THEMA: Tagebuch 2009 - RSA / ZIM / ZAM /
09 Dez 2009 18:26 #123086
  • Andreas Cierpka
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  • Andreas Cierpka am 09 Dez 2009 18:26
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Fr. 06.Nov.2009
Nun ist es endlich soweit und wir sitzen am Flughafen und warten auch den Flieger nach Südafrika. Die letzten Tage vor dem Abflug waren sehr aufregend und stressig. Unser Mietauto stand mit Motorschaden in Pretoria und Toyota wusste am Anfang auch nicht was fehlte. Am Mittwoch dann kam die erlösende Email, dass das Teil endlich bestellt und geliefert werden sollte. Am Donnerstag, dann immer noch Emails mit dem Vermieter, da nicht sicher war, dass das Auto rechtzeitig fertig würde. Am Donnerstagabend endlich die SMS das Auto würde wohl doch noch rechtzeitig fertig werden und heute dann die SMS, dass das Auto fertig sei. Viel Stress und Nerven sind nun der endgültigen Entspannung gewichen und wir sitzen hier bei einem Abschieds-Weißbier und genießen den Beginn des Urlaubs.


Warten auf den Flieger nach Johannesburg von München aus

Sa. 07.Nov.2009
Sind pünktlich in Johannesburg angekommen und waren auch recht zügig eingereist. Tom, der Partner von Hans, hat uns gleich erkannt und wir führen nach Pretoria, wo wir das Auto übernahmen. Der ganze Großraum Johannesburg ist wegen der WM2010 eine einzige Baustelle. Doch letztendlich kamen wir in der Clearwater Mall an und konnten einkaufen gehen. Noch ein paar Kilometer zu unseren Freunden und der erste Tag ging schon dem Ende entgegen.
98 km / 2 h

So. 08.Nov.
Um 5 Uhr sind wir in Johannesburg los. Der Weg nach Martins Drift ist uns bestens bekannt und diesmal waren wir nach 5 Minuten schon nach Botswana eingereist. Schnell noch an der Tankstelle auftanken und weiter nach Franzistown. Der Landcruiser zieht auf einmal nicht mehr richtig und bald stelle ich fest, dass die beiden Hinterradbremsen gut warm sind. Anruf bei Hans und wir beschließen nach einer Werkstatt in Franzistown zu suchen. Jedoch hat am Sonntag keine offen und so fahren wir weiter nach Nata und Pandamatenga. Dort gefällt es uns aber nicht und wir fahren weiter nach Kasane in die Mowane Lodge. Mal sehen was morgen passiert.
1236 km / 14.5 h


Die ersten 500 Kilometer liegen hinter uns an der Grenze nach Botswana.


Bine total fertig nach fast 15 Stunden Autofahrt bei unserer Ankunft in Kasane.

Mo.09.Nov
Um 6:30 klingelt der Wecker. Auf dem Parkplatz treffen wir einen Local und fragen nach einer guten Werkstatt. Er ruft für mich an, jedoch ist während seines Telefonats seine Airtime aufgebraucht. An der Rezeption von der Mowana Lodge können wir ihn noch einmal anrufen. Jedoch ist 4x4 nicht sein Geschäft und er schickt uns die Maxi Car. Maxi Car heißt in Wirklichkeit Maxi Panelbeater und wird von einem Inder geleitet. Ja man kann uns helfen und 3 Stunden später sind wir wieder in Kasane. Kaufen noch etwas zu trinken und tanken an der Shell Tankstellte. Zwei Ersatzkanister verstecke ich im Auto während die beiden Leeren auf dem Auto bleiben. Noch einmal machen wir auf dem Weg nach Kazungula Borderpost bei Maxi Panelbeater stopp. Will noch einmal die Bremsen checken lassen und der Chefmechaniker geht mit uns noch einmal auf eine Tour. Warum die hinteren Bremsen versagten bleibt ein Rätsel, denn eigentlich sind sie so gut wie neu und erst vor einem Monat gemacht worden. Aber alles ist okay und wir fahren nach Zimbabwe. Die Grenzformalitäten sind immer noch die gleichen. Jedoch als wir nach einem double entry Visa fragen wird es schwer. Doch nach einiger Suche wird auf dieses gefunden. Wir können weiter. Noch schnell ein Foto mit dem Schild „Welcome to Zimbabwe“ und wir düsen zum Curio Markt in Vic Falls. Wir sind die einzigen Touristen auf dem Markt und so stürzen sich alle auf uns. Nach 2 Stunden sind wir endlich fertig mit dem Einkaufen. Unsere Hippo-Familie daheim ist um ein neues Mitglied gewachsen. Die Ausreise aus Zimbabwe ist einfach und so sind wir guter Dinge doch einiges der verlorenen Zeit gutmachen zu können. Doch irgendwie ist es heuer wie verhext. Nichts läuft so wie geplant und so brauchen wir fast 1,5 h an der Grenze für die Formalitäten. Endlich können wir weiter und die 3rd party insurance kaufen. Jedoch ist die Dame schon nach Hause oder in der Zentrale in Livingstone. Also nehmen wir einen Offiziellen mit uns mit nach Livingstone. Er ruft ein paar Mal die gute Dame an ehe sie von zu hause die 5 km zum Zentralbüro läuft. Doch die Dame ist gut zu Fuß und schon nach 40 Minuten da. Also auf der Motorhaube die 3rd party insurance papers ausgefüllt und wir können weiter. Mit unseren restlichen Kwacha können wir nach ca. 180 l Diesel bekommen. Also könnte es etwas knapp werden und wir fahren zum ATM nach Livingstone. Inzwischen ist es 17:30 Uhr und wir entschließen und doch kein bush camping zu machen und suchen den Campingplatz der Nyala Lodge auf. Nun müssen wir uns bei dem Grillengezirpe erst einmal im Landcruiser häuslich einrichten. Es dauert und da wir beide müde sind, gibt es heute nur Bier & Nudeln mit Ketchup. Bine hat gerade ihre Goi-Gong-Übungen beendet während mich die Mücken abnagen. Gleich noch duschen und das Auto für morgen fahrbereit machen ehe ich dusche um dann ins Bett zu kommen.


Bei Maxi Panelbeater in Kasane werden die Bremsen das erste Mal eingestellt.


Am Abend richte ich den Tüföffnungsmechanismus und zwar so, dass er immer funktioniert.

10.Nov.
Es hat die ganze Nacht über wie verrückt geregnet und so machen wir uns erst gegen 6 Uhr auf den Weg. Der Landcruiser sollte uns ja nun nicht mehr im Stich lassen. Wie falsch wir liegen sollten, kam erst wesentlich später des Tages. Der Riss an der Befestigung des extern angebrachten Wassertanks hat sich seit Johannesburg vergrößert, doch der Tank sitzt beim Wackeln daran sicher und fest. Es wird also langsam hell und wir sind abfahrtfertig. Gerade ergießt sich wieder ein Gewitterschauer über uns als wir Livingstone verlassen. Auf anraten von Tom habe ich den Kühlschrank über Nacht ausgesteckt um die Batterie nicht zu sehr zu belasten. Das Einstecken hatte ich natürlich wieder vergessen und nun schnell im Regen ums Auto laufen, den Kühlschrank einstecken und schon bin ich bis auf die Unterhose nass. Die Straße nach Kazungula und weiter bis zu unserem Abzweig ist gut und wir kommen zügig voran. Von der Abzweigung sind es noch gute 90 km bis nach Malabwe. Dort kommen wir nach guten 2 Stunden an. Wesentlich besser als die Strecke über Sesheke nach Mongu und wir freuen uns auf die restlichen Kilometer, denn diese sehen ebenfalls sehr gut aus. Noch kommen wir gut voran, doch bald wird die gravel road zu einer echten offroad-Strecke und wir werden immer stärker durchgeschüttelt. Teilweise kommen wir genauso schnell wir auf der anderen Horrorstrecke voran. Doch hier sind immer mal wieder Streckenabschnitte vorhanden, auf denen wir 60km/h fahren können. Dann kommen wieder Tiefsandpassagen und um ehrlich zu sein - viele Autos fahren hier nicht. Die Bevölkerung freut sich uns zu sehen und wir winken freundlich zurück. Als die Straße kaum mehr erkennbar ist, frage ich in einem Dorf nach und ja einfach gerade aus müssen wir. Doch irgendwie übersehen wir in diesem Wirrwarr an Straßen, Wegen und Kreuzungen unseren Abzweig und fahren immer tiefer in den Busch. Als wir etliche Kilometer von der Google Earth gemalten Strecke entfernt sind, werden die Zweifel nach dem richtigen Weg immer größer. In einem weiteren Dorf laden wir uns zwei heimische Scouts ins Auto ein. Es geht über „Schleichwege“ wieder kreuz und quer durch den Busch bis wir an der D309 endlich angekommen sind. Eine breite Sandpiste erwartet uns, jedoch wo wir diese verpasst haben ist und bleibt ein Rätsel. Wir sind wieder ewige Zeiten in Richtung Malabwe gefahren und nehmen nun die Scouts bis auf Höhe ihres Dorfes mit. Sie laufen, mit einer Kekspackung als Wegzerrung, durch den Busch zurück zu ihrem Dorf. Endlich wird die Straße besser, jedoch kommen immer wieder Schotterpassagen auf denen wir durchgeschüttelt werden. Regen wechselt sich mit Sonnenschein ab, jedoch regnet es mehr und Bine meint nur „da hätte ich ja auch daheim bleiben können“. Ich kläre sie aber auf, dass es dann bei uns aber meistens kälter wird. Es regnet wieder wie aus Kübeln und die Pfützen werden immer größer. Obwohl ich langsam durchfahren, spritzt das Wasser weit in den Busch links und rechts von uns bzw. über die Motorhaube und das Dachzelt. Durch die rote Erde verwandelt sich unser Landcruiser-Camäleon und passt sich seiner Umgebung an. Nach dem wir nun 100 km weit gekommen sind, planen wir noch 20 Minuten zu fahren und um 12 Uhr Mittagspause zu machen. Gerade ist die Straße wieder ruppig als es einen lauten Kracher am Auto macht. Motor läuft - Straße ist einigermaßen trocken - also daran kann es nicht gelegen haben und die Bodenwellen sind auch nicht schlimmer als sonst. Beim Blick in den Rückspiegel sehe ich das Problem schon in der Luft hängen. Durch das ewige Geschaukel hat sich der Riss in der Karosserie wohl so geweitet, dass das Spiel zu groß wurde. Dort wo er einst angebracht war, klafft nun eine riesige Wunde. Hier im Busch ist das nicht zu fixen und so montieren wir den Rahmen ab. Panzertape auf die beiden ehemaligen Montagelöcher geklebt nachdem ich mit einem Hammer das Blech vorsichtig zurückgebogen hatte. Einfach Pfusch, denn die schwere Last wäre besser über eine Vierkantrohr auf die Karosserie verteilt worden. Bine ist nun mit den Nerven endgültig am Ende - so hatten wir uns den Urlaub nicht vorgestellt. Traurig bemerkt sie nur, dass Hans meinen muss, dass wir nicht auf sein Auto aufpassen würden - dem ist aber einfach nicht so. Die Demontage des Halters nutzen wir um Mittag zu machen. Das Bier und Cola nach so einer Aktion dringend notwendig ist warm, wo doch der Kühlschrank an ist. Die Spannungsanzeige ist auf extrem niedrig und so wird dieser nicht mehr ausreichend mit Strom versogt. Also stecken wir ihn aus um die Batterie zu schonen, wer weis wofür wir sie noch brauchen. Ehe wir wieder weiterfahren sehe ich noch einmal nach dem Kühlerwasser, denn das ist ja ein anderes Problem von dem wir wissen. Aber hier ist alles in Ordnung! Wir fahren noch stundenlang durch Regen, Matsch, Sand und Gravel ehe wir um 16:30 Uhr die Teerstraße nach Mongu erreichen. Inzwischen gehen aber die gerade in Kasane gerichteten Bremsen schon wieder nicht mehr und so müssen wir leider schweren Herzens die Liuwas Plains aufgeben. 300 US$ Reservierungsgebühr einfach so in den Wind geschossen, doch es erscheint uns sicherer nach Lusaka zum Toyotahändler zu fahren. Es regnet mal wieder als ich die Ersatzkanister in den Tank schütte. Es dämmert inzwischen und wir überlegen welche Alternativen wir haben. Mit Vollgas düsen wir über die Piste um noch von 17 Uhr in Kaoma an der BP Tankstelle zu sein. Gerade noch rechtzeitig, denn nach uns wird die Schranke geschlossen. Der Fahrer meint man braucht nur 3,5 h nach Lusaka - bei 160 km/h. Wir fahren aber einen Landcruiser und keinen Formel 1 Boliden und 120 km/h ist das Maximum - dann brauchen wir nur 5 Stunden. Nach dem Navi, welchem ich eher vertraue, wären wir morgens um 1 Uhr in Lusaka. Aber so lange kann und will ich nicht mehr fahren. Wir entschließen uns deshalb beim Mayukuyuku Camp zu bleiben. Inzwischen ist noch mehr am Landcruiser ausgefallen. Der rechte Blinker leuchtet permanent, alle Rücklichter gehen nicht mehr und die zweite Batterie ist nun auch am Ende, denn das GPS wird nun auch nicht mehr versorgt. Scheinbar ist es schon seit einiger Zeit auf Batterie gelaufen. Die Tränen laufen wieder über Bines Gesicht und ich versuche Ruhe und Zuversicht auszustrahlen auch wenn ich innerlich sehr unruhig bin. Es ist 20:30 Uhr als wir für heute den Motor endgültig abschalten. Noch schnell registrieren beim Camp Manager und die Nationalparkgebühr für den Kafue zahlen ehe wir noch einmal ins Gelände müssen um zum Campingplatz zu kommen. Wir bauen das Zelt auf und gehen total müde und fertig zu Bett. Ich erlaube mir noch ein Bier, kann Bine aber nicht mehr zu einem Cola überreden. Nicht einmal als die Hippos in unserer Nähe ihre Grunzgeräusche machen fühlt sie sich im Busch heimisch. Der Tag war einfach viel zu viel für meine Maus - morgen wird alles besser.


Der beste Teil der Strecke - endlich mal 40 km/h fahren!


Einer der vielen Bäume, welche die Straße versperrten

11.Nov.
Schweizer haben uns die Nacht über auf Trab gehalten. Lautstark haben sie sich über die Zelte hinweg unterhalten. Gut geschlafen habe ich nicht, denn wir hingen schon einmal fest, als die Batterie am Ende war. Die Lichtmaschine war damals kaputt und so wurde die Batterie nicht mehr geladen - als das gleiche wie jetzt?! Um 3:30 könnte ich eigentlich losfahren aber Bine will noch nicht. Also kuscheln wir noch etwas um die Nerven zu beruhigen ehe wir um 04:15 Uhr aufstehen. An Schlaf ist eh nicht mehr zu denken und so sind wir um 04:30 an der Teerstraße. Ohne Probleme ist der Landcruiser angesprungen und so kann es nun in großen Schritten Lusaka entgegengehen. Als ich auf das Bremspedal steige, geht auf einmal die Instrumentenbeleuchtung aus und so fahren wir im Blindflug weiter. Am Polizeikontrollpunkt bei Kasula werden wir angehalten. Nach den üblichen Floskeln werde ich gefragt, ob ich einen Führerschein habe. Selbstsicher antworte ich mit „JA“ und bringe meinen Gegenüber in geistige Schwierigkeiten. Nach reiflicher Überlegung seinerseits ob ich ihm meinen Lappen nun zeigen sollte oder nicht läst er uns passieren. Nun kann uns Nichts mehr aufhalten und um 8 Uhr sind wir bei Toyota Lusaka angekommen. Zur Liste der Probleme ist nun noch hinzugekommen, dass die Anzeige des Haupttanks nicht mehr funktioniert. Ein Chefmechaniker nimmt sich meiner an und ich erkläre ihm alle Probleme
- Beleuchtung
- Bremse
- Kühlwasser
- Tankanzeige
und er notiert sich alles. Nun sitzen wir hier in der Wartehalle und warten auf die verschiedenen Diagnosen. Der Elektriker kämpft sich als erstes durch die verschiedenen Probleme. Nach und nach gehen die Lichter wieder an. Vor 20 Minuten kam der Chefmechaniker dann mit einem angeschmorten Kabel zu mir in die Lobby. Also war die Modifikation welche von diesem Kabel ausging nicht ordentlich ausgeführt. Der Kühler ist bei dem letzten Problem verändert worden, das hat mir ein Mechaniker schon gesagt. Aber soweit sind sie, als ich die Zeilen schreibe noch nicht. Der Elektriker hat das Auto immer noch in der Mangel. Nun ist es 17 Uhr und die Werkstatt schließt. Alle Probleme sind nun behoben oder zumindest erklärbar warum dies oder jenes nicht funktioniert. Der Tankzeigergeber ist an das Bordnetz gekoppelt und beim Kurzschluss wahrscheinlich gestorben. Die Bremsen waren bis auf das Metall heruntergebremst und zwar vorne wie hinten. Da wird sich Hans aber nicht sehr freuen. Der Kühler ist durch die Modifizierung in seiner Leistung verändert worden und ich muss das Kühlerwasser nicht im Ausgleichsbehälter sondern im Kühler selbst kontrollieren. Einzig und allein die Batterie ist noch defekt. Zwei Zellen waren völlig trocken und auch der Versuch diese wieder zum Leben zu erwecken schlugen fehl. Da muss eine neue Batterie her, aber die ist momentan bei Toyota nicht auf Lager. Aber Impala an der BP Tankstelle gleich gegenüber hat eine und ein freundlicher Passant verdient sich ein paar Kwacha in dem er sie mir einbaut. Das GPS funktioniert nicht und so kommt das Backup-Gerät zum Einsatz. Wir fahren noch schnell zum Einkaufen, doch morgen ist auch noch ein Tag und so gehen wir nur zum Essen. Mal wieder ein richtig fettiges Essen und schon rebelliert der Magen. Die letzten Meter zum Pioneer Camp sind kein Problem. Einzig den schwarzen Polizisten in dunkler Nacht übersehe ich am Checkpoint. Da die Bremsen nun super funktionieren ist das Halten kein Problem und auf meinen dummen Spruch hin, dass ich ihn im Dunkel nicht erkannt habe, lässt er uns passieren. Wir checken ein und während ich noch ein Mosi zische und ein paar Zeilen an Hans schicke, nervt Bine schon, dass sie endlich ins Bett will.


In der Werkstatt von Toyota Lusaka werden die Probleme aufgeschrieben und diskutiert.

