Fortsetzung, 6.Teil
Auf einer kleinen Erhebung gucken viele Rücken aus den Büschen: Red Hartebeest, Zebras und Kudus spielen Verstecken. Insgesamt sind es sicher 80 Tiere.
Im Gras liegt gut getarnt der Nachwuchs.
Unterhalb des Zuurberg Lookout entdecke ich einige Elefanten. Nichts wie hin! Auch sie frühstücken in aller Seelenruhe vom saftigen Grün.
Wir sind begeistert von Allem, was uns geboten wird. Wir fahren nun zum Main Camp, denn auch wir bekommen langsam Hunger. Es ist 10.15 und auf dem Parkplatz ist es ziemlich trubelig. Sofort freuen wir uns, dass wir im anderen Camp „zu Hause“ sind.
Der Picknickplatz ist aber kaum besucht und wir lassen uns Kaffee und Müsli schmecken. Danach sehen wir uns noch ein bisschen im Shop und Interpretative Centre um.
Um 11.45 fahren wir wieder los. Wir wollen westlich um den Park herum fahren und durch das südliche Gate zum Camp. Im Dorf Addo biegen wir auf die pad ab, die den Park durchquert. Sofort sind wir auf der Rüttelpiste. Die Abzweigung, die dann direkt an der westlichen Parkgrenze und dem Sundays River entlang führt, finden wir nicht. Und bei der momentanen Qualität der pad wollen wir diesen Versuch so schnell wie möglich beenden. Also bleiben wir auf der Querstraße und fahren weiter zum westlichen Gate. Für die wenigen Kilometer vom Gate am Main Camp bis zu diesem Gate brauchen wir 35 Minuten. Bis zum Matyholweni Camp brauchen wir für die Strecke insgesamt 80 Minuten. Das geht also kaum schneller, als von Nord nach Süd durch den Park híndurch.
Die Entfernung zwischen den Camps im Park beträgt 39 km, dafür sollte man 1,5 Std. einplanen.
Im Park treffen wir dann noch mal auf einen Elefanten. Er taucht unvermittelt aus dem dichten Busch auf und will direkt auf unserer Höhe die pad queren. Nein, ein Foto kriegt ihr von mir nicht!
Dann kommen die üblichen Verdächtigen: Warthog, Kudus, Red Hartebeest, Grey Heron und ein Büffel.
Ich habe den Park mittlerweile auf „Warthog Park“ umgetauft.
In den anderen Parks heisst es nach einiger Zeit meist „ach, schon wieder Springböcke... Schon wieder Impalas...“ Hier haben diese Rolle die Warthog eingenommen. Und alle Warthog sind hier im Addo ausgesprochen gelassen. Bisher sahen wir sie meistens schnell weg rennen, hier können wir teilweise 10 Minuten direkt neben ihnen stehen. Super!
An Vögeln sahen wir heute Vormittag noch: Drongo, Hoopoe, Reiher, Blacksmith Lapwing, Bokmakierie, Mousebirds, Spotted Thick-Knee, sowie viele Pied Crow, Black Crow und White-necked Raven.
Zurück im Camp gibt es einen Snack, ein Nickerchen und einen Kaffe in zwitschernder Gesellschaft auf der Terrasse.
Die Tagebücher werden auf den neuesten Stand gebracht und ich bereite das Abendessen vor: Maiskolben vorkochen und Steaks marinieren. Hmmm!
Die Temperaturen hier sind genial: Die Nächte kühl, aber nicht kalt und tagsüber haben wir bei fast wolkenlosem Himmel und leichtem Wind 24°. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum wir so viele Tiere sehen: Es ist nicht mehr so heiss.
Um 15.15 sind wir wieder auf pad. Wir fahren noch einmal den Mbotyi Loop, freuen uns über die Landschaft und sehen viele Warthog. An der Einmündung zum Hauptweg stehen Elefanten.
Am Ngulube Loop begegnen wir Red Hartebeest, Warthog, Reiher, Hoopoe, Drongo. Und wir sehen die Hinterlassenschaften der Elefantengruppe von gestern Nachmittag. Na, hier sieht es ja aus...!
Unser Rückzug war wohl eine weise Entscheidung.
Neben dem Hauptweg steht dann ein Büffel im hohen Gras. Auch er ist völlig entspannt.
Wir fahren eine Weile neben ihm her und kehren dann um zum Vukani Loop.
Dort steht in der Ferne ein Elefant, am Loop treffen wir auf Schakale, Zebras, Warthog, Strauße und Kudu. Ein schöner großer Kudubulle humpelt leider.
Wir biegen dann noch einmal ab in Richtung Norden und treffen an der Kreuzung mit dem Mbotyi Loop, wie erhofft, wieder Elefanten. Leider hält er immer nur den Allerwertesten ins Licht.
Ach, was für ein schöner Tag!
Auf dem Rückweg zum Camp läuft uns wieder der verletzte Büffel von gestern über den Weg. Die Wunde blutet heute stärker, er lässt sich von uns aber nicht stören.
Und noch mehr Warthog und Kudu sind auf Wanderung.
Um 18.00 sind wir wieder im Camp und packen gleich unsere Sachen für das Abendessen.
Unsere Freunde sind ganz begeistert von ihrer „Ausbeute“: Sie sahen mehrere Elefantengruppen, zwei davon an den Wasserlöchern.
Vom Grill gibt es heute Steak, Ostrichfillet und Mais mit Griechischem Salat. Dazu passt der Anura Legato sehr gut. Geht es uns doch gut!
Unser Patensohn klappt direkt nach dem Essen auf dem Sofa um und schläft, während wir noch aufräumen und sogar bis 22.30 schwatzen. Aber dann verlangen die Augen nach ihrem Pflegeprogramm.