Dienstag, 3. April 2012
Mapungubwe NP
Unterkunft: Leokwe Camp
Kosten: Cottage, ZAR 870,-
Kilometer: 63 km
Diesen Morgen ließen wir geruhsam angehen, genossen die erste afrikanische Freiluftdusche, frühstückten gemütlich und sahen uns noch das Camp ein wenig an. Schon toll so ein Pool mitten zwischen den Felsen.
Zuerst fuhren wir Richtung Main Gate, da wir uns noch für den Night Drive anmelden wollten. Die kurzen Abstecher zum Limpopo Valley View und zum Nwatinugu Wasserloch ließen wir aber nicht aus. Letzteres hatte zwar zurzeit kein Wasser, dennoch zeigten sich drei ausgewachsene Kudubullen in ihrer ganzen Pracht nahe der Pad.
Vom Main Gate fuhren wir die Rundtour weiter entgegen dem Uhrzeigersinn. Teilweise sah man links und rechts des Weges Spuren, wo Elefanten „gewütet“ haben mussten. Zwei Singhabichte versuchten einen Greifvogel (ein junger Tawny Eagle?) zu attackieren.
Kurz vor der Zebra Pan waren sie dann da: Die ersten Elefanten in diesem Urlaub! Während 3 der riesigen Dickhäuter genüsslich fraßen, machte sich wenige Meter weiter ein stattlicher Elefantenbulle an einem Baobab zu schaffen.
Der Weg zum Confluence Viewpoint war teilweise recht holprig, aber für unseren kleinen Terios kein Problem. Ein kurzer Fußweg führte zu den verschiedenen Viewpoints und die Aussicht war überwältigend. Der Limpopo River führte Wasser, aber der Shashe River, Grenzfluss zwischen Botswana und Zimbabwe, war total ausgetrocknet. Unten im Limpopo-Tal trottete ein großer Elefant gemütlich entlang. Es war schon sehr beeindruckend, von SA aus auf die anderen beiden Länder zu schauen. Hier wollte ich morgen Abend noch einmal zum Sonnenuntergang hin, das war sicher! Vor dem Urlaub hatte ich mir diesen Ort schon aus Casimodos Reisebericht als „Geheimtipp“ herausgeschrieben, danke dafür
Richtung Treetop Walk sahen wir wieder einige Tiere und am Hide konnten wir unzählige Vögel, ein Krokodil und einen African Fish Eagle beobachten, den wir zuerst nur hörten, der sich dann aber erhob und über den Limpopo flog.
Nun war es an der Zeit wieder ins Camp zurück zu fahren, denn der Night Drive stand ja noch auf unserem Programm. Bisher hatten wir bei Night Drives nicht unbedingt das große Glück mit Tiersichtungen. Dennoch finde ich es immer wieder spannend, in der Dunkelheit durch die „Wildnis“ zu fahren. Im Mapungubwe NP finde ich es außerdem toll, dass man vom Leokwe Camp nach Toreschluss zuerst einmal mit dem eigenen Auto zum Main Gate fahren darf, so dass man schon den ersten „Night Drive“ alleine hat.
Wir brachen um 18:30 Uhr auf und da war es auch schon recht dunkel in dieser Jahreszeit. Um 19:30 Uhr begann dann unsere gebuchte Tour. Eigentlich sollten noch 2 weitere Personen mitkommen, aber sie sind nicht erschienen. Auch nicht schlecht, sozusagen ein „Private Night Drive“.
Unser Guide war total nett und glaube ich sehr angetan davon, dass wir nicht unbedingt Löwen sehen wollten. Er erzählte uns, dass die meisten Touristen bei der Frage was sie sehen wollten, immer nur „Löwen“ als Antwort gaben. Wir hatten unsere Löwen ja schon im Pilanesberg NP gesehen und waren sicher, dass wir im Krüger-Park noch unzählige Löwen sehen würden
Und so war der Drive einfach nur gigantisch, denn so viele Tiere hatten wir nachts noch nie gesehen: Die üblichen Verdächtigen wie Scrub Hares, Impalas, Gnus und Zebras durften natürlich nicht fehlen. Schlafende Giraffen, die auf dem Boden lagen, Elandantilopen, die in der Stille der Nacht mit den Hufen klickend umherzogen, ein White Rhino, das an einem Wasserloch seinen Durst stillte (eines von fünf Rhinos in Mapungubwe!) und zwei Black Eagle in ihrem Horst an der Felswand. Dann sahen wir noch Paviane, die tagsüber recht munter, draufgängerisch, ja teilweise schon frech sind, und in der Nacht wie „kleine Hosenscheißer“ auf den winzigsten Felsvorsprüngen Schutz vor Leoparden suchten. In den Felsen, in Bäumen und auf den Berghängen funkelten immer wieder die Augen von Antilopen, African Civets und Genets. Es war wirklich ein wundervoller Night Drive!
Auf dem Rückweg zum Camp, den wir wieder mit unserem eigenen Auto fahren durften, sahen wir noch einmal Zebras und Impalas. Auf unserer Terrasse erzählten wir noch ein wenig von unseren heutigen Erlebnissen und hörten auf einmal Geräusche. Schnell die Taschenlampe geholt und hui, Wasserböcke grasten genüsslich vor unserem Chalet. Da nahezu Vollmond war, konnten wir sie im Mondschein noch eine lange Zeit beobachten. Was für ein Tag!
Liebe Grüße
Kathy & Marco