12.Nov.
Es hat heute Nacht wieder geregnet. Mal mit mal ohne Gewitter aber immer durchgehend. Um 7 Uhr stehen wir dann endlich auf. Bine motzt über das Wetter und läuft mir meiner Regenjacke herum um Frühstück zu machen. Ich fange inzwischen an das Zelt zusammenzulegen als der Regen etwas nachlässt. Beim losfahren bemerken wir, dass im Vorderrad Luft fehlt und die vom Camp schicken uns zur Reifenreparatur. Das Ganze dauert gerade einmal 5 Minuten und schön können wir weiter. Noch schnell für die nächsten Tage einkaufen und dann können wir endlich los in Richtung Kariba. Da ich ja nun den Kühlercheck beherrsche bin ich schon wesentlich zuversichtlicher, dass alles in Ordnung ist. Wir haben ja keinen Stress heute und so cruisen wir mit gemütlichen 90 km/h über die Landstraße. Auf dem Weg halten wir am Chirundu Fossil Forest an. Es ist warm und stickig als wir aus dem Auto aussteigen. Ein freundlicher care taker empfängt uns und geleitet und über die Anlage. Nach 20 Minuten Fußmarsch sind wir wieder am Auto. Wir haben noch von meiner Schwester aus der Schule Buntstifte dabei, die die Kinder vergessen haben. Mit Block und Stiften bewaffnet machen wir uns noch einmal auf dem Weg um den Kindern im Dorf eine Freude zu breiten. Selbst der Kleinste kommt angelaufen und ich mache ein paar Fotos. Wie immer ist es ein großes Highlight sich auf dem Display der Kamera zu erkennen. Als wir gehen werden die Stifte untereinander schon gehandelt - so wie es auch sein sollte. Denn wir haben einfach in die Vollen gegriffen und keine Farben sortiert. Auf dem Weg nach Siavonga sehen wir noch ein Schild mit „Heritage site“ und so fahren wir einfach in den Busch. Einige alte Baobabs stehen herum und laden dazu ein einen Fotostopp zu machen. Endlich kommen wir an, doch so richtig interessant ist es nicht. Ein alter Baobab steht hier und der Führer kann uns auch nicht so richtig etwas darüber erzählen. Die nächsten 7 Kilometer sind dann wieder 4x4 Gelände ehe wir wieder die Teerstraße erreichen. Eine unfreundliche Polizisten hält uns am Checkpoint Siavonga auf und fragt nach der 3rd party insurance. Durch ein Missverständnis fahre ich an die Grenze und wir werden sofort von fliegenden Händlern belagert. Richtig enttäuscht sind sie als wir umkehren um nach Siavonga zu fahren. Bine will sich erst die Camps ansehen, doch schon am Ersten bleiben wir hängen. Richtig viel Mühe hat man sich im community camp „Eagles Nest“ gegeben. Eine tolle Lage am Lake Kariba lassen die etwas in die Jahre gekommenen Duschblöcke schnell vergessen. Bine fängt an unsere Sache in der Sonne zu trocken, während ich noch einmal die Elektrik der zweiten Batterie überprüfe. Nach fast einer Stunde bin ich fertig und zumindest der Minuspol entspricht meiner inneren deutschen Einstellung und ist ordentlich. Inzwischen dämmert es und so kaufen wir uns noch ein paar Kohlen um unser erstes Lagerfeuer in diesem Urlaub zu machen. Während ich unter der Dusche verschwinde packt Bine die Taschen wieder ein. Trocken ist zwar noch nicht alles aber wesentlich besser als zuvor. Der Grill läuft auch schon prächtig und so gibt es mal wieder richtig leckeres Rindfleisch mit Bohnen und Toastbrot. Jetzt sitzen wir an der Strandbar und ich schreibe das Tagebuch während Bine liest. Lange werden wir hier nicht mehr bleiben und müde ins Bett gehen. Morgen werden wir nach Zimbabwe fahren aber ob wir es bis Mana Pools schaffen - wir werden sehen. Der Urlaub hat endlich begonnen.


Frühstückzubereitung am Pioneers Camp während es regnet


Im Fossil Forest bei Chirundu

13.Nov
Wir sind mit Sonnenaufgang wach - bleiben aber noch liegen. Es ist ein prachtvolles Farbenspiel und wir genießen den Ausblick aus dem Dachzelt. Heute Nacht hat es nicht geregnet und so wird es schon mit Sonnenaufgang sehr warm. Wir ersteigern noch ein paar Streichhölzer an der Rezeption und machen uns auf den Weg zur Grenze. Dort wählen wir den falschen Eingang und die Dame der Einwanderungsbehörde führt uns durch die heiligen Hallen auf die richtige Seite. Endlich haben wir alle Stempel und können passieren. Vom Parkplatz kurz vor der Staumauer, erwandern wir uns diese. Tolle und eindrucksvolle Tiefblicke bleiben uns erhalten. Ich erzähle Bine von der Schweiz, wo sie eine Staumauer mit einer 7 Seillängen Klettertour eingerichtet haben. Doch der Tiefblick fällt ihr trotz Bergsteigen schwer. So fahren wir nach einiger Zeit weiter zur Grenze nach Zimbabwe. Dort angekommen geht alles sehr gemütlich vor sich. Wir werden zu Interpol geschickt um so sehen ob unser Auto gestohlen ist. Die beiden machen Mittag und wir sollen am Auto warten. Nach einiger Zeit kommen beide angetrabt und die Verhandlungen starten. Sie wollen die „police clearance“ von mir sehen und ich sage ihnen, dass das ein Mietwagen ist und ich diese nicht brauche. Fast 40Minuten geht das so und irgendwie bin ich langsam angepisst. Als ich frage ob ich nun mein Geld in Zimbabwe oder Zambia ausgeben soll, geht alles ganz schnell. Innerhalb von 2 Minuten habe ich alle Stempel und kann passieren. In Kariba sehen wir und die verschiedenen Aussichtspunkte an ehe wir uns auf den Weg nach Mana Pools machen. In Makuti angekommen gibt es keinen Diesel und wir fahren weiter. Noch haben wir ca. 160 l Diesel und brauchen uns über Plan B keine Gedanken machen. Am Wildlife Office registrieren wir uns und brechen kurz danach wieder auf um die letzten 7 Kilometer auf Teer zurückzulegen. Danach sind es 80 Kilometer ruppige Piste bis zum Camp. Wir sehen in der Ferne einen Elefanten, dafür aber jede Menge Impalas. Mal sehen war der Tag morgen so alles bringt. Kurz vor dem Camp dann ein Wasserbock und einige Warzenschweine. Im Park Office zahlen wir dann die Gebühren und kaufen auch gleich noch Feuerholz ehe wir uns zum Campingplatz begeben. Dort angekommen sehe ich mal wieder das Auto durch und langsam fange ich an zu glauben, dass es die nächsten Wochen halten wird. Gleich neben uns sind Schweitzer welche die Ostroute gefahren sind. Wir unterhalten uns eine Weile eher wir unser Lagerfeuer anzünden. Langsam wird es Dunkel und Bine ist schnell zum Duschen gegangen. Alt werden wir heute nicht mehr werden.


Der Blick von unserem Campingplatz auf den Zambezi und der Lower Zabezi Nationalpark

14.Nov.
Die Nacht über hat es kaum abgekühlt und bei 35 Grad ist kaum an Schlaf zu denken. Der Schweiß rinnt nur so in Strömen an mir herunter. Einzig die Hippos die den Zambezi verlassen und direkt an unserem Auto vorbei zu ihren Futtergründen stampfen sind die Abwechslung. Glücklicherweise haben wir uns mit Trinken ausgestattet, doch schon bald war es leer. Erst gegen 4 Uhr in der Früh kühlt es ab und wir schlafen wieder ein. Um 6 Uhr ist es dann soweit, dass ich zum Duschen gehe und mich wieder wie ein Mensch fühle. Das Dachzelt ist gleich zusammengebaut und nach dem Frühstück können wir los. Die Strecke am Zambezi ist zwar landschaftlich mit seinen Auenwäldern reizvoll, jedoch so richtig viel Glück haben wir beim game drive nicht. Einige Elands sehen wir, jedoch sind sie sehr scheu und die Fluchtdistanz ist selbst für ein 500er Teleobjektiv zu groß. Ein paar Elefanten können wir auch noch sichten, sowie Wasserböcke und Impalas. Wir wollen eigentlich bis zum westlichen Ende beim Vumbu Camp fahren, doch einige Kilometer davor kommt uns einer der game ranger entgegen und meint, dass es sich nicht lohnt. Also drehen wir um und fahren eine Strecke, welche noch nicht auf dem GPS verzeichnet ist. Es wird immer wilder und schließlich müssen wir durch einen engen Graben, Gerade so breit wie unser Landcruiser lang ist. Durch den langen Hinterbau setzen wir auf der Sandkante auf ehe wir wieder Boden unter den Rädern haben. Schon enorm was die Auto alles mitmachen. Doch an einem richtig tiefen Graben ist dann endgültig Schluss und wir kehren um. Zurück auf der Hauptpiste stelle ich dann fest, dass der Kühlschrank mal wieder nicht funktioniert und so wird es wohl das letzte kühle Cola für Bine und für mich einen Frühschoppen geben. Es ist inzwischen wieder an die 40 Grad war geworden und langsam kommt alles Leben zum Stillstand. Ein einziges Mal wollen wir die Strecke an dem Long Pool fahren und nehmen den langen Umweg zum Camp in Kauf. Um 11 Uhr sind wir wieder da. Bine fängt mit dem Lesen an, während ich mir noch einmal die Elektrik des Autos vornehme. Die Idee den Motor zu starten und dann die erste Batterie gegen die zweite Batterie zu tauschen ist eigentlich nicht schlecht. Der erste Versuch klappt auch schon einmal nicht schlecht. Der Motor läuft und ich klemme den Pluspol der ersten Batterie ab und mittels Starterkabel klemme ich die zweite Batterie an. Nach 15 Minuten dann checke ich den Erfolg. Das Kabel ist gut warm als ist Strom in die zweite Batterie geflossen. Doch die Anzeige ist immer noch schlecht und so versuche ich mein Glück weiter. Jetzt ist mein Ergeiz geweckt schließlich habe ich ja mal Elektrotechnik studiert und so kontrolliere ich nun Kabel für Kabel. Masse ist okay und die ganzen Gimmicks von Hans gehen von den unterschiedlichen Pluspolen aus. Doch beim kontrollieren der Pluspole merke ich, dass es ein Sicherheitsrelais zwischen erster und zweiter Batterie gibt, an dem die Masse fehlt. Also noch einmal alles ganz genau kontrollieren und ja siehe da, da ist ein Massekabel welches in der Luft hängt. Also schließe ich es an und siehe da, es leuchtet auf. Sieht ja nun schon einmal vielversprechend aus. Nun muss nur noch die Batterie geladen werden und mit einem lauten Klack zieht das Relais nach einiger Zeit an. Sieht gut aus, was ich da gerichtet habe. Also fängt die lange Zeit des Wartens ans. Zunächst machen wir uns ein leckeres Sandwich mit allem was die Wärme nicht verträgt. Total geweiterter Magen drängt nach Ruhe und so halten wir ausgiebig Siesta. Ich bekomme sogar etwas Schlaf und anschließend gehe ich noch einmal duschen. Das Wasser kommt sehr warm aus der Rohren und es dauert eine ganze Weile ehe es angenehm kühl wird. Bine hat noch gelesen und geht nun auf das Klo. Ein lauter Schrei lässt mich erschauern. Erst beim zweiten Ruf „Bring die Kamera mit“ bin ich schon etwas erleichtert. Eine Schlage war gerade dabei Bine auf dem Klo zu besuchten. Immer noch erschrocken verzieht sie sich nun auch ins Dachzelt. Wir kuscheln eine ganze Weile und ich lerne die neuesten Massage-Akupressur-Punkte kennen. Einige tun höllisch weh und zum Glück darf ich sie auch gleich an meinem Gegenüber ausprobieren. Um 15 Uhr hat dann die anfangende Langeweile endlich ein Ende und wir brechen auf. Das Dachzelt zusammengelegt und schon können wir los. Wir wollen zum Mana Mouth und hoffen auf die Elefanten welche Wasserhyazinten fressen. Doch kein einziger Elefant lässt sich blicken und so fahren wir weiter. Die Matschdurchfahrt darf ich trotz Winde nicht riskieren und so drehen wir wieder um (stimmt die Winde habe ich noch gar nicht auf Funktion geprüft - wäre blöd gewesen wenn sie dann nicht funktioniert hätte). Also fahren wir wieder in Richtung Zambezi und am Fluss entlang. Wir sehen wieder einige Elefanten, Elands und sogar ein Zebra. aber das war es auch schon. Bine hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen - wenn wir keine Löwen, Wilddogs oder Geparden sehen, dann soll wenigstens die Batterie wieder gehen. Nach gut 1,5 Stunden game drive sind wir wieder am Campingplatz. Die Batterie hat ihre Farbe geändert - von Rot auf Farblos. Als morgen weiter laden und dann sollte wieder alles im grünen Bereich sein. Den Kühlschrank habe ich probehalber kurz angeschlossen. Die Spannungsanzeige bricht von 12,6 V auf 11 V ein aber der Kühlschrank braucht auch einiges an Strom, denn immerhin ist er mit 15 A abgesichert. Nun steht das Dachzelt und wir sitzen unter wolkigem Himmel. In der Ferne donnert es und es ist angenehm kühl und windig. Das Sandwich hält immer noch an und so gibt es Bier bzw. Cola mit Apfel zum Abendessen. Gleich werden wir noch Duschen gehen um das letzte Tageslicht auszunutzen.

15.Nov.
Heute Nacht war es nicht so warm und so haben wir gut geschlafen. Erst mit dem Aufwachen der Affen und deren morgendliches Zusammenrotten werden wir wach. Noch bleiben wir eine ganze Weile liegen und ratschen und lassen es uns gut gehen, Erst um 06:30 Uhr stehen wir auf und sind kurz danach fertig. Es gab mal wieder unser Standardfrühstück und somit sind wir recht flott. Eigentlich wollte ich noch Duschen gehen, doch wie jeden Morgen checke ich noch den Kühlerwasserstand und darüber vergesse ich es. Wir fahren wieder am Zambezi entlang doch heute ist kaum etwas zu sehen. Einige Elands und Wasserböcke und zur ganz wenig Elefanten. Wir wollen doch noch einmal um den Long Pool fahren und biegen ab. Der Wegweiser zur Kanga Pan ist zu verlockend. Wir wollen nicht schon wieder den Tag im Camp verbringen. Unterwegs beschließen wir, dass wenn es die Abzweigung in Richtung Gravel Road gibt diese zunehmen und den Park um einen Tag früher zu verlassen. Die Strecke ist als 4x4 gekennzeichnet aber bis auf ein kurzes Stück ist kein Allrad erforderlich, wohl aber eine hohe Bodenfreiheit. Wir fahren die 16 Kilometer durch dichten Busch bis wir ganz überraschend an der Ebene ankommen. Ein paar Zebras warten auf uns und die Landschaft ist hier wirklich traumhaft schön. Palmen und Wasser auf einer riesigen freien Fläche - hier müsste man bleiben. Allerdings ist es gerade einmal 10 Uhr und so machen wir Pause. Nach Trinken und Pipi geht es wieder zurück zu einem Abzweig, welcher uns hoffentlich zur Parkstraße bringt. Langsam aber sicher kommen wir voran und nach weiteren 20 Kilometern sind wir wieder auf der Piste. Es geht nun relativ zügig zum Gate und zur Teerstraße. Am Tsetse Fly Gate werden wir kontrolliert aber so richtig Lust hat er anscheinend nicht. Kurzer Blick ins Auto und schön dürfen wir passieren. Die Tankstelle in Makuti hat immer noch keinen Sprit aber der Tankwart meint in Karoi würde es reichlich geben. Etwas angespannt bin ich schon, denn hängen bleiben möchte ich nun wirklich nicht. Aber kurz vor Karoi kommen wir an die erste Tankstelle nach dem Park und es gibt Diesel. Also volltanken und weiter nach Karoi. Im TM Supermarkt möchte ich einkaufen aber der hat geschlossen und so müssen wir uns von Nudeln mit Soße ernähren. Die Strecke nach Chinhoyi ist zwar nicht mehr so abwechslungsreich, dafür wird es kühler. Wolken verhängen den Himmel und mit Sicherheit wird es heute noch regnen. Wir passieren die Chinhoyi Höhlen, wo wir morgen halt machen werden und fahren nach Chinhoyi selbst. Im Orange Grove Motel mit seinem Campingplatz sind wir die einzigen Gäste. Alle sind sehr freundlich und sogar Feuerholz haben wir bekommen. Die Batterie ist übrigens wieder voll - also war meine Aktion von gestern erfolgreich. Bald werden wir mit dem Kochen beginnen, denn es windet immer mehr und die Wolken werden immer dunkler. Bine liest sich gerade in Zimbabwe ein und was ich eigentlich für den Urlaub so alles geplant hatte. Mal sehen wie es weitergeht.

16.Nov.
Es hat wieder die ganze Nacht geregnet und so sind wir erst um 08:30 Uhr aufgestanden. Das Dachzelt war dafür inzwischen schon fast wieder trocken. Heute bin ich etwas torkelig auf dem Dach unterwegs - zu viel Schlaf. Wir fahren zu den Höhlen und die Dame an der Rezeption meint wir sollen der Teerstraße ein Stück folgen, dann parken und dann bei ihr vorbeikommen. Also folgen wir der Teerstraße und landen schließlich zur allgemeinen Belustigung im Hauptquartier der Parkverwaltung. Also wieder zurück und jetzt erkennen wir auch den Höhleneingang. Also parken wir das Auto und gehen wieder zur Dame von vorhin. Wir müssen 1US$ für den Fotoapparat zahlen - Video ist verboten. Dann steigen wir zum ersten Pool hinab. Ein traumhaftes und unbeschreibliches Farbenspiel erwartet uns. Wir kommen vor lauter Fotografieren gar nicht so richtig voran. Bine ist schon einmal vorgestürmt während ich noch ein paar Bilder mache. Nach guten 30 Minuten machen wir uns wieder an den Aufstieg. Dann geht es weiter zum Viewpoint allerdings nicht so spektakulär wie man vermuten könnte. Doch der Dark Pool macht seinem Namen alle Ehre. Nur das Licht der Taschenlampe erhellt einen kleinen Fleck. Fast sind wir schon am Aussichtspunkt angekommen als und die Dame von der Rezeption das Licht einschaltet. Stalaktiten hängen von der Decke und dort wo das Tageslicht auf das Wasser trifft ist wieder dieses prächtige Farbenspiel. Bine kann nicht genug bekommen und so dauert es eine ganze Weile ehe wir wieder den Aufstieg angehen können. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht den Aufstieg nicht gerade angenehm. Wieder am Auto sehe ich nach dem Kühlerwasser ehe wir losfahren. In Chinhoyi wollen wir noch einmal tanken. Erste Tankstelle kein Diesel aber die nächste soll welchen haben. Hat sie aber auch nicht und so fahren wir noch eine weitere an. Hat aber auch keinen aber eine weitere soll welchen haben. Mitten in die Townships werden wir geschickt und als ich anhalten will um zu fragen, steht plötzlich ein Weiser neben uns. Diesel - wir sollen ihm folgen. Aber die Tankstelle die wir suchten hat auch keinen und so fahren wir ihm weiter hinterher bis wir bei der Kohlenhandlung ankommen und dort Diesel bekommen. Dann machen wir uns endlich auf den Weg. Die nächsten 80 Kilometer sind landschaftlich etwas eintönig und so schläft Bine. In Chegutu gekommen wir ohne Probleme Diesel. Jemand will mir sogar seine Ziege verkaufen, was ich aber dankend ablehne. Ein Andenkenhändler preist seine Ware und Bine meint nur, dass sie hier etwas sehr aufdringlich sind. Wir sind aber bald wieder aus der Stadt und fahren weiter. Ehe wir nach Kwekwe kommen biegen wir links ab um zum Ngezi Recreational Park zu kommen. 60 km gravel road liegen vor uns und wir kommen gut voran. Einst waren hier die besten und produktivsten Farmen von Zimbabwe. Allerdings sind diese Zeiten lange vorbei und Überweidung ist dem Ganzen gefolgt. Die Leute hier Lachen wenig und kaum einer winkt zurück. So gelangen wir nach gut 2 Stunden Fahrzeit ans Parktor. Ein paar Kinder der Ranger sind da und wir haben ja noch Stifte und Hefte und so wollen wir wieder etwas unter die Leute bringen. Allerdings als wir uns nähern, laufen die Kinder zur Mama. Erst an deren Hand kommen sie zurück und wollen sich einen Stift nehmen. Ganz so richtig glauben, dass es eine Handvoll gibt können sie es noch nicht. Wir können nach dem Erledigen der Formalitäten passieren und begeben uns auf die Suche nach dem Campingplatz. Die Nummer 5 ist die schönste und so bleiben wir hier stehen. Bine hat etwas Angst weil es hier so weit abseits vom Schuss ist und mal zugegeben wo daheim hat man schon 2600 km^2 für sich alleine. Wir diskutieren, was wir mit den Tagen machen können, welche wir noch nicht gebraucht haben. Am Ende sind wir uns einig, dass wir unsere Tour immer den Gegebenheiten angepasst haben. Mal sehen was wir heuer noch so machen werden. Bine ist von Zimbabwe immer noch nicht so richtig begeistert und meint nur, dass ich hier mit der Aussicht und meinem Bier in der Hand glücklich alt werden könnte - wie recht sie doch hat. Nun geht die Sonne bald unter und es wird Zeit, das Zelt aufzubauen und mit dem Kochen zu beginnen.


