THEMA: Reisebericht 4 Wochen Südafrika NO und Tuli Block
13 Jun 2010 10:18 #142754
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  • Julie am 13 Jun 2010 10:18
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Toller Bericht - ich lese natürlich fleissig mit!
Wir hatten im Hluhluwe Umfolozi auch die gleichen Erfahrungen gemacht - da es damals unsere erste Reise im südlichen Afrika war - wussten wir die grosse Anzahl an Rhinos nicht gleich zu schätzen - auch 3 Baby Wild Dogs haben wir schlafend in einem Waldstück angetroffen.
Leider haben wir bei beiden Besuchen nicht im Park übernachtet.
Freu mich auf eine Fortsetzung! lg julia
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13 Jun 2010 18:02 #142821
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Fortsetzung Teil 5

Von Hluhluwe nach Swaziland/Phophonyane

Da ein langer Fahrtag vor uns liegt, fahren wir früh los in Richtung Norden/Memorial Gate. So können wir Strecke und Game Drive kombinieren. Neben etlichen Elefanten, Nashörnern,Büffeln und den üblichen Antilopen sehen wir kurz vor dem Gate geschätzte 20 Giraffen direkt neben der Straße.

Die weitere Strecke über die N2 in Richtung Swaziland ist gut ausgebaut. An der Grenze auf südafrikanischer Seite müssen wir unsere Elektrogeräte auflisten. Die Stimmung ist etwas gereizt, der ungeduldige Beamte ist genervt und wir schließlich auch. Der Grenzposten wurde gerade modernisiert, die Zufahrt ist noch nicht ganz fertig und etwas unübersichtlich. Um die Ecke herum dann der Swaziland-Grenzposten. Ein netter Beamter zeigt uns freundlich den richtigen Platz zum Parken. Man merkt nicht wirklich, daß es sich um einen Grenzposten handelt. Im uralten, heruntergekommenen Abfertigungsgebäude warten wir nur ca. 5 Minuten, dann haut der wortlose Beamte die Stempel in unsere Pässe. Die Fahrt über die breite Landstraße geht wieder über Farmland. Es ist sehr wenig Verkehr, alles sehr entspannt. Da wir unserem Navi Gravel-Roads nicht verboten haben, führt es uns über eine auf den letzten 50 KM wunderschön einsame Nebenstrecke durch die Berge zur Phophonyane Lodge. Immer wieder lächelnde, fröhliche Menschen in einfachen Dörfern. Selbst nackt im Bach badende Familien winken uns zu. Der letzte Teil der Strecke geht durch weite Forstwirtschaftsgebiete, die Straße ist wie ein breiter Waldweg.

Glücklich erreichen wir Phophonyane über einen sehr holprigen Zufahrtsweg. Und was soll ich sagen, Phopho ist ein Traum. Wir sind die einzigen Gäste in diesem tropischen Paradies. Unser Zelt steht direkt neben einem langen Wasserfall, das Rauschen wird uns später in den Schlaf singen. Leider wird es bald dunkel, der Morkel Atticus passt gut zu leckerem Steak.

Nach einer Nacht im Tiefschlaf erkunden wir noch kurz die Wege am Wasserfall, gerne wären wir noch etwas gewandert und auf Vogelpirsch gegangen. Leider hatten wir bei der Planung der Reiseroute keine zweite Nacht für Phopho frei. Wir kommen aber bestimmt wieder.

Phophonyane

Das Haupthaus der Lodge liegt auf einem Hügel am Rande einer waldwirtschaftlich genutzen Gegend. Es gibt einen großen Pool mit schöner Aussicht in die Ebene. Das Haupthaus ist geschmackvoll im afrikanischen Stil eingerichtet. Die Mahlzeiten waren gut. Die komfortablen Zelte direkt am Wasserfall inmitten tropischer Vegetation bieten echtes Urwaldfeeling. Auf der Terrasse sind 2 bequeme Stühle und ein Tisch vorhanden. Ein keines Paradies. Alternativ kann man auch kleine Bungalows oder ursprüngliche Bienenkorb-Hütten buchen. Uns hat es sehr gut gefallen und wir würden gerne wiederkommen.

