THEMA: Reisebericht Katzen und Mäuse unfenced in SA
21 Apr 2012 16:23 #232976
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  • casimodo am 21 Apr 2012 16:23
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Kapama Buffalo Private Game Reserve Teil 2/3

Heute ist klassischer Private Game Lodge Alltag angesagt. Der Weckservice funktioniert gnadenlos, um 5 Uhr irgendwas klingelt das Telefon: „Goood Mooooorning Miiiisteeer“ OKOK, sollen wir liegenbleiben ??? Es ist doch Urlaub, oder warum tun tun wir uns das an ?

Also ab ins Bad, dann im Dunkeln unter den Spinnen durch zum Kaffeetrinken.

Und los geht’s mit nur drei Amis, den knutschenden Südafrikanern und uns beiden. Die Wolken haben sich verzogen und der Cruiser fährt durch das warme Morgenlicht auf Tiersuche.

Und langsam dämmert es mir, dass der Regen und der Wind die Spinnennetze zerstört hat und diese bereits neu aufgebaut wurden.

Und zwar alle hundert Meter quer über die Pad. Ein Photo gibt’s davon nicht, aber die hinten (also oben) sitzenden Südafrikaner sehen es auch nicht ganz so locker wie der Tracker und der Ranger. Mit 40-50 Sachen heizt Cullin in die Monsterspinnen rein und einige Male verschwinde ich im Fußraum mit lautem Oooooh, dass von der letzten Bank wiederholt wird ! Cullin schüttelt nur noch den Kopf. Vor Löwen müsst Ihr Angst haben, davor doch nicht !

Heute ist Spinnentherapie angesagt, ich will es vorwegnehmen: Der ganze Busch ist voll von Netzen und deren Eigentümer. Gott sei Dank gibt es den Tracker, der alle abbekommt.

Die ganzen Sichtungen kommentiere ich jetzt nicht und lasse Bilder sprechen.







Der kleine Löwe flüchtete leider sofort, deswegen gibt es ihn nur von hinten:

Nach der Rückkehr und dem ausgiebigen Frühstück vom guten Buffet ruhen wir kurz, dann holt uns ein hühnenhafter Ranger zum gebuchten Besuch des Hoedspruit Endangered Species Centre ab. So 20 Minuten geht es quer durchs Game Reserve, wo er uns im Centre abliefert.

Nach Besuch des Curio Shops wird ein interessanter Film über das Projekt gezeigt. Auch auf das Thema Poaching wird eingegangen. Leider wurde auch ein dort großgezogenes Rhino mit einem Stummelhorn getötet. Das Centre kümmert sich um Tiere aus nicht artgerechter Haltung und Waisen.

Dann fährt uns ein Ranger durch mehrere zooartige Gehege mit Löwen, Hornbills, Caracals, zig Geparden und einem Vulture Restaurant durch.
Dort stinkt es nach Verwesung, die Szenerie ist schon etwas gruselig.



Dann geht es durch ein Gepardengehege zu den Wildhunden.

Die bisherige Fahrt war doch eher langweilig, dieser Teil ist jetzt sehr interessant. Das Hunderudel schläft unter einem Baum. Bei unserer Ankunft werden sie wach. In längerem Ritual begrüßen sie sich alle liebevoll, Strecken sich und obwohl wir in Hluhluwe schon welche gesehen hatten, merken wir erst jetzt, dass es doch recht große Tiere sind.


Dann kommt ein Gepard an den Zaun und faucht die Hunde an. Es gibt einige interesante Szenen, in der freien Wildbahn würde sich das so sicher niemals abspielen.


Dann sind wir froh, wieder zurückfahren zu können. Noch einmal würden wir das Centre nicht besuchen, obwohl es bestimmt einem guten Zweck dient.

Ich lege mich nochmal ab, während Kerstin im hohen Gras fressende Nyalas und schöne Vögel beobachten kann.