Sleeping Pool von Chinhoyi Caves


Dark Cave von Chinhoyi Caves

17.Nov.
Es hat in der Nacht immer wieder geregnet aber zum Glück ist das Gewitter ausgeblieben. Um kurz vor 6 Uhr bin ich dann aufgestanden und habe Kühlerwasser und Motoröl gecheckt, das Frühstück hergerichtet und Bine aus dem Dachzelt gebeten. Es ist 7 Uhr als wir wieder am Gate ankommen und der Ranger von gestern ganz betrübt auch mich zukommt. Er hat zu wenig abkassiert und will noch einen Nachschlag. Leider kenne ich die Preise und so ergebe ich mich meinem Schicksal. Nun wird es aber richtig kompliziert, denn die VAT muss ausgerechnet werden und das dauert und dauert. Inzwischen sind mehrere Kollegen vorbeikommen bis sich schließlich der Park Manager dazugesellt und ihm hilft. Während er dann die Rechnung endgültig schreibt unterhalte ich mich noch mit dem Manager. Er bedankt sich noch einmal ganz herzlich für die Stifte und darüber kommen wir ins reden. Er erklärt mir, dass auf der Seite wo wir waren nur Wasserböcke und Warzenschweine vorkommen. Wenn wir aber das andere Tor nehmen würden, können wir Gnus, Zebras und Säbelantilopen sehen. Es ist inzwischen eine Stunde vergangen und wir können endlich mit einer ordentlichen Rechnung weiter. Bis zum Sebakwe Black Rhino Trust sind es nur ein paar Kilometer und so hoffen wir auf einen erfolgreichen Tag. Tatsächlich passieren wir ein Tor zum Midland Rhino Conservancy aber das war es auch schon. Es geht noch viele Kilometer weiter bis wir endlich zur xxxxxxxxxxxx Lodge kommen. Laut Hupe-Führer soll man hier Nashörner sehen können. Aber die Lodge ist abgewirtschaftet wie vieles hier in den Midlands. Gerade hier wurden viele Farmer enteignet und nun ist der totale Stillstand eingetreten. Wir fahren also wieder auf die Hauptpiste bis wir auf die Teerstraße kommen. Dort befindet sich das „Sebakwe Black Rhino Education and Information Centre“. Wir unterhalten uns eine Weile mit den Angestellten und erfahren, dass die 15 Ranchs, welche sich einst hier zusammengeschlossen haben kaum mehr existieren. Viele sind aus dem Verbund ausgetreten und dass jede Ranch ihre eigenen Nashörner hatte. Es müssen einmal sehr viele hier gewesen sein, denn wir erfahren weiter, dass es nur mehr eine einstelle Ziffer bis 2009 geschafft hat und das obwohl sie ständig beobachtet werden. Seit 2006 sollen über 50 Black Rhinos gewildert worden sein. Es gibt aber noch eine Farm, die den Kampf noch nicht aufgegeben hat und wir erhalten eine Wegbeschreibung. Eine sehr gute Wegbeschreibung sogar, denn wir finden uns in dem Gewirr aus Wegen und Kreuzungen ohne Probleme zurecht. Allerdings kann uns die Dame an der Lodge kaum sagen, ob es noch Nashörner gibt und muss erst einmal nachfragen. Aber es gibt welche und wir können sie sogar sehen. Allerdings nur mit einem Ranger und die sind gerade alle unterwegs. Aber die Nashörner gehören zu einer Farm und der Farmverwalter kann uns weiterhelfen. Also geht es wieder kreuz und quer durch den Busch bis wir zur Verwaltung der Blumtree Farm kommen. Der Verwalter ist aber gerade auf dem Feld also folgen wir ihm. Am Feld angekommen ist er schon wieder weiter und folgen ihm abermals. Endlich holen wir ihn ein doch es gestaltet sich ausnahmslos schwer. Morgen in der Früh könnte es möglich sein. Es gibt aber noch eine weiße Lady, welche mit den Ranger sprechen könnte also fahren wir wieder zur Lodge zurück. Kurz vorher ist das Herrschaftshaus der Dame. Doch ist die gerade unterwegs und ihre Hausangestellte kann sie auf dem Handy nicht erreichen. Also geben wir schließlich auf - probiert haben wir es und das für mehr als 2 Stunden. Also fahren wir zum Sebakwe Recreational Park wo es drei botanische Gärten geben soll. Doch botanische Gärten ist vielleicht etwas übertrieben, denn die Bezeichnung Vegetationszonen trifft die Sache besser. Der Campingplatz sieht schon um einiges besser aus als der von Ngezi aber auch hier gibt es kein Wasser in den Duschen. Dafür hat jeder Stellplatz eine kleine Hütte, so dass auch bei Regen man nicht ins Zelt fliehen muss. Wir fahren noch eine Weile im Park umher ehe wir Pause auf der Staumauer machen. Schnell noch einmal den Ölstand gescheckt und etwas nachgefüllt ehe wir uns auf den Weg nach Masvingo machen. Dunkle Wolken hängen über Masvingo und es fängt an leicht zu Regnen. Je näher wir den Ruinen von Great Zimbabwe kommen, desto stärker wird der Regen. Wir sehen uns den Campingplatz an und beschließen hier zur Not zu bleiben. Nun sitzen wir in der drei Sterne Great Zimbabwe Lodge ohne warmes Wasser. Dafür ist aber der Regen draußen und wir gehen schön zum Essen. Die Einen sind froh, dass es endlich nicht mehr so warm ist, jedoch ist es uns schon fast zu kalt. Es hat wohl nur mehr 10 Grad und der Nieselregen ist auch nicht sehr angenehm. Zum ersten Mal im Urlaub laufen wir wieder mit Pullover und Jacke herum und hatten eigentlich gehofft, dieser nasskalten Jahreszeit daheim zu entgehen und noch einmal Sonne im Süden zu tanken. Das Essen im Restaurant war gut aber nicht ausgezeichnet. Ich hatte „The Chiefs Pot“ was eine Kreation aus Maisbrei, Gelbe Rüben und Rindfleisch war. Allerdings war das Fleisch etwas durchwachsen. Bine wollte eigentlich Schweinemedallions aber die gab es nicht, also wich sie auch Hühnchen aus. Es waren keine südafrikanischen Portionen, von denen wir beide von einem Teller satt geworden wären. So aber hat jeder brav seinen Teller ausgegessen und das schöne Wetter sollte doch jetzt kommen. Es ist kalt im Zimmer und unter der Tür zieht es eisig ins Zimmer. Wir verstecken uns mit Socken und Pullover im Bett bis dieses angewärmt ist. Irgendwann in der Nacht entledigen wir uns beider und genießen den erholsamen Schlaf.


Black-Collared barbet oder Halsbandbartvogel [Lybius torquatus]

18.Nov.
Es hat zum Nieseln aufgehört aber die Wolken haben tief und fast können wir sie berühren. Meine Tasche war noch von Zambia etwas feucht und so hatte ich gestern Abend alle T-Shirts im Zimmer ausgebreitet um diese etwas zu trocknen, was auch wunderbar geklappt hat. Wir werden uns heute nicht die Ruinen ansehen und hoffen auf besseres Wetter am morgigen Tag. Ganz in der Nähe soll es noch ein paar Felsmalereien und andere Ruinen geben. Die werden wir uns nun ansehen. Die Sachen sind schon wieder in den Taschen verstaut und werden nach dem Frühstück ins Auto geladen und wir können los. Beim Frühstück blinzelt die Sonne durch die Wolken und wir ändern unseren Plan wieder. Wer kann hier schon sagen, ob es morgen besser ist oder wieder regnet. Also sehen wir uns doch die Great Zimbabwe Ruins an. Es ist kühl als wir das Restaurant verlassen und noch einmal das Zimmer checken, um sicherzugehen Nichts vergessen zu haben. Als auch der letzte Check positiv ist, geben wir den Schlüssel zurück und fahren die 3 Kilometer zum Parktor. Erst müssen wir bezahlen und alleine umherlaufen erscheint uns sinnlos. Also buchen wir eine geführte Tour was zwar etwas teurer ist aber sicherlich informativer. Dann fahren wir zum eigentlichen Tor zu den Ruinen. Hier werden unsere Tickets genau kontrolliert und wir müssen auf unseren Führer Phillip warten. Der ist gerade unauffindbar was für uns kein Problem ist, denn der Fotorucksack muss sowieso noch umgepackt werden. Phillip steht an der Teerstraße zwischen den beiden Toren und ratscht und hat alle Ruhe der Welt. Erst als unser Kartenkontrolleur ihm eindeutig zuruft trabt er an und entschuldigt sich vielmals. Ist doch alles kein Problem, denn wir haben ja Zeit. Gleich zu Begin der Tour halten wir an der großen Informationstafel und bekommen einen Überblick über unsere Tour und wo wir entlanglaufen werden. Dann geht es endlich los und das Wetter wird sogar noch ein bisschen besser. Noch ist es aber kalt und sogar ich habe die langen Hosenbeine wieder ausgegraben und einen Pullover an. Aber wenigstens regnet es nicht. Am Shop dann der erste Halt und wir bekommen die Bedeutung von ZI MAB WE erklärt, was soviel wir „Großes Haus aus Stein“ bedeutet. Aber wir haben uns gut vorbereitet und können die Frage schnell und sicher beantworten. Ein bisschen beeindruckt ist Phillip schon, denn wir haben gleich einige Fragen an ihn und kommen kaum von der Stelle. Geduldig werden alle Fragen beantwortet und wir starten einen neuen Versuch den Hill Complex zu erklimmen. Doch schon an den ersten Mauern bleiben wir wieder hängen. Hier wurde einst kontrolliert, ob das Anliegen auch wichtig genug war um dem König vorgetragen zu werden. Wir scherzen ein bisschen herum und Phillip erweist sich als ausgezeichneter Tourenführer. Mit viel Verstand und Witz bringt er uns die Geschichte von Great Zimbabwe Stück für Stück näher. Dann machen wir uns an den eigentlichen Aufstieg. Er ist steil und eng angelegt um einst die Erfurcht vor dem König weiter zu verstärken. Der Weg ist kaum Schulterbreit und hier wurde einst noch einmal kontrolliert ob man zum König vordringen durfte oder nicht. Wer hier was Falsches sagte, dem wurde ein Stein auf den Kopf geworfen. Nur wer ein wahres Anliegen hatte passierte diesen letzten Test. Dann kommen wir zur Stelle an der die Krieger - heute würde man Leibstandarte sagen - wohnte. Die einzige Stelle am Hill Complex welche einfach zu erreichen gewesen wäre. Also war der Weg, den wir gegangen sind, reine Panikmache und für die Menschen der damaligen Zeit sicherlich eine Herausforderung den König wirklich nur mir wichtigen Angelegenheiten zu nerven. Der Weg, den wir nun beschreiten ist nicht mehr der Originalweg. Direkt an der steilen Hangkante und 30 Meter über dem Boden führte der schmale Pfad zum König. Phillip meinte, dass man den Weg verlegt hätte, denn man hatte einen 100%-igen Touristenausfall auf diesem Weg. Die Krankenhäuser seien auch nicht in der Lage aus vielen Kleinteilen wieder einen gesunden Mensch herzustellen. Wir reden viel über private Dinge und erfahren auch viel über Zimbabwe und den Wandel der vergangenen Jahre. Phillips Vater wurde einst vom Regime umgebracht, weil er Oberlehrer war und somit zur Intelligenz des Landes gehörte. Und die Intelligenz wählte nun mal die Opposition des Landes - wie sich Geschichte immer wiederholt. Endlich kommen wir in den Hill Complex und die Mauern sind beeindruckend. Ohne Zement oder Beton halten sie nun seit mehr als 500 Jahren und zeigen den Stolz der Shona immer noch. Ich bin total hin und weg von diesem Platz und fotografiere. Ein paar Schwarze laufen an uns ohne Führer vorbei und ich bin mir sicher, dass sie nicht soviel über dieses Ort lernen wie wir. Aber unsere Fragestunde hat kein Ende und klettern wir mit Phillip auf ein paar Granitbrocken um noch einen besseren Eindruck zu haben. Als Bergführer zeige ich ihm ein paar Tricks wie er leichter die Granitblöcke erklimmen kann. Dumm stellt er sich nicht and und Bine bleibt eine Stufe unter uns zurück. Ich sitze mit ihm auf dem Gipfel und wir ratschen über die Enteignung der Farmer, den Tierschutz und eben viel über private Dinge. Nach 30 Minuten brechen wir wieder auf und machen uns an den Abstieg. Gleich danach geht es zur Wirkstätte der traditionellen Heilerin. Wenn die aber hier oben beim König war, musste jedes Mal der beschwerliche Aufstieg zum König durchgestanden werden. Es gab aber einen Schleichweg, so dass man nicht den König belästigen musste und den würden wir jetzt gehen. Zunächst kamen wir noch an eine unscheinbare Höhle, aber mit einer hervorragenden Akustik. Da die Frauen im Bereich des Great Enclosures lebten und der König oben am Berg war, nutze er diese als Flüstertüte. Phillip macht es vor und wir hören sein Echo. Also wir drei zeitgleich Rufen erhalt ein Echo durch das Tal wie man es nicht erwartet hätte. Vorbei an der Schmiede des königlichen Schlossers und Juweliers ging es zum „königlichen Balkon“. Hier wurden keine Empfänge abgehalten, sondern mit einem Bier genoss der König den sundowner - hat sich also nicht viel geändert. Man hatte sogar eine extra Mauer angebracht, dass wenn es doch ein Gläschen zuviel geworden wäre, der König nicht den ungewollten Abgang gemacht hätte. Dann ziehen wir uns über den Notausgang zurück und geben uns in Richtung Shop. Wir sind schon weit über der Zeit, denn eigentlich dauert eine Führung nur 2 h und wir sind schon bei 3 angekommen. Durch das Great Enclosure werden wir ebenfalls mit viel Liebe zum Detail geführt ehe wir an dem Museum ankommen. Hier können wir Artefakte aus der Zeit von Great Zimbabwe betrachten. Nach fast 4 Stunden sind wir dann am Parkplatz. Ich hatte vor zu Ruinen in der Nähe zu fahren, doch erfahre ich, dass diese nicht zugänglich sind und so müssen wir unseren Plan wieder ändern. Aber es gibt Felszeichnung ganz in der Nähe und Phillip ist bereit uns zu führen. Wir haben ihm auch schon 20 US$ Trinkgeld gegeben für die Zeit welche wir sehr genossen haben. Also Auto umpacken und los geht es. Die Malereien sind zwar nicht so beeindruckend wir in Namibia oder Botswana aber wir sind jetzt hier in Zimbabwe und wollen uns alles so genau wie möglich ansehen. Wir hatten noch am Lake Kariba ein paar Lebensmittel gekauft und Phillip ist sehr froh diese zu bekommen. Vorsichtig habe ich gefragt, denn beleidigen wollen wir niemanden. Doch er wäre sehr froh, diese zu bekommen und ich frage ihn ob hier oder am Parkplatz bei den Ruinen. Es hat kein Problem damit, diese an den Ruinen zu bekommen und so fahren wir wieder zurück. Es bekommt Reis, Salz, Zucker, Öl und Kekse und ist mehr als dankbar. Wir brechen auf nach Masvingo um zu Tanken und Bine will zum Wimpy. Tanken ist kein Problem und den Wimpy gibt es auch noch. Hier sind die Preise in US$ und Rand ausgezeichnet. Doch von der Speisekarte gibt es kaum etwas und so müssen wir auf das ausweichen was es gibt. Gut gestärkt fahren wir zum Spar und ersteigern ein paar Eier, denn Speck gibt es leider nicht mehr. Blauer Himmel strahlt über uns als wir den Laden verlassen und eigentlich hatten wir vor wieder an die Ruinen zu fahren. Doch Fotos hin oder her, wir entschließen uns die Bilder so zu lassen wie wir es erlebt haben. Dann auf in den Kyle Recreational Park. Unterwegswollen wir noch an der Italienischen Kapelle einen Stopp machen. Doch diese gibt es nicht mehr und nur ein paar Grabsteine der italienischen Kriegsgefangenen erinnern an diesen Platz. Einst soll hier eine Kapelle mit Fresken gestanden haben, doch heute ist nur mehr ein Gedenkstein vorhanden. Also fahren wir endgültig in den Park und hoffen auf ein paar Tiere. Gleich am Anfang werden wir von Zebras und Gnus empfangen, jedoch auch nicht mehr. Hier im Park soll eine gesunde Population an Breitmaulnashörnern leben. Doch wir haben kein Glück und fahren somit ein bisschen im Park umher. Dann machen wir uns auf den Weg zum Campingplatz. Die Damen vom Tourist Office nehmen wir mit, denn so wollen den Platz und die Facilities reinigen, denn es kommt kaum mehr jemand um Camping zu machen. Der Platz ist einfach herrlich und die beiden Damen sehr um uns bemüht. Als Danke geben wir ihnen ein Cola mit auf den Weg und genießen den Sundowner. Beide sind wir noch satt vom Wimpy Burger und lassen das Essen ausfallen.

