THEMA: 200 Tage durchs südliche und östliche Afrika 2009
22 Jan 2010 15:58 #126952
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  • Topobär am 22 Jan 2010 15:58
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Ich lese den Reisebericht nur hier im Forum und freue mich auf jeden neu geposteten Tag.

Warum ist es besser für Südafrikaner gehalten zu werden, als für Deutsche? :S
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24 Jan 2010 07:32 #127093
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  • Southerndreams am 24 Jan 2010 07:32
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Warum ist es besser für Südafrikaner gehalten zu werden, als für Deutsche?

hallo Topobär,
ich habe es wohl blöd formuliert, ich meinte, dass es besser ist für
Südafrikaner gehalten zu werden, weil man dann kein reicher Tourist aus Overseas ist. Mit einem Leihwagen mit GP Kennzeichen und vielleicht
noch dem Logo der Verleihfirma drauf ist es klar, das ist ein Tourist,
der hat Geld. Ich muss das ändern... ;)

Manches Mal hätte ich mir allerdinsg ein Deutsches Kennzeichen gewünscht,
nämlich wenn sich die Südafrikaer auf den Campsites völlig daneben benahmen.

Viele Grüße,

Beate
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24 Jan 2010 08:28 #127094
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  • Southerndreams am 24 Jan 2010 07:32
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In den Hwange National Park

25. Mai 2009
Von der Gweta Lodge in den Hwange National Park, Zimbabwe
360 km in 10 Stunden, 27°


Wir lassen uns mit dem Zusammenpacken heute etwas Zeit und duschen noch mal, nachdem die abendliche Dusche doch sehr kurz war. In Gweta versuchen wir noch unser Glück in den beiden Läden, Supermarkt kann man das ja nicht nennen. Es gibt Kartoffeln und grüne Paprika, jede schon mit dem Preis beschriftet. 5-Liter-Wasser- kanister gibt es natürlich wieder nicht. Gweta hat sich leider nicht so wie Rakops verändert, nur der Wasserhochbehälter ist neu, neugebaute Häuser gibt es aber nicht zu sehen.
Wir sind in kurzer Zeit in Nata, die Straße ist in sehr gutem Zustand und teilweise sogar frisch geteert. In Nata gibt es drei Tankstellen und einen Supermarkt an der Caltex, in dem wir endlich die 5 Liter-Wasserkanister finden. Ich kaufe 6 Stück, danach fahren wir durch den Ort, es gibt Fast Food Läden, dazwischen die traditionellen General Dealer, in einem finden wir frisches Rindfleisch, ein Kilo kostet ca. 4 €. Wir frieren die 4 Stücke ein, zusammen mit dem Chicken aus Rakops haben wir für 4 Mahlzeiten Fleisch, also für eine Woche im Hwange National Park sind wir gerüstet. Wir essen nicht täglich Fleisch, und versuchen, so oft wie möglich frisches Gemüse und Obst zu bekommen, haben wir zusammen mit unseren Vorräten an Nudeln, Reis und Dosenfutter genügend Abwechslung im Speiseplan.



Letztes Jahr hätte ich kein Fleisch in einem Dorfladen gekauft, gibt es doch in Südafrika und in Botswana in den größeren Städten überall Spar- oder Shoprite-Läden in denen man genügend Frischfleisch oder TK-Fleisch bekommt. Nun, wenn wir weiterhin Fleisch essen wollen, müssen wir es in eben solchen Geschäften kaufen, zumindest ist es hier noch in einer Kühltheke aufbewahrt und die Verkäuferin langt nicht mit bloßen Händen hinein.



