Die gefährlichsten Tiere der Kalahari
Das seit 1974 bestehende “Mabusahube Schutzgebiet” ist rd. 1.800 qkm groß und gehört jetzt zum “Kalagadi Transfrontier Park”. In der Mabuasehube Sektion gibt es siebzehn mehrere Kilometer auseinander liegende “Campsites”. D.h. es können maximal siebzehn Fahrzeuge im Park sein. Dass gleichzeitig mehr als zwei Fahrzeuge im Reservat sind, ist sicherlich der Ausnahmefall.
Mabuasehube ist eine völlig andere Welt. Afrika fast jungfräulich, unberührt, unendlich weit, einsam und trotzdem voller Leben.
Eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Hier steht das Abenteuer, das persönliche Erleben im Vordergrund. Die Tiere müssen mit viel Geduld und Erfahrung aufgespürt werden. GPS (Satelliten-Navigationssystem) und Fernglas sind unumgänglich.
Nicht einmal für Menschen trinkbares Wasser gibt es hier. Vielleicht, gerade deshalb ist es eine wundervolle, unendlich weite stille Welt ohne Lodges und Camps.
Blick von unserem Lagerplatz auf die Mabuasehube Pan. Manche Gefühle kann man nicht beschreiben, nicht nachempfinden.
Hier draußen sitzen und in die Unendlichkeit schauen. Afrika wie am Anfang - gnadenlos schön - unter die Haut gehend.
Unser Fahrzeug, Schlafzimmer, Speisekammer, Küche und mehr, ist ein 4x4 Nissan sechs Zylinder starker Geländewagen mit breiten “Continental” Geländereifen. Die Tanks unter dem Fahrzeug fassen 180 Liter Benzin. Die Dachzelte sind in wenigen Minuten aufgeklappt. Wunderbar schlafen in luftiger Höhe - und viel Platz. Am Morgen, nachsehen welche Tiere da waren. Bei unseren französischen Bekannten, ihre Campsite ist ungefähr einen Kilometer entfernt, hat gegen 04:00 Uhr morgens, direkt neben dem Fahrzeug ein Leopard ein Tier gerissen, dass ihm kurze Zeit später von einem Löwen geraubt wurde. Der Leopard ist ohne Beute auf einen nahen Baum geflüchtet. Aus den Spuren ist der Ablauf erkennbar. Das französische Ehepaar hat das Ereignis weitgehend von oben beobachten können.
Die Erdhörnchen* (Borstenhörnchen – Xerini inauris) sind gefährlich. Nicht als Tier unmittelbar. Sondern die großen Löcher (Eingänge/Ausgänge) zu ihren unterirdischen Wohnungen die sie graben. Ein Loch übersehen und mit dem Vorderrad reinkrachen, kann schnell zu einem schweren Schaden am Fahrwerk führen.
Ihre Neugier, ihr Vertrauen sind grenzenlos. Sie haben den Menschen noch nicht als Feind kennen gelernt. Kaum ist die Sonne draußen sind sie da.
Diesen kleinen quirligen Gesellen kann man stundenlang zuschauen. Der langhaarige Schwanz hat eine wichtige Funktion. Ist kein Schatten da, setzt sich das Erdhörnchen mit dem Rücken zur Sonne und beschattet sich mit dem buschigen Schwanz.
In einem Tierlexikon stand: Die Erdhörnchen der Kalahari trinken niemals. Das stimmt nicht. In der Kalahari kann es viele Monate, sogar Jahre nicht regnen. Wie die meisten Tiere der Kalahari können auch die Erdhörnchen ohne Wasser überleben. Wenn Wasser vorhanden ist, nehmen sie es gern. Hier trinken sie genüsslich aus unserer (sauberen) Bratpfanne.
* nachträglich geändert