Nach dem Kaffe geht’s zum nächsten Gamedrive, wo wir auf die neuen Gäste, eine junges japanisches Pärchen treffen. Ich stelle uns vor und frage „are you afraid of spiders ?“
„Yeeees!“. Kurze Zeit später wissen die beiden, warum ich das gefragt habe. Mehrmals zischen wir knapp unter den Netzen durch und müssen die Köpfe einziehen. An einem Wasserloch sichten wir trinkende Breitmaulnashörner.

An einem weiteren Wasserloch steht eine wie immer stinkende Büffelherde. Die mächtigen Tiere sind von tausenden von Fliegen und Madenhackern umgeben.

Der eine Büffel ist nicht ganz so gut erzogen und pinkelt seinen Nachbarn genüsslich voll:



Nach dem leckeren Gin Tonic als Sundowner sehen wir noch kurz drei Löwen, nur von dem männlichen gibt es ein halbwegs brauchbares Photo.


Cullin pflückt später noch ein bildschönes Chamäleon von einem Busch, es wird uns immer ein Rätsel bleiben, wie es den Rangern gelingen kann, die Tierchen zu finden.

Zufrieden geht es heute in die Lapa, wo es ein Grillbuffet gibt. Bis spät in die Nacht reden wir mit Cullin und den Japanern. Die sind nett, können aber leider nicht so gut englisch. 11 Tage Urlaub bekommen diese im Jahr, was haben wir es gut ! Gegen 23:00 Uhr geht es ins bequeme Bett. Die letzte Nacht des Urlaubes. Was haben wir wieder alles erleben dürfen ! Hoffentlich klappt jetzt auch noch die morgige lnage Fahrt nach JoBurg ! Wird schon klappen..... erst einmal die Augen zu machen, wir sind seeeehr müüüüdeee......
Anhang:
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:35 von casimodo.
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21 Apr 2012 22:10 #233037
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  • casimodo am 21 Apr 2012 16:23
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Kapama Buffalo / Fahrt nach JoBurg OR Tambo und Heimflug
Distanz 454 KM

Das letzte Mal Aufstehen, die Sachen sind schon gepackt ! Mit gemischten Gefühlen geht es zum Gamedrive, denn die über 400 KM nach JoBurg stehen uns ja noch bevor. Bis 16:00 Uhr müssen wir das Auto zurückgeben, hoffentlich geht alles Glatt !

Zum letzten Mal geht es mit Cullin und den Japanern auf Gamedrive.

Das südafrikanische Turtelpärchen bleibt lieber im Bett. Sie sollten es bereuen ;-) Heute hat er es sich in den Kopf gesetzt, selbst Löwen zu tracken. Gestern Abend durften wir erst sehr spät zur Löwensichtung im Dunkeln. Eine Rangerin hatte alle Regeln verletzt und hatte kein Platz für uns gemacht. Immer nur 2 Autos dürfen sich an einer Sichtung aufhalten. Der die Sichtung entdeckt hat, darf so lange bleiben wie er möchte, die anderen machen nach einigen Minuten Platz. Die Koordination läuft für die Safarigäste unbemerkt über Funk und Kopfhörer ab. Über eine Stunde verfolgt der Tracker die Spuren eine kleinen Löwenrudels. So richtig glauben wir ja nicht an den Erfolgt doch schließlich biegt Cullin offroad ab. Über Gebüsch und kleine Bäume und wieder zwischen Spinnen durch geht es im Unterholz auf Löwensuche.

Die Japaner sind sichtlich beeindruckt, wir kennen das ja schon von einigen Urlauben. Und da sind sie.

Von hinten hören wir nur „oouooouuouu“ Zwei Bilderbuchlöwinnen und ein junges Männchen.