19.Nov.
Es ist zwar kein blauer Himmel draußen, aber auch nicht aussichtslos. Also stehen wir um 6 Uhr auf und Frühstücken Cornflakes. Eigentlich wie jeden Tag und schnell noch das Dachzelt zusammengebaut und schon kann es losgehen. Vorher wieder Kühlerwasser checken und schon machen wir uns auf den Weg, die Halbinsel am Lake Mutirikwi zu erkunden. Da es keine Karte vom Park gibt und auch das GPS nicht so genau weis wo wir sind, hatte ich gestern noch schnell eine grobe Skizze der Straßen gemacht. jedoch hat diese mit der Realität wenig zu tun. Als erstes finden wir die Lodges und markieren den Wegpunkt für spätere Generationen. Einer der Angestellten kommt herbeigeeilt, weil er meint, dass wir unsere Unterkunft nicht finden würden. Heute Nacht haben die Löwen nicht weit um Campingplatz entfernt gebrüllt, jedoch sind sie außerhalb des Parks. Ich rede mit dem Angestellten und er meint, manchmal würden sie in den Park kommen, jedoch nur sehr selten. Also fahren wir wieder zur letzten Kreuzung zurück und biegen einfach in die andere Richtung ab. Die Vegetation ist dicht und man kaum mehr als 5 - 10 Meter tief in den Busch sehen. Wird also schwer die Breitmaulnashörner hier zu finden. Wir markieren alle Kreuzungen, was uns so die Orientierung erleichtert. Somit finden wir uns leichter zu recht in dem Wirrwarr aus Straßen. Wir kommen an eine Sackgasse und kehren um. Dann endlich erblicken wir die ersten beiden Nashörner. Weit, sehr weit weg sind sie und auch wenn man es eigentlich nicht darf fahre ich etwas querfeldein um mich in eine bessere Fotoposition zu bringen. Wir sind bis auf 300 Meter an den Tieren heran, als sie fluchtartig die Ebene verlassen auf der sie friedlich grasten. Also hier ist die Fluchtdistanz doch schon sehr groß und etwas enttäuscht sind wir, denn so richtig tolles Foto haben wir nicht machen können. Aber traurig sind wir nicht, denn schließlich waren es die ersten Nashörner 2009. Angespornt vom Erfolg geht es weiter mit Radaraugen den Busch abtastend. Jedoch lässt jedes Aufmerksamkeit nach, wenn man nur ein paar Zebras sieht und dann wieder ewige Zeiten nichts. Bine meldet sich ab und will eine Mütze voll Schlaf nehmen als genau in diesem Augenblick zwei weitere Nashörner die Bühne betreten. Mutter mit Kalb und total entspannt sind beide. Wir stellen den Motor aus und verharren andächtig. Die beiden kommen immer näher halten jedoch einen Mindestabstand. Ab und zu streckt die Mutter ihren Kopf zu uns herüber um zu prüfen was wir machen. Da wir ihr jedoch völlig harmlos erscheinen, grast sie genüsslich das frische Gras weiter. Erst als sie wieder im Dickicht verschwinden fahren wir weiter. Jedoch ein weiterer Erfolg ist und nicht vergönnt. Nun begeben wir uns in den nördlichen Teil des Parks um auch hier noch ein paar Wege aufzuzeichnen und auch um Tiere zu sehen. Gleich an der ersten Abbiegung sehen wir wieder zwei Nashörner und auch diese beiden sind völlig entspannt. und nähern sich uns langsam. Als sie an uns vorbei sind, will ich wenden, was sie jedoch weiter von der Straße treibt. Wir fahren bis zum ehemaligen Picknickplatz Pokoteke. Völlig verwahrlost und zerstört präsentiert sich dieser uns. Der dichte Wald ist hier licht und gibt den Blick auf den See und Fluss preis. Wie toll muss es hier einmal gewesen sein aber so wie es momentan ist, lädt er nicht zum verweilen ein. Also machen wir auf den Absätzen kehrt und fahren wieder in das Herzstück des Parks zurück. Der Buffalo Loop hofft auf weitern Erfolg aber der Name ist nicht Pflichtprogramm. Dafür kommen wir aber zu einem aufgegebenen Rangerposten und packen die Stühle aus. Bine liest während ich das Tagebuch von gestern nachschreibe. Doch es kommen keine Tiere ans Wasser und Stunden hier an diesem Fleck zu verbringen ist auch aussichtslos und deshalb fahren wir irgendwann zurück. Während wir diskutieren ob nun links oder rechts an der Kreuzung zu fahren sei, stehen wir urplötzlich vor einer Giraffe. Schnell versteckt sie sich hinter Akazien oder wir haben sie schon gesehen. Aber Sprechstunde hat sie momentan keine und als wir uns näheren verschwindet sie im Dickicht. Kurze Zeit darauf sehen wir noch 5 weitere Giraffen und jede Menge Zebras. Inzwischen ist es drückend schwül geworden und wir beschließen den Campingplatz aufzusuchen um Mittag zu halten. Da es nach Regen aussieht bauen wir mal vorsichtshalber das Dachzelt schon einmal auf. Außerdem ist eine er Ecken kaum noch von Nähten halten und ich will versuchen diese mit Tape zu fixieren, jedoch habe ich wenig Hoffnung auf Erfolg. Wir haben inzwischen auch Wasser am Campingplatz. Die Pumpen wurden nur wegen uns angeschaltet. Ich kann mir also endlich einmal den Dreck mit Wasser und Seife von den Händen schrubben und auch den Abwasch erledigen. Mit den ersten Tropfen fliehen wir in eines der Gemeinschaftshäuschen wo wir sitzen und lesen bzw. Tagebuch schreiben. Matthew unser care taker kam noch kurz vorbei um nach dem Rechten zu sehen (und um sich ein kleines Trinkgeld zu verdienen). Er sammelt Feuerholz und zündet es auch für uns an. Dann leert er auch noch die Mülltonne und bekommt von uns ein kleines Dankeschön.

20.Nov.
Es hat die ganze Nacht über geregnet und das mehr oder weniger ohne Unterbrechung. Ein Regenschauer hat den nächsten vertrieben und so um 4 Uhr bin ich dann letztendlich wach. Bine lasse ich noch zwei Stunden dösen ehe wir aufstehen. Unser eingespieltes morgendliches Ritual läst uns schnell reisefertig sein und so kommen kurz nach Öffnung der Parktore los. Am Gate werden wir noch einmal gefragt, ob auch wirklich alles in Ordnung war und was wir denn so als Camper essen würden. Nach einem kleinen Plausch öffnet sich die Schranke für uns und wir dürfen von dannen ziehen. Natürlich mit den besten Wünschen für eine sichere Reise und der Frage wann wir denn wiederkommen würden. Auf der Teerstraße Masvingo Mutare angekommen können wir dann Stoff geben. Allerdings schüttet es jetzt wie aus Kübeln, so dass sich unsere Höchstgeschwindigkeit in Grenzen hält. In Masvingo wollen wir tanken, doch die Total hat keinen Diesel. Die Tankstelle in Richtung Gweru hätte aber welchen. Ich frage nach der Shell Tankstelle, denn die liegt auf unserer Route und auch diese soll Diesel haben. Also fahren wir wieder los. Der Regen hat noch einmal zugelegt und das Wasser schießt in Sturzbächen über die Straße. An der Shelltankstelle hat dann den Regen bereits an Intensität verloren und wir bekommen wirklich Diesel. Nach dem Tanken machen wir uns auf in den Gonarezhou Nationalpark in dem wir die eingesparten Tage verbringen möchten. Es geht langsam aber sicher nach Süden immer begleitet von mehr oder weniger starkem Regen. Die FSI Tankstelle bei Garmap gibt es nicht doch nach 140 Kilometern außerhalb von Masvingo bekommen wir an der Total Diesel. Rechnerisch wäre es kein Problem gewesen den Park zu besuchen aber so sind wir auf der sicheren Seite. Endlich kommt die Abzweigung zum Park und nun sind es nur mehr 130 Kilometer Piste bis wir für heute den Motor abstellen können. Anfangs ist die Piste noch sehr gut doch nach und nach wird sie immer schlechter. Wir überholen einen 40t Sattelschlepper welcher sich hier langsam durch den immer tiefer werdenden Matsch kämpft. Von der grandiosen Idee dem tiefen Matsch etwas an den Seitenrändern der Piste zu entgehen werde ich gleich in die Realität zurückgeholt - wir stecken das erste Mal fest. Erst mit 4x4 und low wheel kommen wir wieder frei. Bine ist schon sichtlich angespannt und wir beschließen doch lieber in der Mitte zu fahren. Ein weiterer Sattelzug hängt vor uns fest und kommt weder vorwärts noch rückwärts. Elegant können wir ihn umfahren und schon keine 200 Meter weiter sitzt ein Kleinlaster fest. Die Passage hat es schon in sich ehe wir an uns ihnen näher schalte ich den 4x4 hinzu um mich nicht auch gnadenlos einzugraben. Langsam fahre ich an ihnen vorbei und einer der Fahrer macht Zeichen zum Anhalten - hätte ich ehe gemacht. Also langsam rückwärts fahren und Bergegurte aus dem Auto holen. Hans hat zwei Stück und ich hoffe beide mögen wir gewogen sein, den Laster aus dem Dreck zu bekommen. Den Abschlepphaken gibt es schon einmal nicht mehr und so lege ich den Bergegurt um die Stoßstange und den dahinterliegenden Querträger. Der Laster hängt gut fest und das dünnere der beiden Seile verabschiedet sich mit einem lauten Knall. Die Stoßstange ist extrem scharfkantig und hat das Seil glatt durchschnitten. Also zieht einer er Arbeiter seine Jacke aus und wir füttern unter. Das Seil erneut um die beiden Teil geknotet und wir können einen weiteren Versuch starten. Doch auch der schlägt fehl. Dann muss es eben nur mit dem einem Bergegurt gehen und tatsächlich schaffen wir es den Laster auf die Piste zu bekommen. Gleich aus er frei ist soll ich halten, jedoch ist das Gelände immer noch matschig und so ziehe ich meine Last noch einige Meter weiter ehe er wieder sicher auf der Piste steht. Alle Insassen des Lasters freuen sich und wir verabschieden uns. Es bleibt aber matschig und die Piste wird immer übler. Schade dass wir keine Matschreifen aufgezogen haben, sondern ganz normale Reifen haben. Hier in diesem Gelände sind sie einfach am Ende! Wir halten kurz Kriegsrat und beschließen umzudrehen, denn ohne ein Backupfahrzeug ist es doch riskant und wenn wir hier stecken bleiben - wer hilft uns dann?! Also geht es wieder die 60 Kilometer zurück zur Teerstraße wo wir nach einiger Zeit sicher ankommen. Auf der Teerstraße angekommen fällt mir auf, dass auf einmal unsere Tankanzeige vom Primärtank wieder funktioniert - warum ist mir aber dennoch ein Rätsel. Bine meint nur, dass die jetzt wieder geht weil wir sie nicht mehr brauchen. Die Strecke nach Beitbridge ist ohne Besonderheiten. Mal regnet es mal nieselt es aber es bleibt einfach nur feucht. Hie und da wird es mal heller aber die Sonne zeigt sich nicht und so sind wir froh in Beitbridge endlich anzukommen. Horrorgeschichten habe ich von diesem Grenzübergang schon gehört und so machen wir Pause bei Wimpy um die Wartezeit ohne Hunger zu überleben. Aber an der Grenze geht es dann doch recht flott. Nach 15 Minuten sind wir Zimbabwe ausgereist dafür brauchen wir aber 30 Minuten um nach Südafrika einzureisen. In Musina bekommen wir dann einen kleinen Kulturschock! Es geht hier zu wie auf dem Jahrmarkt und so viele Autos sind wir nicht mehr gewohnt. Wir wollen nach Tsipise ins Ventura, welches wir von früheren Aufenthalten kennen. Wir können uns endlich auch einmal wieder bei unseren Eltern melden und ein Lebenszeichen geben. Es regnet immer noch leicht aber davon lasse ich mich nicht abhalten. Der Warmwasserpool hat mich die letzten 2 Stunden Autofahrt aufrechterhalten und so genieße ich das Bad im warmen Nass. Bine steht mit dicker Regenjacke daneben und macht Fotos. Dann gehen wir warm duschen - die Erste seit Tagen! Der Dreck geht prima ab mit Wasser und Seife - allerdings auch die „Sonnenbräune“. Während Bine noch duscht fange ich mit dem Tagebuchschreiben an. Der Regen hat aufgehört und ist einem kalten Wind gewichen. Wir haben uns noch mit einem Südafrikaner unterhalten und der meinte, dass das Wetter extrem ungewöhnlich sei und auch dass es in den Drakensbergen geschneit hätte. Schnee und das jetzt wo die wärmste Zeit des Jahres kommen soll - das Wetter spielt also mal wieder Kapriolen. Die Sonne ist nun untergegangen und wir hoffen, dass Hans mit seiner SMS recht hat und das Wetter ab Sonntag endlich wärmer wird. Wir sind auf dem Weg in den Krüger Nationalpark.


Die Straße nach tagelangem Regen


Der Laster hing fest!

21.Nov.
Heute Nacht hat es mal nicht geregnet und das feuchte Dachzelt konnte etwas abtrocknen. Ganz in der Ferne haben wir Löwen brüllen gehört, doch der Tiefschlaf hatte uns ganz schnell wieder eingeholt. Um 6 Uhr ist es dann richtig hell und wir stehen auf um in den Krüger Nationalpark aufzubrechen. Auf dem Weg dorthin fängt es wieder an zu regnen und wir reden darüber, dass wir hier beim ersten Afrikaurlaub angehalten hatten um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Oh Mann ist das schon lange her und wie angestrengt hatten wir damals in den Busch geschaut um die ersten Tiere zu erspähen. Am neuen Pafuri Gate registrieren wir uns und bekommen auch die Camps so wie wir sie gerne hätten. Ist halt momentan keine Hauptreisezeit und auch die kleinen Camps sind problemlos zu bekommen. Dann geht es zu Bines Lieblingsplatz im Krüger - dem Pafuri Picknickplatz. Hier sind die damals so richtig in Afrika angekommen und haben auch unser Herz und unsere Seele an Afrika verloren. Lieder sind einige Pisten hier nicht zu befahren und gesperrt. Also fahren wir langsam nach Süden in Richtung Shingwedzi Camp. Unterwegs immer wieder das gleiche Schauspiel mit den Pisten. Fast alle sind gesperrt und wir können nur der Teerstraße folgen. Ein erstes Highlight sind die Löwen auf einem Felsblocken in der Nähe des Mashikhiri Wasserloches. Wir bleiben einige Zeit stehen und sehen ihnen zu. Ihr Fell ist noch ganz nass vom Regen aber ansonsten geben sie sich ihrer Lieblingsbeschäftigung hin - dösen. Am Babalala Rastplatz angekommen fällt uns auf, dass kaum Elefanten hier sind, wo wir doch sonst hier immer sehr viele Tiere gesehen haben. Ein paar Vögel haben den Rastplatz als Balzplatz entdeckt und sind mehr mit sich als mit uns Touristen - oder sollte ich sagen Voyören - beschäftigt. Endlich ist mal ein Weg offen und wir biegen ab. Der SS56 folgen wir dann Richtung Süden am Flusslauf entlang. Eine Herde Impalas am Straßenrand hat bereits ihren Jungen bekommen und es ist herrlich anzusehen, wie sich die Kleinen balgen und herumtoben. Die Augen der Mütter sind aber wachsam auf die Kleinen und gleichzeitig auf die Umgebung gerichtet. Ein kleines Nyala finden wir auch noch aber ansonsten gibt die Schleife nicht viel her. Wir machen uns wieder auf den Weg zur Teerstraße, doch hier ist unsere Piste noch nicht geöffnet. Dies zwingt uns kurz durch die Botanik zu fahren auch wenn Offroadfahren in Südafrika verboten ist. Als geht es auf der Teerstraße immer weiter in Richtung unserem Camp. Eine Familie Hyänen hat es sich am Wegrand gemütlich gemacht und die Mutter säugt die Jungen. Unser Motor vertreibt sie aber und so reisen wir weiter. Am frühen Nachmittag kommen wir dann im Camp an und bezahlen die Unterkunft für die nächsten Tage erst einmal. Alles geht sehr ruhig vor sich und mit Wildcard kommen wir billiger weg, weshalb wir eine erstehen. Im Restaurant dann endlich mal eine Tasse Kaffee und für Bine einen Tee, denn das Wetter ist mal besser mal schlechter und meine Holde sitzt mit Unterhemd, Pullover und drei Jacken im Auto während die Heizung läuft. Ich sitze daneben mit einem dünnen Faserpelzpulli. Wir gönnen uns noch einen kleinen Bissen und brechen dann noch einmal auf. Doch egal wo auch immer wir hinfahren, Wasser Wasser Wasser! Pisten sind gesperrt und die Suche nach Tieren gestaltet sich schwierig. Ein paar Büffel haben wir heute noch gesehen und einen einzelnen Elefanten. Sonst sind immer hunderte rund um Shingwedzi, jedoch ist jetzt nicht ein einziger zu sehen. Es hat wieder angefangen zu regnen und ich sitze im Auto und schreibe Tagebuch. Nebenbei kopiere ich die Speicherkarten auf den Imagetank. Bine hat sich aufgemacht um erneut den Genuss warmen Wassers zu haben und sich ausgiebig zu duschen. Sobald sie wieder am Auto ist, werde ich auch entschwinden und den mehr als nur Dreitagebart der Vergangenheit angehören lassen. Das Wetter ist wirklich nicht besonders im Moment und wir hoffen und hoffen und hoffen.

22.Nov.
Heute Nacht gab es mal wieder eine Nacht ohne Regen. Tief und fest haben wir beide geschlafen und werden von den ersten Lauten derer geweckt welche schon um 04:30 Uhr auf Pirsch gehen. Wir lassen und noch eine Stunde Zeit ehe wir aufstehen. Der Himmel sieht nicht mehr ganz so bedrohlich aus und an manchen Stellen scheint ein zartes Blau durch die immer noch dichte Wolkendecke durch. Wir sind dann so um 05:50 Uhr fertig und können auch auf Pirsch gehen. Gleich an der Hauptstraße liegt eine Hyänenfamilie und freut sich über die erste Wärme des Tages. Wir schauen eine ganze Weile zu ehe wir uns wieder aufmachen um langsam nach Letaba zu kommen. Es ist nicht viel los und die meisten Tiere sind noch im dichten Busch und warten auf die Sonne. Diese hat sich inzwischen durchgesetzt und der Himmel reißt immer weiter auf. Fast sieht es so aus als ob heute mal wieder ein sonniger Tag uns erwarten würde. Jetzt haben wir gutes Licht aber keine Motive und so geht es langsam Kilometer für Kilometer nach Letaba. Bei einer großen Herde Büffel halten wir an. Sie ist zwar nicht so groß wie im SLNP aber immerhin doch beachtlich. Ganz deutlich kann man ihren Weg erkennen, den sie im aufgeweichten Boden hinterlassen hat. Zwei Elefanten sehen wir auch noch doch viele sind es nicht, wo es doch sonst hier so von den Dickhäutern gewimmelt hat. Wir sind auf dem Weg zum Pioneer Dam und durchfahren den von Algen dunkelgrün gefärbten Tsendze. Endlich sehen wir auch einmal ein paar Flusspferde, denn bislang sollte es ja immer welche und reichlich geben, jedoch gesehen hatten wir nie eines. Am Pioneer Dam ist nicht viel los und so fahren wir wieder zurück zur Teerstraße. Kurz von Letaba Bridge ist dann ein Löwenmännchen dabei seine gemachte Beute genüsslich zu verspeisen. Leider können wir wegen der Büsche nicht genau erkennen ob es nun ein Elefant oder Büffel war. In Letaba dann machen wir wieder Lunch und brechen danach wieder auf. Doch außer Elefanten sehen wir nicht viel und beschließen um 14 Uhr mit dem Drive in Letaba Pause zu machen. Die Sonne scheint aus allen Rohren auf uns nieder und es ist sehr warm. Zeit das Dachzelt und die Matratze zu trocknen, wo doch alles hoffnungslos feucht war. Auch ohne Unterlage lege ich mich ins Dachzelt und halte ein paar Minuten Siesta. Als ich wieder die Augen öffne und langsam aus dem Dachzelt krieche verschwindet Bine zum Haarewaschen - das erste Mal seitdem wir losgefahren sind! So gegen 16 Uhr machen wir uns dann wieder auf die Socken und brechen Richtung Engelhard Dam auf. Kaum Tiere sind zu sehen und so fahren wir langsam zum Ende der Schleife. Kurz davor werden wir aufgehalten von einem Cruiser mit Trailer. Es ist John aus dem Overland-Forum und wir verabreden uns am Abend auf ein Bier. Während sie schon auf dem Weg zum Campingplatz sind, fahren wir noch zu dem Beobachtungsstand auf der anderen Dammseite. Jedoch ist auch hier tote Hose und so beschließen wir zum Campingplatz zurückzufahren. John hat noch ein paar Freunde aus Deutschland dabei und es wird ein langer Abend. Um 22:30 Uhr verabschieden wir uns ins Richtung Dachzelt und Nachtruhe.

