THEMA: Mit ROTEL 9000 km durch das südliche Afrika
06 Mai 2014 09:00 #335989
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@Lotusblume: Ja, ich war mit Rotel über Weihnachten / Neujahr in Marokko. Da war die Gruppe wesentlich durchmischter und angenehmer.

@Volker
Wenn ich die Preise betrachte muss ich schon sagen, dass ich Rotel für das Gebotene vergleichsweise teuer empfinde. Trotzdem würde ich nicht ausschliessen, dass ich wieder mal eine Tour mit denen mache. Kommt auf das Reiseziel an. Den Monat südliches Afrika fand ich jetzt preislich absolut ok (3200 EUR). Wie gesagt, zu zweit wäre ich nicht gefahren, dann hätte ich Mietwagen und Hotels favorisiert, aber wenn man allein ist und sich mit dem Mangel an Komfort begnügen kann absolut empfehlenswert. Ich bereue die Reise jedenfalls kein bisschen.

Wieso ich mich für Rotel entschieden habe: Im Preis-Leistungs-Verhältnis fand ich sie für DIE Tour gut, mich hat die Route angesprochen und letztendlich war auch ein bisschen Neugier dabei, wie das so ist. Ich kenne die roten Rotelbusse seit 30 Jahren, weil ich in den 80ern viel im Wohnmobil durch Europa gereist bin und sie mir da immer begegnet sind. Da hat es mich schon gereizt mir mal meine eigene Meinung über diese Art zu reisen zu bilden.

Fotografentouren mit kleinen Gruppen fand ich immer zu teuer. Da ich mehrere längere Fern-Reisen pro Jahr mache muss ich bei den einzelnen Reisen schon auf's Budget schauen. Dieses Jahr war ich schon in Marokko, 16 Tage auf Indienreise, 16 Tage in Norwegen und nach den 7 Wochen Afrika diesen Sommer stehen Ende des Jahres 3 Wochen Myanmar auf dem Programm.

Zu der nächsten Tour: In Afrika sind mir immer wieder auch andere Busse begegnet, die neben dem Rotel auf dem Campingplatz standen, das waren Firmen wie Africa Travel Co. Die haben nicht im Anhänger übernachtet wie wir sondern jeden Abend Zelte aufgebaut und hatten deutlich jüngeres Publikum. Ausserdem sind sie morgens immer vor uns aufgebrochen. Wenn wir das Frühstück aufgebaut haben sind die bereits losgefahren. Daher dachte ich, ich probiere mal so einen Veranstalter aus. Wobei ich sagen muss, dass mir die Übernachtung in einer Rotel-Kabine, die man sich selber einrichten kann, auf einer echten Matratze grundsätzlich sympathischer ist als in einem Zelt, das jeden Tag neu auf- und abgebaut werden muss (auch bei Regen). Bin mal gespannt, in diesem Jahrtausend habe ich noch nicht in einem Zelt übernachtet...

Die Tour wird international (in meiner Gruppe bin ich der einzige, der nicht Englisch als Muttersprache hat), alle anderen sind Briten, Iren oder Australier. Ist für mich auch sowas wie ein Sprachaufenthalt, ich lerne schon seit 2 Monaten als Vorbereitung Englisch Vokabeln ;-)

Die Tour exakte steht hier:
www.africatravelco.c...shx?id=2001&pdf=true
Ich verlängere anschliessend noch ein paar Tage rund um Johannesburg.

Bin SEHR gespannt wie das z.B. im Vergleich zu Rotel sein wird.
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
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27 Mai 2014 21:19 #338780
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26. Tag: Zvishavane und Great Zimbabwe


Heute fuhren wir weiter durch Zimbabwe Richtung Zvishavane


Am Strassenrand verkaufen Einheimische Sachen zu Essen, z.B. Maiskolben




Um die Mittagszeit erreichen wir Zvishavane. Zvishavane ist eine 75'000 Einwohner-Stadt in Zimbabwe. Auffallend in den hiesigen Städten sind die unglaublich breiten Strassen. Hier machen wir Mittagspause.