Einige Minuten gehen die drei ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, dann wird sich gestreckt und die zwei Löwinnen begrüßen sich liebevoll mit Schnauzestupsen und kurzem Körperkontakt. Die eine Dame hinkt und es ist eine tolle Erfahrung zu sehen, wie rücksichtsvoll die zwei gesunden auf sie achten. Auch das Männchen wird begrüßt und dann laufen die drei ganz langsam vor uns her durchs Unterholz. Und Cullin folgt langsam.

Keiner achtet mehr auf die Spinnen oder Stabschrecken, die immer Mal an der Reling des Autos landen. Es ist ein einmaliges Erlebnis. Nach einigen hundert Metern legen sie sich unter einen kleinen Baum. Und wir stehen direkt daneben, die Köpfe eingezogen, denn wir stehen Mitten im Baum zwischen den unteren Ästen. Die verpennten Raubtiere gähnen. Sie sehen normalerweise sooo harmlos aus, wie Miezekätzchen...

Aber wenn man das Gebiss sieht, merkt man erst, um welch gefährliche Waffen es sich da handelt.


Nach einer Weile laufen die drei noch bis zu einem kleinen See, dann machen wir Platz und drinken Kaffee. Cullin läuft gelangweilt wirkend in den Busch und kehrt nach einigen Minuten mit einem Prachtexemplar an Spinne zurück.

Sie läuft relaxed über seine Hand und ein kleines Stöckchen.

Er erklärt uns einiges aus dem Spinnenleben und wir hören fasziniert zu. Die Japanerin traut sich nicht heran, da habe ich Verständnis dafür. Vor dem Urlaub hätte ich das elegante Tier niemals aus einem Meter Entfernung anschauen können. Jetzt bin ich kurz davor, sie selbst einmal auf die Hand zu nehmen. Vielleicht im nächsten Urlaub ;-)

Vorbei an einem See mit Hippos, Marabus und einer Giraffengruppe geht es zurück zum Camp.


Wir verabschieden uns von den Südafrikanern, checken aus, nehmen die Lunchpakete in Empfang und fahren mit wehmütigem Gefühl los in Richtung Joburg. Die Straßen sind gut ausgebaut, zum Teil vierspurig und es hat am Sonntag wenig Verkehr. Problemlos geben wir das Auto in Joburg ab. Es hat uns bis auf das kleine Problem mit dem Kühlschrank und die losvibrierten Schrauben gute Dienste geleistet.

Wir begutachten noch die abfahrfertige Wagenflotte, sie machen alle einen sehr guten Eindruck.

Nach dem Check Inn essen wir mit Blick aufs Vorfeld noch lecker, dann geht es in den Lufthansa A380 in Richtung Frankfurt.

Der ist im Vergleich zum Emirates A380 enger bestuhlt. Nach einem ereignislosen, ruhigen Flug landen wir um 05:20 Uhr am Morgen in Frankfurt.

Ein wunderschöner Urlaub geht zu Ende.

Fazit der Reise:

Auf unsere speziellen Wünsche abgestimmt war es eine stimmige Route, natürlich mit einigen Kompromissen. Die Unterkünfte waren allesamt schön. Die Fahrtage vom KTP nach Kuruman und weiter nach Rustenburg waren reines Pflichtprogramm. Alles in Allem war es eine abwechslungsreiche, wunderschöne Reise mit tollen Unterkünften und eindrucksvollen Tierbeobachtungen.

Die Wilderness Camps mit Selbstversorgung im KTP haben uns besonders gefesselt. Weitere Höhepunkte waren Elandsberg im Tankwa Karoo und Leshiba Wilderness und die Tierbeobachtungen in Kapama Buffalo. Wir sind wieder komplett vom Afrikafieber befallen und planen gerade eine große Namibia + Chobe-Tour für 2013.


Vielen Dank an Mike für das schöne Bild von uns in Kiliekrankie :)
Ich schreibe noch eine kurze, bewertende Zusammenfassung der Unterkünfte dann bin ich leider fertig.
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:39 von casimodo.
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