Savute in Botswana war einst ein Paradies der Tiere. Ein Stück vom Garten Eden. Die Quelle des Lebens war der Savute-Channel. Über ihn wurde Wasser aus dem Okavango-Delta in die Mabake-Senke (Savute Marsch) geführt. Riesige Gebiete standen dann unter Wasser. Von 1957 bis 1975 floss der Savute, dann trockenete er aus. 2008 floß seit über dreißig Jahren wieder Wasser im Savute. Aber es erreichte die Savute-Marsch nicht.
Mit zunehmender Hitze und Trockenheit, das Thermometer steigt auf über vierzig Grad, trocknen die letzten Wasserlöcher aus. In ihrer verzweifelten Suche nach Wasser, um den letzten Tropfen noch aufzunehmen, geraten die Tiere in den zähen alles festhaltenden Schlamm, aus dem es kein Entrinnen gibt und verenden qualvoll.
Dieser Büffel konnte sich nicht mehr befreien. Die Schnauze im noch feuchten Schlamm ist er verendet.
Leben und Tod sind hier nah beieinander.
Der Elefant geriet ebenfalls in den tödlichen Schlamm. Seine gewaltigen Kräfte haben ihm nicht genutzt. Den Ausstieg aus der Schlammgrube hat er nicht geschafft. Die Ränder müssen noch feucht gewesen sein. Er ist immer wieder in die Grube zurück gerutscht, bis der Tod ihn erlöst hat.
Die Regenzeit ist Fluch und Segen für Savutes Tierwelt. Sie füllt die Wasserlöcher, doch mit dem schwindenden Wasser hält der Tod Einzug.
Savute könnte wieder ein Paradies der Tiere werden, wenn die EU die Millionen Euro statt für neue völlig überflüssige Gebäude und Gates in Bohrungen investieren würde. Der Regen reicht für einen dichten Graswuchs aus und kann zigtausende von Grasfressern auch in der Trockenheit ernähren.
Savutes alte Elefantenbullen sind strandorttreu geblieben. In Savute gibt es nur einen Campground für maximal zehn Fahrzeuge. Die Elefantenbullen laufen zwischen den Autos und Zelten herum. Einmal mussten wir im Dunklen fast eine Stunde warten weil ein Bulle unseren Standplatz als Ruheplatz ausgewählt hatte. Unseren Tisch und die Stühle hat er weder umgeworfen noch beschädigt. Dann trottete er sich zum Entsetzen eines Ehepaares aus Südafrika, die gerade beim Essen waren und sich zu uns flüchteten. Der Bulle ging zwischen dem Lagerfeuer und dem Fahrzug durch. Etwas Obst nahm er beiläufig mit. Er hat nichts umgeworfen nichts beschädigt. Erstaunt hat uns wie nahe er am Feuer vorbeizog.
Savutes Elefantenbullen haben schon seit vielen Jahren mit den Menschen Frieden geschlossen. Es ist ihr Reich.
Botswanas Sandpisten zu und in den Nationalparks, besonders auch Savutes Pisten sind eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine und das ist gut so. Safaribusse und Pkw gibt es dort nicht. Feiner tiefer Sand und Bodenwellen. Für ein empfindliches Knochengerüst nicht ideal. Man fühlt und leidet mit dem Auto und darf sich kräftig auf die Schulter klopfen wenn man es ohne Einsanden (festfahren) geschafft hat. Auf dieser Reise sind wir nicht einmal eingesandet. Olaf hat sich strikt an meine anfänglichen Anweisungen gehalten und ganz schnell begriffen, nicht Kraft sondern Feingefühl ist das Entscheidende und dass es nur drei Vorwärtsgänge gibt. Den Ersten, Dritten und Fünften. Von allen meinen bisherigen Begleitern ist er am Besten gefahren.
Zur Verbesserung der Wassersituation hat \"Save the Grevyzebra\" dem zuständigen Minister am 16.03.2009 einen Brief geschrieben und Hilfe angeboten.
Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.
Siggi