Wir sind Ende Oktober letztes Jahr den Sani Pass hoch gefahren - bei guten Wetter und mit einem "vernünftigen" Fahrzeug, bei dem nicht nur eines, sondern vier Ränder angetrieben sind, ist das kein großes Problem. Zart besaitete Fahrer wählen einfach 4L, legen den ersten Gang ein und juckeln mehr oder weniger im Standgas den Berg rauf.
Es tut schon weh, zu sehen, was man einer Harley antun muss, um da hochzukommen
Die Sani Mountain Lodge ist sehr empfehlenswert, besonders wenn der nervige Ansturm der Tagestouristen vorüber ist und die Übernachtungsgäste unter sich sind. Essen und Service sind sehr gut da oben, das Panorama ist gigantisch schön.
Ärgerlich war der Tag danach, als wir durchs Landesinnere zum Katse Dam fuhren, d.h. wir haben irgendwann die A4 verlassen und sind auf der A3 Richtung Westen weiter gefahren. Die A4 war größtenteils eine gut ausgebaute Asphaltstraße, die aber wegen des Steinschlags gefährlich ist – überall liegen Gesteinsbrocken auf dem Asphalt, weil die Hänge nicht wie bei uns mit Netzen gesichert sind. Daher sollte man sich auch auf dem Asphalt nicht zum schnell fahren verleiten lassen.
Die A3 ist eine üble Lehm/Schotterpiste, auf der man selten mehr als 30 km/h fahren kann, zumal die Infrastruktur in Lesotho – vorsichtig ausgedrückt – suboptimal ist und man im Fall einer Panne wahrscheinlich lange auf Hilfe warten muss. Die Fahrt war sehr anstrengend und hat nicht wirklich Spaß gemacht – zumal die Mietfahrzeuge meistens keine echten Gelände- sondern nur bessere Winterreifen haben, sodass man um jeden verdächtig aussehenden Stein herum fahren muss. Wir haben über die gesamten Strecke hinweg eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h erreicht.
Zu allem Überdruss hatten wir die Übernachtung in der Orion Katse Lodge am Katse Staudamm gebucht – weit und breit dort die einzige Übernachtungsmöglichkeit. Diese sogenannte Lodge hat ungefähr den Charme eines abgeranzten Intercity-Hotels der Deutschen Bahn, mit versifftem Teppichboden im Zimmer (ein absolutes No-Go in Afrika!) und einem Restaurant in trostloser Kantinen-Atmosphäre, wo der "Lamb Stew" hauptsächlich aus Knochensplittern mit fettiger Soße bestand. Die schlechten Rezensionen bei TripAdvisor stimmen zu 100%. Zusammen mit der latenten Höhenkrankheit, die mich den Tag über befiel, hat mir das den Rest gegeben.
Die gesalzene Beurteilung, die ich auf der Website des Hotels hinterlassen habe, hat sie immerhin zu dieser Antwort veranlasst:
Dear Gerhard,
Thank you for your comments. Next year we are planning a refurbishment of the Lodge where your comments will be addressed. The Lodge was built as a Construction Camp and not as a Hotel/ Lodge. Hence the sharing Bathrooms, mini kitchenettes etc. The plan will include separate Showers, better carpeting and the other things you mentioned. I will address the Lamb stew problem. I trust that you will visit us again.
Kind regards
Michael de Kock
General Manager
Orion Katse Lodge
Das Versprechen von "better carpeting" lässt allerdings Schlimmes befürchten . Warum kapieren die es nicht, wie unappetitlich dieser flauschige Bazillenfänger ist. Selbst nackter Beton wäre gemütlicher – ehrlich.
Wie dem auch sei – auf der Reise war das zum Glück der einzige Griff ins Klo und wir wurden am nächsten Tag dann mit der erstklassigen Maliba Lodge mehr als entschädigt.
Ich würde beim nächsten Mal lieber die nördliche Route über das Afri Ski Mountain Resort nehmen.
Hier das Video von unserer Fahrt den Sani Pass hinauf:
Wir sind den Sani Pass im Februar dieses Jahres gefahren.
Die Kletterei mit dem Fahrzeug an sich macht uns keine Sorgen - aber für die voraussichtliche Zeit, die man benötigt, wäre doch noch interessant zu wissen, was sich am Ausbau der Straße so getan hat!?
Hallo Maike,
Die Haarnadelkurven sind verbreitert worden, die sind nun etwas einfacher zu nehmen.
Wir haben mit vielen Foto- und Viewpausen 5 1/2 Stunden gebraucht. Viel weniger solltest du nicht einplanen.
Reine Fahrzeit von den Ruinen des Good Hope Store (wo die Teerstrasse aufhoert) bis zum Sani Top (wo es mit Teerstrasse wieder weitergeht!) brauchten wir 2 Stunden, in weniger als idealen Verhaeltnnissen. Viewpausen brauchten wir keine, die View war dank Nebel und Regen nicht vorhanden. Danke fuer die Videos, ist doch schoen zu sehen was man haette sehen koennen...
Mein Reisebericht darueber ist leider im anderen Forum.
Uebernachtungsmoeglichkeiten im Landesinnern kenne ich leider keine persoenlich, wir sind den Pass wieder runtergefahren. (bei noch schlechterem Wetter!)
Warum kapieren die es nicht, wie unappetitlich dieser flauschige Bazillenfänger ist. Selbst nackter Beton wäre gemütlicher – ehrlich.
in kalten Gefilden aber absolut üblich, zumal eine Fußbodenheizung wohl etwas zu viel des Luxus wäre. Bei Minus 15 Grad bist Du dann dankbar für einen Teppich (der aber in der Tat nicht abgeranzt und dreckig sein muss). Ansonsten ist Dein Eindruck der "Lodge" auch der meinige
Viele Grüße
Christian
Vom 27. April bis 23. Mai 2024 nicht im Forum aktiv!
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Die Haarnadelkurven sind verbreitert worden, die sind nun etwas einfacher zu nehmen.
Wir haben mit vielen Foto- und Viewpausen 5 1/2 Stunden gebraucht. Viel weniger solltest du nicht einplanen.
Reine Fahrzeit von den Ruinen des Good Hope Store (wo die Teerstrasse aufhoert) bis zum Sani Top (wo es mit Teerstrasse wieder weitergeht!) brauchten wir 2 Stunden, in weniger als idealen Verhaeltnnissen. Viewpausen brauchten wir keine, die View war dank Nebel und Regen nicht vorhanden.
Okay - das ist interessant. Wir haben zum Glück die Freiheit, erst ein bis drei Tage vorher zu entscheiden, ob wir den Sani-Pass fahren wollen, oder ob wir uns das sparen, weil das Wetter nicht mitspielt. Danke für die Infos!
Und nochmal zu den Videos...: mich hat es schon sehr beeindruckt, was das für Arbeit für die Motorräder und deren Fahrer war - Hut ab! Und jetzt kommen auch noch die Fahrradfahrer um die Ecke...
Wolfgang, nein, der erste wirst du ganz bestimmt nicht sein!
... ist mir klar.
Habe ja auch geschrieben, dass ich bereits mit einer Frau gesprochen habe, die dort vor etlichen Jahren schon mit dem Rad unterwegs war.
Es geht mir auch nicht drum, irgendwo der Erste zu sein. Ich möchte gerne noch mal eine spannende Passstraße fahren und wenn der Sani-Pass asphaltiert ist, bis ich das in Angriff nehmen kann, dann wird es halt der Kardung La oder die Death Road in Bolivien. Ich bin da flexibel ...
Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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