23.Nov.
Heute Morgen ist es wieder wolkig und es sieht nach Regen aus. Bines Laue sinkt schon wieder in den Keller aber alles zetern hilft Nichts und wir müssen los. Erst fahren wir noch die verschiedenen Tafeln über den gestrigen Tag ab und Bine merkt sich wo welches Tier gestern war und versucht alles in Relation mit den vergangenen Jahren zu bringen. Endlich können wir aber los und es geht auf der Teerstraße in Richtung Olifants. Wahrscheinlich ist es den Tieren noch zu kalt und sie kommen deshalb nicht hinter dem Ofen hervor und so bleibt die Fahrt zunächst bis auf die tollen Farben ohne Höhepunkt. Ganz in der Ferne sehen wir zwei faule Löwendamen. Erst als wir Richtung Satara fahren ändert sich die Landschaft und die Tierherden werden größer. Wir sehen Büffel und sehr viele Zebras und Gnus und einige Elefanten. Wir beschließen zum Timbavati Rastplatz zu fahren und dort ein etwas zu rasten. Wir sind beide Müde und das äußert sich darin, dass wir schnell gereizt reagieren und es das ein oder andere Wortgefecht zwischen uns gibt. Es ist also wirklich dringend notwendig Pause zu machen. In Timbavati bleiben wir einige Zeit ohne aber etwas zu verzehren sondern genießen wieder die Zweisamkeit und kommen beide zur Ruhe. Der Rest des Tages ist dann sehr harmonisch. Wir verlassen also Timbavati und kurze Zeit nach dem Timbavati Wasserloch sehen wir zwei Löwen - ein stattliches Männchen und sein Weibchen. Allerdings sind beide sehr weit entfernt und fotografieren lohnt sich nicht. Am Rastplatz habe ich mich mit einem Touri-Fahrer unterhalten und er meinte, dass sie bisher keinen Löwen gesehen haben. Ich zahle einen Teil meiner Schulden zurück, denn nur zu oft haben wir uns an die Autos der Safariunternehmen gehängt um etwas zu sehen. Wir fahren also die 1,5 Kilometer zurück und ich sage es dem Fahrer. Auf einmal sind aber alle Touri-Chauffeure in Eile und folgen uns. Wir nehmen sogar einen der beiden care taker bei uns im Auto mit und alle sind glücklich. Den care taker liefern wir auch dann wieder ordnungsgemäß ab und setzen unser Runde fort. Aber Glück haben wir keines mehr und kommen nach vielen Kilometern in Satara an wo mit Pause machen. Nach einer ordentlichen Brotzeit geht es wieder weiter und wir fahren etwas ziellos umher, stolpern aber auch nicht zufällig über etwas. Also fahren wir wieder nach Satara und ich springe in den Pool. Bine hält nur die Füße ins kühle Nass ehe wir den Shop besuchen. Doch in Einkaufslaune bin ich nicht und verdrücke mit in den Garten vor dem Lokal. Dort sehe ich einen Pavian wie er fünf Minuten in einer tiefen Pfütze seinen Bahnen, fast wie ein Schwimmer, zieht. Papageien sitzen im Yellow Fever Tree und machen mächtig Lärm. Dann geht es wieder zurück in den Norden aber auch wieder haben wir hier auf der Strecke kein Glück. Stimmt nicht ganz mit der glücklosen Fahrt, denn wir haben 4 Breitmaulnashörner direkt an der Straße. Wir beschließen noch schnell nach Olifants wegen der Aussicht zu fahren. Ein bisschen stehen wir unter Zeitdruck und so können wir den schon stark angeschwollenen Olifants River nur teilweise genießen. Aber bald können wir den Motor für heute im Balule Camp abstellen. Es gibt fließend Warmwasser und Bine kann schon wieder duschen gehen während ich Tagebuch schreibe. Vorher haben wir noch unsere vier Ersatzkanister in die beiden Tanks gefüllt. Wenn alles notiert ist, gehe ich duschen und Bine wird mit dem Kochen anfangen.

24.Nov.
Der Himmel ist wolkig doch man kann schon ein paar Schwachstellen erkennen. Bine hat heute Morgen Startschwierigkeiten und ich will los - keine gute Kombination! Also dauert alles zehnmal so lange, da wir über die Punkte diskutieren müssen auch wenn eigentlich jeder Handgriff sitzt. Das Auto unserer Nachbarn hatte mindestens hundert Türen und so war an Schlaf eigentlich seit 4 Uhr morgens nicht zu denken. Wir fahren wieder über den Olifants in Richtung Teerstraße und kommen an der Baustelle für einen weiteren Damm vorbei. Viel weiter als letztes Jahr sind sie nicht gekommen. An der Teerstraße angekommen geht es nach Süden in Richtung Satara wo wir heute schlafen werden. Nach ein paar Kilometern scheuchen wir zwei Hyänen auf, welche unweit der Straße liegen und die erste Morgenwärme genießen. Wieder ein paar Kilometer weiter finden wir die Löwendame von gestern wieder. Sie hat heute Nacht wohl Beute gemacht und kaut lieblos auf etwas herum, was wir nicht identifizieren können. Dann steht sie auf trinkt etwas und entschwindet aus unseren Blicken. Dort wo gestern noch die großen Herden von Büffel, Gnus und Zebra waren ist heute tote Hose. Ein paar andere Camper haben zwei Nashörner gesichtet, jedoch sind diese in einer Senke verschwunden und können nun nicht mehr gesehen werden. Wir fahren an Satara vorbei und biegen Richtung Orphen ab. Kurz vor dem Dam sehen wir dann vier Spitzmaulnashörner jedoch sind sie recht schreckhaft und verstecken sind bald im Gebüsch. Es mag auch daran gelegen haben, dass innerhalb kürzester Zeit sehr viele Autos uns umzingelt hatten und es mit der Ruhe und Beschaulichkeit vorbei war. Wir biegen dann auf die S126 ab. Gleich am Anfang sehen wir Büffel und einige Gnus und Zebras. Dazu gesellen sich Kudus und Impalas. Der Regen hat der Erde gut getan und überall schießt ein zartes Grün hervor. War vor zwei Tagen noch alles Nass und überall riesige Pfützen ist die Erde schon wieder trocken. Die Tiere genießen das frische Grün sichtlich und wir den Anblick. Ein paar Elefanten stehen am Wegesrand kurz vor Muzandzeni Picknickplatz. Wir überlegen uns Pause zu machen und entschließen uns doch noch etwas zu fahren. Kurze Zeit später werden wir mit einem Leoparden für die Entscheidung belohnt. Anmutig bewegt sich das Tier durch das Unterholz und wir dürfen ihm für einige Minuten folgen. Das war richtig toll und wir klopfen uns gegenseitig auf die Schultern. Dem aber noch nicht genug, denn wir sehen gleich wieder drei Nashörner, jedoch sind sie vor uns auf der Flucht. Am Nhlanquleni Picknickplatz machen wir dann aber endgültig Pause und genießen die Ruhe. Nach einer ganzen Weile brechen wir wieder auf und es geht durch verschiedene Vegetationszonen zurück zur Teerstraße. Nichts ist mehr zu berichten von dem Weg bis nach Satara. Auf der Karte mit den Beobachtungen stellen wir fest, dass wir auch Nichts übersehen haben auf dem Weg zurück. Wir machen eine richtig lange Pause. Nach dem wir gegessen haben gehen wir in den Grünbereich vor dem Restaurant wo ich eine Runde in Bines Schoss schlafe. Dann kuschelt sich Bine noch in meinen Schoss ehe wir auf Vogelpirsch gehen. Doch es ist inzwischen richtig heiß geworden und Bine kämpft mit der Sonne. Deshalb beschließen wir zurückzugehen und finden beim Pool einen idyllischen Platz. Viele Vögel kommen hier zu Besuch und wir verweilen über zwei Stunden an diesem Ort. Dann machen wir uns wieder auf den Weg. Das Licht wird besser und es geht wieder in Richtung Muzandzeni Picknickplatz. Ein Nashornbulle kreuzt unseren Weg und markiert sein Revier als ob wir es ihm streitig machen wollen würden. Der Rest der Fahrt bewegt sich dann wieder zwischen Hoffnung und Bangen, aber etwas ganz besonderes werden wir nicht mehr sehen. Deshalb machen wir heute früher Schluss und fahren ins Camp. Dachzelt aufbauen und Tagebuch schreiben dauert ja auch immer etwas und Bine will noch ein bisschen lesen. Großen Hunger haben wir beide nicht und so wird das Abendessen wohl ausfallen. Gerade als ich duschen gehen will, ist es fast 19 Uhr und so fällt das erst einmal aus. Wir gehen zur Eco-Info und sehen uns einen Film über „Snake Killers“ an. Es ist eigentlich ein Film für den honey bagger aber sehr interessant gemacht. Fast 1 Stunde dauert der Film und mit sehr beeindruckenden Bildern werden wir entlassen. Endlich können wir duschen gehen und setzten uns danach noch einige Zeit vor das Auto um über den Film zu reden.

25.Nov.
Der Morgen startet mit blauem Himmel und wir kommen um 6 Uhr los. Es ist entlang der Teerstraße in Richtung Lower Sabie nicht eine Besonderheit zu sehen. Ein einzelner Elefant versperrt uns mal für fünf Minuten den Weg aber ansonsten ist es eher einschläfernd als aufregend. Irgendwann merke ich, dass Bine am einschlafen ist und rufe laut „LÖWE“ worauf sie für kurze Zeit wach ist ehe sie endgültig ausgeknipst ist. Über eine Stunde fahren wir ehe sie wieder unter uns weilt. Inzwischen sind wir beim Tshokwe Picknickplatz angekommen und machen Pause. Ich bekomme ein zweites Frühstück und Kaffee während Bine nur einen Tee will. Wir fahren weiter und langsam wird es wieder bergig und wir hoffen auf die Nähe zu Lower Sabie. Doch es kommt einfach Nichts und so sind wir etwas gefrustet. Am höchsten Punkt ist eine Aussichtsplattform und wir machen erneut Pause. Sitzen eine ganze Weile herum ehe wir uns wieder in Richtung Auto quälen. Endlich kommt mal etwas und wir sind gespannt. Geier stürzen sich hernieder und wir fahren etwas schneller und halten den Landeplatz fest im Auge. Eine Hyäne macht den Geiern den Kadaver streitig und fast hätten wir die beiden Geparden auf der anderen Straßenseite übersehen. Sie sind aber schon sehr weit entfernt und ich mache das Foto eher als Beweis, denn als eines für die Galerie. Wieder umgibt uns die Eintönigkeit und wir sind froh in Lower Sabie anzukommen. Kaffee und Cola heben zwar nicht die Stimmung tun aber dennoch gut. So viel Pech können wir kaum glauben und fahren in Richtung Skukuza, doch auf hier gibt es nichts zu berichten. Seit dem ersten Tag unserer Tour verlieren wir Luft im rechten Vorderrad und pumpen es regelmäßig auf. Ein Loch wurde in Lusaka geflickt und da wir ja jetzt Zeit haben, will ich es in Skukuza richten lassen. Der Workshop kann Reifenpannen beheben und wir demontieren den Reifen. Doch zu meinem Erstaunen ist kein Loch im Reifen, sondern ganz viele Risse im Felgenansatz. Der Mechaniker hat einen Zweikomponentenkleber doch kaum haben wir eines geklebt taucht ein weiteres auf. Die Felge ist also defekt und wir montieren den Reservereifen. Dann gehen wir noch einkaufen und schreiben eine Email nach Hause, dass wir noch Leben und es uns gut geht. Anschließend machen wir uns auf zum Lake Panic und sitzen über eine Stunde im hide. Die Zeit vergeht wie im Fluge und wir müssen uns auf den Rückweg machen. Wieder sehen wir keine Tiere aber aus einer Laune heraus fangen wir an zu singen - deutsche Volkslieder. Hier kann ich wenigstens singen und niemand beklagt sich darüber wenn ich mal den einen oder anderen Ton nicht treffe. In Lower Sabie melden wir uns für den morning walk an, kaufen noch Feuerholz und suchen uns einen Campingplatz. Nach dem Duschen wieder Tagebuch schreiben und grillen.

26.Nov.
Wir werden heute schon um 03:50 Uhr vom Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen. Kurze Zeit später sind wir schon auf den Beinen und haben gefrühstückt. Die paar Meter zum Treffpunkt können wir ohne Probleme laufen. Wir sind mal wieder die Ersten doch kurz nach uns treffen alle anderen Teilnehmer ein. Wir sind ein bunter Haufen und werden von den beiden Führern noch nach allen Wehwehchen gefragt und dann geht es per Auto erst einmal einige Kilometer tief in den Busch hinein. Noch einmal werden wir auf die Gefahren hingewiesen und wie wir uns zu verhalten haben. Schon am Auto sind die ersten Geräusche zu hören. Die beiden Ranger meinen, dass es Löwen bei der Paarung seien, jedoch kurze Zeit später ändern sich die Laute und aus den Löwen werden auf einmal Nilpferde. Wir nähern uns sehr vorsichtig doch die beiden Bullen kämpfen noch ums Wasserloch und einer droht den anderen gerade aus dem Pool zu verjagen. Hier sind wir nicht sicher und gehen erst einmal in die andere Richtung. Deutlich können wir das Brüllen der Löwen hören und sie sind nah - sehr nah. Also bekommen wir noch einmal eindringlich die Verhaltensmaßregeln erklärt. Doch je näher wir dem Ort kommen, desto schneller wandert der Löwe ab. Wir kreuzen hin und her und stolpern über ein Nashornklo. Die junge Rangerin erklärt uns wie die Kommunikation der White Rhinos - von denen das Klo ist - funktioniert. Dann gehen wir weiter und sehen weit entfernt Wasserböcke und ein Pärchen Sattelstörche aber annähern können wir uns nicht. Die Ranger erklären uns, dass seit dem ersten Regen vor 4 Tagen alle Tiere hier abgewandert sind, da sie nun Wasser und frischen Gras überall im Park finden. Wir gehen langsam vorsichtig suchend umher und ein weiteres Hippo taucht aus seinem Wasserloch auf. Es macht uns klar, dass dieses schon belegt ist. Wir sind auf der Flucht, denn die Gefahr scheint groß und laufen was das Zeug hält. Alles auf zurufen der Ranger und sammeln uns an einem vermeidlich sicheren Platz. Vermeidlich deshalb, da Ranger uns noch einiges erklären und wir alle die drohende Gefahr völlig übersehen. Das Hippo hat sich zurückgezogen und wir können weitergehen. Die beiden Ranger gehen immer vor und die beiden Finnen sind vor uns. Links von uns leicht nach hinten versetzt gehen die beiden Holländer und Bine ist links von mir. Ein lauter Schrei und Panik macht sich bei meiner Frau breit. Ihre Angst und Reaktion alarmieren die Ranger und Bine ist schon wieder auf der Flucht. Sie reist mich am Arm herum und zieht mich mit ohne dass ich weis warum. Die Ranger haben die Lage schnell im Überblick und sehen was los ist. Die junge Rangerin ist über eine ca. 80 cm lange Puffotter gestiegen. Bine hat sie noch gesehen als sie sich zusammenkauerte und sich für den evtl. Finalenbiss in Position brachte. Sie war genau auf meinem Weg. Alle sind auf der Flucht auch die Schlange! Allerdings in unsere Richtung und schnell machen wir den Weg frei. Sie verkrümelt sich unter einem Stein und wir können weitergehen. Noch steht der Adrenalinpegel hoch und die nächsten Schritte sind sehr unsicher. In einem Flussbett machen wir Pause und stärken uns. Leider sind die beiden Ranger nicht besonders gesprächig und so muss man ihnen alles aus der Nase ziehen. Wir schultern wieder die Rucksäcke und gehen langsam zurück in Richtung Auto doch es läst sich kein Tier blicken und so ist unser morning walk bis auf die Begegnung mit der Puffotter eher eine Wanderung und tut nach den Tagen im Auto richtig gut. Eine kleine harmlose Schlange schrecken wir noch auf und begeben uns dann zum Hippopool von heute morgen. Doch die beiden Kontrahenten haben ihre Situation geklärt und liegen nun einige Meter von einander entfernt. Mit dem Auto geht es zurück zum Lower Sabie Camp. Wir verabschieden uns und packen unser Dachzelt. Wir sind ja noch eine zweite Nacht in Lower Sabie und lassen Tisch und Stühle als Markierung auf unserem Platz zurück. Bine untersucht noch die Tafel mit den heutigen Sichtungen und wir können los. Wir fahren in Richtung Skukuza doch nur ein paar Elefanten und Büffel lassen sich sehen. Das Camp lassen wir gleich rechts liegen und fahren wieder zum Lake Panic Birdhide durch. Fast zwei Stunden sitzen wir hier und können tolle Bilder machen. Auch Bine kommt zum Zuge, jedoch will der Goliathreiher nicht so wie es gerne hätte. Schließlich hat er den längeren Atem und Bine steckt beleidigt ihre Nase in ihr Buch. Um 15 Uhr machen wir uns langsam auf den Rückweg. Wir wollen die S113 und S26 zurück nach Lower Sabie fahren. Bis zur S113 ist es Teerstraße und wir kommen gut voran. Dann kurz vor der Kreuzung der S113 und der S26 geht während der Fahrt auf einmal der Motor aus. Panik macht sich in Bines Augen breit, denn wir hatten das schon einmal und hingen für Stunden fest ehe uns jemand halt. Die Ereignisse des heuten Tages sind zuviel und dicke Kullertränen laufen über ihre Wangen. Ich tröste sie und zum Glück haben wir Handysignal und können Hilfe rufen. In der Aufregung gibt Bine mir die Nummer von Satara anstatt von Skukuza. Ein älteres Pärchen hält an und fragt was uns fehlt. Anfangs gehe ich davon aus, dass der Keilriemen gerissen ist. Der war gleich zu identifizieren, hingen denn nur mehr Fetzen herum. Also versuchen wir Skukuza zu erreichen und das Pärchen fährt davon. Mit ihrem Kleinwagen hätten sie uns aus nicht abschleppen können, aber in Berg-En-Dal wollen sie noch einmal Druck machen, dass uns geholfen wird. Ein weiterer Wagen hält inzwischen doch auch er kann uns nicht helfen. Er fährt aber nach Skukuza und will Report erstatten. Wir sind also nicht völlig allein und haben inzwischen den Emergency Road Service erreicht und er will auch kommen und uns helfen. Handyempfang haben wir nur mehr auf dem Autodach und Bine sitzt oben mit beiden Handys. Ich lese das Reparaturhandbuch und arbeite mich Seite für Seite vor. Der Motor startet nicht - kann also eigentlich nur mit der Dieselzufuhr zusammenhängen. Doch dann sich meine Automechanikerkenntnisse am Ende und wir können den Abschleppwagen hören. Also schrauben wir am Auto herum und versuchen den Wagen wieder flott zu bekommen nach einer halben Stunde läuft er wieder und Bine will zurück auf die Teerstraße. Die Teerstraße scheint der einzige sichere Ort in Ihren Augen und den Abschlepper hinter uns. Wir kommen gerade einmal 2 Kilometer weit, dann steht der Wagen wieder. Also reinigen und tauschen wir die Dieselfilter doch auch dies bringt nichts und wir werden nach Skukuza geschleppt. Dort kommen wir gerade beim Schließen der Gates an und checken uns ein. Wir bekommen ein Safarizelt zugewiesen und holen unsere Schlafsachen aus dem Auto, welches auf dem Hof der Werkstatt steht. Alles geht sehr langsam vor sich und SANPARKS ist kaum hilfsbereit. Obwohl wir für eine Übernachtung in Lower Sabie gezahlt haben müssen wir noch einmal den vollen Betrag für die Übernachtung ins Skukuza zahlen. Müde machen wir uns zu Fuß auf die Suche und kommen endlich in unserer Bleibe an. Frisch geduscht machen wir uns auf zum Abendessen und nach einem Bier sieht die Welt wieder besser aus. Wir teilen uns eine Portion, denn so richtig Hunger hat keiner von uns. Müde machen wir uns auf den Weg zurück zum Zelt und hoffen, dass der Fehler nicht zu arg ist. Sieht eigentlich einfach aus und ich überlege mir, wie wir vorgehen könnten um den Fehler einzukreisen. Darüber schlafe ich endgültig ein.

