THEMA: Südafrika 2012 - Zwei Seelen in einer Brust
21 Feb 2012 14:23 #225433
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Südafrika 2012 – Zwei Seelen in einer Brust

Nach längerer Forums-Abstinenz (passiv sind wir natürlich täglich dabei) geht es jetzt langsam aber sicher mit unserem Reisebericht los!

Letztes bzw. vorletztes Jahr haben wir Namibia unsicher gemacht – dieses Mal war Südafrika dran. Ein einzigartiges Land mit vielen Facetten!

Wie auch bei unserem Namibia-Bericht zunächst aber die Fakten:

Gebucht haben wir wie auch unsere Namibia-Reise über AfrikaPlus in München. Frau H. hat uns wieder toll versorgt und alles perfekt ausgetüftelt. Unsere Wünsche und viele Einflüsse aus dem Forum (dankeschön!!) wurden berücksichtigt – sie hat ganze Arbeit geleistet.

22 Tage Rundreise, ca. 4.000 km Fahrt + Zwischenflug, 14 verschiedene Unterkünfte.

Reiseverlauf:

29.12.2011 - 1Ü - Flug mit South African Airways von München nach Johannesburg
...zum Bericht
30.12.2011 - 1Ü - Hazyview/ Böhm's Zeederberg Country House
...zum Bericht
31.12.2011 - 2Ü - Balule Wildreservat/ Mohlabetsi Lodge
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
02.01.2012 - 1Ü - Krüger Park/ Olifants Camp
...zum Bericht
03.01.2012 - 1Ü - Krüger Park/ Satara Camp
...zum Bericht
04.01.2012 - 1Ü - Krüger Park/ Lower Sabie Camp
...zum Bericht
05.01.2012 - 1Ü - Swaziland/ Foresters Arms
...zum Bericht
06.01.2012 - 1Ü - Hluhluwe Game Reserve/ Hilltop Restcamp
...zum Bericht
07.01.2012 - 2Ü - St. Lucia/ Avalone Guesthouse
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
09.01.2012 - 1Ü - Umhlanga Rocks/ Sylvan Grove Guesthouse
...zum Bericht
10.01.2012 - Flug von Durban nach Port Elisabeth
10.01.2012 - 2Ü - Addo Elephant Nationalpark/ Addo Main Camp
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
12.01.2012 - 2Ü - Knysna/ Amanzi Island Lodge
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
14.01.2012 - 2Ü - Oudtshoorn/ De Zeekoe Guest Farm
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
16.01.2012 - 2Ü - Franschhoek/ Residence Klein Oliphants Hoek
...zum Bericht 1
...zum Bericht 2
18.01.2012 - 3Ü - Kapstadt/ Ocean View House
21.01.2012 - 1Ü - Rückflug mit South African Airways über Johannesburg nach München

Die einzelnen Unterkünfte und Berichte werden wir dann hier wieder verlinken, so dass der erste Beitrag als Inhaltsverzeichnis dienen wird.

Gleich kommt der erste Tag! Viel Spaß beim Mitreisen!

Schöne Grüße
Dirk und Mandy

P.S.: Warum wir "Zwei Seelen in einer Brust" hatten, erzählen wir natürlich noch...
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:35 von dirkmandy.
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21 Feb 2012 14:47 #225435
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29.12.2011 Flug von München nach Johannesburg
"Endlich wieder Afrika"

Nach entspannten Weihnachtsfeiertagen und dem bangen Blick auf den Wetterbericht (bitte, bitte kein Schneechaos wie letztes Jahr!!) geht es heute endlich wieder nach Afrika. Die Vorfreude ist riesig und die Erwartungen, trotz innerer Mahnung, nicht allzu klein. "Hoffentlich sehen wir mehr als einen Elefanten!" :laugh:

Auf die Packliste haben wir dieses Jahr verzichtet: im letzten Jahr haben wir ja trotz Liste die Hälfte vergessen und als Lodge-Hopper muss man sich da auch deutlich weniger Gedanken machen.

Nun gut, die Koffer sind gepackt und zeigen deutlich unter 20kg an. Ich habe also genug Platz für reichlich Souvenirs. Jetzt muss ich nur noch den Rest des Tages überstehen. Unser Flug geht ja erst um 20:15 Uhr. Wie soll ich das nur schaffen, den ganzen Tag mit nervösem Magen und innerer Anspannung zu überleben?? Ich will jetzt endlich loooossss!!!!

