THEMA: Südafrika Nov. 2009 - Mabalingwe/ Kruger / Balule
22 Jul 2010 16:29 #147788
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Tag 10 und 11: 20.+21.11.2009 – Freitag und Samstag
Bei Ankunft in der Pondoro Game Lodge www.pondoro.co.za/index2.html schien kurz die Sonne und unser Rundgang von Lapa, Pool und unserer Unterkunft zeigte uns, so schlecht hatten wir es nicht getroffen.
Unsere Earth Suite www.pondoro.co.za/acc_lux_earth.html war wunderschön, sehr geräumig, mit tollem Extra-Sitzplatz in einem riesigen Zimmer. Zimmer trifft es gar nicht richtig, muss man wohl gesehen haben. Einziger Wehrmutstropfen war die nicht überdachte eigene Terrasse, die wir leider zunächst nicht nutzen konnten, da es wieder stark zu regnen begonnen hatte.
Das Essen in der Lodge war ausgezeichnet und zu unserem Lunch gesellten sich sehr netten Skandinavier. Ein weiteres südafrikanisches Paar komplettierte die gesamte Gästeschar für die nächsten Tage. Von den Südafrikanern lernten wir, dass ein Sturm über Durban für diese wirklich völlig untypische lange Zeit an Regen verantwortlich war und dass bislang angeblich noch nie eine Regenfront länger als 10 Tage angedauert hätte. Hoffnung war also vorhanden! 

Da der Game Drive am Nachmittag aufgrund der Wetterbedingungen und zahlreicher überfluteter Wege ausfiel, widmeten sich die weiblichen Gäste dem Wellnessprogramm. Sehr nett, sehr empfehlenswert für Schlechtwetter-Tage.







"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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22 Jul 2010 16:48 #147792
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Das Abendessen war ausgezeichnet, der Wein sehr gut und wir hatten mit unseren Tischnachbarn wirklich das große Los gezogen. Die Skandinavier waren in Durban gestartet und hatten wie wir sehr viel Regen gehabt, waren aber begeisterte Südafrika-Reisende und so quatschten wir die halbe Nacht. Es war unwahrscheinlich, dass am nächsten Tag der Morning Drive würde stattfinden können, also würden wir auch nicht um 5 Uhr geweckt werden – da kann man dann auch schon mal etwas länger aufbleiben.
Wie erwartet regnete es morgens immer noch, aber unser Guide war überzeugt, das wäre bald vorbei – wir Touristen glaubten ihm kein Wort! Doch um 10 Uhr riss es auf, die Sonne brach durch, es wurde affig heiß. Dann ging alles sehr schnell; wir wurden informiert, dass wenn wir wollten, man in 5 Minuten aufbrechen könne – natürlich wollten wir!

Die Tiersichtungen waren fast ein bisschen zweitrangig, in der Wärme mit der Sonne im Gesicht, auf dem offenen Jeep sitzend durch die Gegend zu fahren, war wunderschön, die Aussicht und die Landschaft waren spektakulär. Balule Private Game Reserve hat uns sehr gut gefallen, ist noch nicht ganz so hochpreisig wie Timbavati und Co., hat dafür aber vielleicht auch noch etwas Nachholbedarf hinsichtlich der Erfahrung der Guides. In den folgenden drei Game Drives fuhren wir uns zweimal so fest, dass andere Fahrzeuge uns rausziehen mussten und unser Guide war zwar nett, aber offenbar noch nicht sehr geübt.

Begeistert waren wir natürlich, als andere Guides ein Löwenrudel von etwa 20 Tieren gesichtet haben sollten und wir kurzfristig unsere Route dem anpassten. Wir haben einen Teil der Gruppe auch gesehen; die Guides waren alle etwas unsicher, weil keiner so genau wusste, wo die anderen Tiere sich wohl aufhielten. Wir als Touristen machten uns darüber weniger Sorgen und erfreuten uns an zum Beispiel diesen beiden…





Allerdings haben wir uns auf dem Rückweg so festgefahren, dass ein Fortkommen ohne fremde Hilfe abwegig war. 150 Meter von uns entfernt, saß eine andere Gruppe inkl. Guides fest. Unser Guide bat uns, dass Fahrzeug zu verlassen und zur anderen Gruppe zu laufen - uns war mulmig. Aussteigen? Wir waren doch höchtens 3-Autominuten von den Löwen entfernt, von denen die Guides offenbar nicht wussten, wo sich alle Tiere aufhielten. Naja, die Männer mit mehr Mut, die Damen mit mehr Vorsicht - so stiegen wir ab und gingen zügig zum anderen Jeep. Ich habe noch nie so viel Schiss gehabt, wie in dem Moment als wir zwar in der Ferne, aber gefühlt neben uns, Löwen auftauchen sahen. Unsere Fahrzeuge waren in einer kleineren Senke und oberhalb davon sahen wir die Silhouette. Unsere Gruppe ging jetzt schnell, es waren auch nicht mehr viele Meter, aber mir haben die Beine gezittert, als ich mich auf den Jeep schwang.

