THEMA: Alternativen zu Senyati
16 Mai 2014 14:21 #337286
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  • Hanne am 16 Mai 2014 14:21
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hallo Tom, hallo Jogo,

ich bin so froh, dass über das viel geliebte Senyati Camp endlich mal einige es
so sehen wir wir auch im Februar. Dachte schon wir sind zu empfindlich oder
irgendwo ticken wir nicht richtig.
Als wir ankamen, sagte ich gleich, hier mache ich keine Fotos und zeige die
unseren Freunden, sonst denken die , na wie primitiv wohnen die denn .
Da entschädigt auch nicht das Wasserloch.
Ein sonniges Wochenende wünscht
Hanne
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Letzte Änderung: 16 Mai 2014 14:37 von Hanne.
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16 Mai 2014 15:46 #337291
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  • blohappat am 16 Mai 2014 15:46
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Hallo!

Ich war noch nie in Senyati!
Ich habe diesen und die unzähligen anderen Threads, welche sich mit der "Problematik" Senyati beschäftigen, nun bereits hundertmal geöffnet und wieder geschlossen.
Immer mit dem Vorsatz meine Meinung zu dem Thema abzugeben, nun ist es soweit und ich hoffe, dass sich meine "Bauchschmerzen" nun verziehen.
Wir sind Ende Juli in Senyati, Reservierung, Buchung und Bezahlung hat einwandfrei geklappt - innerhalb weniger Tage wurde mir höflich geantwortet und meine Fragen kompetent beantwortet.
Wir zahlen für vier Personen mit Fzg (Campsite) rund € 60 pro Nacht und dies trotz der enormen "Preissteigerungen"! Preissteigerungen??? Enorm???
Was erwarten wir für dieses Geld? Was bekomme ich für dieses Geld in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (in der Schweiz vielleicht einen Wurstsalat)?
Wie sehen deutsche, österreichische und schweizer Autobahntoiletten, Bahnhofstoiletten, Zugstoiletten aus?
Wie oft passieren Buchungsfehler in Europa? Wie oft ist die DB verspätet?
Senyati liegt in Afrika, in einem Land, wo 23% der Bewohner an AIDS erkrankt sind, es noch immer keine Schulpflicht gibt, die wirtschaftliche Lage durch die "Krise" und die Flüchtliche aus Simbabwe nicht "optimal" ist und die Masse der Menschen von der Hand in den Mund lebt, und, und, und......
WIR sind die PRIVILIGIERTEN MENSCHEN, eine Handvoll (weltweit gesehen), die sich Reisen in solche Länder leisten können....
Die schönsten Hotels gibt es übrigens in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Restaurants auf Haubenniveau und in Zoos sehe ich die Tiere ohnedies besser...
...und es gibt deutsches Bier, Eisbein, Wiener Schnitzel, der Kellner spricht mit Glück auch noch Deutsch und Schwarze gibt es dort auch nicht so viele.
...und es gibt ja Alternativen zu Senyati - Lodges mit Butlerservice um € 1.000,- pro Person und Nacht mit französischen Champagner und Hummer..., Fly-In-Safaris, usw...
Wir haben uns auf unseren Reisen oftmals fremdgeschämt, für Menschen,die Bauern, die den Regenwald gerodet haben, damit die einzige Kuh etwas zu fressen hat und sie etwas anbauen können, damit ihre Familie nicht verhungert, belehrt haben, dass dadurch das Ozonloch wächst (nicht durch die Abgase des Flugzeuges, mit dem sie gereist sind) und sie in Europa einen Sonnenbrand bekommen....
oder weil sie den Plastikmüll neben die Straße werfen, das Plastik, welches die Entwicklung brachte und die Bananenblätter ablöste, welche sie bis dato wegwarfen und die nach 2 Wochen kompostiert waren...
...zu oft habe ich bei Hilfsprojekten "betuchte Leute" kennengelernt, die geholfen haben (dafür bin ich dankbar), nicht wegen der Hilfe wegen, sondern weil es halt im Golfclub gerade in ist zu helfen und in der Lokalzeitung abgedruckt zu werden und weil "soziales Engagement" auch "beruflich" ein Türöffner ist - Menschen, denen die Menschen "scheiss egal" sind...
und, und, und.....(die Liste könnte ich endlos weiterführen...)!!