Kaum zu glauben, aber manche Tage haben wirklich 40 Stunden.

Aber es ist endlich soweit und wir stehen am Gate. Natürlich wollen wieder alle gleichzeitig ins Flugzeug – als würde es ohne uns abfliegen. Menschen sind schon eine lustige Spezies :laugh: - immer wieder schön zu beobachten.

Wir nehmen es mit Humor und sitzen fast als Letzte im Flugzeug der SAA.

Kurz Zusammengefasst: Beinfreiheit reicht locker (gemessen an Dirk's 1,81 m), Entertainment-Programm super, Beef lecker, Chicken bäh, Service sehr gut. So bekommt Dirk nach seinem Comingout, noch nie einen Amarula getrunken zu haben, gleich einen Doppelten on the rocks im echten (!!) Glas aufs Haus. Oder sagt man jetzt - aufs Flugzeug? :laugh:

Endlich, Afrika-Feeling macht sich breit...
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:37 von dirkmandy.
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21 Feb 2012 15:01 #225440
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30.12.2011 Johannesburg – Hazyview
"Das Rechts – Links Problem"

Nach einer verhältnismäßig schlafreichen Nacht landen wir kurz nach 8:00 Uhr in Johannesburg. Ein wenig Bange war uns ja schon, schließlich hatten wir im Vorfeld viel über den berüchtigten Flughafen Jo'burg gehört: lange Wartezeiten bei der Einreise, verschollene Gepäckstücke usw. Umso mehr waren wir überrascht, nach 10 Minuten durch die Passkontrolle zu gelangen. (Im Gegensatz zu Namibia war das Verhältnis zwischen RSA Residents und Non Residents komplett verschoben. In unserer Schlange stand einfach keiner.) Und auch am Gepäckband die nächste positive Überraschung – beide Koffer drehen schon ihre Runden. Na gut, bei einem Direktflug ist das nicht unbedingt eine Überraschung, aber in meiner Fantasie sah ich uns schon 3 Wochen in den gleichen Klamotten durchs Land fahren! :laugh:

Jetzt nur noch das letzte "Hindernis" bewältigen und es geht endlich - on the road.
Der Mietwagen - für uns ja ein heikles Thema! Nachdem wir im letzten Jahr in Namibia statt Toyota Hilux drei Tage VW Polo gefahren sind..

Also ab zu Europcar. Hilft ja nix. Welch vermeintliche Überraschung: alles gut, das richtige Auto ist da und auch das Permit für Swaziland liegt schon bereit. Klasse organisiert, schnell und unkompliziert, nicht mit Namibia zu vergleichen.

Dann nur noch im Parkhaus suchen - und da steht er dann: Unser Daihatsu Terios – ein Traum von einem Auto. Wie gut, dass man in SA nur 120 km/h fahren darf – mehr schafft der nämlich nicht!



Nun geht es los und meine große Aufgabe beginnt: die Navigation.
Bei uns sind die Rollen nämlich klar verteilt: Dirk Pilot – Mandy Co-Pilot. Und da beginnt genau das Rechts-Links-Problem! Karten lesen ist jetzt nicht unbedingt mein Ding – noch schlimmer ist es aber, die Strecke anzusagen – Rechts / Links wo ist da gleich noch mal der Unterschied??? So war in unserem Urlaub der meist gesagt Satz nicht etwa "Oh ist der Süß!", sondern "Jetzt Links – Nein das andere Links!" Genau dieses Talent hat uns in Namibia gleich am ersten Tag einen Umweg von 100 km beschert – immerhin 30% der Tagesetappe! Na, wer kann da mithalten? :laugh:






Auch jetzt erfüllt es mich noch mit Stolz, dass ich es geschafft habe, uns ohne Fehler zu unserem ersten Ziel, dem Böhm's Zeederberg Country House, zu leiten. Kurz vor 15:00 Uhr fahren wir bei leichtem Nieselregen durch die Einfahrt. Wir werden nett begrüßt und bekommen auch gleich unser Zimmer gezeigt.





Nach einem kurzen Nickerchen erkunden wir das Gelände – ein echtes Paradies für Ornithologen. Wir sind zwar echte Banausen bei der Vogelkunde, aber auch uns faszinieren die Piepmätze in allen erdenklichen Farben. Wir genießen unseren ersten Sundowner (leider ohne Sun) bei einem kühlen GinTonic – wie schön muss es hier erst sein, wenn mal die Sonne scheint!