Einige Minuten später beobachteten wir, wie vier weibliche Löwen genau den Weg langliefen, den wir kurz zuvor zu Fuß passiert hatten. Nicht mal die mutigen Kerle im Auto waren jetzt noch besonders redselig, wir hatten irgendwie alle einen Kloß im Hals...
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Letzte Änderung: 22 Jul 2010 16:52 von Sanne.
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22 Jul 2010 17:02 #147794
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Als uns eine halbe Stunde später deutlich vertrauenerweckendere, weil erfahrener aussehende Guides einer Nachbarlodge zu unserem zwischenzeitlich geborgenen Fahrzeug zurückfuhren, waren wir wohl alle sehr erleichtert. Den Schnaps an der Bar hatten wir uns unserer Meinung nach alle redlich verdient.

Wir haben lange darüber diskutiert, wie man sich wohl in einer solchen Ausnahmesituation bei einem Angriff verhalten würde – ob man sich dann selbst der nächste ist und hofft, als erster das „rettende“ Fahrzeug erklommen zu haben? Wir haben uns in der unsrigen Situation ja nicht vollkommen ausgeliefert gefühlt, wir hatten Guides mit Waffen, die Löwen waren wirklich weit weg und dennoch hatten wir alle gespürt, wie so ein ganz bestimmtes Gefühl hochkommt: Überlebenswille – lieber ich als der!

Nach dieser Erfahrung konnten der Nachmittags-Game-Drive und der vom nächsten Morgen nur schwer mithalten, aber aufgrund des jetzt wirklich tollen Wetters waren beide wunderschön. Zum Abschluss unserer Reise wurden wir noch einmal mit Sonnenuntergang, Farbspielen, Milchstraße und Mond verwöhnt. Wir haben abends noch lange in die Dunkelheit gestarrt und Pläne für Botswana in 2010 geschmiedet – irgendwie bleibts bei uns immer bei diesem Kreislauf: Afrika planen – Afrika bereisen – nicht abreisen, bevor die nächste Reise nicht in Grundzügen geplant ist! ;)



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22 Jul 2010 17:31 #147799
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Highlights in Kürze / was bleibt:
1. Virgin Atlantic Flug: Service und Platz in der Business Class sind spitze
2. Coach House, Tzaneen: sehr schöne Zimmer und extra-tolles Essen
3. Sirheni Bush Camp: die Lage ist einzigartig, deshalb kommen wir wieder!
4. Neugierige Hyänenjunge beim Spielen mit unseren Autoreifen
5. Ein wahrlich kurzes Intermezzo mit der Leopardin
6. Earth Suite in der Pondoro Game Lodge
7. Zustimmung meines Mannes zu Botswana im April 2010

Nur mit Ach und Krach habe ich zwischen Schlafen und Essen es geschafft, den Rest von „Der Solist“ mit Robert Downey Jr. im Flieger anzuschauen. Gelohnt hat es sich aber allemal.

Südafrika hat sich wettertechnisch nicht von seiner Schokoladen-Seite gezeigt, muss uns vielleicht aber auch nicht mehr soo beeindrucken. Es war wie in der Vergangenheit wunderschön, einzigartig, beeindruckend und immer wieder neu und anders.

Ich hatte nicht geglaubt, dass so viel Regen in Südafrika möglich wäre und auch nicht, dass ich mich für die Südafrikaner darüber freuen könnte, während ich mir gleichzeitig klaren Himmel wünschte :blush:

Unsere Afrika-Verrücktheit wandelt sich. Die Abstände zwischen den Reisen müssen jetzt überschaubar und zunehmend kürzer sein. Eine Kontrolle über unsere Sucht halte ich zunehmend für ausgeschlossen.

Während unserer Reise im November 2009 planten wir bereits grob Botswana 2010, aber eigentlich schon wissend, dass Kruger Nord uns in 2010 auch noch mal sieht.

Lieben Dank an alle fürs geduldige Warten und Motivieren und natürlich fürs Lesen! ;) Hoffentlich konnte ich ein wenig vermitteln, warum wir immer wieder nach Afrika fahren und was uns daran reizt!


Viele Grüße
Susanne Genswein
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22 Jul 2010 17:43 #147801
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  • maddy am 22 Jul 2010 17:43
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Hallo Sanne,

Klasse, vielen Dank fuer den Reisebericht!

Gruss aus Sodwana
Maddy
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23 Jul 2010 11:11 #147869
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  • chrissie am 23 Jul 2010 11:11
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Hallo Susanne,
es hat mich gefreut, die Fortsetzung deines Reiseberichts zu lesen, auch wenn ich es lieber beim Forumstreffen von dir persönlich geschildert bekommen hätte (eventuell sogar mit Fotos?), aber nun waren wir leider verhindert. Mit dem Wetter hattet ihr ja wirklich Pech, nicht nur mit dem Regen sondern auch mit den kühlen Temperaturen. Mit letzterem hätte ich nun nicht unbedingt im November gerechnet. Lamentieren hilft ja nichts, man muss es nehmen, wie es kommt. Schön finde ich, dass dein Mann inzwischen auch vom Afrikavirus befallen wurde. Ich kann mich an die ersten Forentreffen erinnern, wo es ihn noch nicht ganz so dahin gezogen hat und ihr eine USA-Reise geplant hattet B) .
Da ihr anscheinend viel gefilmt habt, gibt es dann irgendwann einen Film?
Würde mich freuen, demnächst von eurer Botswana-Reise zu lesen und beim nächsten Forumstreffen wirst du sicher von eurer SA-Reise im September erzählen.
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
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