Nach einem üppigen Mittagessen vom Take Away der Caltex Tankstelle, das Frühstück fiel ja aus, fahren wir um 12 Uhr in Nata los in Richtung Kasane, es sind ja „nur“ 100 Kilometer bis Pandamatenga, so denken wir. Aber , man hatte uns ja gewarnt vor der Piste, sie besteht aus mehr Potholes und Umfahrungen, als Teerstraße. Wir sehen den ersten Elefanten diesen Jahres, er ist riesig und überquert ohne Scheu vor uns die Straße, um auf der anderen Seite parallel zur Straße zu marschieren. Um 15 Uhr sind wir erst am botswanischen Grenzposten, hier werden wir aber schnell abgefertigt und durchs Tor gelassen. Wir sind die ersten und wahrscheinlich auch die letzen Kunden des Tages.



Auf der anderen Seite des Schlagbaums hört die Teerstraße nach 10 Metern auf und wir fahren hinein nach Simbabwe. Ein einziger Beamter ist anwesend, er telefoniert die anderen Grenzbeamten und Polizisten herbei, teils sind sie in Uniform, teils privat gekleidet. 6 Mann kümmern sich um uns und fertigen uns in 30 Minuten ab, auch hier sind wir logischerweise die ersten Kunden des Tages.



Nachdem alle Gebühren bezahlt sind, wir werden insgesamt 150,- US $ los, geht es um 16 Uhr weiter in den Hwange. Auch hier waren wir vor der Piste gewarnt worden und hatten eigentlich die Hoffnung aufgegeben, noch bis in Robins Camp zu gelangen. Aber, was für eine Überraschung, bis auf wenige Stellen, an denen der Matsch der Regenzeit tief ausgefahren war, ist die Piste völlig in Ordnung und ohne 4x4 Antrieb zu befahren. Wir sehen einiges an Wild, unter anderem eine der seltenen Säbel-Antilopen mit Jungtier, Impalas und Kudus, aber sie sind sehr scheu, denn hier, in der sogenannten Matetsi-Aerea wird ja gejagt. Eine Horde Baboons (Paviane) turnt an einer Brücke durch das Geäst, sie haben Angst vor uns und verschwinden unter lautem Gebrüll im Gebüsch, die, die weiter oben im Baum saßen, lassen sich aus 3, 4 Metern Höhe hinabfallen. Um 17:30 Uhr sind wir am Gate, auch hier sind wir logischerweise die ersten Kunden des Tages und werden freudig von Abjot begrüßt und per Funk in Robins Camp angemeldet.



Unterwegs sehen wir noch Schakale und ein ganzes Rudel afrikanischer Wildhunde, sie sind bei der Jagd und wir müssen weiter, um vor 18 Uhr in Robins Camp zu sein. Der Anführer hat ein verkrüppeltes Hinterbein, es scheint ihn aber kaum zu behindern und alle anderen beobachten ihn aufmerksam und folgen ihm, ohne zu zögern. Schade, denn diese wunderschönen Tiere sehen wir zum ersten Mal. In Robins Camp werden wir ebenso freudig begrüßt, außer uns sind nur noch vier Forscher in zwei winzigen Zelten auf der Campsite. Das warme Wasser für die Dusche wird schnell von zwei dienstbaren Geistern angefeuert, sie sind fröhlich und singen.



Die Ablutions sind zwar sauber, aber uralt, aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, es ist schon ein wenig gruselig und da ich am Morgen geduscht habe, hebe ich mir das Vergnügen für den nächsten Tag auf. Ein schnelles kaltes Nachtessen und um 21 Uhr liegen wir im Bett und schlafen, umgeben von den Geräuschen der Nacht im umliegenden Busch.