27.Nov.
Mit dem Aufbruch der ersten Autos bin ich ebenfalls wach und meine Gedanken drehen sich um unser Auto und wie wir das Problem einkreisen können. Also rutsche ich unter Bines Bettdecke wo ich noch ein bisschen Haarewuscheln bekomme um wieder etwas ruhiger zu werden. Dann um kurz vor 6 Uhr hält mich nichts mehr im Bett und wir stehen auf. Unsere paar Habseligkeiten sind schnell eingepackt und wir gehen vor zum Auto. Vielleicht können wir ja schon einmal auschecken, denn sollte das Auto heute nicht fahrfertig gemacht werden können, würde ich auf dem Hof der Autowerkstatt schlafen. Noch einmal doppelte Übernachtungsgebühren würde ich jedenfalls nicht zahlen. Hans hat in seinem Auto ein Jetzt-Helfe-Ich-Mir-Selbst-Handbuch und ich blättere Seite für Seite durch. Besonders genau studiere ich das Kapitel „Dieselzufuhr“ denn der Motor läuft sobald Diesel im Filter ist, aber halt auch nur so lange. Wir können natürlich noch nicht auschecken und Bine sitzt im Auto und liest ihren Roman, während ich mich weiter mit den Details des Landcruisers beschäftige und dabei Schritt für Schritt mehr verstehe. Endlich um 07:15 kommen die beiden Mechaniker und wir machen uns sofort an die Arbeit. Meine Idee Diesel aus einem Kanister direkt in die Filter zu pumpen um zu sehen in welche Richtung wir gehen müssen findet der Mechaniker interessant und gibt mir gleich einen leeren Ölkanister in die Hand. Diesel aus Südafrika soll ich an der Tankstelle holen. Also gehe ich wir früher mit dem Milchkännchen los und hole Diesel. Das Auto läuft ohne Probleme und so können wir den Fehler auf Tank und Filterzuleitung begrenzen. Schon einmal eine Sorge weniger, denn der Motor hat keinen Schaden und wir werden wohl nicht hier hängenbleiben. Also lassen wir unseren teuren Diesel aus Zambia, den wir noch in den Ersatzkanistern hatten, ab. Alles wird in eine leere Mülltonne gegossen und wir gießen die letzten Liter aus dem Ölkanister in den Tank. Vorher noch prüfen wir die Zuleitung und die scheint Schwierigkeiten zu machen. Erst mit dem Kompressor bekommen wir sie frei. 45 Liter haben wir aus dem Tank abgelassen und durch 3 Liter südafrikanischen Diesel ersetzt und starten den manuellen Pumpprozess erneut. Das Auto springt auch ohne Schwierigkeiten an, dafür kommt aber richtig weißer Rauch aus dem Auspuff wenn der Mechaniker Vollgas gibt. Er meint, dass wir noch einmal 5 Liter Diesel an der Tankstelle holen sollten und wieder tingle ich mit meine Ölkanister los um Diesel zu holen. Die Dame an der Tankstelle fragt nach, wie es denn bei uns aussieht und ob wir das Auto wieder flott bekommen würden. Ja - ich bin zuversichtlich und ziehe mit weiteren 5 Litern von dannen. Nun haben wir mehr Sprit im Tank und starten mehrmals den Motor um zu sehen ob auch alles in Ordnung ist. Der weiße Rauch hat seine Farbe in Schwarz gewechselt und somit meint der Mechaniker ist nun der Dreck durch und wir können fahren. Doch unsere Skepsis kann er gut erkennen und meint, dass er mit uns 12 Kilometer fahren würde um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Wir tanken also noch einmal 10 Liter und fahren dann in Richtung Berg-En-Dal los. Hochtourig fahre ich um möglich viel Sprit durch den Motor zu jagen und den restlichen Dreck ordentlich rauszublasen. Wieder im Camp können wir endlich volltanken und die Rechnung zahlen. Wir verabschieden uns und Bine sieht noch einmal nach, wo heute was gesichtet wurde. Entlang der Teerstraße hangeln wir uns in Richtung Süden und bei der S113 biegen wir wieder ab. Hier haben sie heute Wilddogs gesehen die aber schon über alle Berge sind. Dafür haben wir zwei herrliche Nashörner direkt vor uns. Wir machen uns wieder auf den Weg zurück zur Teerstraße, denn ganz trauen wir dem Frieden noch nicht. Mitten auf der Straße kommt uns ein Elefant entgegen und wir halten. Er macht keinen Anstand die Straße freizugeben und wir setzen zurück. Er beharrt auf seinem Recht und wir setzen Meter für Meter zurück. Ein Safariauto kommt uns entgegen und deutet mir einfach stehenzubleiben. Also fahre ich ganz an die Seite und mache den Motor aus. Tatsächlich geht der Elefant an uns vorbei ohne einmal inne zu halten. Der Fahrer meint nur, dass wenn sie auf einen zukommen man den Weg freimachen und den Motor abstellen sollte, dann würden sie einfach an einem vorbeilaufen - aber nur wenn sie direkt auf einen zukämen. Also fahren wir über Skukuza in Richtung Tshokwe da hier Löwen gesichtet worden sein sollen. Ich bin aber lustlos und fahre nur weil Bine es will. Ich brauche einen Ruhetag um die Ereignisse der letzten Tage einfach einmal zu verdauen. Die Löwen sind natürlich auch nicht da und so fahren wir nach Lower Sabie um unseren Campingtisch und die beiden Stühle zu holen. Hat erfreulicher Weise geklappt, dass sie unsere Sachen vor flinken Fingern in Sicherheit gebracht haben. Also packen wir unser Auto reisefertig und schauen noch einmal im Restaurant nach dem Bier und Cola. Tatsächlich sind beide anwesend und schnell geordert. Die Lieferung dauert dann wieder etwas, dafür sind wir aber im Verbrauch nicht gerade sparsam. Hier hält uns Nichts und wir wollen nach Skukuza zurück um den Nachmittag am Pool zu verbringen. Kurz außerhalb des Camps stolpern wir über ein Rudel Löwen, jedoch gut im Gebüsch versteckt und so können wir wieder kein tolles Foto machen. Die restliche Fahrt und eintönig und wir tauchen tief in unsere Gedankenwelt ein. In Skukuza suchen wir uns einen schönen Campingplatz. Eigentlich sollten wir heute in Petorioskop bleiben, doch wenn morgen mit dem Auto etwas wären, wäre der Mechaniker nicht weit. Wir bauen unser Dachzelt auf und Bine verschwindet schnell zum Haarewaschen. Ich sehe mir noch einmal den Motor an und dann gehen wir beide vor ins Restaurant. Doch der Kellner braucht sehr lange um dann doch nicht zu kommen. Also geht Bine vor und bestellt uns etwas zu trinken. Ich schreibe Tagebuch, Bine liest und in der Ferne kann man den Donner schon hören. Der Wind kommt auf und wird immer stärker und ich hole Bine, die inzwischen im Shop verschwunden ist ab. Mit den ersten Regentropfen sind wir fertig mit kochen und essen und verschwinden ins Dachzelt. Es zwar erst 18 Uhr aber die Anspannung fällt ab von mir und ich schlafe ein.

28.Nov.
Das Auto sprang ohne Problem an und wir können los. Elefanten, Büffel und Giraffen verabschieden sich von uns als wir den Park am Kruger Gate verlassen. Über etliche Pässe kommen wir nach Pilgrims Rest. Hier war unser zweiter Tag (oder der erste richtige Tag) in Afrika und wir lachen darüber, wie wir hier als Greenhorns unterwegs waren. Die steilen Passstraßen kommt der schwere Cruiser nur im zweiten Gang hoch und wir schleichen mit 30 km/h empor. In Lebowa Kgomo beschließen wir einkaufen zu gehen und sind die einzigen mit auffallender Hautfarbe. Gleich fällt die lange Schlange von ca. 50 Metern am ATM auf und ich meine nur, dass heute wahrscheinlich Zahltag war. Also kaufen wir uns nur das Notwendigste, denn auch die Schlangen an den Kassen sind lang. Neben uns ist ein kleiner Junge der 200 Rand von den Eltern bekommen hat um Grundnahrungsmittel zu kaufen. Doch das Geld reicht nicht und so muss ein Teil in Storno gehen. Der Kleine kapiert nicht was alles so abgeht. Die Kassiererin schickt eine Kollegin um die 2kg Hühnchenfleisch in 1,5kg umzutauschen. Ich stupse Bine an um mal auf die Kasse zu sehen, wie viel Geld fehlt. Es sind 16 Rand und uns beiden tut der Kleine leid. Wenn er sich nun Süßigkeiten gekauft hätte, wäre es anders gewesen aber bei den Lebensmitteln geben wir uns einen Ruck. Ich gebe der Kassiererin die 16 Rand. Eine Dame in der Schlange hinter dem Jungen, erklärt ihm dass wir den Rest bezahlt hätten. Er ist aber immer noch so von der Rolle, dass er mit der Situation völlig überfordert ist. Die Dame meinte nur, dass sie ihm gesagt hätte, dass der Weiße Mann ihm geholfen hätte und er das seiner Mama sagen soll. Der Kleine holt sich wieder die 2kg Hühnchenfleisch und zieht ohne ein weiteres Wort ab. Wir zahlen und verschwinden ebenfalls aus dem Ort. An Farmen entlang geht es zum Nylsvey Nature Reserve wobei wir die letzten 30 Kilometer wieder auf einer Sandpiste unterwegs sind. Der Regen hat ihr etwas zugesetzt aber für uns kein Problem Wir zahlen am Gate und buchen uns für eine Nacht erst einmal ein. Einen kleinen Gamedrive und dann machen wir uns auf zum Campingplatz. Schnell ein Feuer gemacht, denn das Gewitter ist schon im Anmarsch und die ersten Tropfen fallen auf uns hernieder. Doch wir haben Glück und es zieht um uns herum. Das Sonnensegel nutzen wir als Regenschutz und können in Ruhe das Abendessen genießen auch wenn es erst 16 Uhr ist. Endlich habe ich Ruhe und kann den gestrigen und heutigen Tag im Tourenbuch nachholen. Bine spült schnell ab und setzt sich dann neben mich zum Lesen. Als der Regen heftiger wird und es langsam auch schon dämmert gehen wir schlafen.

29.Nov.
Es hat die Nacht über zum Regnen aufgehört und als ich auf das Klo musste konnte ich sogar den Sternenhimmel sehen. Morgens wurde es dann frisch und ich habe mich in den Schlafsack verkrochen. Bine lag dick eingemummelt neben mir und hat sich nicht gerührt. In der Früh lassen wir uns viel Zeit mit dem Aufstehen gelassen, denn heute ist Vögelbeobachtung angesagt. Nachdem wir das Auto wieder fahrfertig haben geht es los in Richtung Jacana Bird Hide. Wir sind nicht die einzigen Gäste hier und noch zwei andere Südafrikaner sehen mit ihren Ferngläsern ob nicht doch irgendwo ein Vogel zu entdecken ist. Aber nur ein paar Webervögel zeigen sich und so ziehen wir nach einer ganzen Weile von dannen. Wir wundern uns zwar über die vielen Autos die am Parkplatz sehen aber niemanden. Ich meine nur zur Bine, dass Südafrikaner nur wegen Tieren und Vögel sich ohne Auto fortbewegen. Wir machen auch eine kleine Runde sehen aber kaum Vögel und die die wir sehen machen sich auf und davon als sie uns sehen. Nach einer schönen morgendlichen Wanderung kommen wir wieder am Auto an und fahren noch etwas innerhalb des Parks umher. Dann machen wir uns auf zur Vogelfontain, wo zurzeit mehr Wasservögel sein sollen. Doch auch hier ist nichts los und so fotografieren wir das wenige was sich zeigt. Hier den Tag zu verpennen wollen wir nicht und überlegen uns in den Borakalalo Nationalpark zu fahren. Er unterliegt der gleichen Verwaltung wie Pilanesberg und außer dass es sich um einen Stausee als Vogelparadies und einen angeschlossenen game park handelt wissen wir nicht viel. Ich erinnere mich noch daran, dass es auch hier Nashörner geben soll. Also geben wir den Zielort im Navi ein und fahren los. Viele Kilometer gehen über Pisten und nur wenige über Teer. Auf der N1 geht es in Richtung Johannesburg und bei der Angabe von 152 km werde ich nachdenklich - der Urlaub geht also langsam dem Ende entgegen. Kurz vor dem Gate entschließen wir uns noch nach Jericho zum Tanken zu fahren. Dort füllen wir voll und fahren die 20 km zurück zum Park. Mal wieder gestaltet es sich schwierig auch wenn wir die einzigen Übernachtungsgäste im Park sind. Noch schnell Feuerholz gekauft und dann ab auf den game drive. Entlang des Stausees sehen wir zwar Vögel, jedoch ist der Weg zu weit entfernt angelegt und wenn er nahe ist flüchtet alles, sobald das Auto anhält. Wir machen uns also auf den Weg zum Tented Camp. Dort sehen wir wenigstens ein paar Buschböcke und Impalas doch ansonsten zeigt sich uns kaum etwas. Einen Rotbauchwürger sehen wir noch, doch als wir halten ist es schon wieder weg. Wir machen uns dann auf zum Campingplatz und bauen das Dachzelt unter einem großen Baum auf. Der Himmel hat sich schon wieder dunkelgefärbt und wir rechnen mit Regen jederzeit. Das Sonnensegel wir uns wieder als Regenschutz dienen, damit wir in Ruhe essen können. Ein paar Fischer sind noch da aber wir werden die einzigen Übernachtungsgäste sein - warum war der Eintritt dann wohl so schwer? Wir haben einen Platz direkt am See und ich kann Tagebuch schreiben. Wir machen noch Lagerfeuer und sitzen bis spät in die Nacht davor. Hunger haben wir keinen und so bleibt das Abendessen klein.

30.Nov.
Wir haben beide nicht besonders gut geschlafen und sind schon früh am Morgen wach. Dennoch fällt uns das Aufstehen schwer und so kommen wir wieder erst um 6 Uhr los. Im Park gibt es doch ein paar Tiere und so sehen wir auf unserem Weg zum Tor noch Impalas und Red Hartebeasts. Wir kommen am Gate an und es sieht alles ziemlich geschlossen aus, doch der Pförtner ist schon da und macht uns das Tor zur Freiheit auf. Es geht noch ein paar Kilometer auf der Teerstraße in Richtung Jericho ehe wir auf eine gravel road abbiegen. Es geht für Kilometer über Wellblech und normalerweise kann Bine auf solchen Straßen immer gut schlafen. Doch ist diese recht ruppig, dass sogar ihr das Schlafen nicht so richtig gelingen will. Also sitzt sie im Wachkoma neben mir bis wir die Teerstraße erreichen und ihr das Schlafen gelingt. Kurz vor dem Manyane Gate biegen wir noch in den Ort zum Shoprite ab um uns mit den notwendigsten einzudecken. Dabei stelle ich fest, dass unsere Getriebe etwas leckt - also schon wieder eine Macke am Auto. Ja langsam bin ich der Meinung, dass das Auto ein Fall für den Schredder ist und nicht mehr auf ernsthafte Touren gehen kann. Oder man steckt viel Geld ins Auto um die Macken alle zu beseitigen. Aber die kommenden Tage wird es noch halten und so fahren wir nach Pilanesberg in den Nationalpark. Wir melden uns an und belegen unseren Stellplatz, welchen wir die letzten beiden Besuche auch hatten. Es ist gerade einmal 10 Uhr und so ruhen wir noch etwas auf dem Campingplatz ehe wir uns für den Park registrieren. Einen kleinen Game drive machen mir noch auch wenn wir wissen, dass wir wegen der Hitze nicht viel sehen werden. Ein paar Elefantenbullen stehen am Wege und ganz viele Zebras und Gnus. Wir machen Pause (weswegen wir eigentlich doch in den Park gefahren sind) am Pilanesberg Center. Bine sagt immer, dass es hier die besten Sandwichs in ganz Afrika gibt. Die Vogelwelt hat sich auf die Besucher eingestellt und Webervogel und Graulärmvogel fressen aus der Hand, auch wenn man es eigentlich nicht darf. Wir machen im Mankwe Hide einen längeren Fotostopp und Rast. Ein Eisvogel zeigt sich von seiner besten Seite und auch sonst gibt es viel zu sehen. Langsam wird die Tagestemperatur unangenehm heiß und alles flüchtet in den Schatten und wir über einen Loop auf den Campingplatz. Irgendwie bin ich total müde und lege mich auf der Rücksitzbank des Cruisers und halte Siesta. Dann studiere ich das Reparaturhandbuch noch einmal und versuche diesen Zusatzlüfter am Kühler in Gang zu bekommen. Doch ohne Multimeter ist hier nicht viel zu machen und so gebe ich auf. Bine hat ihre Malsachen ausgegraben und ich will mich etwas bewegen. Es gibt ein paar Wanderwege im Campingplatzbereich und so bin ich die nächsten 1,5 h aufgeräumt. Zwar sehe ich nicht viele Tiere, aber das war ja auch nicht zu erwarten. Dennoch schrecke ich ein paar Kudus und Impalas auf. Die Vogelwelt ist aber leider nicht so vertreten und die Kamera kommt nicht zum Einsatz. Als ich wieder am Campingplatz bin hole ich mir noch eine Karte über die Wanderwege und mache mir auf zu unserem Stellplatz. Bine hat gelesen und sich langsam Sorgen um mich gemacht wo ich denn bliebe. Bei einem romantischen Lagerfeuerabend lassen wir den Tag auslaufen.