Die meisten Menschen die mir begegnen sind sehr freundlich


Für mich ist natürlich klar, dass ich das Mittagessen wegfallen lasse und lieber einen Stadtrundgang mache, der mir die Möglichkeit gibt, einige Personen zu fotografieren


Dieser Herr hat einen typisch afrikanischen Laden, der aus einer Decke, die am Strassenrand liegt, besteht. Darauf befinden sich zahlreiche Elektronikartikel, Handyakkus, Batterien




Solange man mit der Gruppe unterwegs ist, sind solche Aufnahmen nur schwer möglich, da ich es vorziehe immer einen kurzen Smalltalk mit demjenigen, den ich fotografiere, zu machen.




Mit meinen beiden grossen Kameras um den Hals falle ich als allein herumlaufende Frau in dem Ort wohl auf wie ein bunter Hund.






Die Architektur der Gebäude am Strassenrand ist eher zweckmässig als ästhetisch ansprechend


Nach einer knapp einstündigen Pause geht es weiter Richtung Great Zimbabwe


Ausserhalb der Städte sind die Behausungen der Landbevölkerung sehr einfach und spartanisch


Die Strasse ist in einem überraschend guten Zustand - kaum Schlaglöcher!


Durch die nächste grössere Stadt, Masvingo (ca. 70.000 Einwohner), fahren wir nur durch ohne zu halten.




Am Nachmittag erreichen wir das Nationalheiligtum dieses Landes: Great Zimbabwe. Die Ruinenlandschaft eines untergegangenen Reiches. Eine aus aufeinandergelegten Granitblöcken erbaute Stadt, 722 Hektar gross, ummauert und befestigt. Man sagt, sie sei neben den Pyramiden das grösste steinerne Bauwerk in Afrika .


Die Ruinenstätte war für mich einer der Hauptgründe diese Reise zu machen. Ich habe den Grossteil der archäologischen Ruinenstätten der Welt besucht - Great Zimbabwe fehlte mir noch.


In seiner Blütezeit, vom 11. bis zum 15. Jahrhundert, reichte Zimbabwes Einfluss vermutlich bis Botswana im Süden, Mosambik im Osten. «Dzimba dza mabwe» ist der Name der einheimischen Shona für dieses Reich: steinernes Haus. Von diesem erhielt das Land nach seiner Unabhängigkeit seinen Namen: Aus Rhodesien wurde Zimbabwe.


Seit 1986 ist «Great Zimbabwe» Teil des Weltkulturerbes. Während der Rest der Reisegruppe am Eingang noch den Erläuterungen des Reiseleiters lauschte, begab ich mich schon mal allein in die Ruinen, um ungestört fotografieren zu können.


Great Enclosure, The Hill Complex und The Valley Complex heißen die drei Gebiete, die für Touristen hergerichtet wurden. Von allen dreien sind nur noch die umfriedenden Mauern übrig, hinter denen die Bewohner in Hütten lebten. Dieser Bereich hier nennt sich «Great Enclosure»


Ein Grund, warum ausgerechnet in dieser Pampa ein Grossreich entstand waren die fruchtbaren Böden. Mehr noch führte das Gold, das man im Umkreis schürfte, zu der Bedeutung der Region. Dies und Elfenbein wurden getauscht gegen Perlen, Stoffe und Glaswaren, die Händler aus dem arabischen, indischen, sogar chinesischen Raum an die Ostküste Afrikas brachten und die von dort von Einheimischen weiter transportiert wurden.


Ich hatte schon als Jugendlicher durch Erich von Dänikens Bücher von dieser Ruinenstädte erfahren. Er hielt die Anlage für eine codierte Darstellung des Sirius-Sternsystems, wobei dieser Turm Sirius A darstellt und die Umfassungsmauer die Umlaufbahn von Sirius B, der für das menschliche Auge nicht sichtbar ist.

....wird fortgesetzt...
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27 Mai 2014 22:22 #338805
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Hi,

Mir gefallen die Portraitaufnahmen, sehr schön eingefangen.

