THEMA: In jungen Jahren... Südafrika/Namibia 2007
28 Aug 2011 10:56 #202745
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  • Mariechen am 28 Aug 2011 10:56
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Hallo ihr Lieben,

tut mir leid, dass ihr so lange warten musstest. Die Woche war leider völlig voll gestopft. Dafür gehts die nächsten Tage hoffentlich umso schneller weiter.

Noch eine kurze Anmerkung zu meinen Fotos: Die sind natürlich qualitativ nicht immer berauschend. In diesem Fall hab ich sie aber auch nicht mit dem Anspruch ausgewählt, euch die schönsten Motive zu zeigen sondern Fotos, die die Stimmung der Reise am besten einfangen. :)

Liebe Grüße und einen schönen Restsonntag
Marie


16. Mai 2007 – Balule

Meine erste und einzige Aufgabe als Master Of Administration ist der Weckdienst am nächsten Morgen für alle Teilnehmer. Auf dem Programm steht ein Morning Bushwalk und es ist verflucht früh. (Wie früh, verrät mir meine Erinnerung leider gerade nicht mehr. Es dämmert auf jeden Fall.) Beim Verlassen des Spinnen-verseuchten Zeltes stellt sich heraus, dass meine Dienste überflüssig sind – alle anderen sind vor mir aufgestanden. Ups! Also schnell zwei Tassen Kaffee schütten und ein bisschen Zwieback knabbern, dann geht’s los. „Schnell“ ist sowieso das Stichwort unserer Reise: Erasmus hat das Talent immer ein wenig Hektik zu verbreiten, selbst dann, wenn es gar nicht nötig ist.



Das Balule Game Reserve

Zu Fuß steigen wir mit ihm und unserem lokalen Guide (dessen Name mir leider auch entfallen ist. Mein Gedächtnis wird alt.) hinab ins Flußbett. Große Tiere sehen wir zwar nicht, dafür lernen wir eine Menge über poo von verschiedenen Tieren – Hyänenkot ist weiß – und sehen Spinnen in Erdlöchern und beeindruckend großen Netzen. Außerhalb meines eigenen Wohnbereichs mag ich sie eindeutig lieber.





Zurück im Camp gibt es erst einmal Frühstück, obwohl es in diesem Fall eher Brunch ist. Bis zum Nachmittag, an dem unser heiß ersehnter erster Gamedrive stattfinden soll, haben wir frei. Ich erwäge kurz mich noch eine Runde schlafen zu legen, ziehe dann aber doch die Gesellschaft meiner Mitreisenden der meiner achtbeinigen Mitbewohner vor. Wir verbringen den Mittag damit, das Wasserloch zu beobachten und (nicht-alkoholische!) Kaltgetränke zu konsumieren. Die Tierausbeute ist abgesehen von einem Impala, Warzenschweinen und ein paar Vervet Monkeys eher gering. Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist hingegen ganz hervorragend, tatsächlich ist Erasmus' Prognose „in a few days you'll be family“ ziemlich genau eingetroffen.





Trotzdem versucht unser Guide die Dynamik unter den Teilnehmern mit ein paar Ratespielchen weiter anzutreiben. Beispiel: Wir müssen fragen „Can I go to Paris/USA/Timbuktu (=beliebige Stadt oder Land)?“ und er antwortet mit Yes oder No. Ziel des Ganzen ist es, herauszufinden, wann er sich für ja und wann für nein entscheidet. Im Endeffekt ist die Lösung sehr trivial: Sagt man „Can I go to ääähm Paris?“ lautet die Antwort Ja. Entscheidend ist also nicht der Zielort selbst, sondern der seltsame Laut den man macht, während man überlegt. Klingt simpel und doof, lässt aber einige von uns (hauptsächlich mich und Adam) ziemlich verzweifeln und die Zeit im Fluge vergehen.





Am frühen Nachmittag geht es dann im offenen Safarifahrzeug endlich auf Tour. Alle sind hibbelig und Grinsen still in sich hinein. Offensichtlich bin ich nicht die Einzige, für die Tierbeobachtungen der Hauptreisegrunde waren. Balule liegt im Gebiet des Greater Kruger und ist hochoffiziell Big Five Gebiet. Allerdings ist das Gebiet dort stark verbuscht und die Tiere relativ scheu. Aber als Overlander-Reisender hat man ja nicht so hohe Ansprüche. ;)
Das Fahrzeug ruckelt auf kaum vorhandenen Wegen durchs Gelände und als erstes kommt uns eine Giraffe – wenn auch gut versteht hinterm Gebüsch – vor die Linse. „That's like Jurassic Park“ sagt Karen und tatsächlich trifft es das Gefühl, wenn man das erste Mal Auge in Auge mit dem Giganten ist, ziemlich gut.








Kurz darauf treffen wir auf eine Gruppe von drei Büffeln. Die majestätischen Tiere sind sehr nah und im Wagen macht sich ehrfurchtsvolles Schweigen breit. Die großen Jungs werfen uns allerdings nur einen kurzen, desinteressierten Blick zu. Kurz darauf wird es dunkel. Zeit für einen Sundowner, obwohl von der Sonne hinter Büschen und Wolken nicht viel zu sehen ist. Luxuriöse Cocktails gibt es hier übrigens nicht – wir begnügen uns mit Cola und Bier. Vom restlichen Drive gibt es leider keine Bilder mehr. Erasmus gelingt es aber noch, kurz bevor wir umkehren müssen, eine Elefantenkuh mit ihrem halb erwachsenen Kälbchen aufzuspüren. Und bei der Heimfahrt entdecken wir in der Nähe des Camps noch eine African Civet – das ist zwar kein Gepard, macht mich aber trotzdem ziemlich glücklich. Später können wir sogar noch vom Camp aus beobachten, wie sie im Gebüsch auf Jagd ist.