01.Dez.
Kurz vor fünf hat der Wecker geklingelt aber Bine war noch nicht gleich in der Lage aufzustehen. Also bleiben wir noch ein paar Minuten liegen ehe ich so nervig bin, bis wir doch aufstehen. Um 5:42 geht es dann los zum Parktor wo wir unsere Eintrittsbestätigung vorzeigen müssen. Da wir glauben in der Mitte des Parks die besten Chancen zu haben steuern wir direkt ins Herz des Parks. Nicht gerade viel sehen wir entlang des Weges und Zweifel kommen auf, ob es sich wirklich gelohnt hat so früh aufzustehen. In der Rezeption ist eine elektronische Karte über die Sichtungen und man kann bis zu einem Monat zurückgehen. Dadurch erhält man einen guten Überblick was sich wo am Liebsten im Park aufhält. Oft werden die Wilddogs am Kubu Dam gesehen und dort steuern wir direkt hin. Allerdings sind wir noch nicht ganz da, da werden wir von einem Leoparden aufgehalten. Geradezu kitschig blickt er von seiner erhöhten Position auf uns herab und als er sich nach fast 30 Minuten genug sich in Szene gesetzt hat, verlässt er die Bühne. Ein paar enttäuschte Fans lässt er am Fuße des Hügels zurück. Leider war er doch weiter entfernt und 500er Tele und Telekonverter haben ihn zwar in unsere Nähe gebracht, aber daheim werden wir sehen, ob die Bilder etwas geworden sind. Die Tageszeit war aber alles andere als fotofreundlich - aber wir haben ja das Erlebnis im Herzen und man kann einfach nicht alles immer auf Bildern festhalten. So ganz alleine bleiben wir allerdings nicht, denn unsere Weiterfahrt dauerte gerade einmal 8 Minuten ehe wir von einer Herde von ca. 60 Elefanten gestoppt werden. Die grauen Riesen haben den Vorteil der Teersraße erkannt und kommen direkt auf uns zu. Die Herde anzusehen ist einfach toll und vor allem die ganz jungen Elefanten haben es Bine angetan. Sie sehen noch so unbeholfen aus und am liebsten würde man sie herzhaft umarmen - wenn da nicht die großen Tanten, Geschwister und die Mama wäre. Während wir also immer wieder zurückgetrieben werden verschwindet ein Teil der Gruppe mit den ganzen Halbstarken links von uns im Busch während die Mütter und Kleineren sich rechts halten. Die Martiacharin hält sich an das Teerband welche beide Gruppenteile verbindet und sichert die Nachzügler auf der Teerstraße ab. Weder Lodgeautos noch sonstige Gefährte kommen daran vorbei. Die Halbstarken tragen ihre kräftemessenden Spielereien direkt vor uns aus und kommen immer mal wieder vom anderen geschoben oder verfolgt auf die Straße. Doch die Halbstarken kann man einigermaßen einschätzen - viel Staub um Nichts. Eher mache ich mir um die Mütter sorgen, denn ihr natürlicher Schutzreflex ist „tierisch“ gut ausgeprägt. Doch sie bleiben ruhig als sie uns passieren. Ab und zu ein dunkles Grollen um die Kleinen von uns wegzuhalten aber ansonsten sind sie sehr entspannt. Die Martiacharin ist ebenfalls total locker und legt ihren Rüssel auf einem der Stoßzähne ab. Endlich macht auch sie die Straße frei und wir dürfen die ganze Gruppe passieren. Wir sind noch nicht ganz am Kubu Dam da schreit Bine - „Löwen“. Sie sind gerade hinter ein paar Warzenschweinen hinterher, doch die entwischen ihnen. Eine der Löwinnen ist sogar über die Straße gehetzt und steht dort und sieht dem entschwindenden Frühstück hinterher. Ich stelle das Auto auf der Straße quer, so dass Bine fotografieren kann. Doch alles muss schnell gehen und darin liegt das Problem. Bine macht tolle Fotos aber zu schnell darf sich das Objekt der Begierde nicht bewegen. Die sieben Löwinnen ziehen wieder von dannen und sich bald daraufhin aus unserem Blickfeld. Ich mache den Fehler mir die Bilder auf der Kamera anzusehen und Kritik zu üben. Innerfamilärer Stress ist vorprogrammiert und die Harmonie für einige Zeit getrübt. Doch es wären nicht wir beide wenn es nicht von kurzer Dauer wäre. Als fahren wir endlich an den Kubu Damm doch sehen werden wir nichts mehr. Alle potenziellen Beutetiere haben wie es scheint das Gebiet so schnell wie möglich verlassen. Kurz bevor wir auf den Kukama Link einbiegen sehen wir noch zwei Spitzmaulnashörner. Es ist einfach herrlich diesen aus der Dinosaurierzeit übriggebliebenen Tieren zuzusehen. Friedlich grasen sie neben uns und wir genießen den Augenblick und Ausblick. Wir haben soviel gesehen und verschaffen uns eine kleine Pause am Ruighoek Hide. Doch viel Erholung bekommen wir nicht, denn ein südafrikanisches Rentnerehepaar kommt zu uns in den Hide und wir fangen an zu reden. Wir erzählen viel von uns und unseren Urlauben und erfahren viel über sie. So kommt es, dass der Hide auf einmal völlig uninteressant ist und wir einfach nur ratschen. Nach über einer Stunde brechen wir wieder auf und fahren über den Tlou Loop zum Pilanesberg Center. Bine bekommt wieder ihr Sandwich und ich probiere mal den „Big 5 Burger“. Als er in meinem Bauch verschwunden ist, fühle ich mich wie ein Löwe und brauche ganz dringend Ruhe und Schlaf. Inzwischen ist es ja auch schon Mittag und die Temperatur ist ordentlich angestiegen weshalb wir zum Campingplatz zurückfahren. Wir schreiben die Mängelliste vom Auto zusammen und staunen über die vielen Punkte. So auf dem Blatt Papier fällt uns erst einmal auf wie viele es eigentlich sind. Aber so ein richtiger Löwe steckt dann doch nicht in mir und ich überrede Bine zum lunch walk. Da wir um diese Tageszeit keine Tiere sehen werden, lasse ich die Kamera gleich daheim und überrede meine Frau sich ebenfalls etwas zu schinden und sich in der größten Mittagshitze zu bewegen. Nach einigen vergeblichen Anläufen sagt sie aber ja und wir ziehen los. Über den Campingplatz geht es zum Education Center wo der „ostrich trail“ startet. GPS in der Hand starten wir also unsere Wanderung und an den Chalets ist erst einmal Pause angesagt. Hier entsteht gerade ein VIP Haus und die Bauarbeiter bitten uns es sich anzusehen. Es wir einmal ein sehr schönes Haus und der Nassbereich hat es Bine angetan. Er ist bestimmt 30 m^2 groß und mit Jakuzi und Dusche ausgestattet. Wir unterhalten uns noch mit den Bauarbeitern und erfahren dass sie fast 100 Rand pro Stunde bekommen. Ich finde den Lohn nicht schlecht zumal sie auf der Baustelle wohnen und deshalb schon keine weiteren Kosten mehr haben. Wir erzählen von uns daheim und dass wir bis Mitte Juni nur für den Staat mit seinen Steuern arbeiten. Wir verabschieden uns von ihnen und kehren zurück auf unseren Wanderweg. Inzwischen ist es noch ein bisschen wärmer geworden. Leider sind die interessanten Wegpunkte nicht mehr existent aber die Bewegung tut nach dem Löwenmahl gut. Bine fängt unterwegs zum Schimpfen an und meint nur, dass keine ihrer Freundinnen mitgekommen wäre und wie blöd doch die Idee war in der Mittagshitze loszuziehen. Aber das Schimpfen überhöre ich und kaum biegen wir um die nächste Ecke wird Bine auch wieder wohl gestimmt. Keine 50 Meter entfernt noch uns stehen zwei Giraffen und haben uns noch nicht bemerkt. Zu gern würde ich mich anschleichen und der einen Klaps auf den Hintern geben - einfach nur so zum Spaß. Aber so machen wir uns bemerkbar und können über den Augenblick als sie uns registrieren lachen. Ihre Hälse werden immer länger und länger und schließlich sehen sie uns. Von nun an wird jeder unserer Wanderschritte verfolgt und mit Mistrauen beobachtet. Wir aber gehen weiter und kommen an den ausgetrockneten Damm. Hier ist auch der Wendepunkt unserer Wanderung und Bine macht die Hitze trotz Sonnenschutz zu schaffen. Wir sind aber schon auf dem Rückweg und die stillen Flüche auf mich werden manchmal auch etwas lauter. Ein paar mal müssen wir im Schatten pausieren, denn die Sonne auf dem Kopf macht Bine ordentlich zu schaffen. Doch eine kühle Brise entspannt die Situation und wir kommen beide am Campingplatz an. Auch der kluge Spruch von mir, dass das deutsche Afrikakorps noch viel längere Strecken gehen musste viel auf keinen fruchtbaren Boden. Wir sehen uns noch die Karte der Sichtungen an und gehen dann in den Shop und kaufen Bier, Cola und gönnen uns ein Eis. Inzwischen ist es auch wieder 15:30 geworden und wir können zum nachmittäglichen game drive aufbrechen. Alle Katzen verstecken sich vor uns und auch die Elefanten sind nicht mehr zu sehen. Dafür aber treffen wir auf jede Menge Spitz- und Breitmaulnashörner. Auch sind wieder einige Jungtiere dabei und so gehen die 3 Stunden sehr schnell vorbei. Am Campingplatz angekommen haben wir einen neuen Nachbarn bekommen. Es sind vier Tschechen mit einem Landrover von Just-Done-It, mit denen wir 2008 unterwegs waren. Auch sie berichten von Problemen mit dem Auto und von weitern Problemen derer der sie unterwegs getroffen haben. Ihr Landrover ist übrigens ein alter von Britz. Wir unterhalten uns und langsam wird es dunkel. Im Hinterland donnert und blitzt es bereits ordentlich. Wir erzahlen von unserer Tour und sie berichten von ihrer Tour und rein zufällig sind wir fast zeitgleich die gleichen Etappen gefahren. Wir geben ihnen noch ein paar Tipps für Johannesburg und dann vertreibt uns das aufgezogene Gewitter in die Dachzelte.

02.Dez.
Das Gewitter war zwar nicht so heftig wie gedacht, jedoch hat alles mächtig gewackelt und gebebt. Doch in der Früh scheint zeitweilig blauer Himmel was mir das Aufstehen leicht macht. Bine ist noch im Koma und braucht einiges an Überredungskunst um Auszustehen. Doch wir kommen immer noch gut los und sind die zweiten im Park. Nahe der Kwa-Maritane-Lodge werden oft Wilddogs gesehen und dort fahren gleich mal hin. Gerade im steilen schotterigen Anstieg versperrt uns ein Elefantenbulle den Weg und macht uns klar, dass wir Abstand halten sollen. Er überquert dann die Piste und wir können zu seinem Argwohn passieren. Wir sehen wieder Zebras und Gnus entlang des Weges und kurz vor der Lodge ein Löwenmännchen, welches faul auf der Seite liegt und schläft. Es ignoriert uns und dreht uns den Rücken zu. Bine hängt am Auslöser, doch der blaue Himmel ist lange schon wieder Geschichte. Eine dicke dunkle Armada ist aufgezogen und das Licht dementsprechend spärlich. Wir hoffen dass es mit Fensterstativ geht und Bine gibt alles. Wir sitzen schon über 30 Minuten vor dem Löwen und er rührt sich nicht. Ich esse ein Stückchen Schokolade und mache ein leises wohltuenden „Mmmmm“. Daraufhin hebt der Löwe den Kopf und blickt in unsere Richtung. Ob ich nun den Löwen getroffen oder eher als Gnu gehalten wurde kann ich leider nicht sagen. Ein anderer ambitionierter Fotograph fährt an uns vorbei und meinte nur, dass das Geräusch sehr gut gewesen sei. Noch 30 Minuten sitzen wir hier und als ich es „Mmmmm“ zum Dritten Mal mache, steht er sogar auf. Kommt aber nicht in unsere Richtung sondern legt sich im dichten Gras als Sichtschutz vor uns ab. Bine meint nur, dass es ihm wohl zu blöd geworden sei und er nun lieber seine Ruhe haben möchte. Die Sprechstunde ist nun beendet und wir fahren weiter. Den Leoparden verpassen wir ganz knapp dafür aber sehen wir wieder Spitz- und Breitmaulnashörner ehe wir zum Pilanesberg Center aufbrechen. Dort kaum angekommen umlagern uns die Vögel schon wieder und können es nicht erwarten, dass wir unsere Bestellung aufgeben. Eine Gnuherde kommt zum Salzstein und wir sehen ein erst wenige Minuten alles Gnus. Nabelschnur und Reste der Plazenta hängen bei der Mutter noch heraus. Bine ist hin und weg und würde am Liebsten das Kleine wieder streicheln. Ein kleines Zebra kommt ebenfalls und vier kleine Warzenschweine. Alle Jungtiere bringen ordentlich Leben auf den Platz vor dem Restaurant. Heute gibt es kein „big breakfast“ und einen Teil meines Sandwichs verfüttere ich an die Vögel. Wir sehen uns noch ein den Ratlhogo Hide an, doch ein paar lautstarke Südafrikaner vertreiben uns. Inzwischen ist auch Mittagszeit und wie die Tiere wollen auch wir Siesta halten. Das Dachzelt ist noch nass und wird zum Trocknen aufgebaut. Ich sehe mal wieder im Motorraum nach dem Rechten und stelle fest, dass wir kaum mehr Hydrauliköl in der Servolenkung haben. Das muss ich also beim Tanken beheben. Bine hat sich in der Zwischenzeit die Haare gewaschen und beide sitzen wir nun in den Stühlen und gehen unserer Lieblingsbeschäftigung nach. Ich schreibe Tagebuch und Bine liest. Dann gab es leider ein kleines Missverständnis zwischen uns beiden. Bine holte ihren Block und eines ihrer Bücher aus den Untiefen des Autos hervor und ich dachte sie braucht ein paar Minuten für sich. Also schnappte ich mir meine Kamera und lief über den Campingplatz um Vögel zu fotografieren. Gerade hier sind oft gute Aufnahmen möglich, denn die Tiere sind an uns Menschen gut angepasst. Einige konnte ich auch ablichten - Ametistenglanzstar, Haubenbartvogel um nur ein paar zu nennen. Eine Baumagame zeigte sich und hatte ebenfalls Sprechstunde. Nach gut 30 Minuten kam ich an unseren Stellplatz zurück und erhielt erst einmal eine Standpauke. Bine wollte nur schnell etwas nachschlagen und nicht studieren und sich Notizen machen. Also diskutieren wir den Punkt aus um dann noch einmal gemeinsam über den Platz zu ziehen. Jedoch haben alle Vögel vor Bine Angst und verstecken sich. Inzwischen ist es fast 16 Uhr und wir gehen noch auf einen kleinen game drive. Aber so richtig motiviert sind wir beide nicht und fahren nur eine kleine Schleife. Aber ein wunderbares Breitmaulnashorn zeigt sich uns und wir versuchen noch einmal die Stelle zu finden an denen es junge Schakale geben soll. Doch zum dritten Mal haben wir kein Glück und fahren zum Gate. Insgesamt waren wir über eine Stunde unterwegs. Wir fahren beim Manyane Gate aus dem Park um an der Caltex Tankstelle zu tanken. Ich kaufe etwas „Transmission fluid“ welche für Getriebe und Servolenkung gut ist. Also kann ich das kleine Problem ohne weiteres Aufsehen beheben. Aber es muss überprüft werden warum wir Öl in der Servolenkung verlieren. Beim Heimfahren fahren ich extra Schlangenlinien um das Öl vom Servomotor in die Leitungen pumpen zu lassen. Das Geräusch ist weg, aber die vielen kleinen und großen Macken des Landcruisers bleiben. Am Campingplatz angekommen sind Dänen mit ihrem 20 Jahre alten Landcruiser angekommen und wir unterhalten uns. Auch er findet einige der Probleme die wir haben höchst merkwürdig und auch gefährlich, wie z. B. dass der Ölwarnschalter nicht funktioniert. Eine Möglichkeit den Motor zu schrotten. Bine hängt auch ihre Nase in den Motorraum, den so langsam erkennt sie auch die einzelnen Motorkomponenten. Während Bine Bier holen geht steckt der Däne und ich noch die Nasen in die verschiedenen Cruiser. Der Himmel schickt seine ersten Warnungen in Form von Donner und Blitzen und als wir mit dem Essenkochen fertig sind. Schließlich vertreibt uns der einsetzende Regen ins Dachzelt. Bine zuerst, da sie sich vor dem Gewitter doch fürchtet. Ich bin noch beim Duschen als die ersten Regenschauer heruntergehen und bekomme von allem nichts mit.

03.Dez.
Das Gewitter war doch heftig aber bei dem Prasseln auf das Zeltdach schlafe ich bald ein. Bine hat etwas mehr Angst und bei jedem heftigen Donnerschlag rutscht sie ein Stückchen mehr zu mir. In der Früh ist dann der Himmel klar aber es ist frisch geworden heute Nacht. Wir legen wieder unser Dachzelt zusammen, essen unsere Frostis und sind abmarschbereit. Wir biegen auf den Loop ein und hoffen heute Morgen bei bestem Licht die jungen Schakale zu finden was relativ einfach ist. Ein paar Autos stehen schon da und wir ergattern einen recht guten Fotoplatz. Wir haben jede Menge Zeit und sehen den Jungen wie Alten beim Spielen zu. Gerade die kleinen Wollkneule sind putzig und spielerisch steigern sie ihre Fähigkeiten. Wir fahren weiter und überlegen uns zuerst noch einmal zum Löwenmännchen von gestern zu fahren doch entschließen uns dazu ins Zentrum zu fahren und dort auf Beute zu lauern, jedoch haben wir so viele Fotos schon gemacht, dass wir uns auf den Weg dorthin wieder anders entscheiden und doch noch eine lange Schleife zum Punkt, wo wir den Leoparden gesehen haben, fahren. Zunächst kommt wieder nur das normale Viehzeug wie Zebras, Gnus und Impalas. Auf die Ferne kaum zu erkennen tun wir eine Herde als Zebras ab, doch Bine ist sich nicht sicher und blickt durch das Fernglas. Es sind keine Zebras sondern Elands, die wir noch nie in Pilanesberg zuvor gesehen haben. Bine fotografiert, denn die Tiere sind auf ihrer Seite und ich blicke durch das Fernglas. Wir suchen dann wieder die Felsen nach dem Leoparden ab, doch hat er heute für uns keine Sprechstunde. Auf dem Weg zum Kubu Damm sehen wir dann vier Breitmaulnashörner ganz nah an der Straße und heute haben sie Sprechstunde für uns. Langsam fahren wir zum Kubu Picknickplatz, denn wir beide müssen einmal ganz dringend auf das stille Örtchen. Kurze Zeit später sehen wir einen Mini Van an der Straße stehen und fragen was sie sehen, denn wir sehen nur dichten grünen Busch. Die Dame am Steuer meint, dass ihr Motor zu überhitzen droht und sie warten nur, dass er abkühlt. Sie bräuchten aber keine Hilfe und so fahren wir weiter. Am Picknickplatz angekommen sehen wir einen einzelnen Mann ohne Auto im umzäunten Bereich sitzen und ich frage ihn scherzhaft ob er verlorengegangen ist oder auf ein Taxi wartet. Er erklärt uns, dass er aus der Tschechei stammt und im Rahmen einer Studie hier ist um Vögel zu zählen. Seine Kollegen werden ihn in einer Stunde abholen. Wir können also ohne Sorgen weiterfahren und entscheiden uns für den langen Moloto Loop auch wenn wir bisher hier oben noch nie etwas gesehen haben. Da es aber überall grün ist, hoffen wir dass wir gute Chancen haben. Während der Anfahrt sehen wir wieder zwei Breitmaulnashörner und haben sie eine ganze Zeit für uns alleine. Danach fängt die Piste an etwas schlechter zu werden und von dem Geschaukel schläft Bine ein. Ich sehe dafür jede Menge Wasserböcke, Tsetsebes und einen Schakal. Die Herden von Zebras und Gnus hier oben sind für hiesige Verhältnisse sehr groß und man kann sich kaum entscheiden was zuerst abgelichtet werden soll. Wir sehen noch einmal zwei Breitmaulnashörner, die die Straße überqueren wollen, doch Bine ist mit den Zebrafohlen so beschäftigt, dass ich sie nicht losreisen kann. Als ich den Motor starte um den beiden näher zu kommen, flüchten sie schon und laufen vor uns davon auf die freie Fläche wo wir ihnen nicht folgen können. Immer wieder kommen wir an Zebra- und Gnuherden vorbei und freuen uns über die viele Zeit welche wir heute haben und uns nehmen. Bei der Fahrt zum Tlou Loop sehen wir noch in der Ferne Giraffen dann sind wir auch schon wieder im Herzen des Parks. Wir wollen Schluss machen und fahren zum Pilanesberg Center um unser Sandwich zu essen. Langsam sind schon wieder dichte Wolken aufgezogen und es ist doch kühl hier. Die Vogelwelt ist nicht so gierig auf unser Essen heute und so kommen wir schneller als gedacht aus dem Park. Am Campingplatz angekommen bauen wir das Dachzelt auf um es wieder einmal zu trocknen. Ich bin müde und lege mich schlafen. Die Mittagsonne knallt auf das Zelt und nach einer Stunde wache ich schweißgebadet auf. Bine hat die Zeit mit Lesen überbrückt und ist dem Schatten gefolgt. Ich brauche ganz dringend eine Dusche und dabei nutze ich die Gelegenheit meine Hose nach fast vier Wochen Safari zu waschen. Während die Hose auf dem Reserverad trocknet besuchen uns ein paar Rotbauchwürger und Bine schickt mich auf Fotosafari. Barfuss und in Unterhose (die wie eine Badehose aussieht) muss ich den beiden auf der Teerstraße folgen. Ein paar tolle Fotos kann ich hoffentlich gemacht haben, während ich abwechselnd mir Brandblasen vom heißen Teer hole bzw. Dornen der Akazie eintrete. Die Hose ist fast trocken und so gehen Bine und ich auf Fotopirsch am Campingplatz. Doch kaum ein Vogel ist zu sehen, wahrscheinlich deshalb weil der Himmel schon tiefschwarz ist. Donner und Blitz lassen auch nicht lange auf sich warten. Wir sitzen aber schon derweil im Restaurant als der Regen beginnt und trinken Tee und Kaffee. Irgendwie kommen wir auf unsere verbleibenden Tage zu sprechen und Bine klärt mich auf, dass nicht morgen sondern heute unser letzter Tag auf Safari ist. Irgendwie kann ich es kaum glauben und eine gewisse Traurigkeit überkommt mich. Trotz des Regens brechen wir aber noch einmal in den Park auf. Ich laufe durch den strömenden Regen um das Auto zu holen und fahre vor zur Rezeption um Bine abzuholen. Wir kommen der Sache mit den Tagen langsam auf den Grund und starten. Es regnet in strömen als wir das Parktor passieren doch schon zeigen sich erste Sonnenstrahlen am Himmel. Wir kommen kaum voran, denn laufend muss ich wegen Bine anhalten um Wolkenfotos gemacht zu bekommen. Die Farben sind genial - während der Boden im kräftigen Grün leuchtet ist der Himmel tiefschwarz und einzelne weiße Wolken lockern die Düsterkeit auf. Wir fahren gemütlich umher ohne großen Plan und Ziel und freuen über alles was wir sehen. Eine Herde Elefanten ist gut im grün auszumachen während die beiden Breitmaulnashörner im felsigen Gelände fast untergehen. Ein paar Elands sehen wir noch ehe wir wieder auf die Teerstraße einbiegen. Auf dem Weg zum Gate verabschieden wir uns von jedem Tier und versprechen wiederzukommen. Die letzte halbe Stunde war ohne Ereignis und gerade als es etwas eintönig wird sehen wir eine braune Hyäne auf der Straße. Doch sie ist scheu und das Licht schon sehr schlecht. Kaum dass wir uns mit dem Auto nähern können um einigermaßen zu fotografieren. Leider sind alle Bilder wegen der schlechte Lichtverhältnisse unbrauchbar aber wieder haben wir einmal ein Tier gesehen, welches wir in Pilanesberg noch nie gesehen haben. Gerade hier sollte es doch einfach sein, denn laut Parkbeschreibung sei hier die höchste Dichte in ganz Südafrika. Unsere letzte Sichtung liegt schon ein paar Jahre zurück und so verlassen wir den Park. Die Sonne hat die Wolken wieder einigermaßen aufgelöst als wir am Campingplatz ankommen. Es ist aber frisch und nun sitze ich im Dunkeln und schreibe Tagebuch. Zum Glück im Zehnfingersystem, denn sonst würde ich die Tasten nicht mehr finden.

