THEMA: Auf leisen Pfoten... 9 Tage im KTP
20 Mär 2011 16:47 #180739
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  • Pascalinah am 20 Mär 2011 16:47
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04.03.

Gegen 01:00 Uhr werde ich wach. Es blitzt, donnert und lascht was die Wolken nur hergeben. Solch einen Wolkenbruch habe ich noch nie erlebt. Ganz schnell schliessen wir alle Fenster. Zu spät, die Kamera, die auf der Reisetasche liegt, hat ihren Schauer schon abbekommen. Hoffentlich funktioniert sie morgen noch. Wir rühren sie nicht an und lassen sie in Ruhe trocknen. Unten in der Küche läuft das Wasser zum einen Ende in den Raum hinein, zum anderen wieder hinaus. Praktisch, denke ich für einen Moment. So kann man auch sauber machen... ;-) O.K., auch unten werden alle Fenster geschlossen und dann weiter Gute Nacht. Noch am Morgen regnet es in Strömen. Die Kamera hat`s überlebt... Juchu! Wir frühstücken also ausgiebig und beschliessen gen Süden zu tuckern.

Südlich von Monroe sehen wir am gegenüberliegenden Revierufer einen Geparden mit Riss, der permanent von zwei Schakalen belagert wird, die zu gerne etwas von der Beute abhaben wollen. Der eine lockt ihn weg, der andere rennt zum Riss. Der Hausherr muss ganz schön flitzen, um seine Beute für sich allein zu behalten. Schnell ein paar Happen, dann ist wieder Schakaljagd angesagt.





Nur wenige Kilometer weiter sitzt ein Gepard direkt am Strassenrand. Wir stehen eine ganze Weile alleine bei ihm und können ihn ausgiebig bewundern und fotografieren. Er nimmt keinerlei Notiz von uns. Weit entfernt beobachtet er eine Springbockherde, die entspannt im Gras liegt.







Hansi und Bärbel schliessen mit ihrem Fahrzeug auf. Der Gepard nutzt ihr Auto als Deckung und nötigt sie zum langsamen Rückwärtsfahren. Seine Deckung ist perfekt, die Herde wähnt sich in Sicherheit. Dann kommen Büsche und der Gepard sprintet los.





Oh Mann, das schaffst Du nie! Die Entfernung ist zu weit... Jetzt erst bemerken die Springböcke die Gefahr. Schon rennt die ganze Herde los. Vom Geparden ist nur noch eine Staubwolke zu sehen...


sorry, das Bild ist nicht so ganz scharf... :blush:

Die Sekunden ziehen sich... Als der Staub sich legt, sehen wir, dass er doch ein Tier schlagen konnte. Noch lange wehrt sich der Bock, zappelt verzweifelt mit den Beinen, bis er seinen letzten Atemzug macht.





Hochbeinig schleppt ihn der Gepard ins hohe Gras unter eine schattenspendende Akazie. Noch ganz fasziniert von dem Erlebnis setzen wir unsere Fahrt fort.

Bis Leuwdrill passiert nichts Aufregendes. Eine grosse Schildkröte kreuzt unseren Weg und kurz darauf können wir Erdmännchen beim Herumtollen beobachten.





Auf dem Rückweg entdecken in fast jedem 3. Baum eine Eule. Heute scheint Eulentag zu sein.



Kurz vor Munro treffen wir auf unsere vier Geparde von gestern – die Mama mit den 3 Halbwüchsigen. Sie teilen sich gerade einen Riss. Zwei der Racker liegen sich Kopf an Kopf gegenüber und keiner gönnt dem anderen einen Bissen. Geschwisterstreit bei Familie Gepard.



Mama und das 3. Junge teilen sich friedlich den Rest der Beute. Zwischendurch wird nach den Geschwistern gerufen und schon bald kommt einer mit einem Springbockbein im Maul herbei geeilt. Der letzte kommt fiepend und mit blutverschmiertem Maul zum Rest der Familie gerannt. Dann wird zur viert dinniert.



Gegen 17:00 Uhr erreichen wir wieder Urikaruus und gönnen uns erst einmal ein kühles Bier bzw. Savannah. Den Rest des Tages schauen wir den Springböcken am Wasserloch zu und lauschen dem Gesang der Vögel. Die Luft ist erfüllt mit dem Gesang kleiner, unscheinbarer grauer Vögel, die nur 3 Töne zustande bringen. Ich verstehe gar nicht, was die den ganzen Tag zu quatschen haben . Die Töne werden für uns zum Ohrwurm. Sogar nachts singen die kleinen Quasselstrippen. Dennoch, das Gurren der Tauben ist und bleibt für uns die „Stimme Afrikas“.
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Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
Letzte Änderung: 20 Mär 2011 17:09 von Pascalinah.
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20 Mär 2011 17:10 #180741
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Sa., 05.03.