Nach dem leckeren Dinner...

Vorspeise: Salat mit geräucherter Forelle
Hauptgang: Lammkotlett mit Couscous und Jogurtsauce
Dessert: Pflaumenkuchen mit Vanilleeis

...fallen wir sofort ins Bett und träumen von den Abenteuern, die wir in Südafrika noch erleben werden.
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21 Feb 2012 20:42 #225494
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31.12.2011 Sabie –> Panoramaroute –> Balule Wildreservat
"Sichtweite unter 20 cm"


Gegen 7:00 Uhr werden wir von Vogelgezwitscher geweckt. Wie schön, mal nicht von einem gellenden Piep-piep – Piep-piep geweckt zu werden und in Hektik aus dem Bett zu springen. So gehen wir es heute auch langsam an und genießen ein ausgiebiges Frühstück. Urlaub.

Wir fahren heute über die Panoramaroute zu unserem nächsten Ziel, dem Balule Wildreservat. Uns ist durchaus bewusst, dass wir bei einem halben Tag maximal einen ersten Eindruck von der Landschaft dieser Route gewinnen können. Aber unser Motto für diesen Urlaub ist "Alles kann – Nichts muss". Wir wollen möglichst stressfrei durch Südafrika reisen. Wenn wir ausschlafen wollen, schlafen wir halt aus. Und wir müssen auch nicht jedes must-have mitnehmen.

Daher haben wir nur 3 Punkte zur Besichtigung herausgesucht. God's Window, Bourke's Luck Potholes und Blyde River Canyon.

Kurz nach 9:00 Uhr starten wir bei grauem Himmel und ahnen schon nichts Gutes. Erstes Ziel: God's Window! Wir biegen also von der Hauptroute ab und fahren die Anhöhe hinauf zum Aussichtspunkt. Nach 100m fahren wir hinein in die dicke Suppe. Doch die Sichtweite sinkt weiter, so dass wir vor lauter Nebel den Nebel nicht mehr sehen können.

Wir sind noch voller Optimismus und reden uns ein, dass hinter der nächsten Kurve bestimmt die Sonne scheint – ja klar!! :S Am Aussichtspunkt erkennt man nicht mal seine eigenen Füße. Resigniert drehen wir um. Da müssen wir uns wohl auch weiterhin mit den Bildern aus dem Forum begnügen. :laugh:

Beim nächsten Punkt, den Bourke's Luck Potholes, haben wir Glück und erwischen eine kurze Sonnenphase. So können wir wenigstens ein Highlight der Panoramaroute bewundern. Mit uns aber auch etliche Andere, manche zur Sicherheit sogar angeleint. Wobei es primär Südafrikaner sind, die Ihren Samstag bei einem Ausflug und Braai verbringen. Dies tut der Schönheit der Landschaft aber keinen Abbruch.








Schon auf dem Weg zum Auto zieht der Himmel wieder zu und so fahren wir ohne weiteren Stopp zum Balule Wildreservat. Am Gate werden wir registriert und zahlen unsere 50 Rand Parkgebühr. Danach fahren wir die ersten Meter Gravelroad diesen Urlaubs - endlich. Und nach weniger als 100 m entdecken wir die ersten Nashörner!! Direkt am Zaun! Sofort stiehlt sich das bekannte Honigkuchengrinsen auf unser Gesicht. Wir sind glücklich – endlich wieder Afrika.



Wir können uns losreißen und sehen auf den 7 km zur Lodge noch Zebras, Giraffen und Impalas – natürlich, Impalas sind überall!

An der Mohlabetsi Lodge angekommen werden wir von Lena mit einem Welcomedrink begrüßt. Und wir haben Glück, um 14:00 Uhr ist Lunchtime und so werden wir genötigt, leckeren Salat und Kuchen mit Vanilleeis zu essen. :laugh:

Dirk freut es, war sein Magenknurren doch schon Kilometer weit zu hören. Einige glauben wahrscheinlich noch heute, hinter dem nächsten Baum hat eine ganze Löwenherde gelegen. :whistle:

Nach dem Essen machen wir uns schnell frisch und lassen das Camp kurz auf uns wirken. Denn um 16:00 Uhr geht es schon los, auf unseren ersten Gamedrive in Südafrika.







