Hi,
Update zum Ranger Gruppe K
Avis Safari hat nun anstatt des Heißwasserspeichers, der ziemlich viel Platz eingenommen, und durchaus ein Weilchen zum Aufheizen gebraucht hat, einen gasbetriebenen Durchlauferhitzer in der Gruppe K verbaut. Seeehr praktisch; Heißwasser in Sekunden!
Der Brauseschlauch, samt Handbrause findet sich im selben Compartment, welches von außen zu öffnen ist.
Ansonsten hat sich leider nicht sehr viel betreffend Instandhaltung getan. Auch unser Dachzelt war links vorne undicht. Der Teppich, welcher innen am Dach des Dachzeltes verklebt ist, ist etwas über dessen seitlichen Rand hinausgezogen, und endet an einer Aluleiste. Wenn es seitlich auf das Dachzelt regnet, hat dieser Teppich eine Art Dochtwirkung, und zieht das Regenwasser ins Innere.
Der Gefrierteil unseres Kühlschrankes hatte sein Eigenleben. Egal wie man die Temperatur eingestellt hat, war sein Schwankungsbereich zwischen -6 und +4 Grad. Hier Fleisch zu gefrieren also nicht ratsam.
Das flexible Solarpanel, welches auf dem Dachzelt montiert ist, in die Jahre gekommen, und quasi fast ohne Funktion.
Mit Bettwäsche hatte man es diesmal sehr gut machen wollen: Polster, Decken, Leintücher, und Polsterbezüge waren nagelneu und originalverpackt. Nachteil: alles aus 100% Polyester und noch nicht gewaschen. Wie sich das bei Nachttemperaturen um die 25 Grad auswirkt, brauche ich wohl nicht näher zu beschreiben…
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte:
Überall im CKGR steht das Gras, auch auf den Fahrwegen sehr hoch; wir hatten kein seed net. Auf dem Weg in die Piper Pan begann es im Auto plötzlich verbrannt zu riechen. Anzuhalten war wegen des Grases eher als eine Aktion für Lebensmüde anzusehen, also weiter; flott weiter, um schnellstmöglich zum sandigen Pfannenboden zu gelangen… Ich hatte wirklich Angst. Raffte im Auto Sat-Telefon, Wasserflaschen, und Reisepässe zusammen, und starrte in den Rückspiegel… war dies nur Sand oder doch Rauch da hinten?...
„Jetzt haben wir keine Bremsen mehr“, meinte Chris. Das Bremspedal ließ sich wirkungslos bis zum Anschlag durchtreten. In meinem Kopf war das Szenario klar: unter unserem Auto brennt es, und das Feuer hat bereits irgendetwas, das zum Bremsen benötigt wird, verbrannt.
Endlich war sie da, die Piper Pan. Nur mehr wenige Minuten zur campsite 1 wo wir wussten, dass dort Sandboden ist. Anhalten, raus. Es riecht verbrannt, aber es brennt nicht. Ein Felsbrocken fällt von mir! Motorhaube auf; und da ist das Disaster; zentimeterdick kleben Grassamen auf dem Kühler. Chris demontiert mittels Multi-tool für coole Typen
die Frontabdeckung, und wir schaben die Grassamen vom Kühler.
Die männliche Diagnose des Bremsenproblems: der Bremskraftverstärker hat seinen Geist aufgegeben. Also per Sat-Tel bei Avis Johannesburg anrufen; man melde sich mit Problemlösung zurück. Nach 5 Min erfahren wir, Pako (Avis Maun) wird Ersatzwagen bringen (andere Kat.), und mit unserem nach Maun zur Reparatur fahren; wir würden unseren dann in 3 Tagen zurückbekommen. Nun gut, dann bleiben wir auf Piper 1, (wo sollen wir auch hin ohne Bremsen?) und warten auf Pako. Niemand anderer, der diese campsite gebucht haben könnte, kommt.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang; durch die Pfanne wandern Gnuherden. Am nächsten Morgen hören wir Motorengeräusche; es ist aber nicht Pako. Drei Fahrzeuge halten an, herausspringen etwa 10 Südafrikaner, die sich unser Problem anhören, und sich dann unter unser Auto werfen. Eine Szene wie in einer Formel 1-Boxengasse; sehr lustig anzusehen!
Schlussendlich ist man sich einig, ja es liegt am Bremskraftverstärker und dh könne man leider nicht mehr für uns tun. Nachdem sich die dynamische Gruppe überzeugt hatte, dass Hilfe kommt, wir weder verdursten noch verhungern werden, fahren sie mit freundlichem Winken davon.
Etwas später trifft Pako mit unserem Ersatzwagen ein. Wirklich sehr nett, aber in diesem, innen nicht geputzten Wagen wollen wir nicht übernachten, und beschließen die CKGR etwas früher zu verlassen, und die Reparatur unseres Autos, in einer Lodge in Ghanzi abzuwarten. Pako fährt unseren kaputten Wagen über Matswere nach Maun.
Ein Anruf bei ihm am nächsten Tag ergibt: Ersatzteil nicht in Maun lagernd, auch nicht in Kasane, und schon gar nicht in Gaborone, aber in Johannesburg. Pako fährt also tatsächlich ohne Bremsen, und über Nacht nach Johannesburg. Der Bremskraftverstärker wird getauscht, und Pako fährt in der darauffolgenden Nacht, mit unserem reparierten Auto von Johannesburg nach Ghanzi, um ihn uns in der Lodge zu übergeben. Das nenne ich Kundenservice; wir sind einfach restlos beeindruckt!
Gruß Gina
P.S. Wenn alles blüht und sprießt, unbedingt ein seed net montieren! Und noch unbedingter, ein Sat-Tel dabei haben!