Montag, 2. April 2012
Marakele NP – Mapungubwe NP
Unterkunft: Leokwe Camp
Kosten: Cottage, ZAR 870,-
Kilometer: 460 km
Bereits früh am Morgen belagerten viele Vervet Monkeys das Küchenzelt, hüpften über die Zeltplanen und hofften auf Essen. Doch nicht mit uns, wir hatten gelernt!!! Zum Abschied von Marakele zeigten sich noch einmal alle: der Buschbock, die Warane, der Francolin und die großen Welse.
Zum letzten Mal ging es die holprige Piste hinab zum Big-Five-Gate. Und dieses war… defekt!!! Super, heute hatten wir eine lange Strecke vor uns, sind extra früh aufgestanden und jetzt das. Auf der anderen Seite des Gates sahen wir, dass wohl jemand die komplette Toröffnungsanlage niedergefahren hatte. Auf unserer Seite hing ein Zettel: „Tor defekt“ – den Rest konnten wir nicht entziffern. Na klasse! Anruf per Handy auf der „Notfallnummer“ – keiner ging ran. Somit warteten wir einige Zeit, doch es kam kein Auto, wir standen da, noch immer in der Big-5-Section. Nach einiger Zeit beschlossen wir, dass doch jemand (Marco
)aussteigen musste, um das Tor zu öffnen. Hui, Elektrozaun links, Elektrozaun rechts, aber einem Elektriker mag das ja nichts anhaben…
Eintrag von Marco aus dem Roadbook: Nach einer Weile öffnete ich das Gate mit dem Fuß (Elektrozaun) auf der anderen Seite konnten wir dann den Zettel lesen: „Tor mit Hand öffnen“.
Toll, das hätte man ja auch auf die andere Seite des Gates schreiben können und alle Aufregung wäre umsonst gewesen
Weiter ging es dann zum Main Gate, wo wir noch weitere Tiere und eine Giraffe sahen, die vermutlich einen Dorn verschluckt hatte und immer würgte. Hier in Deutschland kann man einen Tierarzt verständigen, mit seinen Haustierchen dorthin gehen, aber in Afrika??? Sie tat mir richtig leid…
Nachdem wir Marakele verlassen hatten fuhren wir nach Thabazimbi und weiter nach Lephalale. Einige Kilometer vor Lephalale entdeckten wir einen Shop, der Wildfleich verkaufte. Dort deckten wir uns mit tollen Sosaties, Game-Burgern, Boerewors und Billtong ein. In Lephalale kauften wir die restlichen fehlenden Dinge und brauchten mal wieder Bargeld. Am ATM am Pick´n´Pay war eine riesige Schlange, nächster Automat leer, nächster Automat… leer… Es war Monatserster und auch direkt bei der Bank war eine Schlange, die ich in Deutschland nie zuvor an einer Bank gesehen hatte! Ein paar wenige Rand hatten wir noch und beschlossen, nicht eine Stunde in der Schlange anzustehen.
Also fuhren wir weiter Richtung Alldays. Kurz nach Grobler´s Bridge wurde die Straße schlechter, die Schlaglöcher waren so groß, dass man darin hätte verschollen gehen können. Total abgelenkt von den Potholes kam irgendwann der Blick auf die Tankanzeige. Heute Morgen war noch alles okay, der Tank meeehr als halb voll. Mit einem Schlag ging die Anzeige gegen Null, die Tankleuchte sprang an und es waren noch über 50 Kilometer bis zur nächsten Tankstelle. Na, das fehlte heute ja gerade noch.
Ich sah mich schon mit unserem ganzen Hab und Gut mitten in Afrika stehen, während Marco irgendwo Benzin besorgte, mit dem wenigen Bargeld, das wir noch hatten. Wir zählten jeden Kilometer, den wir näher an eine Tankstelle kommen würden. Die Nadel der Tankanzeige war schon lange am Anschlag, bis die ersten Anzeichen einer Siedlung kamen. Alldays, juhu und direkt am Ortseingang eine Tankstelle!!! Viel weiter wären wir wohl nicht mehr gekommen und die letzten Kilometer waren Anspannung pur!
Das Auto getankt und am ATM auch noch Geld bekommen, fuhren wir entspannt und glücklich Richtung Mapungubwe weiter.
Am Gate checkten wir ein und fuhren zum Leokwe Camp. Der Weg dahin war komplett anders als die Pads im Marakele NP. Es erinnerte ein wenig an die Kalahari, roter Sand und karge Vegetation.
Dann sahen wir unser Chalet, das einfach nur traumhaft war.
Wir relaxten auf der Terrasse, richteten das Grillfeuer und brutzelten Kudu-Spieße, Eland-Wurst, Gemüse und Knoblauchbrot. Nach dem Abendessen genossen wir die Stille auf der Terrasse, schauten die Sterne und lauschten den Geräuschen. Plötzlich hörten wir etwas näher kommen. Im Schein der Taschenlampe stand eine African Civet. Hatte sie den Duft unseres Grillfleischs in die Nase bekommen?
Liebe Grüße
Kathy & Marco