Wir sitzen zu sechst im Safari-Land Rover. Nick, unsere Guide, gibt uns noch eine kleine Einweisung: nicht während der Fahrt aufstehen, nicht aus dem Wagen lehnen und nicht ohne Erlaubnis aussteigen. Ok, ok. Überredet. (Warum bedarf es dieser Hinweise??!!)

Wir fahren noch nicht lange, da gibt unser Tracker auch schon das Zeichen zum Halten. Wir verdrehen uns noch die Köpfe, da fahren wir auch schon Querfeldein, über Stock und Busch. Und da stehen sie dann: eine Gruppe von 5 Nashörnern. Wir sind vielleicht noch 10 Meter entfernt. Faszinierend!




Danach gleich das nächste Erlebnis: ein Elefant! Und man erkennt ihn sogar ohne Fernglas! :laugh: Natürlich stehen wir wieder abseits der Straße: Vor uns ein Baum, links der Elefant, rechts Gebüsch. Der Elefant wandert ein wenig ab und steht auf einmal hinter uns. Ja, richtig, hinter uns. Unser einziger Fluchtweg. Soweit kein Problem, er ist ja weit genug weg (max. 10m) und er scheint ziemlich relaxed zu sein. Doch plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, nimmt er Schwung und macht ein paar schnelle Schritte Richtung Auto!! Er stoppt erst 2 Meter vor unserer Nase, denn wir beide sitzen ganz hinten. Ich schwöre, unser Herz hat einen Moment ausgesetzt. Wir wollten zwar Elefanten sehen, aber doch bitte nicht so nah. Aaaaahhhh!!




Als unser Herz dann wieder zu schlagen beginnt, ist der Elefant auch schon weitergezogen.

Nick grinst – anscheinend steht uns der Schreck ins Gesicht geschrieben. Wir werden aufgeklärt: er kenne diesen Elefanten sehr gut und er sei total entspannt. Angeblich lege er ab und zu auch mal den Rüssel ins Auto... Außerdem wären wir schon davon gekommen, denn die Büsche vor uns hätten wir überwinden können – na wenn er meint...

Nach der Aufregung freuen wir uns auf unseren Sundowner. Der Gin Tonic tut gut und beruhigt meine Nerven. :) Danach fahren wir wieder Richtung Lodge und leichter Regen setzt ein.

Gegen 20:00 Uhr sind wir wieder da. Und können auch gleich zum Dinner. Wir sitzen mit den Österreichern und Schweden vom Gamedrive an einem Tisch. Das Essen ist gut, wenn auch nicht überragend.

Es gibt

Vorspeise: Melonensalat
Hauptgang: Rostbeef
Dessert: Was Süßes :-)

Es entspannt sich schnell eine rege Unterhaltung und es wird viel gelacht. Um 23:00 Uhr heißt es plötzlich "let's go". Äh, ok. Ach ja, heute ist ja Silvester! Wir werden mit den Safari-Landies mitten in den Busch gefahren und feiern mit Champagner am Lagerfeuer ins neue Jahr!!! Ein einmaliges Erlebnis – auch wenn der Blick ab und zu in die Dunkelheit schweift, um nach leuchtenden Augen zu suchen. Eine Walzenspinne ist allerdings das einzige (mal abgesehen von Impalas natürlich!) was wir heute Nacht noch zu Gesicht bekommen.

Um 3 Uhr fallen wir dann ins Bett und freuen uns auf eine kurze Runde Schlaf. Denn in zwei Stunden werden wir schon wieder für unseren Morning-Gamedrive geweckt!

Anmerkung Dirk:
Das nennt man Urlaub? Nein, das ist purer Stress!!

Trotzdem vergessen wir diesen einmaligen Start ins neue Jahr nicht so schnell...
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:38 von dirkmandy.
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22 Feb 2012 20:10 #225620
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01.01.2012 Balule Wildreservat
"Die Golden Girls"


Kurz nach 5:00 Uhr klopft es tatsächlich bei uns an der Tür. Das war eine kurze Nacht. Ich bin schon ganz aufgeregt. Schließlich heißt es, es gäbe morgens die besten Tiersichtungen. Und normalerweise schaffen wir es nicht so früh aus dem Bett, so dass wir die berüchtigten Sichtungen am Morgen in Namibia letztes Jahr regelmäßig verschlafen haben. :whistle:

Also wenn ich da jetzt nicht 20 Löwen, 3 Leoparden und mindestens ein Erdmännchen sehe!! :laugh:

Am Treffpunkt gibt es erst mal einen Kaffee – instant natürlich. Mit Koffein im Blut findet man den Auslöser der Kamera auch besser. Also, auf geht’s!