04.Dez.
Obwohl wir Zeit haben und eigentlich ausschlafen könnten wachen wir zur üblichen Zeit auf. Also hören wir den aufbrechenden Autos zu und erfreuen uns an den ersten warmen Sonnenstrahlen. Es ist 7 Uhr als wir aufstehen doch alles geht sehr langsam heute von der Hand. Wir sitzen noch bis nach 8 Uhr beim Frühstück und reden über alles Mögliche bis wir uns endlich aufraffen können den Platz endgültig zu verlassen um in die kalte Welt der Realität wieder einzutauchen. Die Strecke nach Rustenberg ist uns gut bekannt und so fahren wir die 160 Kilometer auf einer Arschbacke ab. Wir sind um 11 Uhr am Ziel und fahren noch „schnell“ zum Einkaufen in die Clearwater Mall. Bine ist hartnäckig und ich muss fast vier Stunden mit ihr von Geschäft zu Geschäft laufen bis mir irgendwann der Kragen platzt und wir endlich zu Marlie und Wouter fahren. Marlie ist noch im Geschäft und so erzählen wir von unserer Tour und den Ereignissen. Ich beschreibe die Probleme mit den Cruiser und Wouter sieht sich diesen an. Auch er ist meiner Meinung, dass hier vieles verändert gehört, damit es sich wieder um ein zuverlässiges Auto handelt. Wir erfahren, dass Wouter das Haus verkaufen will um weiter nach Rustenberg zu ziehen. Das Haus ist für die beiden zu groß und sie wollen ihn ihr kleineres Haus ziehen. Das soll dann umgebaut werden zu Apartments und auf ihrem Grundstück in Mozambique soll eine Lodge entstehen. Ist wohl das letzte Mal, dass wir hier schlafen, denn wenn alles klappt ziehen sie schon im Februar um. Als Marlie nach Hause kommt ratschen wir fröhlich weiter bis wir irgendwann so gegen 20 Uhr mit dem Kochen beginnen. Es wird spät bis wir ins Bett kommen.

05.Dez.
Marlie und Wouter sind schon im Geschäft als wir aufstehen. In aller Ruhe bringen wir unsere Sachen vom Auto ins Haus, so dass wir in Ruhe packen können. Da wir Teller, Tassen und Schalen in den ganzen Kisten so verteilt haben, wie es für uns sinnvoll war, müssen wir das „Durcheinander“ natürlich wieder in die vorgegebene Ordnung bringen. Bine kehrt derweil den gröbsten Dreck aus dem Auto damit wir es wieder einigermaßen ordentlich übergeben können. Verzweifelt suche die das Ladekabel für mein Handy, denn dort ist die Telefonnummer von Tom, der Kontaktperson vor Ort, abgespeichert. Ich finde es einfach nicht und Bitte Bine es zu suchen. Es dauert keine 5 Minuten und sie kommt mit dem Kabel in der Hand zurück. Es war genau da wo ich es vermutet aber einfach immer übersehen hatte. Also kann ich das Handy laden und wir gehen erst einmal frühstücken. Ich bekomme einen Kaffee und Bine Kaba zusammen mit „Eintauchkuchen“. Ohne Eintunken ist der Kuchen hart wie ein Ziegelstein und eine echte Herausforderung ans Gebiss. Schließlich fahren wir los um noch einmal die Clearwater Mall unsicher zu machen. Bine ist ja gestern bis zu meiner Intervention nur zur Hälfte durch die Geschäfte gekommen, was bedeutet wir müssen heute die andere Hälfte machen. Also starten wir den zweiten Teil der Einkaufsorgie und wieder wird Bine fündig und schlägt zu. Es ist 11 Uhr als wir (fast) fertig sind und beenden den Teil mit einem zweiten Frühstück in Mug & Beans. Wir fahren die paar Kilometer zu Marlie und Wouter ins Geschäft um ihnen zu zeigen, dass wir noch Leben. Wouter hat großes Mitleid mit mir, denn ich muss nun noch in die Westgate Mall, denn hier könnte es ja etwas geben was es in der Clearwater Mall nicht gegeben hat. Also brechen wir nach einiger Zeit wieder auf um den dritten und letzten Akt der Einkaufstour zu starten. So ein Navigationsgerät ist schon eine feine Sache und ohne Probleme finden wir das Einkaufszentrum. Wir schauen wieder bei Edgars, Foschini und wie sie alle heißen vorbei und Bine findet noch ein paar Sachen, welche sie unbedingt haben muss. Irgendwann ist aber zum Glück Schluss und wir setzen uns in ein Cafe um die letzten paar Minuten zu überbrücken. Bine hat um 16 Uhr einen Termin beim Kosmetiker und ich werde sie fahren. Ist gleich um die Ecke und so komme ich schon nach 15 Minuten wieder in der Mall an. Dort gibt es ein Internetcafe und ich kann mal meine Emails lesen. Es sind über 1800 Stück (ohne Spam gerechnet)! Viele sind aus dem Overland-Forum welche ich schnell löschen kann. Hans schreibe ich noch eine Email, da die SMS kurz und knapp war und Bine meinte auch etwas unhöflich. Allerdings war das nicht meine Absicht und so schreibe ich etwas mehr und ausführlicher. Die Emails von den Freunden noch schnell lesen und schon ist die Stunde wieder vorbei und ich muss los Bine abholen. Es fängt an zu regnen als wir ins Auto einsteigen um zurückzufahren. Ein heftiger Wolkenguss ergießt sich über uns doch als wir in Sterkfontain ankommen, ist dieser schon abgezogen und es regnet nur mehr leicht. Schnell ins Haus und die Beutestücke werden von Bine Marlie vorgeführt. Wouter und ich sitzen an der Bar und das kühle Bier tut nach so einem Einkaufsmarathon sehr gut. Es ist spät als wir mit dem Kochen beginnen, denn vor lauter Reden übersehen wir die Zeit etwas. Es ist dann noch viel später als wir den Tisch abräumen um ins Bett zu gehen.

06.Dez.
Gestern habe ich eine SMS von Tom bekommen, dass er in Namibia ist und wir das Auto bei jemand anderen abgeben. Er schreibt mir noch die Straßen und den Ort, jedoch kann ich damit nicht viel anfangen. Doch zum Glück habe die den Laptop dabei und kann systematisch suchen. Es handelt sich nicht um die Henry Street sondern um die Henry Avenue und beim Ort nicht um Share sondern um Shere. Also schicke ich eine SMS an Tiaan ob das die richtige Ecke ist, nicht dass wir da stehen und er ganz woanders in Pretoria. Aber alles ist richtig und so kann ich wieder zurück zu Bine ins Bett gehen und sie noch etwas ärgern ehe wir aufstehen. Wouter und Marlie müssen heute wieder ins Geschäft und wir haben noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Ein paar von Bines Eroberungen soll sie umtauschen meinte Marlie und das werden wir auch machen. Wir sind also wieder in die Clearwater Mall gefahren und waren wieder bei Edgars. Die Dame an der Umkleidekontrolle hat mich heute erkannt und wir haben über meine täglichen Besuche gelacht. Also ein paar Sachen haben wir dann umgetauscht und für einen Artikel mussten wir etwas anderes suchen, denn es gab keinen mehr in der nächsten Größe. Dann sind Bine und ich noch auf dem Weg zurück in eine andere Einkaufszone gegangen und ich habe tatsächlich eine neue Badehose gefunden ehe wir uns zurück auf den Weg gemacht haben. Leider waren Marlie und Wouter noch in der Arbeit und Piet, der Hausangestellte, hatte die Burg verrammelt so dass wir nicht hinein konnten. Ganz nach afrikanischer Art habe ich mich auf den Boden gesetzt und erst einmal ein Nickerchen gemacht. Wouter hatte auch keinen Haustürschlüssel dabei und so sind wir etwas verloren rumgestanden. Irgendwann hat Marlie angerufen und uns gesagt, wo der Ersatzschlüssel versteckt ist. Es hat dann auch nicht lange gedauert bis sie daheim war. Bine hatte ihnen einen typisch deutschen Obstkuchen mit Mürbteig versprochen und war nun voll in ihrem Element. Einzige Schwierigkeit war, dass die Südafrikaner in einer Art „Tasseneinheit“ rechnen und wir somit Gramm in Milliliter umrechnen mussten. Doch langsam nahm der Teig Form an und so konnte ich mit dem Packen meiner Sachen widmen. Ein paar Freunde von Marlie und Wouter kamen am Nachmittag, denn sie wollen für ein paar Tage nach Mozambique fahren und mussten noch Feinheiten regeln. Es gab ein leckeres Hühnchen Curry und noch ehe die Dunkelheit hereinbrach, machten sie sich wieder auf den Heimweg. Wir saßen noch im Wohnzimmer zusammen und ratschten, doch irgendwie waren alle müde und so gingen wir früh ins Bett.

07.Dec.
Wir sind heute alle gemeinsam aufgestanden und haben auch gemeinsam gefrühstückt. Wouter und Marlie sind dann zur Arbeit und wir zum Lions Park aufgebrochen. Wieder wie jedes Jahr sind wir in die Cups World um die kleinen Löwenbabys mit 2 Monaten zu streicheln. Doch heute waren sie noch sehr aktiv, denn wir waren sehr früh am Morgen da. Mit Streicheln war nicht viel, dafür aber konnten wir jede Menge lachen wenn sie übereinander herfielen. Wir sind dann noch in die vier Gehege mit den ausgewachsenen Löwen gefahren, doch heute waren fast alle leer. Ein zweites Frühstück haben wir dann im Restaurant eingenommen ehe wir uns auf den Weg nach Pretoria gemacht haben. Die Autobahn war frei und so kamen wir schnell voran. In Pretoria wollten wir uns dann noch das neue Fußballstadium ansehen, doch näher als 100 Meter konnten wir mit dem Auto nicht kommen. Noch ist fast alles Baustelle und Straßen sind aufgerissen, Umleitungen eingerichtet doch wir konnten auf den Bau ein Blick werfen. Dann sind wir zum Treffpunkt gefahren und haben uns sehr gewundert. Mitten an einer Kreuzung von zwei Pisten sollten wir abgeholt werden - so war es uns mitgeteilt worden. Also rief ich Tiaan an und er sagte mir, dass er noch nicht mit uns gerechnet hat und erst für 14 Uhr einen Transfer zum Flughafen arrangiert hat. Es war aber gerade erst einmal 12:50 Uhr und so sind wir noch einmal in ein Einkaufszentrum um uns etwas zum Trinken zu kaufen. Dann sind wir wieder zurückgefahren und haben gewartet und uns über die Unprofessionalität der Vermietung geärgert. Inzwischen war es 14:10 Uhr geworden und niemand kam um uns abzuholen. Also rief ich wieder Tiaan an und fragte was los sei. Tom hatte uns einfach nur die Straßenzüge gegeben und nicht die Adresse, weshalb wir vor seinem Grundstück standen ohne es zu wissen. Interessanterweise handelte es sich bei dem Rückgabeplatz um Afrika Trax einer anderen Vermietstation. Ein paar der Probleme mit dem Auto schilderte ich und dann ging auch schon unser Taxi zum Flughafen. Wir fuhren ein paar Schleichwege und umgingen somit die Baustellen. Einchecken war wieder typisch Afrika - wir waren am Terminal A aber SAA checkt am Terminal B ein. Also schoben wir unser Wägelchen zum anderen Terminal um unser Gepäck aufzugeben. Dann mussten wir wieder zum Terminal A zurück, denn dort war unser Abfluggate. Nach ein paar weiteren Kontrollen kamen wir im duty free Bereich an und machen erstmal den Tax Refund. Bine schon wieder in voller Einkaufslaune! Nun saß ich da und schrieb mal wieder am Tagebuch, während sie mit Kreditkarte bewaffnet von einem Shop zum nächsten zog. Oh Mann - meine Nerven!

08.Dez.
Wir landen wieder daheim in München. Meine Eltern holen uns vom Flughafen ab, während meine Schwiegereltern bei uns daheim warten. Bayern ich liebe dich! Es gibt Weißwürst und Weißbier zum Frühstück - also so schmeckt die Heimat wieder.
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
Letzte Änderung: 11 Dez 2009 08:27 von Andreas Cierpka.
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09 Dez 2009 19:40 #123095
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  • chrissie am 09 Dez 2009 19:40
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Herzlich willkommen zurück.
Ich habe mich gleich auf deinen Reisebericht gestürzt, habe aber nicht damit gerechnet, dass du gleich den kompletten Bericht reinstellst, soviel Zeit habe ich jetzt leider nicht mehr, aber so habe ich wieder Lesestoff für die Mittagspause- danke :cheer:
und für dich hoffe ich, dass du gut erholt aus dem Urlaub zurückgekommen bist, um die Rückstände auf Arbeit aufzuarbeiten.
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
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09 Dez 2009 19:44 #123096
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  • K.Roo am 09 Dez 2009 19:44
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Hallo Andreas

Danke für deinen ausführlichen Reisebericht.Ich hab bislang aus mangels an Zeit noch nicht alles gelesen, was aber schleunigst nachgeholt wir,aber was ist bitteschön ein 3 rd party insurance

Ich hab bestimmt noch einige Fragen an dich ;)

LG Bloke
Letzte Änderung: 10 Dez 2009 12:41 von K.Roo.
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09 Dez 2009 20:34 #123102
  • Southerndreams
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  • Southerndreams am 09 Dez 2009 20:34
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Hi Bloke, eine Third Party Insurance ist eine Haftpflichtversicherung, die außerhalb Botswanas, Südafrikas und Namibias in vielen Ländern abgeschlossen werden muss, für den Fall, dass man einen Einheimischen schädigt. Die Third Party Insurance wird entweder einzeln und zu stark erhöhten Preisen an der Grenze verkauft oder man schließt sie über die COMESA im Land ab bevor man z.B. nach Simbabwe oder Sambia fährt. Es gibt eine Comesa Yellow Card, auf der man alle Versicherungen abschließt, die man braucht.
Zeigt man die Yellow Card bei einer Polizeikontrolle, weiß der Kontrollierende, dass er es mit"erfahrenen" Reisenden zu tun hat und erfahrungsgemäß wird man in Ruhe gelassen.
Entgegen anderslautender Mitteilungen ist Mosambik seit kurzem auch im COMESA Verband.

Hi Andreas, dein Erlebnis im Park, alles heruntergewirtschaftet erinnerte mich an den Gorongosa Ntaional Park in Mosambik, hier gibt es vom Lions House nur noch Ruinen, früher stiegen da Touristen ab und die Löwen kletterten übder eine Wendeltreppe aufs Dach, man steht da und stellt sich vor, wie es einmal gewesen ist, das ist einfach traurig.

Viele Grüße,

Beate
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10 Dez 2009 14:20 #123162
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  • Topobär am 10 Dez 2009 14:20
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Gleich zu Anfang beschreibst Du Deine Sorgen hinsichtlich des Mietwagens, dass dieser rechtzeitig für Euch zur Verfügung steht. Da dachte ich mir noch, dass es sich um wohl um ein ganz besonderes Fahrzeug handeln müsse, da es Euch so wichtig war, genau dieses zu bekommen.

Wenn ich dann aber von den vielen Problemen mit dem Fahrzeug lese, wundere ich mich schon. Da bekommt man doch überall in RSA problemlos zuverlässigere Fahrzeuge.
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10 Dez 2009 15:06 #123166
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  • Olli Bö am 10 Dez 2009 15:06
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Hallo Andreas,

Wow, vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht!
Hm, scheint dieses Jahr das Jahr der Pleiten Pech und Pannen gewesen zu sein.
Schade, dass ihr so ein Pech mit dem Wagen hattet.
300 USD für einen Park, den man dann wegen Problemen mit dem Auto nicht besuchen konnte, sind wirklich bitter.

Aber das Ende eurer Reise scheint dann doch wieder einiges wett gemacht zu haben.

@Topobär: den Landcruiser von Hans hatten wir für 2010 auch ins Auge gefasst, nachdem es dieses Jahr mit dem Nissan eine ziemlich herausfordende Schlammschlacht war. Ich hätte mir genau wie Andreas im Vorfeld auch Sorgen gemacht, dass das Auto nicht rechtzeitig fertig wird, denn einen bezahlbaren Landcruiser zu finden ist nicht ganz so easy. Dass er dann eben nicht ganz so zuverlässig lief, konnte man vorher ja nicht wissen.

Deshalb auch noch mal danke Andreas, aus dem Grund hatte ich Deinen Bericht mit Spannung erwartet. Naja, bei uns wird es wohl eh 2011, und dann schauen wir mal, was Hans dann im Programm hat.
Kathrin und Olli

Manchmal wollen die Goetter, dass etwas nicht gelingt, damit die Menschen die Demut bewahren.
Reisebericht Botswana Apr/Mai 08:
www.namibia-forum.ch/download/olliboe08.pdf
Reisebericht Botswana Jun 09: Feuertaufe im Regenwasser
Norwegen 2010
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