THEMA: Death or life - Savute verlorenes Paradies
31 Mär 2009 23:53 #96449
  • siggi
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  • siggi am 31 Mär 2009 23:53
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Savute in Botswana war einst ein Paradies der Tiere. Ein Stück vom Garten Eden. Die Quelle des Lebens war der Savute-Channel. Über ihn wurde Wasser aus dem Okavango-Delta in die Mabake-Senke (Savute Marsch) geführt. Riesige Gebiete standen dann unter Wasser. Von 1957 bis 1975 floss der Savute, dann trockenete er aus. 2008 floß seit über dreißig Jahren wieder Wasser im Savute. Aber es erreichte die Savute-Marsch nicht.
Mit zunehmender Hitze und Trockenheit, das Thermometer steigt auf über vierzig Grad, trocknen die letzten Wasserlöcher aus. In ihrer verzweifelten Suche nach Wasser, um den letzten Tropfen noch aufzunehmen, geraten die Tiere in den zähen alles festhaltenden Schlamm, aus dem es kein Entrinnen gibt und verenden qualvoll.



Dieser Büffel konnte sich nicht mehr befreien. Die Schnauze im noch feuchten Schlamm ist er verendet.



Leben und Tod sind hier nah beieinander.
Der Elefant geriet ebenfalls in den tödlichen Schlamm. Seine gewaltigen Kräfte haben ihm nicht genutzt. Den Ausstieg aus der Schlammgrube hat er nicht geschafft. Die Ränder müssen noch feucht gewesen sein. Er ist immer wieder in die Grube zurück gerutscht, bis der Tod ihn erlöst hat.
Die Regenzeit ist Fluch und Segen für Savutes Tierwelt. Sie füllt die Wasserlöcher, doch mit dem schwindenden Wasser hält der Tod Einzug.

Savute könnte wieder ein Paradies der Tiere werden, wenn die EU die Millionen Euro statt für neue völlig überflüssige Gebäude und Gates in Bohrungen investieren würde. Der Regen reicht für einen dichten Graswuchs aus und kann zigtausende von Grasfressern auch in der Trockenheit ernähren.


Savutes alte Elefantenbullen sind strandorttreu geblieben. In Savute gibt es nur einen Campground für maximal zehn Fahrzeuge. Die Elefantenbullen laufen zwischen den Autos und Zelten herum. Einmal mussten wir im Dunklen fast eine Stunde warten weil ein Bulle unseren Standplatz als Ruheplatz ausgewählt hatte. Unseren Tisch und die Stühle hat er weder umgeworfen noch beschädigt. Dann trottete er sich zum Entsetzen eines Ehepaares aus Südafrika, die gerade beim Essen waren und sich zu uns flüchteten. Der Bulle ging zwischen dem Lagerfeuer und dem Fahrzug durch. Etwas Obst nahm er beiläufig mit. Er hat nichts umgeworfen nichts beschädigt. Erstaunt hat uns wie nahe er am Feuer vorbeizog.
Savutes Elefantenbullen haben schon seit vielen Jahren mit den Menschen Frieden geschlossen. Es ist ihr Reich.



Botswanas Sandpisten zu und in den Nationalparks, besonders auch Savutes Pisten sind eine echte Herausforderung für Mensch und Maschine und das ist gut so. Safaribusse und Pkw gibt es dort nicht. Feiner tiefer Sand und Bodenwellen. Für ein empfindliches Knochengerüst nicht ideal. Man fühlt und leidet mit dem Auto und darf sich kräftig auf die Schulter klopfen wenn man es ohne Einsanden (festfahren) geschafft hat. Auf dieser Reise sind wir nicht einmal eingesandet. Olaf hat sich strikt an meine anfänglichen Anweisungen gehalten und ganz schnell begriffen, nicht Kraft sondern Feingefühl ist das Entscheidende und dass es nur drei Vorwärtsgänge gibt. Den Ersten, Dritten und Fünften. Von allen meinen bisherigen Begleitern ist er am Besten gefahren.

Zur Verbesserung der Wassersituation hat \"Save the Grevyzebra\" dem zuständigen Minister am 16.03.2009 einen Brief geschrieben und Hilfe angeboten.
Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.