Der Start ist gut. Kurz nach der Ausfahrt tummeln sich einige Zebras und Gnus in der Sonne. Aber wie immer ist der gemeine Tourist auf der Suche nach etwas Höherem. Schließlich wurde in den Tagen zuvor ein Leopard gesichtet, der dringend wieder gefunden werden will.

Hätten wir nur gewartet und uns an den Zebras und Gnus erfreut...

Denn alles, was wir noch sehen werden, sind Impalas. Jaaa, die gibt’s in Südafrika. Da wird selbst die Kaffeepause zum spannenden Erlebnis. Sam, unserem heutigen Guide, ist es wahnsinnig peinlich. Schließlich will er uns die ganze Vielfalt der afrikanischen Wildnis präsentieren.

Sam lebt und liebt seinen Job, das macht es dann trotzdem zu einem tollen Erlebnis. Gegen ein paar Tiersichtungen hätten wir aber trotzdem nichts gehabt...

Aber auch auf der Rückfahrt zur Lodge ist der Rücken eines im Wasser liegenden Hippos alles was wir sehen.



Also ehrlich, für Impalas so früh aufstehen zu müssen, war nicht der Deal.

Liebe Impalas,
falls Ihr hier mitlest, nehmt es uns bitte nicht übel. Ihr seid ganz tolle, wunderschöne und faszinierende Lebewesen. Ohne Euch würde der afrikanische Busch auch gar nicht funktionieren. Warum? Ein Beispiel: Was würden Löwen essen, wenn sie Euch nicht hätten? Als Löwen-McDonalds seid Ihr unschlagbar. Und ja, auch wir essen Euch ab und zu ganz gerne. (Sogar in D) Es gibt natürlich noch Tausend weitere Gründe. Ihr seid unverzichtbar und wichtig und wir freuen uns immer, wenn wir Euch sehen!
Bis bald, Ihr lieben Impalas. In Afrika – oder auf dem Teller!
Dirk & Mandy

Nach der Pirschfahrt geht es zum Frühstück. Es gibt so ziemlich alles: Wir entscheiden uns heute für ein Omelett mit Käse und Gemüse. Lecker.

Nun kommt aber doch die Müdigkeit durch und wir legen uns in die Sonne zum Schlafen. Schließlich haben wir noch ein wenig Zeit bis zum Lunch...

Es ist auch mal ganz nett, eine All-inclusive Lodge zu haben, da ist der Tagesablauf einfach mal komplett durchgeplant:

5:00 Uhr Morning Gamedrive
9:30 Uhr Frühstück
10:30 Uhr „Mittags“schlaf
14:00 Uhr Lunch
16:00 Uhr Gamedrive mit Sundowner
20:00 Uhr Dinner
22:00 Uhr Bett

Ein tolles Leben. :)
Lässt sich das zu Hause auch organisieren?

Zum Mittag hin leert sich die Lodge. Neben uns ist nur noch eine dreiköpfige Damen-Gruppe aus Holland da. Die „Golden Girls“, benannt nach der US-Serie.



Wir kommen später ins Gespräch und erfahren, dass die drei Damen seit 6 Jahren jedes Jahr für einen Monat nach Afrika kommen und hier eine Selbstfahrertour unternehmen. An sich nichts Besonderes, doch die Jüngste der Damen ist 76 Jahre, die Älteste schon stolze 87!!! Da sind wir Baff. Aber auch hier zeigt sich, dass das Afrika-Virus sehr mächtig ist. Sie erzählen uns, dass Sie, als sie noch jung waren, mit ihren Männern in Botswana zelten waren. Da haben sie sich das Virus eingefangen, "da waren wir so um die 40", also vor über 40 Jahren. Wow, Ladies.

Pünktlich um 16:00 Uhr geht es wieder auf zum Gamedrive, mit uns im Auto die Golden Girls.

Unsere Erwartungen sind nach heute Morgen gedämpft. Sam scheint es jetzt auch relaxter anzugehen. Zuerst halten wir bei einer Gruppe Giraffen. Wir können diese schönen Tiere in aller Ruhe genießen. Scheinbar haben wir alle aus unserem Morning Gamedrive gelernt und schätzen jetzt auch wieder die „kleinen“ Dinge, wobei wir beide sowieso für jede Giraffe und für jedes Zebra anhalten und uns über alles freuen.