Die Strecke nach Mata Mata ist noch nicht gegraddert. Gerade eben haben wir die beiden Gradder überholt. Wunderbare grüne, weite Landschaft begleitet uns.









Die Loops sind teilweise noch mit grossen Wasserlachen durchzogen, dessen Ränder „very slippery“ sind. Nahe Dalkreith sehen wir den Löwen, dessen Kiefer herunter hängt. Wir nehmen an, dass er bei der Jagd von einem Huftier getreten und so zu seiner Verletzung kam. Sein rechter, unterer Reisszahn ist ebenfalls abgebrochen.



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Letzte Änderung: 20 Mär 2011 17:14 von Pascalinah.
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20 Mär 2011 17:15 #180742
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  • Pascalinah am 20 Mär 2011 16:47
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Da es Samstag Morgen und an der Grenze nicht viel los ist, beschäftigen sich die Grenzbeamten etwas intensiver mit uns und unseren Fahrzeugen. Aber es ist soweit alles in Ordnung und so rollen wir wieder nach Namiba rein. Von der C15 biegen wir in die D511 – eine Abkürzung zur C17 – ein. Eine traumhaft schöne Strecke, die dem Klischee der Kalaharidünen alle Ehre macht. Die Fahrt geht Düneauf und Düneab, wie in der Achterbahn nur viiiel schöner! Auch auf der C17 Richtung Koes geht es noch ein paar Kilometer so weiter, aber nicht soo schön wir zuvor auf der D511.







Der weitere Verlauf der C17 nach Keetmanshoop ist bedingt durch die massiven Regenfälle stark in Anspruch genommen. Tiefe Auswaschungen mit heftigen Abbrüchen unterbrechen immer wieder den Stassenfluss.





Gegen Mittag erreichen wir die Gariganus Farm. Naja, für eine Nacht ist es o.k. Die Einzelhütten erinnern uns doch sehr an Dixiklos, innen sind sie aber recht passabel eingerichtet. Wir haben aber eine grössere Hütte mit 3 Schlafzimmern. Wir erfrischen uns im Pool, den wir mit winzig kleinen Fröschchen teilen müssen und gegen gegen 17.00 Uhr zum Köcherbaumwald.





Zuvor machen wir noch die Gepardenfütterung mit. Es ist aber nicht dasselbe, als wenn man es in freier Natur bewundern konnte. Zwei Jungtiere – es soll sich um nicht geplante „Unfälle“ handeln – zerren an einem Dussie. Das haben wir doch erst gestern im KTP gesehen? Die Kleinen scheinen immer so ungestüm zu sein.





Im Köcherbaumwald warten wir auf den Sonnenuntergang, im Rücken ein nahendes Gewitter. Wir finden diesen Köcherbaumwald viel schöner, als den von Hauchabfontein, denn die Bäume stehen viel dichter beisammen, ähneln mehr einem Wald. Dussies bevölkern die Felsen.





Ein Schrei gellt durch die Stille: Bärbel, die panische Angst vor Schlangen hat, ist natürlich die jenige, die eine entdeckt! Es ist eine kleine Hornviper. Ihr Gift ist schwach, Todesfälle sind selten und angriffslustig ist sie auch nicht, also no problem. Trotzdem, sie ist schön gezeichnet. Leider versteckt sie sich unter Gräsern und ich kann sie nicht so gut fotografieren.



Den Abend geniessen wir noch vor unserer Unterkunft. Bärbel und ich kochen, Hansi stöbert irgendwo draussen rum und Norbert hat es sich vor der Türe bequem gemacht. Aus den Augenwinkeln sieht er etwas... einen der Hunde, der wohl spielen will und so sein Bein anstubbst. Er schaut genauer.. nein, es ist kein Hund... es ist ein Warzenschwein, dass da seine Nähe sucht. Warzenschwein???? Farm Gariganus??? Hummeldumm???? Da war doch was? Jetzt bloss nicht die Türe öffnen, sonst liegt das Schwein im Bett! Er ruft uns. Das Tier ist zahm und lässt sich gerne von mir an der Stirn kraulen.

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Letzte Änderung: 20 Mär 2011 17:36 von Pascalinah.
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20 Mär 2011 17:27 #180745
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Hallo