26. Mai 2009
Game Drives rund um Robins Camp, Hwange National Park, Zimbabwe
99 km, 26°


Es ist hier nicht so kalt, wie in der Kalahari, wir haben am Morgen schon 10° und sind um 7 Uhr unterwegs auf einem Game Drive im Norden des Hwange National Park. Wir fahren an die Crocodile Pools, hier gibt es einen Hide, er ist ungepflegt und lange nicht genutzt, und sogar eine Toilette. Die Pools liegen unter uns im Morgennebel, die Natur hier erschlägt uns nach 9 Monaten Afrika, es ist grün wie in einem deutschen Wald. Es gibt genügend Wasser und im Hochland wohl nicht so viele Elefanten, so dass der Urwald aussieht, wie es vor 150 Jahren in dieser Region Afrikas ausgesehen haben muss. Die Luft riecht würzig und frisch, ab und zu kann man auch einen Elefanten erschnuppern, entdecken kann man sie nur durch Zufall, denn schon 5 Meter neben der Fahrspur sind sie nicht mehr zu sehen.



Wir fahren weiter und folgen dem Loop, auch wenn der Track merklich schlechter wird, solange man noch sieht, wohin man fährt, geht es ja noch und hier im Wald ist der Boden fest, auch wenn es über manch eine Brücke geht. Die Route führt bergauf und bergab und wir genießen einfach die grüne Natur. Wir sehen Kudus, Impalas, eine mächtigen Wasserbock, der mit einem Satz den Weg überquert und nicht mehr zu sehen ist, viele Vögel und einen Riedbock. Elefanten sehen wir erst mal keine, aber man hört sie im Wald trompeten. Und man sieht ihre Hinterlassenschaften, diese sind teilweise riesig, anscheinend sind hier viele Elefanten so riesig, wie der, den wir an der Hunters Road gesehen haben.



Den Nachmittag verbringen wir mit Wäsche waschen, kaum ist sie trocken, kommen unsere dienstbaren Geister und wollen die Wäsche bügeln, was wir aber dankend ablehnen. Es ist schwierig, den beiden Mädels zu erklären, dass wir unsere T-Shirts und Unterhosen nur einen Tag lang anhaben und dann waschen, würden wir die Sachen jedes mal bügeln, müssten wir dafür jede Woche einen Wasch- und Bügeltag einlegen. Aber sie bekommen später ein Stück frischen Pfirsichkuchen, ich habe in Nata Konserven gekauft, um mal etwas anderes zu backen, als Apfelkuchen. Die beiden sind begeistert und ich biete ihnen an, wenn sie mir drei Eier besorgen, würde ich ihnen einen ganzen Kuchen backen. Dadurch kommen wir ins Gespräch über die Ernährungssituation. Es gibt nur alle paar Wochen Nachschub, wenn es mal Gehalt gibt, so zwischen dem 18. und dem 20. des Monats wird jemand nach Hwange geschickt zum Einkaufen, es gibt aber kein frisches Gemüse und sie haben weder einen Gemüsegarten, um Zwiebeln oder Tomaten anzubauen. Hühner, und somit Eier gibt es auch nicht. Dennoch sind die beiden immer gut gelaunt und singen sogar bei der Arbeit. Sie wissen, dass Simbabwe in den letzten Jahren arm war, aber sie sind fest davon überzeugt, es wird jetzt aufwärts gehen.



Am Nachmittag fahren wir nochmals los, wir wollen zur Little Tom Plattform, wir fahren zunächst am Little Toms River entlang, kommen aber nicht sehr weit, mitten vor einem Schilffeld endet die Spur, die bei 2 Meter hohem Gras schon zuvor kaum zu sehen war. Wir kehren um und versuchen es über den Big Tom River, hier kommen wir etwas weiter und überqueren sogar den Fluss, danach stehen wir aber vor dem kaum noch sichtbaren Track mit 50 – 60 cm tiefen Löchern im schweren, schlammigen Boden und geben endgültig auf, es ist zwar in der letzten Zeit jemand da gefahren, aber wir wollen ja nicht irgendwo im Matsch stecken bleiben.