Nach ausgiebigen Beobachtungen fahren wir weiter. Wenn schon kein Leopard, vielleicht klappt es ja mit ein paar Löwen? :unsure: Zunächst treffen wir aber wieder auf eine Gruppe Nashörner. Auch heute können wir sie wieder entspannt beobachten, wie sie sich im Schlamm suhlen. Was für Dreckspatzen…







Abends scheinen wir mehr Glück zu haben. So treffen wir noch auf zwei einzelne Elefantenbullen. Diesmal rücken sie uns aber nicht so sehr auf die Pelle. Das wäre auch schlecht, am Ende komme ich noch mit Herzrhythmus-Störungen zurück nach Deutschland. :laugh:

Die ersehnten Löwen finden wir aber auch heute wieder nicht.
Naja, ertränken wir unsere Trauer in Gin Tonic bei unserem ersten Sundowner mit Sun! :laugh: Aber kein Grund zur Trauer, schließlich war die Tierausbeute heute gar nicht so schlecht: Elefanten, Nashörner, Giraffen, Zebras, Gnus und ... Impalaaaas, na klar!!

Sam auf der Suche:



Mitten im Busch eine kleine Kirche:


Kurz vor'm Sonnenuntergang noch ein Gnu:





Zurück in der Lodge und einen Gin Tonic als Aperitif (Schuster bleib bei deinen Leisten) geht es zum Dinner. Heute bekommen wir unseren eigenen Tisch. Bei Kerzenschein, unter dem atemberaubenden Sternenhimmel Afrikas lassen wir uns unser Menü schmecken:

Vorspeise: Gebratene Aubergine
Hauptgang: Hühnchen Chakalaka mit Reis und Gemüse
Dessert: Warmer Schokokuchen

Lecker!!!

Auch heute fallen wir wieder früh ins Bett und sind 22:00 Uhr schon im Traumland.
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03 Mär 2012 14:26 #226871
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02.01.2012 Mohlabetsi Lodge (Balule GR) -> Olifants Camp (Krüger NP)
"Oh, es ist heiß hier drin..."


Heute Morgen klopft es bereits kurz nach 4 Uhr. Schließlich durften wir gestern nur wegen Silvester ausschlafen (zur Erinnerung: bis 5 Uhr) - Danke! Nach ein paar Spritzern kalten Wassers und einem heißen Kaffee sind wir aber wach. Unsere Erwartungen sind auch heute nicht kleiner. Irgendwas muss ja an dem Gerücht dran sein, dass man morgens die besten Tiersichtungen macht :unsure:
Oder stehen am Ende einfach nur alle gern so zeitig auf?? :laugh:

Wir klettern also in den Landi und werden auch gleich gefragt, was wir heute sehen wollen. Dirk und ich schreien gleich: Giiirrraaafffeeeenn!!!! Immer schön tiefstapeln, außerdem mögen wir diese putzigen Tierchen.

Wir fahren also los und, gesagt-getan, sehen wir auch schon die ersten Giraffen.






Irgendwann ziehen die Giraffen weiter und auch wir setzen uns in Bewegung nur um 500 Meter weiter wieder zu stoppen. Sam zeigt aufgeregt in einen Busch. Wir wundern uns schon - dieser Busch ist doch ein bisschen klein für einen Löwen. Und tatsächlich, Sam zeigt nicht auf einen Löwen, sondern eine Boomslang. Die Begeisterung aller Insassen hält sich in Grenzen "Uahhh, Schlangen!". Doch je länger man dieses grazile Wesen beobachtet, umso interessanter wird es. Erst als sich die Schlange langsam aus dem Busch in Richtung Auto bewegt, rufen alle einvernehmlich "let´s go, Sam!!"!

Es folgen weitere schöne Sichtungen und so vergeht die Zeit bis zum Kaffeestopp wie im Flug. Wir halten ganz in der Nähe einer Gruppe Giraffen und können diese bei einem Plausch mit Sam beobachten. Interessant was so ein Guide mit den Jahren erlebt, von Japanern, die bei jedem Tier fragen "Ist der Echt?" bis zu Amerikanern, die Ihn quasi den Löwen zum Fraß vorgeworfen haben.