Würde mir Senyati gehören und ich würde diese Klagen alle lesen, würde ich HEULEN, weil nur wenige die Probleme in meinem Land kennen....und mich bestrafen, obwohl ich vielleicht mein Bestes gebe.

Was erwarten wir für € 15,- pro Person und Nacht bzw. was bekommen wir in Europa dafür?

SORRY, aber ich musste dies loswerden....und nun steinigt mich, beschimpft mich oder denkt euch euren Teil,

Michi

PS: ...und ich freu mich auf Senyati und lasse mir die Freude nicht nehmen!!!
"If you can dream it, you can do it!"

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16 Mai 2014 17:48 #337301
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  • Erika am 16 Mai 2014 17:48
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Hallo blohappat

Also jetzt übertreibst du masslos, wenn du behauptest, dass ein Wurstsalat in der Schweiz 60 Euro kostet :angry: . Hier gibt es sogar tolle Campingplätze für weit unter 15 Euro pro Person obwohl die ganzen Sanitäranlagen viel aufwendiger und stabiler gebaut sind und eine Putzfrau pro Stunde soviel kostet, wie eine Reinigungskraft in Botswana im Tag verdient.

Nein, nein, ein Schnäppchen ist das Senyati-Camp nicht, aber halt viel billiger, als eine Übernachtung im Park. Ja, wie du richtig bemerkt hast, liegt Senyati in Afrika, aber die Campingpreise sind auf europäischem Niveau, was heisst, dass man auch europäischen Standard erwarten kann. Ausserdem sehe ich im Gegensatz zu dir keinen Zusammenhang zwischen einem schmutzigem Bungalow und der Armut der Bevölkerung.

Wir persönlich hatten übrigens nie etwas an Senyati auszusetzen, zumal wir als überzeugte Nicht-Vorbucher-Camper eh günstiger davongekommen sind (aber das Thema hatten wir ja schon mal).

Viele Grüsse
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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17 Mai 2014 09:15 #337340
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hallo blohappat,

denke Du hast hier am Thema vorbeigelesen, es geht nicht um Aids Erkrankte,
Schulpflicht usw. sondern ganz einfach um Erfahrungen übers Senyati Camp
die Forumsmitglieder erlebt haben und diese Eindrücke weitergeben.
Auch nicht ob günstig, billig oder sonstwas, sondern darum, dass es einfach
in den Chalets sehr sehr unsauber ist, denke dafür ist ein Forum da um
dies auch mitzuteilen. Ich fahre seit 1996 ins südliche Afrika, ich weiss von was
ich rede. Ich schätze einfache saubere Unterkünfte sehr.brauche keine
Luxus-Unterkünfte, Butler Champagner , aber wenn es sich ergibt, geniesse
ich auch all diese Vorzüge.
Liebe Grüsse
Hanne
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17 Mai 2014 09:21 #337342
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Hallo Erika!