Nebenstrecke nach PhoPhonyane


Wasserfall direkt neben dem Zelt


Unser Tent


Pool mit Blick
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:45 von casimodo.
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13 Jun 2010 19:04 #142836
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Fortsetzung Teil 6

Von Swaziland/Phophonyane nach Krüger/Berg & Dal

Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Grenzübergang nach Südafrika. Die Abfertigung geht auf beiden Seiten sehr schnell. Kein Mensch interessiert sich mehr für irgendwelche Elektrogeräte... Die Landstraße führt an einigen Seen und großen Zuckerrohrplantagen in Richtung Melalane Gate. Da wir sehr früh sind, fahren wir nach dem Gate eine weite Runde durch den Park Richtung Crocodile Bridge im Osten. Dann geht’s weiter nach Nordosten und wieder runter in Richtung Berg & Dal. Der Krüger erscheint uns sofort als sehr abwechslungsreich. Wälder, Buschland, Seen und Flüsse bieten einen landschaftlich schönen Rahmen für die Tierbeobachtungen. Nach dem vielen späten Regen einige Tage zuvor ist es immer noch relativ grün. Wir sehen viele Vögel, Hippos mit Jungen am Fluß, etliche Elefantenherden, Giraffen, viele Vögel und letztendlich eine Gruppe von 7 Breitmaulnashörnern beim Baden im Matschloch. Auch ohne Raubtiere sind wir zufrieden, gerade die Nashörner beim Spielen und Plantschen zu sehen, ist eine schöne Erfahrung für uns.

Das Camp Berg&Dal macht einen ganz sympathischen Eindruck. Unser frisch renoviertes Haus ist zweckmäßig eingerichtet. Wir essen im Restaurant, die meisten anderen Gäste sind da bereits am Grillen. Das Buffet ist OK, das Kudugulasch rettet es gerade so. Auf der Terrasse sehen wir durch das Fenster eine Ginsterkatze, die im Dunkeln Insekten jagd.

Am nächsten Morgen sehen wir auf einem Loop dann zweimal Löwen direkt an der Hauptstraße und erleben genau dass, was wir befürchtet hatten: Ca. 10 KFZ in stetig wechselnder Besetzung versuchen den besten Platz zu bekommen. Mehrfach kommt es fast zu Blechschäden, weil viele Fahrer hektisch und aufgeregt sind. Die Löwen nervt es dann so, daß sie sich tiefer in den Busch zurückziehen.

Berg&Dal

Das staatlich Restcamp liegt nur wenige Kilometer vom Melalane Gate entfernt in einer Landschaft mit Buschland und einigen roten Felsbergen. Die Häuser sind von vielen Bäumen umgeben. Die Einrichtung ist eher sachlich, für ein staatliches Camp aber ganz OK. Unser Badezimmer war neu renoviert und gehörte zu den Besseren. Die drei Einzelbetten standen jeweils einzeln an einer Wand, das wirkte etwas ungemütlich. Das Restaurant habe ich kurz beschrieben, wir wurden satt....





Hammerkop


Berg & Dal
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13 Jun 2010 19:43 #142845
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Fortsetzung Teil 7

Von Krüger/Berg & Dal nach Pilgrims Rest

Nach dem Löwengedrängel freuen wir uns auf die Weiterfahrt. Über Melalane geht es an dem mit felsigen roten Bergen geäumten Crocodile River entlang. Dann über White Rivier nach Sabie und weiter nach Pilgrims Rest. Die Strecke wird am Ende immer gebirgiger, endlose Forstwirtschaftswälder säumen die Straße. Nach lecker Scones am Herb Stall kurz vor unserem Ziel erreichen wir das historische Örtchen Pilgrims Rest. Die Park Boys sind wie die wilden, unser Auto wird sofort nach Ankunft und ohne Auftrag direkt vor dem Hoteleingang für 50 Rand gewaschen. Nach dieser Überrumplungstaktik bekommen wir an der Rezeption einen Ausdruck mit dem Text „Please don't wash our car“. Das Örtchen ist schon sehr touistisch, aber alles ist noch so, wie zu der damaligen Goldgräberzeit. Gleiches gilt für das Royal Hotel. Nach einem kurzen Rundgang vorbei an einigen Läden, dem Visitors Center und der Garage mit einigen Oldtimern machen wir noch eine Tour zum God's Window.

