Hallo,
viel Spaß auf eurer Route! Basierend auf dem, wie es bei uns lief, bin ich mir sicher, dass das eine tolle Reise wird. Verstehe ich das richtig, dass ihr von Johannesburg erstmal in einem Rutsch runter nach Mtuzini fahrt?
Freut euch auf Mtuzini, das ist echt ein traumhaft verschlafener Ort. Einzig die Informationslage zu möglichen Routen im Umlalazi NR ist etwas ausbaufähig. Es gibt verschiedene Karten mit den Wegen, am besten ist nicht die offizielle von Ezemvolo, sondern die einer lokalen Tourismusorganisation, die bekommt ihr aber vermutlich in eurer Unterkunft. Falls ihr noch Alternativen sucht: wir waren im Mtuzini B&B und sehr zufrieden. Unheimlich nette und fürsorgliche Gastgeber, großer Garten (mit Pool), aber mit einem recht großen Hund, den unser Kleiner zwar faszinierend aber zugleich beängstigend fand. Der Supermarkt in Mtuzini ist nicht riesig, aber ganz ok sortiert; wir haben auf der Weiterfahrt dann in der Boardwalk Mall in Richards Bay Halt gemacht, dort findet sich alles (auch für Kinder) und der Umweg ist zu vernachlässigen. Wo ihr aufpassen müsst in Mtuzini, sind Öffnungszeiten von Restaurants, z.T. findet man abends nichts mehr was offen hat. Wir haben im The Clay Oven lecker und nett gegessen.
Im H-I gab es bei uns im I-Teil deutlich mehr Tiere (aber auch deutlich mehr Verkehr). Dafür hatte man im Hilltop sehr viel Tiere direkt im Camp. Wir haben sehr viel Zeit damit verbracht, einfach nur den ansäßigen Tieren hinterher zu laufen, das war für den Kleinen super spannend.
In St. Lucia war das Crocodile-Center eine nette Abwechslung. Fahrt unbedingt auch in den Western Shore Teil des isimangaliso Parks, dort hatten wir recht viele Tiere gesehen.
Deo Resta scheint sich zum neuen "Standard"-Stop azf der Route zu entwickeln - m.E. vollkommen zu Recht, sehr nette Gastgeber, saubere und gut angelegte Unterkünfte. Es gibt große Ausbaupläne (mehr Häuser, Zeltplatz, Streichelzoo..), also mal sehen wie lange der ruhige Charakter bewahrt werden kann.
Die N2 bis Piet Retief ist leider eher anstregend, viel Verkehr und LKWs, ab dort die Zick-Zack-Route zum Kruger über Amsterdam, Baberton etc. sehr einsam (und mit vielen Warnschildern, die vor dem Anhalten warnen), aber meist guter Teer und kaum Verkehr.
Vielleicht noch als Wort der Warnung bgzgl. Malaria etc.: Wir hatten keine Prophylaxe genommen. Der Kleine hatte nach der Rückkehr plötzlich sehr hohes Fieber. Der gesunde Menschenverstand und sämtliche kontaktierten Ärzte gehen in so einem Fall davon aus, dass möglichst rasch ein Malaria-Test gemacht werden sollte. Die Kunst besteht jetzt aber darin, einen solchen zu bekommen.. Uns war Mittwoch Mittag klar, dass wir einen Test machen sollten - viel rumtelefoniert mit Kinderärzten, Notaufnahmen etc., das Kind in Bereitschaftspraxen geschleppt etc. mit dem Ergebnis, dass es selbst in einer Großstadt wie München über 24h dauern kann, bis sich ein Arzt kompetent genug fühlt, den Test zu machen und auszuwerten. 24h, die im Fall einer tatsächlichen Malaria-Infektion in dem Alter über Tod oder Leben entscheiden können. Wir hatten im Anschluss auch ein längeres - nicht vorwurfsbelastetes, sondern fachliches - Gespräch mit dem Tropenmediziner, welcher klar davon abriet, mit Kindern in diesem Alter in Malaria-Gebiete zu fahren. Als Arzt am Tropeninstitut einer Großstadt sieht er halt nicht die 99 Fälle, bei denen es gut ging, sondern die Fälle, wo es ggf. problematisch wird - und die gibt es. Wir hatten letztlich Glück und es war nur eine andere Infektion, die Geschehnisse geben einem jedoch schon zu denken. Wir würden aktuell nicht mehr in Gebiete mit "geringem" Malaria-Risiko fahren ohne Prophylaxe für Kinder, in den Kruger allenfalls in August/September und lassen z.B. bei unserer nächsten geplanten Tour nach Namibia über Ostern den Etosha aus diesen Gründen weg. Dies alles nur als Denkanstoß, nicht als Spielverderber
Viele Grüße und eine schöne Reise!
fidel