30.12.2011 Johannesburg – Hazyview
"Das Rechts – Links Problem"
Nach einer verhältnismäßig schlafreichen Nacht landen wir kurz nach 8:00 Uhr in Johannesburg. Ein wenig Bange war uns ja schon, schließlich hatten wir im Vorfeld viel über den berüchtigten Flughafen Jo'burg gehört: lange Wartezeiten bei der Einreise, verschollene Gepäckstücke usw. Umso mehr waren wir überrascht, nach 10 Minuten durch die Passkontrolle zu gelangen. (Im Gegensatz zu Namibia war das Verhältnis zwischen RSA Residents und Non Residents komplett verschoben. In unserer Schlange stand einfach keiner.) Und auch am Gepäckband die nächste positive Überraschung – beide Koffer drehen schon ihre Runden. Na gut, bei einem Direktflug ist das nicht unbedingt eine Überraschung, aber in meiner Fantasie sah ich uns schon 3 Wochen in den gleichen Klamotten durchs Land fahren!
Jetzt nur noch das letzte "Hindernis" bewältigen und es geht endlich - on the road.
Der Mietwagen - für uns ja ein heikles Thema! Nachdem wir im letzten Jahr in Namibia statt Toyota Hilux drei Tage VW Polo gefahren sind..
Also ab zu Europcar. Hilft ja nix. Welch vermeintliche Überraschung: alles gut, das richtige Auto ist da und auch das Permit für Swaziland liegt schon bereit. Klasse organisiert, schnell und unkompliziert, nicht mit Namibia zu vergleichen.
Dann nur noch im Parkhaus suchen - und da steht er dann: Unser Daihatsu Terios – ein Traum von einem Auto. Wie gut, dass man in SA nur 120 km/h fahren darf – mehr schafft der nämlich nicht!
Nun geht es los und meine große Aufgabe beginnt: die Navigation.
Bei uns sind die Rollen nämlich klar verteilt: Dirk Pilot – Mandy Co-Pilot. Und da beginnt genau das Rechts-Links-Problem! Karten lesen ist jetzt nicht unbedingt mein Ding – noch schlimmer ist es aber, die Strecke anzusagen – Rechts / Links wo ist da gleich noch mal der Unterschied??? So war in unserem Urlaub der meist gesagt Satz nicht etwa "Oh ist der Süß!", sondern "Jetzt Links – Nein das andere Links!" Genau dieses Talent hat uns in Namibia gleich am ersten Tag einen Umweg von 100 km beschert – immerhin 30% der Tagesetappe! Na, wer kann da mithalten?
Auch jetzt erfüllt es mich noch mit Stolz, dass ich es geschafft habe, uns ohne Fehler zu unserem ersten Ziel, dem Böhm's Zeederberg Country House, zu leiten. Kurz vor 15:00 Uhr fahren wir bei leichtem Nieselregen durch die Einfahrt. Wir werden nett begrüßt und bekommen auch gleich unser Zimmer gezeigt.
Nach einem kurzen Nickerchen erkunden wir das Gelände – ein echtes Paradies für Ornithologen. Wir sind zwar echte Banausen bei der Vogelkunde, aber auch uns faszinieren die Piepmätze in allen erdenklichen Farben. Wir genießen unseren ersten Sundowner (leider ohne Sun) bei einem kühlen GinTonic – wie schön muss es hier erst sein, wenn mal die Sonne scheint!
Nach dem leckeren Dinner...
Vorspeise: Salat mit geräucherter Forelle
Hauptgang: Lammkotlett mit Couscous und Jogurtsauce
Dessert: Pflaumenkuchen mit Vanilleeis
...fallen wir sofort ins Bett und träumen von den Abenteuern, die wir in Südafrika noch erleben werden.