Siggi
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Letzte Änderung: 01 Apr 2009 00:01 von siggi.
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01 Apr 2009 08:19 #96456
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  • ANNICK am 01 Apr 2009 08:19
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Hallo Siggi,

Leider muss man auch die negativen Punkte in Afrika nicht vergessen. Für mich ist es schon mühsam so ein Elend anzuschauen. Es gehört aber zum Alltäglichen. Wasser ist ein Geschenk der Natur. Viele haben dies leider noch nicht begriffen.

Schönen Tag noch

Annick
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01 Apr 2009 10:29 #96490
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  • Gernot Eicker am 01 Apr 2009 10:29
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moin Siggi,

eine Korrektur:
noch 1984 war der Kanal voll. Davon habe ich Dias, die ich zur Not digitalisieren müsste.
Auch damals gab es Elefanten-Probleme auf der Camp Site. Berühmt war Jewy. Er hatte sich angewöhnt alle Neuankömmlinge zu besuchen, um sich alles fressbare einzuverleiben. So auch bei uns: als er kam, warf er zunächst ein Zelt um, um zum Feuer zu kommen, wo er die Asche nach Fressbarem zu durchsuchen. Dann wandte er sich zu dem einen Unimog, legte sein Zähne auf das Führerhaus und fischte alles aus der Kabine (auch leider mein Foto-Zeug). Dann ging er nach hinten, wo er einen ganzen Sack mit Orangen fand, den er mit Sack verschlang. In der gleichen Nacht dann kam ein anderer Elefant und riss einen Betonklotz aus der Erde, weil er an der Wasserleitung, die an dem Klotz befestigt war, trinken wollte.
Uns haben die Elefanten nichts getan. Sie wurden aber im folgenden Jahr erschossen, weil sich zuviele Touris beklagt hatten.
Und jetzt steht da ein elefantensicheres Klo- und Waschhaus.
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01 Apr 2009 10:58 #96494
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  • Volker am 01 Apr 2009 10:58
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siggi schrieb:
Zur Verbesserung der Wassersituation hat \"Save the Grevyzebra\" dem zuständigen Minister am 16.03.2009 einen Brief geschrieben und Hilfe angeboten.
Eine Antwort haben wir bisher nicht erhalten.

Siggi

Hallo Siggi,

vor 18 Monaten haben wir in der Garden Lodge in Kasane zwei südafrikanische Profifotografen getroffen und uns lange mit Ihnen unterhalten. Es gab damals schon eine Initiative von mehreren südafrikansichen Fotografen, die Wasserversorgung speziell in Savuti durch Übernahme der Wartungs- und Betriebskosten für die Pumpen zu gewährleisten. Die Initiative war natürlich auch mit einem gewissen Eigennutz gestartet worden: an funktionierenden Wasserstellen ist es einfacher, seiner Fototourklientel die gewünschten Tiere hautnah zu präsentieren. Aber auch sie bekamen damals keine Antwort von den botswanischen Behörden. Leider weiss ich nicht, ob sie jemals Antwort bekamen.

Im September sind wir wieder in Savuti und können uns vor Ort ein eigenes Bild der Lage machen und ggf. auch mit den Rangern über die Wasserproblematik sprechen.

Viele Grüße,

Volker
Bye bye Forum
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01 Apr 2009 12:07 #96501
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  • Ulli am 01 Apr 2009 12:07
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Das Wasserläufe versiegen oder ihren Lauf verändern ist ja einigermaßen normal, auf jeden Fall ist es \"natürlich\" - und darauf legen wir ja alle soviel Wert. Außerdem habe ich verschiedentlich gelesen das die Tierpopulation, vor allem bei den Elefanten, in der Region viel zu hoch sei. In diesem Zusammenhang verstehe ich nicht so ganz warum der Ruf nach künstlichen Wasserstellen erschallt.

Vielleicht bin aber auch nicht richtig informiert und jemand von euch kann mich aufklären...?

Gruss

Ulli
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01 Apr 2009 12:35 #96506
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  • elefant am 01 Apr 2009 12:35
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Mir ist auch nicht ganz klar, was nun konkret bemängelt wird.
Nch meinem völlig subjektiven Eindruck gibt es in diesem Gebiet viel zu viele Elefanten , und die Natur hat schon massiven Schaden genommen.Gebietsweise sehen die Wälder wie nach einem massiven \" Granatenbeschuß\" aus. Überall abgestorbene Baumgerippe.
elefant
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