Wir fahren noch an den Salt Pan Dam und entdecken einen wunderschönen Stausee, der nur ein wenig versalzen ist. Es gibt Spuren von Raubtieren u.a. von Hyänen. Wir bleiben bis kurz nach halb sechs und sind pünktlich zurück im Camp. Das Abendessen besteht aus Fleischbällchen mit Spaghetti in Tomatensauce aus der Dose, geschmacklich sind sie mit den deutschen Ravioli vergleichbar. Die Campsite hat sich gefüllt, es sind 3 Autos dazugekommen und nun muss ich mich sputen, um in den Genuss einer heißen Dusche zu kommen.



Heute hört man die Angestellten, die neben der Campsite ihre Wohnquartiere haben, sie haben entweder einen Fernseher oder einen Radio laufen, sie sind bestens gelaunt, sicher läuft ein Sportkanal. Um 21:30 herrscht dann aber doch Ruhe und wir schlafen mit den Buschgeräuschen und den Rufen einer einsamen Hyäne nahe beim Camp schnell ein. Ich hasse Fussball, aber den Menschen im Hwange Park gönne ich jede Freude, sei sie noch so gering!



meet-the-oceans.de/html/25___26_mai.html
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29 Jan 2010 07:14 #127679
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  • Southerndreams am 24 Jan 2010 07:32
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Nun geht es weiter ....

Am Masuma Damm und in Shumba

27. Mai 2009
Von Robins Camp an den Masuma Damm im Hwange National Park, Zimbabwe, 93 km in 3,5 Stunden, 29°


Wir stehen um 6 Uhr auf und bauen ab, denn heute wollen wir an den Masuma Dam umziehen. Ich laufe hinauf zu Mr. McDonald im Tourist-Office, er ist um halb sieben noch im Trainings anzug unterwegs, ich bezahle die letzte Nacht und er sagt, er hätte mit wem auch immer gefunkt und wir könnten kommen. Noch eines der Paare auf unserer Campsite hätte Interesse am Masuma Damm, ob wir denn teilen würden? Ich frage ihn, wer das sei und er sagt mir, die, die ganz unten campen und ich gebe ihm mein OK.



Um halb 8 Uhr fahren wir los, das andere Paar mit einem Toyota schläft noch, na dann sichern wir uns den besten Platz auf der Campsite. Die Fahrt dorthin bietet nichts Neues, wir erkunden den Deetema Damm, der Hide ist vernachlässigt und die Tiere (Zebra, Impala, Baboons und Elefant) sind scheu und laufen beim geringsten Ton eines Motors weg. Die Picknick Site hier am Damm könnte ein toller Ort sein, wenn er nicht so vernachlässigt wäre.



Am Masuma Damm angekommen stellen wir fest, unsere Tippgeber aus dem Namibia-Forum ( Danke Andreas und Jörg ...) hatten Recht, es ist toll hier, der Hide ist genial und auch sauber, man sieht die Hippos und Krokos in 5 – 10 Metern Entfernung.Es gibt zwei Ranger hier und einen Betreuer für die Gäste, alle sind sehr nett, aber schüchtern. Die sanitären Anlagen sind katastrophal, noch schlimmer als in Robins Camp. Wir stellen unser Zelt am Platz mit dem besten Blick aufs Wasser und direkt an der Feuerstelle auf. Den Nachmittag verbringen wir mit Dösen, ab und zu kommen vereinzelte Elefanten vorbei und trinken und die Hippos, es sollen bis zu 19 sein, gehen an Land und springen kurze Zeit später mit lautem Platschen wieder ins Wasser. Ein mindestens 1 Meter langer Waran streift am Ufer an den Baboons vorbei und die zwei Stauseeeigenen Krokos liegen mal da und mal dort faul herum. Unsere Rangerin erzählt uns, dass man in der dry season, also im August und September unten Wasser frisch gepumpt werde und es dann 2 – 300 Elefanten auf einmal zu sehen gäbe und dazu hunderte Büffel, Zebras, Impalas .... Na wir sind halt in der falschen Jahreszeit hier, aber irgendwann mussten wir eben losfahren und das in Kauf nehmen.