Und das grüne nachmittägliche Great Zimbabwe wirkt ganz anders als morgens im Oktober - ich werde wohl noch ein drittes Mal dort vorbei schauen - sehr schön die Licht- und Schattenspiele. In welchem Monat warst Du dort?

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
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28 Mai 2014 13:30 #338886
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Danke für das Kompliment zu den Porträts.

Die Aufnahmen in Zimbabwe sind alle im Februar gemacht. November bis Februar gelten als die niederschlagreichsten Monate, wahrscheinlich ist es deshalb so grün. Der Blick auf's Klimadiagramm hat mir vor der Reise noch ziemlich Bauchweh bereitet, weil ich dachte, uns würde wegen der Regenzeit, täglich Regen erwarten. Im Endeffekt hat es aber während der ganzen Reise nur sehr selten geregnet. Wenn ich spontan nachdenke kann ich mich jedenfalls nur an einen Regen erinnern und der war bei den Victoria Falls (und genau da wäre ich auch ohne Regen nass geworden, denn die Victoria Falls hatten reichlich Wasser und die Gischt liess mich keine vernünftigen Bilder machen). Ich denke wir hatte ziemliches Glück mit den Wetter auf der Tour. Nächsten Monat starte ich ja meine neue Afrika-Tour und ich bin gespannt wie die im Vergleich sein wird.
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28 Mai 2014 14:17 #338900
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Hallo Australienfan,

Vorweg, so eine Fahrt wäre für meinen Mann und mich auch nichts, aber ich finde es super interessant einmal einen Einblick in dieses rollende rote Ungetüm zu bekommen.
Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich als Selbstfahrer so happy wäre, wenn so ein Ding neben mir auf dem Campingplatz zB im MZNP stehen würde.
Schade aber, dass die meisten Mitfahrer so desinteressiert waren an dem ganzen Drumherum.
Danke aber für diesen "Insider" Bericht!!
Deine Fotos finde ich wirklich klasse- über die Farben kann man ja wie gesagt streiten, aber ab und ab finde ich eine gewisse Überzeichnung auch wirklich gut und es gibt dem Bild den gewissen WOW Faktor. Besonders gefallen mir deine Portraits, da springt wirklich etwas auf den Betrachter über...


Viele Grüße,

Helsinki
Südafrika, Swaziland 2010
Südafrika und Botswana 22.06.-14.07.2012
Südafrika, Swaziland 18.12.14-05.01.2015
Südafrika und Botswana 27.12.- 14.01.16
Südafrika, just Kruger 24.06. 16- 10.07.16




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29 Mai 2014 18:12 #339097
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@ Helsinki
Freut mich, dass Dir die Bilder gefallen. Ja, eine gewisse Überzeichnung was die Farben angeht ist durchaus gewollt. Nach meiner Erfahrung löst das eben bei vielen den von Dir angesprochenen "Wow-Effekt" aus. Aber es polarisiert auch - sie sind, wie man aus früheren Kommentaren im Thread sieht nicht jedermanns Sache. Aber in erster Linie müssen mir meine Bilder selbst gefallen - und das tun sie :-)
Meistens stand das Rotel auf den Campingplätzen separiert von den anderen Individualcampern - wir hatten nur ganz selten andere Camper in unmittelbarer Nähe.

So, jetzt zur angekündigten Fortsetzung:


Im unteren Teil der Ellipse, noch innerhalb der Mauer, steht der 10 Meter hohe und 6 Meter breite Turm. Dieser verfügt über keinen Eingang oder Fenster.


Im Jahr 1868 entdeckte der deutsche Abenteurer und Elfenbeinhändler Adam Renders im südafrikanischen Urwald die Ruinenstätte Zimbabwe, die vermutlich im 12. Jahrhundert von den direkten Vorfahren der in dieser Region ansässigen Shona erbaut wurde und dem heutigen Staat Zimbabwe (früheres Rhodesien) seinen Namen gab. Die gesamte Anlage wurde aus sorgfältig gemeißelten, ohne Mörtel übereinandergefügten Granit quadern angefertigt.


