutig einen Vogen (den sog. Maden
kacker)
Es macht wieder richtig Spaß, auf Pad unterwegs zu sein.
kurz vor Lower Sabie dann noch einmal ein Elefant und unsere ersten Hippos:
Die letzten paar Kilometer fahren wir wieder auf der H4-2 und erreichen gegen 14.00 Uhr Lower Sabie. Gern hätten wir ein Zelt mit Blick auf den Sabie River gehabt, aber die sind angeblich alle besetzt. Trotzdem bleibt die Nr. 20 bis zum nächsten Morgen leer. Unsere Bleibe für die nächste Nacht ist klasse. Hier fühlen wir uns pudelwohl.
(am nächsten Morgen fortografiert)
Wir drehen eine kurze Runde durch das Camp
und machen uns wieder auf den Weg. Dieses Mal Richtung Norden.
Nach ein paar Kilometern auf der S128 kommen uns ein paar Elefanten auf der Straße entgegen.
Nur wenig später der nächste Stopp: Direkt neben der Straße buddelt gut sichtbar ein Honigdachs. Wir sind mit dem kleinen Kerl allein und können ihn in aller Ruhe beobachten und fotografieren. Den scharfen Krallen und spitzen Zähne möchte ich nicht zu nahe kommen. Dagegen wirkt unser Kater zu Hause richtig harmlos.
Happy fahren wir weiter und biegen auf die S29 ab, um uns langsam auf den Rückweg zu machen. Schon bald halten wir wieder an. Dieses Mal nicht freiwillig, denn eine riesige Herde Büffel blockiert die Straße. Langsam wird es eng. In 40 Minuten müssen wir im Camp sein. Aber die Burschen haben die Ruhe weg und wollen sich einfach nicht vom Acker machen. Umdrehen können wir nicht mehr, also üben wir uns in Geduld und hoffen, dass die finster dreinschauenden Zottel einfach an uns vorbeiziehen. Machen sie dann auch.
Fünf Minuten später wieder tierischer Verkehr auf der Straße: Eine Tüpfelhyäne kommt uns entgegen. Unsere Erste, klasse! Die Freude ist groß
… und kurz
! Er reicht leider nur für ein Foto, weil sie im Busch verschwindet, bevor wir dicht genug heran sind und sie so richtig anschauen können. Schade. Wie gewonnen so zerronnen.
Oder auch nicht. Denn kaum zu glauben, rekelt sich ein Kilometer weiter eine weitere Hyäne auf der Straße
. Die lässt sich von uns nicht stören und wir können ein paar schöne Fotos machen.
(sieht so aus, als ob sie sich schämen würde, aber für was nur?)
(so, nun reichts aber mit den Fotos...)
Danach wird es aber höchste Zeit und wir brummen nun endlich zurück ins Camp. Dort werfen wir den Grill an und bereiten unser Abendessen. Dazu gönnen wir uns einen leckeren Sauvignon Blanc von Neil Ellis. Nach dem Abwasch fallen wir ins Bett. Der Abend kommt etwas zu kurz, aber dafür war der Tag schöner als noch am Morgen erhofft. Zufrieden schlafen wir ein und freuen uns auf morgen.
Gefahrene Kilometer: 133
Kosten der Unterkunft: 647,66 ZR
Viele Grüße
Michael