Am späten Nachmittag machen wir einen Game Drive bis nach Shumba an die nächste Picknick Site, da ist es wunderschön, die sanitären Anlagen und alles Häuschen sind von den Friends of Hwange renoviert. Es ist niemand da, hinter der Anlage steht ein düsteres, leer aussehendes Häuschen, aber wir denken, es ist nicht mehr bewohnt. Am kleinen See vor Shumba gibt es einen weiteren Hide, auch hier finden sich Hippos ein. Am Ufer liegt das ausgebleichte Skelett eines Elefanten. Fred bedauert, dass wir nicht in Shumba gebucht haben.



Wir fahren zurück und finden an einem Wasserloch kurz vor Masuma ein paar Elefanten beim Trinken, sie laufen glücklicherweise nicht vor uns weg, wie sämtliche Tiere oben im Norden. Unterwegs sehen wir ein Fahrzeug des Parks mit unseren Rangern und unserem Betreuer darauf. Nachdem wir zurück sind haben wir einen neuen Betreuer, ein sehr unangenehmer Mensch, der einem nicht in die Augen sieht, beim reden, er ist verwundert, weil er nicht informiert wäre, dass wir kommen würden. Wir sagen ihm, dass wir für drei Nächte in Robins Camp bei Mr. MacDonald gebucht haben und fragen, ob er unser Geld nehmen würde, das bejaht er, es sollen 10 US $ sein pro Person. Nun, dann ist alles in Ordnung und nach drei Anläufen, von uns einen Arbeitsauftrag zu erhalten, wir haben leider keinen, verzieht er sich endlich in seine Hütte hinter der Campsite. Zum Glück kommt niemand mehr, der hier her will.



Unter lautem Schnauben und Prusten der Hippos grillen wir unsere botswanischen Rinder“Steaks“, sie sind erstaunlicherweise zart, aber es ist kein Steakfleisch. Danach kommt das Brot im Potje aufs Feuer, zum ersten Mal wird es richtig gut und wir geben den Rangern und unseren Betreuern etwas davon ab. In der Nacht hören wir immer wieder die lautstarke Kommunikation unserer Hippos und einmal brüllt ein Leopard ganz in der Nähe, aber in der Nacht kommt kein Tier ins Camp, denn auch wenn um 6 Uhr die Gatter geschlossen werden, ist der Zaun löchrig wie ein Schweizer Käse.

28. Mai 2009
Vom Masuma Damm ins Shumba Camp,
Hwange National Park, Zimbabwe
97 km in 3,5 Stunden, 28°


Ich schlafe etwas länger und genieße den Blick auf die Hippos aus dem Bett. Nach dem ersten Kaffee machen wir uns auf dem Weg, die Gegend zu erkunden. Über den Lukozi River Loop fahren wir zunächst nach Norden, auch hier ist die Gegend wild und grün, aber man sieht keine Tiere. Wir wollen schon wieder zurück in Richtung Mandavu Damm, als wir in der Ferne Häuser auf einem Hügelkamm sehen, das muss Sinamatella sein und wir beschließen, dahin zu fahren, obwohl wir das eigentlich nicht vor hatten.



Sinamatella sieht sehr verfallen aus, einzig die Picknick Site mit Lapa und traumhaftem Blick über das Land ist ein wenig hergerichtet, die Toilette und Dusche ist eine weitere Katastrophe an Verfall und die Campsite ist mit einem Meter hohen Gras bedeckt. Wir frühstücken an der Picknick Site und treffen das südafrikanische Paar mit dem Toyota aus Robins Camp, sie scheinen hier übernachtet zu haben.



Wir besichtigen den Rest des Camps, gehen am ehemaligen Restaurant vorbei, es hat schon lange zu und auch aus dem Curio-Shop gähnen uns leere Regale entgegen. An einem der Chalets scheint man zu arbeiten, aber ein Blick ins Innere offenbart nichts Gutes, es ist alles sehr spartanisch und abgenutzt, von außen erinnert die ganze Anlage an Zeiten der ehemaligen DDR.