Wikipedia schreibt über die Anlage: Groß-Simbabwe hatte in seiner Blütephase vom 11. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu 18 000 Einwohner, wurde von den Monarchen Simbabwes als königlicher Palast benutzt und war das politische Machtzentrum. Der Reichtum der Metropole beruhte auf Rinderzucht, Goldgewinnung und Fernhandel.


Die 20.000 Quadratmeter große Innenfläche wird von einer hundert Meter langen elliptischen Mauer umschlossen, die zehn Meter hoch und etwa viereinhalb Meter breit ist. Innerhalb der großen Ellipse gibt es kreisförmige Mauern und weitere kleinere Ellipsen, von denen eine zunächst parallel zum großen Wall verläuft, so dass zwischen den beiden Mauern ein schmaler Gang entsteht, der sich schließlich in einer Kurve auflöst. Nirgendwo gibt es einen Aufstieg oder einen Eingang, auch existieren auch keine Schiessscharten, die zur Verteidigung der Anlage hätten dienen können.


Die Anlage ist der größte vorkoloniale Steinbau im Afrika südlich der Sahara und einer der ältesten.


Die Stadt war bereits verlassen und dem Verfall preisgegeben, als erstmals Europäer im 16. Jahrhundert auf sie aufmerksam wurden. Irrtümlicherweise wurde sie lange Zeit als Heimat der Königin von Saba gedeutet. Die Ergebnisse der archäologischen Forschung widerlegen diese These jedoch; als Entstehungszeit der Anlage wird die späte Eisenzeit angenommen, was in dieser Region dem 11. Jahrhundert entspricht.


Nachdem Adam Renders (1822–nach 1871) die Ruinen 1868 bei der Jagd wiederentdeckt hatte und behauptete, dass „sie niemals von Schwarzen erbaut worden sein könnten“,[22] zeigte er sie 1871 Karl Mauch (1837–1875) bei dessen vierter Reise im südlichen Afrika. Dieser setzte sie in der Folgezeit mit dem biblischen Goldland Ophir gleich, also 2000 Jahre früher als die heutige Radiokarbondatierung.


Ende der 1990er Jahre wurde die Ruinenstädte von vergleichsweise vielen Touristen besucht: über 150'000 Besucher stapften hier 1998 durch die Gemäuer. Aufgrund der politischen Situation gingen die Besucherzahlen in den Folgejahren drastisch zurück, so waren es 10 Jahre später, 2008, gerade mal rund 15'000 Touristen.


Panorama von der Anlage "Great Enclosure".






Dass ich die europäischen, ägyptischen und mesoamerikanischen Ruinenstätten aufsuchen würde, war mir immer klar - aber dass ich eines Tages auch vor diesem Turm in Zimbabwe stehen würde hätte ich wenige Jahre zuvor nicht erwartet.


Unterwegs in der Ruinenanlage von Great Zimbabwe




Ein kleines Show-Dorf der Shona mit Show-Tanz befindet sich ebenfalls auf dem Gelände.


Das Volk der Shona lebt schon seit langer Zeit im östlichen Bereich Zimbabwes und dem angrenzenden Teil von Mozambique. Zur Zeit verfügt dieser Bantu-Volksstamm über etwa 9 Mio Menschen.








Eine weitere gemauerte Anlage befindet sich auf dem Berg, sie wird als "Hill Complex" bezeichnet. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um auch dort noch hinaufzugehen (wobei ehrlich gesagt durchaus genug Zeit gewesen wäre, denn wir hatten später noch einige Freizeit auf dem Campingplatz).




Ein Rundgang durch das Lake View Resort, auf dessen Campingplatz wir übernachteten, lässt mich erneut daran zweifeln, ob die Übernachtung im Rotel wirklich empfehlenswert ist... das hier sieht viel gemütlicher aus. Da ich abends noch arbeiten musste und ich im Resort im Gegensatz zum Campingplatz Internetempfang hatte, nahm ich mir für eine Nacht ein Zimmer für 15 USD.


Blick von unserem Campingplatz auf den Mutirikwi Stausee


Sonnenuntergangsstimmung in Zimbabwe
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