Danke,
take off für die Vorlage mit dem nächtlichen Besuch. Davon ahnten wir bis dahin noch nichts.
Auf dem Weg von St. Lucia zum Hluluwe iMfolozi Nationalpark sind wir wieder durch unser tolles
Mtubatuba gekommen, die Kleinstadt, die so aussieht, wie sie klingt. Nach einer Irrfahrt durch das Verkehrschaos finden wir eine Tankstelle, wo man uns den Weg zum Pick'n'Pay weist, wo wir uns endlich mit Essensvorräten und Savanna Dry ausstatten.
Über unsere ersten Tiersichtungen im Park hat ja Moose schon ausgiebig berichtet. Die Hütte im Mpila-Camp ist sehr geräumig und hervorragend ausgestattet. Bei dem etwas trotteligen Zebra im Camp handelt es sich übrigens um ein
Burchell-Zebra. Im Gegensatz zu den anderen (Hartmann-)Zebras hat dieses nicht die Existenzkrise durch die ständige Frage, ob es nun schwarz mit weißen oder weiß mit schwarzen Streifen ist. Zwischen den schwarzen sind nämlich noch braune Streifen, damit ist es eindeutig weiß mit schwarzen und braunen Streifen und erfreut sich daher deutlich besserer seelischer Gesundheit.
Am Nachmittag hatten wir uns noch mal nach dem Sonnenuntergang...
auf den Weg zu einem kurzen Gamedrive gemacht und wurden auf den letzten Drücker für die Mühe belohnt: auf unserer Reise hatten wir noch öfter Rhinos gesehen, aber das hier war schon sehr nahe und beeindruckend:
besonders da es mal entgegen seiner Gewohnheit
nicht die ganze Zeit den Kopf am Boden gehalten, sondern mal nach oben geschaut hat. Ist ja auch anstrengend mit dem schweren Kopf. Dafür streckt es uns noch die Zunge heraus!
So, jetzt aber schnell zurück ins Mpila Camp, zwei saftige große Spieße wartet schon darauf, von uns gegrillt zu werden.
Trotz ihrer Weigerung, zu kooperieren, brennen die Holzkohlenbriketts dann doch irgendwann, dabei geben sie großzügige Rauchwolken ab. Wir verfeuern erst mal den Rest, den unser Vorgänger dagelassen hat, leider haben wir den gleichen Mist auch selber gekauft. Es dauert lange, bis wir endliche eine ansehnliche Glut haben und dann kommen die Spieße endlich auf den Braai. Man muss sich eben erst wieder einüben und die echte Holzkohle, die wir dann im späteren Verlauf der Reise benutzen, funktioniert auch viel besser.
Leider haben wir uns mit den Spießen auch neugierige Besucher ins Camp geholt. Sonst fahren wir ja immer den ganzen Tag durch den Busch und gucken uns dumm und dusselig auf der Ausschau nach Tieren, und hier kommen sie direkt vor die Türe. Aber
die hätten es nicht sein brauchen: der Südafrikaner nebenan ruft irgendwas mit "Heiiiinaaa" und er hat
nicht seine Frau zum Essen gerufen. Als wir mit unserer Taschenlampe dahin leuchten, wo er mit seiner hinleuchtet, funkeln zwei Augenpaare grünlich-bedrohlich zurück. Was sich uns dann nähert, hat ungefähr die Größe eines ausgewachsenen Schäferhundes und sieht auf den ersten flüchtigen Blick auch wie Nachbar's Lumpi aus. Langsam dämmert mir, dass unser Abendessen in ernster Gefahr ist. Dabei brutzelt das etwas zähe, vorgekochte Kassler-ähnliche Fleisch, das wir in geistiger Umnachtung gekauft haben, träge vor sich hin und will und will nicht knusprig werden. Kann es auch nicht, aber "Heiiiiina" & Co. ist das egal. Jetzt erst merke ich, dass dieses Tier genauso aussieht wie das Plüschtier, das wir im Flughafen Windhoek auf der Rückreise im Januar 2011 gekauft hatten. Ach Du Schreck
eine Tüpfelhyäne bzw. zwei davon! Dann fällt mir der Roman "Schiffbruch mit Tiger" bzw. der Film "Life of Pi" ein und mir dämmert, dass diese Tiere im Prinzip Fleischwölfe auf vier Beinen sind und aus mir und meinem tapfer verteidigten Grillgut ohne Probleme Kleinholz machen können. Machen sie aber nicht, denn der grelle Schein meiner
Surefire ist den beiden dann doch irgendwie suspekt und sie ziehen sich zurück, nicht ohne unser kostbares Abendessen im Augenwinkel zu behalten, das wir dann, nachdem es endlich halbwegs durch ist, im Schutze unserer Hütte genießen.
Vor dem Schlafengehen zeigt sich der afrikanische Himmel dann noch mal von seiner besten Seite.
Deshalb sind wir ja auch hier!