Letzte Änderung: 28 Aug 2011 10:58 von Mariechen.
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29 Aug 2011 19:51 #202969
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17. Mai 2007 – Balule – Hazyview

Willkommen zur Fahrt nach Hazyview oder auch: Tag 1 meines Doxycilin-Dilemmas. Im Gegensatz zu Malarone ist das Doxy ein Antibiotikum mit den entsprechenden Nebenwirkungen. Zur Vorbereitung auf die Reise war ich lediglich bei meinem Hausarzt, nicht beim Tropenmediziner. Ich glaube, er wusste nicht mal, dass es Malarone gibt. Wieauchimmer: Ich nehme das Zeug also seit drei Tagen, bislang ohne größere Probleme. Abgesehen davon, dass mein Gesicht die Farbe eines gekochten Hummers hat – was zum Teil des erhöhten Sonnenempfindlichkeit durch das Antibiotikum, zum Teil meiner Nicole-Kidman-Haut geschuldet ist, wie Deirdre es sehr nett formuliert. Ich würde es eher als Maden-weiß bezeichnen. An diesem Morgen nehme ich das Zeug wie gewohnt zum Frühstück (zwei Tabletten pro Tag). Und prompt ist mir höllisch schlecht.

So passiert es, dass ich mich nach dem Packen meiner Sachen auf dem Weg zum Bus, pardon, Truck prompt ins Gebüsch erleichtern muss. Byebye, Frühstück! Immerhin: Danach fühle ich mich ad hoc besser und vergesse das Dilemma erst einmal. Wir starten zu unserer nächsten Unterkunft und sehen beim Verlassen von Balule glatt noch eine Giraffenmama mit ihrem recht jungen Nachwuchs. Einstimmige “Sweeeet“-Seufzer unter den Reisenden.



Unterwegs freuen wir uns über zahlreiche Achtung-Elefanten-Schilder und schicken schon einmal sehnsüchtige Blicke Richtung Krüger, zu dem wir quasi parallel fahren. Ich werde besonders wehmütig, als wir am Hoedspruit Cheetah Center vorbei fahren – davon hatte mir nämlich der schöne Musiker erzählt. Aber das steht leider nicht im Drifters Programm und so verschiebe ich es gedanklich auf eine spätere Reise. In Hazyview angekommen besuchen wir kurz eine lokale Mall. Erasmus muss unsere Vorräte aufstocken, ich brauche Bargeld und Duschgel. Dean bewacht mich, während ich am Automaten stehe. Sowieso werden er und Deirdre im Laufe der Reise so etwas wie meine Ersatzeltern – Ersatzeltern, mit denen ich rauchen und Wein trinken kann. ;)




Der zahme Strauß der Lodge. Ich habe allerdings nicht getestet, wie zahm...


Die Drifters Hazyview Lodge ist zauberhaft inmitten des subtropischen Regenwaldes am Ufer das Sabie Flußes gelegen. Völlig faszinierend, wie in Südafrika die Landschaft innerhalb weniger Kilometer so völlig anders aussehen kann. Wir haben kurz Mittagspause und ich nutze die Zeit meine Tasche aufzuräumen, die inzwischen so chaotisch wie mein Zimmer Zuhause aussieht. Danach geht es hinunter auf einen Spaziergang zum Fluß. Die Gegend ist wunderschön Grün und lebendig, der Fußmarsch endet allerdings in einem Matschpfützenhürdenlauf, der mir braune Natur-Strümpfe verpasst. Dann baden wir im Fluß, oder besser gesagt: Wir rutschen auf unserem Hintern über Stromschnellen den Fluß hinunter. Ein ziemlich wilder Spaß, auf den nicht alle Lust haben, der aber wunderbar erfrischend ist. Wie gut, dass wir das „Beware of Hippos and Crocodiles“-Schild erst auf dem Rückweg sehen.





Am Abend machen wir zum ersten und einzigen Mal der Reise das, was man von Overlandern erwartet: Wir trinken an der Bushbar des Camps Cocktails und lassen uns von Erasmus südafrikanische Trinkspiele beibringen. Männer, schon mal jemand ein Schnapsglas an der Brust hängen gehabt? ;) (nein, die Fotos dieser Aktivitäten stelle ich lieber nicht online ;) ) Mein Magen hat sich zum Glück seit meinem Erlebnis am Morgen nicht mehr gemeldet.
Letzte Änderung: 29 Aug 2011 19:52 von Mariechen.
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16 Okt 2011 06:58 #208986
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  • casimodo am 16 Okt 2011 06:58
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Hallo Marie,

schreibst Du Deinen Bericht weiter ? Ich würde mich freuen ;)

Viele Grüße
Carsten
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16 Okt 2011 09:29 #209006
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  • Mariechen am 28 Aug 2011 10:56
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Hey Carsten,

auf jeden Fall. Unsere Hochzeit und allerlei private Scherereien haben mich etwas aus dem Konzept geworfen, aber es geht bald weiter.

Liebe Grüße
Marie
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16 Okt 2011 11:38 #209032
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  • casimodo am 16 Okt 2011 06:58
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Hi Marie,

OK Eure Hochzeit kann ich als Entschuldigung gelten lassen ;) ;) :P :P
Ich werde geduldig auf die Fortsetzung warten ;)

Viele Grüße
Carsten
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