Beim Hinausfahren werden wir von einer unhöflichen Angestellten abgefangen, ohne ihren Namen zu nennen will sie unsere Quittung für die Übernachtung sehen, und behauptet, der Mann am Masuma Damm dürfte gar nicht kassieren, wir müssten hier auf der Stelle die drei Nächte bezahlen. Dann fällt ihr noch ein, dass es für heute eine Buchung gäbe, ich sage ihr, dass wir bereits beim Einfahren in den Park bei Mr. McDonald gebucht hätten und sie berechnet uns mürrisch und misstrauisch die drei Nächte. Zuerst will sie R 160 pro Person, dann 8 US $ und wir zahlen dann doch lieber in US $. Naja, wir haben zwar 12 US $ gespart, aber merkwürdig kommt einem das schon vor und die Frau war extrem unhöflich.



Am Mandavu Damm campt das nette Paar, welches wir schon vorher gesehen haben und wir sind erleichtert, das war wohl die Reservierung für heute gewesen, man hatte wohl nur die Campsites verwechselt. Denken wir zumindest, als wir uns von den beiden verabschieden.



Mandavu ist wie Sinamatella sehr heruntergekommen, es muss einmal sehr schön dort gewesen sein. Der Hide ist verdreckt, die Mauern teilweise eingefallen und der alte Mann, der sich um die Anlage kümmert, versteht kaum ein Wort Englisch. Der Stausee ist größer als Masuma und es sind noch jede Menge Baumreste im See zu sehen.

http://namibia-forum.ch/index.php?option=com_community&view=photos&task=showimage&tmpl=component&imgid=19881&maxW=782&maxH=469

Bei diesem Vogel bin ich mir nicht sicher, es könnte ein brown snake eagle sein....

Wir fahren zurück an den Masuma Damm, ich habe Kopfschmerzen und lege mich ins Zelt, zum Glück hat es sich etwas zugezogen und ist nicht so heiß wie gestern Mittag. Die Hippos gehen ihrer üblichen Beschäftigung nach, der Waran marschiert wieder durch und es kommen die selben Elefanten vorbei wie gestern, einer hat einen extrem langen Rüssel, den er gerne am Boden ablegt. Wir sind grade dabei, zum Duschen zu gehen, als um kurz nach 17 Uhr ein Pickup ins Camp fährt mit botswanischer Nummer, ein Ehepaar steigt aus und wir unterhalten uns darüber, welche Tiere wir so gesehen haben.



Nach einiger Zeit kommt der Mann auf den Punkt, er habe die Campsite hier reserviert für drei Tage, er käme jahrelang hier her und wir müssten gehen, wir wüssten ja schließlich ganz genau, dass man die exklusiven Campsites nicht im Park reservieren könne, er habe vor Monaten in Harare im Büro der Parkverwaltung reserviert. Wir bieten an zu teilen, er aber will an genau den Platz, an dem wir stehen, das wäre sein Platz. Wir zeigen ihm unsere Quittung vom Vormittag, er hat ein handschriftliches Schreiben eben jener unfreundlichen Person dabei, in dem man uns bittet, nach Shumba umzuziehen. Zunächst einmal stellen wir uns quer, wir haben ja eine gültige Quittung und wenn er nicht teilen will, kann er ja nach Shumba gehen. Er will uns am nächsten Morgen von seinem Warden entfernen lassen. Nach einigem Überlegen beschließen wir aber, noch am Abend zu gehen, weil es uns in Shumba so gut gefallen hatte und schließlich gibt es ja auch dort Hippos und einen Hide. Beim Einpacken lassen wir uns dann aber soviel Zeit, bis der Mr. Wichtig, so nennen wir ihn, oben alles ausgepackt hat, natürlich hilft im unser Betreuer, der ihn anscheinend seit Jahren kennt.
Erst um kurz vor 6 schlagen wir das Zelt ab, welches vorher unsere Aktivitäten verborgen hatte und fordern das Schreiben von ihm und fahren hinaus.