Der Zusammenhang zwischen dem schmutzigen Bungalow und der Armut der Bevölkerung sind die unterschiedlichen Standards zwischen Europa und Afrika (Hygiene, Bildung, Ausbildung, Gesundheitswesen, usw..) und die Prioritäten der Menschen in Europa und Afrika (Wohlstand und Überleben).
Jammern wir Touris über den armen toten Löwen, sind die Bewohner dort froh, dass der "Problemlöwe" (auch dieser begriff ist ein touristischer Kunstbegriff) endlich tot ist und man keine Angst mehr haben muss.
Und ich kann auch die Verlockung verstehen (ich heiße es nicht gut), als Einheimischer einen Elefanten zu töten, denn erstens laufen vor meinen Augen tausende durch die Gegend und mit dem Geld kann ich meine Familie ernähren, Medikamente kaufen oder den einfachen weltlichen Süchten nachkommen (Alkohol, Drogen, usw..)
Es wird hier im Forum auch gejammert, dass Campingplätze staubig sind. In der Trockenzeit!! Seltsam!! Sollte man wertvolles Trinkwasser zum Befeuchten des Campigplatzes verwenden? Und Tiere laufen herum, ja Tiere, welche wir vielleicht nicht sehen wollen, die aber zum Kreislauf der Natur dazugehören.
Der dortige Müll kommt zur Masse von Touris. Warum nicht "carry in, carry out"?
Zur Zeit leert jeden Tag ein Fuchs meine Mülltonnen zuhause aus und es ärgert mich den Müll immer wieder zusammen zu glauben und trotzdem bin ich froh unf dankbar inso einer heilen Natur wohnen zu dürfen.

Warum erwarten wir in Afrika europäischen Standard?
Die Preise richten sich nach Angebot und Nachfrage. Warum kostet ein Hotel in Zürich, Wien oder Hamburg mehr als in der Provinz? Warum gibt es Hauptsaison und Nebensaisonpreise?
Tja, Senyati liegt auch im Einzugsgebiet der größten botswanischen Tourismusregion (Chobe) und nicht irgendwo und viele Menschen wollen diesen Teil Afrikas eben sehen.

Und abschließend:
Wir sind Gäste in diesem Land und glauben dieses Land nun nach unseren Vorstellungen "verbessern zu müssen. Viel mehr sollten wir aber versuchen, dieses Land auch aus der Sicht der Einwohner zu sehen und mit offenen Augen zu reisen, denn der Tourismus bringt auch genügend Probleme in jedes Land.
Verständniss wäre das Zauberwort und das heutige Afrika ist nicht mehr das Afrika vor 30 Jahren, es hat sich verändert, entwickelt, so wie Europa, manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten...

Michi

PS: und ich bin echt positiv überrascht Erika, dass eine botswanische Reingungskraft im Monat zwischen 300 und 500 Euro laut deiner Aussage verdient....nur glauben kann ich es halt nicht...
"If you can dream it, you can do it!"

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17 Mai 2014 10:18 #337354
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  • Sanne am 17 Mai 2014 10:18
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Hallo Michi,

es ist nicht so, dass ich manche Deiner Aussagen nicht auch unterstützen würde und Verständnis für beide Seiten ist immer gut. Aber bitte hör mit Deiner pauschalen Ansage auf, Hygiene wäre ein europäischer Standard. Ich habe in all den Jahren auf all meinen Reisen im südlichen Afrika in der Regel nur sehr saubere Bedingungen angetroffen und ich behaupte, dass das nichts damit zu tun hatte, dass da bereits europäische Verhältnisse Einzug gehalten hatten. Armut bedeutet nicht automatisch Dreck und die Menschen, die für Lodges und Camps arbeiten, kämpfen meines Wissens auch nicht mehr ums Überleben. Denen, die im südlichen Afrika ums Überleben kämpfen, wirst Du auf Deiner Touritour selten begegnen.

Du mischt in meinen Augen da einfach zu viel zusammen. Natürlich können z.B. in Simbabwe mangels Geld, Infrastruktur usw. in den Nationalparks Dinge nicht sofort repariert werden, aber wir reden hier über ein privat geführtes Camp in Botswana!

Aber verkürzt zu behaupten: Armut = Dreck und da müsse man Abstriche machen, weils halt Afrika ist, ist nicht nur falsch, sondern für mich letztlich auch diskriminierend.

Viele Grüße
Sanne
"Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen." Victor Hugo
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