Mittwoch, 12. Oktober 2011
Imfolozi Game Reserve
Unterkunft: Nselweni Bush Camp
Kosten: ZAR 1100,-
Strecke: 147 km
Kurz nach Mitternacht weckte ich Marco, da ich draußen Geräusche hörte. An der Kopfseite des Bettes bestand unsere Unterkunft lediglich aus einer Zeltwand mit Fliegengitterfenster. Glücklicherweise war es eine Vollmondnacht, so dass wir nach draußen schauen konnten. Wir glaubten unseren Augen nicht zu trauen. Etwas entfernt stand ein riesengroßes Rhino und graste
Es trottete weg, kam nach einer Weile zurück und graste dann direkt an unserem Chalet. Wir waren mucksmäuschenstill und trauten uns kaum noch zu atmen. Es stand so nah an der Zeltwand, dass wir das Gefühl hatten, es könnte jederzeit mit dem Horn die Zeltplane berühren. Die Geräusche beim Grasen, das Schnauben und die Tritte klangen in der Stille der Nacht richtig unheimlich. Das ganze Spektakel dauerte fast eine Stunde. Es war ein unglaubliches und ergreifendes Erlebnis, einem Rhino so nah zu sein
Eigentlich hätte ich hier in Nselweni nicht damit gerechnet, aber da sind wir wieder einmal eines Besseren belehrt worden
Während dieser Nacht hörten wir etwas weiter entfernt noch andere Geräusche, was Hyänen oder Wilddogs gewesen sein könnten.
Während ich mich noch schnell im Bad fertig machte, ging Marco schon einmal zum Communal Chalet, um zu schauen, ob sich Tiere am Fluss aufhielten. Dort traf er Schweizer, die ihm erzählten, dass sie am Vortag bei einem Guided Walk von einem Rhino angegriffen wurden. Glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert.
Heute Morgen beschlossen wir nur einen kleinen Loop zu fahren. Auf dem Weg zum Mpafa Hide konnten wir hübsche Nyalas sehen. Am Parkplatz des Hides angekommen, entdeckten wir einen Waran, eine Schildkröte und auf dem Pfad zum Hide einen Nyala-Bullen im Gestrüpp.
Die üblichen Tiere wie Kudus, Giraffen und Warzenschweine konnten wir oft beobachten. Impalas gab es eine unzählige Menge. Weit vor uns auf der Straße glaubte ich schon wieder, mittlerweile schon fast gelangweilt
, ein Impala zu sehen. Doch, uuups, es hatte einen zu langen Schwanz für ein Impala und außerdem schwarze Punkte… Das konnte nur ein Cheetah sein!!! Er lief eine zeitlang die Straße entlang und wir fuhren ganz langsam hinterher. Irgendwann entschied er sich nach rechts ins Gebüsch einzubiegen und legte sich in den Schatten. Doch irgendwie schien ihn unsere Anwesenheit zu stören, denn kurz darauf stand er auf und verzog sich.
Auf dem Rückweg buchten wir im Mpila Camp noch einen Night Drive für den morgigen Abend und fuhren zurück nach Nselweni. Nach dem Brunch und etwas Ausruhen im Camp, starteten wir gegen 14 Uhr in den Hluhluwe-Teil des Park, in dem wir bereits 2008 waren. Wir fuhren den großen Loop zum Muqabatheki und Seme Lookout. Auf dieser Strecke sahen wir sehr viele Rhinos, Zebras, Gnus und Impalas, vereinzelt Kudus und Nyalas. Am Thiyeni Hide beobachteten wir Giraffen, dann trotteten noch 2 Rhinos dazu, die sich im Schlamm suhlten. Warzenschweine waren auch noch da. Wow, ein Hide an dem echt mal viel los war
Zurück auf der Mainroad fuhren wir noch ein Stückchen Richtung Hilltop Camp, doch in Anbetracht der Zeit beschlossen wir irgendwann umzukehren, um den Rückweg ohne Hetze genießen zu können. Tiere begegneten uns wieder jede Menge, auf der Brücke über den Black Imfolozi genossen wir noch ein wenig die Aussicht und auf der Stichstraße zum Camp begegnete uns noch eine Büffelherde.
Pünktlich 2 Minuten vor 18 Uhr erreichten wir Nselweni (irgendwie schaffen wir es immer erst kurz vor Schluss
) und am Feuer gab es einen „After-Sundowner“. Aus der restlichen Chakalaka-Wurst und der restlichen Boerewors machte ich kurzerhand „Burger“ und siehe da, die schmeckten gar nicht schlecht
Heute Abend war nur noch „Grashüpfer-Alarm“ angesagt. Das Tierchen setzte Marco unversehrt mit Hilfe eines Glases vor die Tür und wir fielen wieder einmal todmüde ins Bett. Der Wind blies auch heute ziemlich stark, so dass sich die Zeltplanen heftig bewegten. Aber genau das sind auch die Geräusche, die so an Afrikaurlaub erinnern
Liebe Grüße
Kathy und Marco