26.8.12
Früh stand ich wieder auf der Terrasse und genoss den Sonnenaufgang.
Heute schauten ein paar Impalas bei Wasserloch vorbei.
Sonst war es ruhig bis auf diese beiden Gesellen.
Nach dem Frühstück war es Zeit aufzubrechen. Gut 150km lagen vor mir und bis 13:00h musste ich am Grenzübergang nach Botswana sein, um von einem Ranger des Mashatu Game Reserve abgeholt werden sollte. Die Getränkerechnung musste ich nicht bezahlen, weil ich mich bereit erklärt hatte, für die Lodge ein bisschen Taxi zu spielen, indem ich Christine (die Schweizerin) mitgenommen habe bis zum Parkplatz im Tal. Sie hatte sich mit ihrem Corsa (zu recht) nicht die Rüttelpiste den Berg hoch gewagt.
Nachdem ich die Schotterpiste hinter mir gelassen hatte, bin ich über die R522 und 521 nach Norden Richtung Botswana gefahren. Die Wegbeschreibung, die ich hatte, warnte vor vielen tiefen Schlaglöchern und am Straßenrand standen überall Schilder die vor Potholes warnten. Die Straße war aber frisch asphaltiert und es kam kein einziges Schlagloch. Als die Schilder aufhörten, kamen
die Schlaglöcher. Gleich das erste war 20 cm tief und ging quer über die gesamte Straße. Da ich auf dem schönen neuen Asphalt 100 gefahren war, konnte ich nicht mehr schnell genug bremsen und es wurde ziieeeemlich laut im Auto. Aber Reifen und Stoßdämpfer haben zum Glück gehalten. Ab da bin ich statt 100 eher Slalom mit 30 bis 40 km/h gefahren. Trotzdem war ich schon um kurz nach 11:00h an der Grenze. Aber das Auto auf Mashatu stand schon bereit. Nachdem ich Emigration und Immigration in separaten Häuschen hinter mich gebracht hatte, habe ich mein Auto auf einem Parkplatz noch auf dem Gelände der Grenzstation abgestellt und die Fahrt ging im offenen Landrover weiter zur Lodge. Mein Guide hieß Dix und erzählte mir schon auf der Fahrt einiges über das Reserve. Angekommen habe ich mein Zimmer bezogen – ziemlich nobel, allerdings eher modern als im Safari-Look.
Da ich so früh da war, hatte ich genug Zeit für eine kleine Siesta bevor es zum 'High Tea' einen Happen zu essen gab. Danach ging es zusammen mit einer belgischen Familie, Dix und einem Spotter auf den ersten Game Drive. Als wäre die Dramaturgie so geplant gewesen, sahen wir erst Kudu und Elen-Antilopen.
Später lief uns noch eine junge Giraffe über den Weg.
Das war aber nur das Vorspiel für das erste absolute Highlight. Am Rande eines ausgetrockneten Flussbetts lag ein ziemlich aufgeblähter Kadaver eines Elen-Bullen. Drum herum lagen im Schatten einige faule und vollgefressene Löwen. Der „Chef“ war eigentlich nur noch in der Lage zu hecheln
und maximal noch den Kopf zu schütteln.
Ansonsten hat er sich nicht mehr gerührt. Eine der Löwinnen tat uns dann aber doch noch den Gefallen, eine kleine Zwischenmahlzeit einzulegen. Die folgenden Bilder sind sicher nicht unbedingt schön aber so ist halt die Natur. Seid froh, dass Fotos keine Gerüche übertragen können
Irgendwann hatte auch sie den Hals oder eher den Bauch voll und schleppte sich zurück in den Schatten zu den anderen.
In der gesamten Umgebung saßen natürlich schon die Geier und warteten darauf, dass die Löwen den Kadaver alleine ließen.
Nachdem wir die Löwen verlassen hatten, waren wir nur ein paar Minuten unterwegs als wir auf eine Gepardendame mit 5 fast erwachsenen Jungen kamen. Wow!
Im schönsten Abendlicht spazierten sie durch die trockene Ebene, machten da und dort Pause, spielten ein wenig miteinander nd störten sich überhaupt nicht an den inzwischen 3 Landies die um sie herum standen.
Schon beim ersten Gamedrive 6 Geparden auf einen Haufen – Wahnsinn!
Und das war immer noch nicht alles. Kurz nachdem wir die Gepardenfamilie verlassen hatte, fingen Dix und unser Spotter an zu diskutieren und zu zeigen. Kurze Zeit später sahen auch wir, was die beiden schon aus der Ferne erkannt hatten. Ein junges Leopardenmännchen lag am Ufer des ausgetrockneten Flusses. Zuerst weigerte er sich beharrlich sich überhaupt zu rühren.
Aber schließlich hob er in einem Ausbruch von Aktivität zumindest einmal den Kopf.
Auf dem Rückweg sahen wir dann nur noch ein paar Impalas und Baboons aber ich war sowieso restlos glücklich. In so kurzer Zeit habe ich noch nie so viele tolle Sightings erlebt.
Beim Abendessen habe ich zu Dix gesagt, dass er die Messlatte für sich selber ziemlich hoch gelegt hatte, weil wir solche Sightings jetzt bei jedem Drive erwarten würden. Er hat mich nur verständnislos angeschaut und gesagt „Natürlich! Kein Problem.“
Schauen wir mal, ob er nur angegeben hat oder ob es wirklich so weiter gehen würde.