Nach dem Kaffee sichten wir noch einige Giraffen (sogar mit Baby – wie süß) und fahren dann langsam zurück zum Camp.

Oh ich habe vergessen zu erwähnen: Wir haben Impalas gesehen - natürlich! (Bilder ersparen wir Euch.)

Nach dem Frühstück (heute gibt es wieder Käse-Omelette mit Bacon und Tomaten) machen wir uns langsam auf den Weg Richtung Krüger Park.

Fazit Mohlabetsi Lodge:
Wir haben uns hier richtig wohlgefühlt. Die Lodge hat für unseren Geschmack genau die richtige Größe mit 12 Häuschen. Alle Mitarbeiter sind nett und zuvorkommend und haben stets ein Lächeln auf den Lippen.
Das Essen ist gut, wenn auch nicht das Beste in Südafrika. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen, alles wird frisch und nach Wunsch zubereitet.
Die Gamedrives sind klasse. Was man zu Gesicht bekommt, hängt ja immer vom Glück ab. Wir haben zwar keine Löwen gesehen, aber zwei Tage vor uns, gab es für die Gäste gleich eine neun köpfige Gruppe. Die Guides geben sich sehr große Mühe und sind mit riesiger Begeisterung dabei. Das macht halt wirklich viel aus!

Bei der kurzen Fahrt aus dem Balule GR sehen wir noch eine ergreifende Situation:



- - - - - -

Fahrt zum Krüger

Lena, die Managerin (eine von dreien) von Mohlabetsi hat uns empfohlen, über das Phalaborwa Gate in den Krüger zu fahren. Auf dem Weg dorthin fahren wir an zahlreichen Obstplantagen vorbei und am Straßenrand werden immer wieder Mangos und Litschis verkauft.

Gegen 12:00 Uhr erreichen wir das Gate und organisieren das Permit. Zahlen muss man dies dann im ersten Übernachtungs-Camp. Die ganze Prozedur ist sehr organisiert und professionell. Was will man bei Massentourismus auch anderes erwarten? Alle Buchungen werden gleich im System gecheckt. Das ganze sogar mit einem Lächeln auf den Lippen. Super! Wir kaufen auch gleich eine Mappe mit sämtlichen für Selbstfahrer freigegeben Straßen. Eine absolute Empfehlung, denn gerade die Länge einiger Loops können zum Erreichen des Gates zum Torschluss den Schweiß auf die Stirn treiben lassen. Also, Länge und Zeitaufwand nicht unterschätzen! ;)

Den ersten Loop nehmen wir auch gleich mit. Wir haben eh vor, die meiste Zeit auf den Nebenstraßen zu fahren. Denn im Gegensatz zu den Hauptwegen sind diese nicht geteert. Für uns wichtig, denn so hat man noch einen Hauch mehr "Abenteuer". :laugh:




Und kurze Zeit später sehen wir schon einen Büffel. Jippie! Jetzt haben wir unsere Big Five voll!!! Wir sind jetzt mal großzügig und legen Namibia 2011 und Südafrika 2012 zusammen. Sonst wird das ja nichts ;)




Wir fahren weiter und sehen eine ganze Weile nichts. Gut, wir sind in der Mittagshitze unterwegs und draußen sind es mittlerweile an die 40°C im Schatten. Da würde ich mich auch nicht in die Sonne stellen, um irgendwelche Touris im Park zu begrüßen. :laugh:

Nach einer Weile sehen wir dann doch noch einen recht kräftigen Elefantenbullen, wenn auch aus einiger Entfernung. Aber das zählt. Mittlerweile steht es beim Elefantenranking Namibia:Südafrika auch schon 1:5.



Dann entdecke ich Geier am Himmel. In meinem Kopf sehe ich die verrücktesten Bilder. Eine Horde Löwen, die mit vollen Bauch im Schatten liegen und Geier, die sich langsam an den Resten laben wollen. Da muss ich hin - sofort. Als wir uns dem Wasserloch nähern, riechen wir ziemlich schnell, dass das kein frischer Löwenriss sein kann. Und dann entdecken wir das, was von dem Elefanten noch übrig geblieben ist. Es wimmelt nur so vor Geiern, interessant zu beobachten, aber bei dem Gestank treten wir doch schnell den Rückzug an.



Nach den ganzen einzelnen Elefanten hoffe ich nun insgeheim mal eine größere Gruppe zu sehen.