Es ist eigentlich schon viel zu spät, aber wir nutzten die Gunst der späten Stunde und fahren langsam die 14 Kilometer und sehen sehr viele Tiere, die wir sonst nicht gesehen hätten, am Wasserloch von gestern sind sieben riesige Elefantenbullen beim Trinken, einer droht uns heftig und wir lassen sie in Ruhe. Ich schaue mir das Schreiben nochmal an, Mr. Wichtig soll laut ihm in Bulawayo gebucht haben, aha, er hat also gelogen und nur seine Beziehungen genutzt, um an den Damm zu kommen.



Mir wird auch klar, hätte er eine schriftliche Buchung gehabt, hätte er das Schreiben ja gar nicht benötigt. Aber egal, wir sind unterwegs und wenn uns in Shumba niemand aufmacht, stellen wir unser Zelt eben direkt am See auf.
Es ist schon dunkel, als wir in Shumba ankommen und das Tor ist, wie erwartet zu, wir warten ein paar Minuten und es kommen zwei nette Jungs aus der Hütte hinter der Anlage, wir haben sie beim Essen gestört, aber sie sind froh, Gäste zu haben und heizen uns sogar noch das Duschwasser ein und machen ein Feuer, an dem wir die schnell mit Gas gekochten Makkaroni mit Chakalaka verspeisen, nachdem wir in Rekordzeit das Zelt aufgestellt haben.



Nach dem Abendessen und einer schnellen Dusche fallen wir ins Bett und sind froh, hier alleine mit den Jungs zu sein und nicht mehr in Masuma mit Mr. Wichtig und seiner viel zu jungen Frau, der uns sicher die Nacht oder den frühen Morgen verdorben hätte.

meet-the-oceans.de/html/27___28_mai.html
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29 Jan 2010 14:41 #127726
  • Hanne
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  • Hanne am 29 Jan 2010 14:41
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Halle Beate und Fred,

habe mit Begeisterung euren Reisebericht gelesen.
Habe manchesmal Euch beneidet - solange auf Reisen zu sein-
soviel zu erleben und auch zu meistern- Hochachtung.
Gratulation für die Daueraufenthaltsgenehmigung - super.
Ach ja - Rhein-Neckar-Zeitung - die lese ich auch - denke
in meiner Nähe -Nussloch- habt Ihr gewohnt , schade, dass
wir uns da nicht kennengelernt haben.
Weiterhin tolle Reise und Euch Beiden alles alles Gute in
Südafrika.
Liebe Grüsse aus Nussloch
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
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29 Jan 2010 16:17 #127742
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  • Southerndreams am 24 Jan 2010 07:32
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Hallo Hanne,
wir hatten unser Geschäft in Schönau
und am Schluss wohnten wir in Neckarsteinach,
vielleicht sind wir uns ja mal begegenet,
unsere Geschäftsautos waren mit
riesigen bunten Früchten beklebt..



Immerhin haben wir 8 Jahre lang Parties im Umkreis von
200 km um Heidelberg veranstaltet...
Vor allem die Cocktailparties waren legendär.

Und wenn nicht, macht nichts,
das nächste Mal, wenn du in Südafrika bist,
besuch uns doch, wir haben ein schönes Gästezimmer,
400 Meter bis zum Meer, 8 km zum südlichsten Punkt Afrikas
und eineinhalb Tage Fahrt zum Kgalagadi TNP.

Die RNZ lese ich wenn ich Zeit habe, online immer noch gerne.

Viele Grüße,

Beate

PS vielen Dank für das Lob ......
Letzte Änderung: 29 Jan 2010 16:23 von Southerndreams.
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