Gods Window, der Pinnacle Viewpoint und ein weiterer Lookout bieten phantastische Ausblicke in die einige hundert Meter tiefer liegende Ebene. Das Hochplateau fällt hier steil ab. Bisher konnten wir das nicht erkennen und wunderten uns, wie hier in der Nähe der Blyde River Canon sein kann. In der Abendsonne genießen wir den herrlichen Ausblick und sehen sogar einige schöne Sunbirds. Am Parkplatz kaufen wir direkt bei den Einheimischen eine geschmackvolle Holzfigur. Hier kommt das Geld direkt den Künstlerfamilien zu gute.

Die nicht weit entfernten Berlin und Lisboa Falls stellen sich als sehenswert heraus. Bei strahlendem Sonnenschein hoffen wir auf ebenfalls gutes Wetter am nächsten Tag. Nach erfolgreichem Outdoor-Klamotten-Shopping in Graskop geht’s direkt zum Dinner im Royal Hotel.
Die anfänglich schöne Stimmung im historischen Speisesaal kippt nach der Ankunft einer riesigen französischen Reisegruppe doch recht heftig. Das Steak ist aber groß und lecker. In der Hotelbar kommen wir mit einem einheimischen Goldgräber ins Gespräch und trinken definitiv zu viel Whiskey. Der sorgt aber wenigstens für sofortigen Schlaf.

Royal Hotel

Pilgrims Rest ist sicherlich nicht jedermanns Sache. In diesem Museumsdorf wird bestimmt fast jede Busgruppe abgeladen, die auf dem Weg zum Blyde River Canon ist. Wir empfanden es für eine Übernachtung als gelungene Abwechslung. Das kleine Zimmer war frisch renoviert,der historische Charme ist aber gut erhalten worden. Das Personal war gut geschult, lediglich im Restaurant wirkten die Kellnerinnen unmotiviert. Für einen Zwischenstop auf dem Weg zum Blyde River Canon, den Wasserfällen, Bourkes Luck Potholes und Gods Window liegt das Royal Hotel günstig.
Die kleine Bar hat Westernsalooncharme. Das Preis/Leistungsverhältnis empfanden wir als gut.

God's Window


Berlin Falls


Royal Hotel Pilgrims Rest
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Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:46 von casimodo.
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14 Jun 2010 19:28 #142959
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  • chrissie am 14 Jun 2010 19:28
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Hallo Carsten,
wir sind am Wochenende aus SA zurückgekommen und waren auch an mehreren Orten, wo ihr wart. Besonders ins Auge gesprungen ist mir eure "affige" Geschichte ;) im Thendele Camp, denn uns ist ähnliches passiert:
Mein Mann wollte den Pavian durch die Scheibe der Verandaschiebetür fotografieren, als dieser nach dem Griff fasste und versuchte, in den Bungalow zu gelangen. Geistesgegenwärtig drückte mein Mann dagegen und verriegelte die Tür. Wir sind zwar gastfreundlich, aber auf diesen Besuch haben wir gerne verzichtet. Kurz darauf musste ich unserer Revier verteidigen, als er sich erst hinter dem Küchenfenster und dann wieder von vorne versuchte, Zutritt zu verschaffen. An einem anderen Tag konnte ein Baboon einer Frau eine Plastiktüte entwenden, als diese das Auto entlud.
Ich füge mal ein Bild vom Beinahe-Einbrecher bei, leider ist es qualitativ durch die Umstände nicht wirklich gut.
Deine eingestellten Fotos gefallen mir sehr gut, und ich werde deinen Reisebericht weiter verfolgen, besonders freue ich mich auf Mapungubwe, denn da wollen wir auch mal hin.
Im Golden Gate waren die Baboons nicht so aufdringlich, habt ihr die gleiche Erfahrung gemacht?
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
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15 Jun 2010 22:19 #143148
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Hallo Chrissie,

im Golden Gate haben wir die Baboons nur aus dem Auto heraus gesehen. Wirklich aggressiv fanden wir sie eigentlich sowieso nicht, sondern einfach nur dreist und super schlau.

Mehrere Südafrikaner erzählten uns Storys von richtig organisierten "Überfällen" mit Ablenkungsmanövern und anschließender Verwüstung der Küche. Ich habe einen Höllenrespekt vor den Viechern mit dem Gebiss eines Leoparden.

Viele Grüße
Carsten
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