Kaum habe ich es ausgesprochen, da sind sie auch schon. Eine Familie mit einem ganz Kleinen. Wie süß!! Das würde ich am liebsten mit nach Hause nehmen, schließlich habe ich noch Platz im Koffer! :laugh: Über mangelnde Elefanten können wir uns in diesem Urlaub jedenfalls nicht beschweren. Und das ist erst der Anfang.










Kurz nach 17:00 Uhr erreichen wir dann das Olifants Camp und bekommen unseren Bungalow zugewiesen. Der Parkplatz vor unserem Häuschen ist leicht vom Bootsanhänger unseres Nachbarn blockiert, aber wir quetschen uns rein. Im Bungalow neben uns wohnt ein Südafrikaner, der auch gleich auf uns zukommt und fragt, ob er Platz machen soll. Dirk verneint und bedankt sich natürlich. Was dann folgt, macht mich fassungslos. Ich bin wütend und entsetzt gleichermaßen. Dirk schafft es in solchen Momenten immer ruhig zu bleiben. Es beginnt also ein Gespräch, wir sind Touristen, aus Deutschland, toll ... genießt das Land ... aber ... (und dann ging es los) ... Seid jaaa vorsichtig ... die Schwarzen, die sind faul und stehlen und morden ... und wir Südafrikaner sind ein fleißiges Volk, aber die Schwarzen ...
Und die Krönung kam zum Schluss: "Man sollte halt nicht zusammenbringen, was nicht zusammen gehört." Ich kann mir das gar nicht anhören und flüchte nach drinnen. Mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben.

Im Bungalow ist es aus anderen Gründen kaum zum Aushalten. Es ist brutal heiß. Ich schalte sofort die Klimaanlage an, um wenigsten ein wenig Abkühlung zu bekommen. Dirk erscheint auch schnell und wir beschließen, zum View Point und anschließend zum Essen zu gehen.









Leider ist die Terrasse vom Restaurant schon komplett belegt. So bleibt also nur ein Innen-Platz. Gar nicht so leicht einen Platz zu finden, wo man nicht sieht, was der Vorgänger gegessen hat. Iihh! Naja bringt nichts, wir haben Hunger. Buffet gibt es hier keins, von daher bleibt nur die Wahl zwischen Burger, Sandwich, Steak und anderen Snacks. Die komplexen Menüs, wie Kudusteak, trauen wir hier niemandem zu. Dafür ist das Personal viel zu unmotiviert und unfreundlich. Das Essen fällt dann auch eher kurz aus. So wären wir auch schnell wieder im Zimmer gewesen, hätte man uns mal bezahlen lassen.

Nach gut 30 Minuten dürfen wir dann auch bezahlen und laufen zurück zum Zimmer… und meine Nacht des Grauens beginnt. Kurz nach 22:00 Uhr schließen wir die Augen und schlafen ruhig ein. Natürlich ohne Klimaanlage, denn das vertragen wir beide nicht so gut. Nach anderthalb Stunden wache ich aber schon wieder auf. Ich bin Schweiß gebadet und mir ist so heiß, leichte Übelkeit steigt in mir hoch. Um mir Abhilfe zu verschaffen, hole ich mir erstmal Wasser aus dem Kühlschrank. Doch auch das bringt nicht die gehoffte Abkühlung. Fenster öffnen ist leider auch nicht möglich. Die Moskitonetze haben leider Faustgroße Löcher. Die Zeit verrinnt, die Übelkeit wird nicht besser, und ich muss schlafen. Gegen drei Uhr weiß ich mir nicht anderes zu helfen und schalte die Klimaanlage an. Dirk merkt nichts von meiner Qual - er schläft mal wieder wie ein Stein ... mmh ... vielleicht hätte ich einfach "Spinne!!!" rufen sollen! :laugh: (siehe Namibia-Bericht)

Die Klimaanlage bringt mir leider keine Erleichterung. Ich liege weiter in der heißen Luft – ist das Scheiß Ding kaputt??? Nach einer schier endlosen Nacht und max. zwei Stunden Schlaf stehe ich um 6:00 Uhr unter der Dusche. Heißes Wasser gibt es keines, aber das ist mir egal ;-) Als ich aus dem Bad komme, schaut mich ein verknautschter Dirk an. Ahja, die Klimaanlage hat doch was gebracht: Halsschmerzen! Die kalte Luft wurde schön über mich hinweg geblasen, dafür mitten auf Dirk. Upps.......
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